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Formvorrichtung mit einer Mehrzahl von jeweils
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mehrteiligen Formen, zum Beispiel Gieß- oder Vulkanisierformen.
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Beschreibung: Die Erfindung betrifft eine Formvorrichtung mit einer
Mehrzahl von jeweils mehrteiligen Formen, zum Beispiel Gieß- oder Vulkanisierformen,
die in einer gemeinsamen Zuhaltevorrichtung Aufnahme finden.
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Bei einer Vielzahl von durch Gießen, Spritzgießen und/oder Vulkanisieren
gefertigten Formlingen erfordern die mehrteiligen Formen verhältnismäßig hohe Schließkräfte,
die durch gesonderte Schließ- bzw. Zuhaltevorrichtungen - Pressen- erzeugt werden.
Das Öffnen, Entformen und Wiedereinsetzen sowie Schließen derartiger umfängliche
r Aggregate ist üblicherweise zeit- und vorrichtungsaufwendig.
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Es wurde bereits vorgeschlagen, mehrere, insbesondere zwei Sprltzgießformen
in eine gemeinsame Presse einzubringen.
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Dadurch ist es möglich, in einem Schließtakt mehrere, insbesondere
zwei Formlinge oder Teilformlinge zu fertigen. Aber auch bei einer derartigen "Etagenpresse"
ist der zeitliche und apparative Aufwand noch beachtlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Formlinge, die eine verhältnismäßig
hohe Schließkraft der Form zu ihrer Herstellung erfordern, mit geringerem apparativen
Aufwand herzustellen.
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Die vorstehende Aufgabe wird bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß eine Form oder mehrere Formen unter Aufrechterhaltung
der Schließstellung für die übrigen aus dem Schließaggregat bzw. einem Schließbereich
derselben individuell herausnehmbar und in das Schließaggregat bzw. den Schließbereich
wieder einführbar ist bzw. sind.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt demnach eine Mehrzahl von
Formen, die in Reihe aneinander schließen, vorzugsweise längs einer geschlossenen,
linearen oder bogenförmigen Bahn. Die erforderliche Schließkraft für die einzelnen
Formen wird auf jeweilige Endformen aufgebracht und durch diese infolge gegenseitiger
Abstützung auf die nachfolgenden bzw. auf alle Formen der Reihe bzw. Gruppe eines
Schließbereichs übertragen.
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Ein besonderes Druckorgan, das die Schließkräfte auf die jeweiligen
Endformen überträgt, ist so ausgebildet und bewegbar, daß jeweils wenigstens eine
Form, nämlich die jeweilige Endform (oder mehrere dem Ende der Reihe zugekehrte
Formen), aus dem
Wirkungsbereich der Schließkraft herausnehmbar
ist, und zwar unter Aufrechterhaltung der Schließkraft für die übrigen Formen der
Reihe bzw. Gruppe. Zweckmäßigerweise zugleich mit diesem Vorgang wird eine gleiche
Anzahl von Formen in dem unter Schließkraft stehenden Kreis wieder aufgenommen.
Eine Form oder mehrere Formen befinden sich dadurch jeweils außerhalb des Schließbereichs
in einem Öffnungsberesch bzw. in einer Entformstation. In dieser können fertige
Formlinge entnommen und die Formen für den nächsten Formtakt vorbereitet werden.
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Eine Besonderheit der Erfindung besteht darin, daß eine je nach den
Bedürfnissen größere Anzahl von Formen durch eisle gemeinsame Presse in Schließstellung
gehalten wird und daß entsprechend dem Fertigungsablauf Formen dem Schließbereich
entnommen sowie in diesen wieder eingeftthrt werden können, ohne daß dafür die Schließstellung
der übrigen Formen unterbrochen werden muß. Die sich innerhalb des Schließbereichs
befindenden Formen werden darüber hinaus gemeinsam - durch gesonderten Antrieb oder
durch die Druckorgane des Schließaggregats längs einer Bahn (taktweise) weitertransportiert.
Dadurch können die Formen verschiedenen Bearbeitungsstationen, Spritzaggregaten
etc. zugeführt werden.
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Das Schließaggregat kann in verschiedener Weise ausgebildet sein,
besteht jedoch vorzugsweise aus mindestens zwei Druckorganen, die den jeweiligen
Endformen des Schließbereichs zugeordnet sind.
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Die Druckorgane können beispielsweise mit Druckmitteln beaufschlagte
Schließzylinder sein. Dabei sind gemäß einer Ausführung form zwei Gruppen derartiger
Schließzylinder den Formen zugeordnet. Mindestens zwei Schließzylinder befinden
sich in die For-
men heaufschlagendei Schließstellung, während
zwei weitere Schließzylinder zur zeitweiligen Beaufschlagung der Formen bei der
Entnahme und Wiedereinführung der Endformen in den Scllließbereich bewegbar angeordnet
sind.
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nei einer alternativcn Ausführungsform des Schließaggregats wird die
Schließkraft auf die jeweiligen Endformen durch zwei in entgegengesetzter Richtung
wirkende Antriebe erzeugt, zum Beispiel durch gegenläufig angetriebene Ölmotoren.
Für die Weiterschaltung der betreffenden Gruppe von Formen und zugleich für die
Entnahme einer Endform und Wiedereinführung einer zweiten Endform in den Kreis der
beaufschlagten Formen werden die Antriebe (Ölmotoren) mit unterschiedlichen Antriebskräften
beaufschlagt (unterschiedliche Drücke in den hydraulischen Vorlaufleitungen), mit
der Folge, daß durch diese I)ruckdiffcrenz und aufgrund eines am Austrittsende der
Gruppe voii Formen wirkenden schlupfenden Getriebes durch den höheren Schließdruck
auf der einen Seite der Gruppe deren Weitertransport erfolgt und zugleich eine Endform
an dem (mit geringerer Antriebskrafl beaufschlagten) Drückorgan vorbei- und damit
aus dem Schließbereich herausgefördert wird. Die vorstehende Lösung ist sehr einfach
durch einen geschlossenen Ölkreislauf mit unterschiedlichen Druckquellen durchführbar,
die für den Entnahme- und Einführungsvorgang der Endformen mit unterschiedllchen
Drücken im hydraulischen System beaufschlagt werden.
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Vorzugsweise bei Anordnung der Formen in aufrechter Reihe ilbereinander
können diese durch eine alle sich im Schließbereich befindenden Formen erfassende
Tragkonstruktion gemeinsam relativ zu ortsfest gelagerten Druckorganen bewegbar
bzw.
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transportierbar sein, derart, daß alternativ an einer Eingangs-
seite
eine Form in den Schließbereich aufnehmbar sowie an einer Austrittsseite aus diesem
herausbewegbar ist.
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Weitere Merkmale der Erfindung betreffen die konstruktive Ausbildung
der einzelnen Formen, deren Lagerung und Führung sowie Einzelheiten des Schließaggregates.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Spritzgieß- oder Vulkanisieranlage mit einer
Mehrzahl von längs eines Rundtisches angeordneten Formen im schematischen Grundriß,
Fig. 2 die Anlage gemäß Fig. 1 in einem radialgerichteten Schnitt II-II der Fig.
1, Fig. 3 eine Einzelheit über die Ausbildung und Lagerung einer Form im Radialschnitt,
bei stark vergrößertem Maßstab, Fig. 4 eine Einzelheit der Darstellung gemäß Fig.
3 im Grundriß, nämlich die untere Lagerung der Form, Fig. 5 ein der Fig. 4 entsprechendes
Detail über die obere Lagerung der Form, Fig. 6 eine Einzelheit über die zentrische
Lagerung von längs einer kreisbogenförmigen Bahn bewegbaren Formen im Vertikalschnitt,
Fig.
7 einen Grundriß zu der Einzelheit gemäß Fig. 6, Fig. 8 eine Ausführungsform einer
Spritzgießanlage mit längs eines Kreisbogens bewegbaren Formen und Schließzylindern
als Druckorgane im schematischen Grundriß, Fig. 9 eine Ausführungsform einer Spritzgieß-
bzw. Vulkanisieranlage mit in aufrechter Stellung übereinander angeordneten Formen,
Fig. 10 einen Grundriß zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig, 9, Fig. 11 eine alternative
Ausführungsform einer Spritzgießanlage mit übereinander angeordneten Formen in Seitenansicht,
Fig. 12 einen Vertikalschnitt XII-XII der Fig. 11, Fig. 13 die Einrichtung gemäß
Fig. 11 und 12 im schematischen Grundriß, Fig. 14 eine Ausführung einer Spritzgießanlage
mit längs einer kreisbogenförmigen Bahn angeordneten Formen bei horizontaler Drehachse,
Fig. 15 eine Seitenansicht zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 14.
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Die hier dargestellten Ausführungsbeispiele einer Spritzgieß-bzw.
Vulkanisieranlage sind zum Teil als Rundtischanlage (Fig. 1 bis 8 und Fig. 14 und
15), zum Teil mit entlang einer linearen Bahn bewegbaren, übereinander gelagerten
Formen (Fig. 9 bis 13) ausgebildet.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 bis 5 wird von einem um eine
aufrechte Achse drehbaren Rundtisch 10 ausgegangen. Dieser ist drehbar auf einem
feststehenden Tragwerk gelagert, nämlich an einer aufrechten Tragsäule 11 mit Sockel
12. Eine Mehrzahl von radialgerichteten Tragarmen 13 ist an einer gemeinsamen, mittigen
Nabe 14 angebracht, die wiederum drehbar auf der Tragsäule 11 gelagert ist. An den
radial außenliegenden Enden der Tragarme 13 sind ein oberer und unterer ringaherumlaufender
Tragring 15 bzw. 16 befestigt. Diese dienen zur Aufnahme, also Lagerung und Führung,
einer Mehrzahl von Formen 17.
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Die Formen 17 zur Herstellung von beliebigen Formlingen durch Spritzgießen
und/oder Vulkanisieren bestehen bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel je aus
zwei Formteilen 18 und 19. Die komplette Form 17 ergibt sich demnach durch Aneinanderdrücken
der Formteile 18 und 19, derart, daß sich Ausnehmungen derselben zu einem gemeinsamen
Formhohlraum für die Aufnahme des Werkstoffs ergänzen. Die Schließstellung einer
Form 17 ist demnach gegeben, wenn die Formteile 18, 19 dicht aneinandergepreßt sind.
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Je zwei Formteile 18 und 19 benachbarter Formen 17 sind an gegenüberliegenden
Seiten eines gemeinsamen Formträgers 20 gelagert. Die Anordnung ist so getroffen,
daß das auf der einen Seite (in Umfangsrichtung) des Formträgers 20 angeordnete
Formteil 18 mit einem zugekehrten Formteil 19 auf der gegenüberliegenden Seite des
nächstfolgenden Formträgers 20 zusammen eine gemeinsame Form 17 bildet. Die Formteile
18, 19 sind zu diesem Zweck derart versetzt an den Forniträgern 20 angebracht, daß
die Formteile 18, 19 benachbarter Formträger 20 in Schließstellung spaltfrei aneinanderliegen.
Eine mittlere Trennebene 21 zwischen den zu einer Form 17 gehörenden Formteilen
18 und 19
ist hier im wesentlichen radialgerichtet.
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Die Formträger 20 und deren Formteile 18, 19 sind derart längs des
Umfangs des Rundtisches 10 a#ngeordnet, daß in .Schließstellung der überwiegende
Teil der Formen 17 durch Atilage jeweils benaclhalter Formteile 18 und 19 aneinandergeschlossen
ist. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 wird eiii sich über den überwiegenden
Umfang des Rundtisches 10 erstreckender Schließbereich 22 und ein im Verhältnis
dazu kürzeiger Öffnungsbereich 23 der Anlage definiert. Die Formen 17 innerhalb
des Schließbereichs 22 sind durchgehend einem hohen, nämlich ausreichenden Schließdruck
ausgesetzt, der für die Fertigung der Formlinge erforderlich ist. Dieser Schließdruck
wird an den Enden des Schließbereichs 22 auf die jeweiligen Endformen 17a und 17b
übertragen und aufgrund der lückenlosen Kette bzw. Reihe von aufeinanderfolgenden
Formen 17 (mit Formträger 20) auf alle Formen 17 des Schließbereichs 22 übertragen.
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Wenigstens eine, beim vorliegenden Beispiel zwei Wechselformen 1 7c
und 17d befinden sich außerhalb des Schließbereichs 22, nämlich im Öffnungsbereich
23. ilier können die Formteile 18,19 auseinanderbewegt, die Wechselformen 17c und
17d demnach geöffnet werden, um Formlinge zu entnehmen und um die betreffenden Formen
für den nächsten Arbeitstakt vorzubereiten. Dabei ist lediglich ein Formträger 20
aus dem Schließbereich 22 herausbewegt. Nach dem Entformen und Vorbereiten werden
diese Wechselformen 17c, 17d nacheinander in den Schließbereich 22 wieder eingeführt,
und zwar unter Bildung der Endform 17b.
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Die Formen 17 sind längs des Rundtisches 10 bewegbar. Der Antrieb
der Formen 17 erfolgt derart, daß nach jedem Arbeitstakt die gesamte Gruppe der
Formen 17 gleichzeitig und gemeinsam um einen Abschnitt entsprechend dem Abstand
aufeinanderfolgen-
der Formen 17 voneinander weiterbewegt wird.
Unabhängig von diesem Bewegungstakt sind die jeweils aus dem Schließbereich 22 herausgeführten
Wechselformen 17c, 17d einzeln und separat längs der hier kreisbogenförmigen Bahn
bewegbar, nämlich innerhalb des Öffnungsbereichs 23.
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Zur Durchführung der gemeinsamen Bewegung aller Formen 17 innerhalb
des Schließbereichs 22 ist die Nabe 14 auf der Tragsäule 11 entsprechend drehbar.
Für die Durchführung von Einzelbewegungen der Formen 17 bzw. 17a. 17d sind die Formträger
20 je für sich verschiebbar am Rundtisch 10 gelagert, nämlich an den oberen und
unteren Tragringen 15, 16. Diese sind hierfür mit ringsherumführenden Laufnuten
24 und 25 versehen.
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In diese wiederum treten die Formträger 20 mit oberen und unteren
Halteorganen, nämlich um vertikale Achsen laufenden Stützrollen 26 und 27 ein. Unterhalb
der unteren Stützrolle 27 ist auf einer gemeinsamen Achse 28 ein Spurlager in Gestalt
einer Stützkugel 29 gebildet. Diese dient zur Aufnahme der vertikalen Lasten aus
dem Formträger 20. Wie aus Fig. 4 und 5 ersichtlich, sind im unteren Bereich des
Formträgers 20 zwei im Abstand voneinander liegende Stützrollen 27 vorgesehen, die
in die gemeinsame Laufnut 25 eintreten. Aus Gründen einer einwandfreien statischen
Lagerung ist im oberen Bereich mittig eine gemeinsame Stützrolle 26 vorgesehen,
die in die obere Laufnut 24 eingreift. Die letztgenannte Stützrolle 26 ist zudem
durch eine Justiereinrichtung 30 hinsichtlich ihrer Relativs tellung verstellbar,
um eine exakte Position des Formträgers 20 und damit der Formteile 18, 19 einstellen
zu können, auch bei unterschiedlichen Größen des Rundtisches 10.
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Der gemeinsame Transport der Formen 17 innerhalb des Schließbereichs
22 erfolgt bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 bis 5
dtIl#10
eine Zuhalievorrichtung bzw. ein Schließaggregat mit l)1~uckorganen, die dennoch
eine Doppelfunktion zu erfüllen haben Einerseits geht es darum, die innerhalb des
Schließbereichs 22 sich befindenden Formen 17 in der Schließstellung zu fixieren.
Zum anderen bewirken die Druckorgane oder - wie bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
- diesen zugeschaltete Alstriebsorgane den Weitertransport der Formen 17 nach jedem
Arbeitstakt.
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Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel werden Ölmotoren 31 und
32 als Druckorgane eingesetzt. Diese sind mit Abstand in Umfangsrichtung voneinander
an radialgerichteten Trägern 34, 35 außerhalb des Umfangs bzw. Drehbereichs des
Rundtischer 10 gelagert. Die Träger 34, 35 sitzen bei dem vorliegenden Beispiel
fest, also unverdrehbar, auf der Tragsäule 11.
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Die Ölmotoren 31, 32 sind an den Enden des Schließbereichs 22 an der
Unterseite aufrechter Antriebswellen 36 und 37 angebracht.
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Diese wiederum sind drehbar in den (unteren und oberen) Trägern 34,
35 gelagert. Auf den Antriebswellen 36 sind mit Abstand übereinander jeweils zwei
Triebräder 38, 39 angeordnet, die bei Drehung der Antriebswellen 36, 37 eine Drehbewegung
erfahren und diese auf die jeweils benachbarte Form 17 bzw. auf deren Formträger
20 übertragen. Zu diesem Zweck sind die Formträger 20 auf der radial außenliegenden
Seite mit Zahnsegmenten 40, 41 versehen, die in einem den Triebrädern 38, 39 entsprechenden
Abstand voneinander angeordnet sind. Die Zahnsegmente 40, 41 von in Umfangs richtung
aufeinanderfolgenden Formträgern 20 ergänzen einander zu ringsherumlaufenden Zahnkränzen.
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Ein Drehantrieb der Ölmotoren 31, 32 bewirkt demnach infolge Drehantriebs
der Antriebswellen 36, 37 sowie der Trieb räder
38, 39 eine Bewegung
der beaufschlagten Formen 17 in Umfangsrichtung des Rundtisches 10. Da die Ölmotoren
31, 32 stets gegenläufig angetrieben sind, werden die sich jeweils mit diesen in
Eingriff befindenden Formträger 20 am Ende des Schließbereichs 22 entgegengesetzt
beaufschlagt. Dadurch wird die sich von Form zu Form 17 fortsetzende Schließkraft
erzeugt.
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Die Ölmotoren 31 und 32 dienen beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
ausschließlich zur Erzeugung eines (permanenten) Schließdrucks auf die sich im Schließbereich
22 befindlichen Formen 17.
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Für den Weitertransport der Gruppe von Formen 17 innerhalb des Schließbereichs
22 dient im vorliegenden Fall ein gesonderter Antrieb in Gestalt eines Antriebs-Ölmotors
42, der im Bereich des Eintrittsendes des Schließbereichs 22 angeordnet ist, - nämlich
gleichachsig zum Ölmotor 32. Der Antriebs-Ölmotor 42 kann mit dem gleichen Druck
beaufschlagt sein wie der Ölmotor 32 (z. 6.
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etwa 200 bar), und zwar in gleicher Richtung wie dieser. Dadurch ergibt
sich eine Differenzkraft gegenüber dem Ölmotor 32, mit der Folge, daß die gesamte,
geschlossene Gruppe der Formen 17 im Schließbereich 22 im Gegenuhrzeigersinn angetrieben
wird, und zwar gegen die Antriebskraft des Ölmotors 31, der während des Weitertransports
der Formen 17 gegen den Antriebsdruck, im vorliegenden Falle also im Uhrzeigersinn,
gedreht wird. Gegebenenfalls kann der Ölmotor 31 zur Durchführung der gegenläufigen
Bewegungen auch über eine Kupplung an die Antriebswelle 36 angeschlossen sein.
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Eine Alternativlösung für die beweg- bzw. drehbare Lagerung der Formen
17 ist in Fig. 6 und 7 dargestellt. Hier sind an einer mittig gelagerten Tragachse
43 einzelne, individuell drehbare Haltearme 44 gelagert, und zwar wird jede Form
17 durch zwei der Höhe nach im Abstand voneinander angeordnete Haltearme 44 getragen.
An den radial außenliegenden Enden der Haltearme 44 ist jeweils eine Form 17 bzw.
ein Formträger 2O
aiigebracht. Die Ilaltearme 44 sind jeweils mit
jagerringen 45 auf einer Lagerbucllse 46 angeordnet, die ihrerseits auf der Tragachse
43 drehbar sitzt. Bei individuellen Bewegungen einzelner Formen 17 drehen die Iagerringe
45 auf der Lagerbuchse 46. Bei Weitertransport einer Gruppe von Formen 17 innerhalb
des Schließbereichs 22 erfolgt eine Drehung der Lagerbuchse 46 auf der Tragachse
43.
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Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Formen 17 mit den Formträgern
20 ebenfalls längs einer kreisförmigen Bahn angeordnet sind. Das Schließaggregat
besteht hier aus zwei Paaren von Drucko rganen, nämlich Druckmittelzylindern 52
und 53 einerseits sowie 54 und 55 andererseits. Die Druckmittelzylinder 52 und 53
sind ortsfest gelagert, im vorliegenden Fall an einem feststehenden Tragrahmen 47.
Sie wirken auf jeweilige Endformen 17a, 17b jeweils am Ende des Schließbereichs
22 mit in entgegengesetzter Richtung wirkender Schließkraft.
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Die Druckmittelzylinder 54, 55 sind demgegenüber (gemeinsam) ortsveränderlich
und zu diesem Zweck an einem Schwenkrahmen 48 angebracht. Dieser ist bei dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 8 um die Achse des Rundtisches 10 (Tragsäule 11 bzw. Tragachse 4:s) hin-
und hergehend schwenkbar. Der Antrieb des Schwenkrahmens 48 in diesem Sinne erfolgt
durch einen Schwenkzylinder 56.
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Die Druckmittelzylinder 54 und 55 sind jeweils den Endformen 17a,
l7bbenachbartenAustauschformen 17e, 17f zustellbar. Zugleich wird mit Hilfe des
Schwenkrahmens 48 durch den Schwenkzylinder 56 der Weitertransport der sich innerhalb
des Schließbereichs 22 befindlichen Formen 17 bewirkt.
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Der Funktionsablauf bei dieser Ausführungsform ist derart, daß bei
der gezeigten Stellung die Austauschformen 17e, 17f durch die Druckmittelzylinder
54 und 55 beaufschlagt werden - wobei zunächst auch die Druckmittelzylinder 52,
53 Schließkräfte auf die Endformen 17a, 17b übertragen. Während dieser Phase wirken
demnach erhöhte Schließkräfte auf die Formen 17 ein. Zweckmäßigerweise wird dabei
der Werkstoff durch ein Spritzaggregat 49 in die bereitstehende Form 17 eingebracht.
Danach werden die Druckmittelzylinder 52 und 53 entlastet und gegebenenfalls von
den Endformen 17a, 17b abgekuppelt. Die erforderliche Schließkraft wird dabei durch
die beaufschlagten Druckmittelzylinder 54, 55 erzeugt. Die Endform 17a wird durch
die Entlastung des Druckniittelzylinders 52 frei und kann durch individuelle Bewegung
im Öffnungsbereich 23 verfahren werden. Durch Schwenkbewegung des Schwenkrahmens
48 im Gegenuhrzeigersinn wird der durch die Druckmittelzylinder 54, 55 während dieser
Phase bestimmte Schließbereich 22 bzw. die diesem zugeordnete Gruppe von Formen
17 um einen Bewegungstakt weitertransportiert. Dadurch gelangt die Austauschform
17f in die Poskion der bisherigen Endform 17b und damit in den Arbeitsbereich des
Druckmittelzylinders 53. Dieser erfaßt die Austauschform 17f, während gegenüberliegend
der Druckmittelzylinder 52 die in die entsprechende Gegenposition bewegte Austauschform
17e beaufschlagt. Dadurch wird der durch die Druckmittelzylinder 52, 53 bestimmte
Schließbereich 22 wieder hergestellt. Der Schwenkrahmen 48 wird nach Entlastung
der Druckmittelzylinder 54, 55 in die gezeigte Ausgangsstellung zurückbewegt.
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Fig. 9 und 10 zeigen ein Ausführungsbeispiel für die Anordnung von
Formen 50 entlang einer geradlinigen Bahn, nämlich in Anordnung übereinander. Die
vorgenannten Formen 50 be-
stehen hier aus zwei Formteilen 51O
und 51u (entsprechend oben und unten). Eine in Fig. 9 undl0 links dargestellte Gruppe
von Formen 50 befindet sich innerhalb eines Schließbereichs 22. Die Schließkraft
wird - analog zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 5 - durch Ölmotoren 57,
58 sowie 59 und 60 erzeugt.
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Je zwei Ölmotoren 57, 58 einerseits sowie 59, 60 andererseits sind
einander gegenüberliegend derselben Form, nämlich einer Endform 50a bzw. 50b zugeordnet.
Die Ölmotoren 57. o 60 sind außen an seitlichen Lagerwangen 82, 83 angeordnet. Zwischen
diesen gehäuseartigen Lagerwangen 82, 83 finden die Formen 50 Aufnahme.
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Zur Übertragung der Schließkräfte auf die Formen 50 sind diese, entsprechend
dem eingangs beschriebenen Ausführungsbeispiel, mit seitlichliegenden Zahnabschnitten
61 ausgebildet, mit denen Zahnräder 62 und 63 auf mit den Ölmotoren 57.. 60 verbundenen,
in den Lagerwangen 82, 83 gelagerten Antriebswellen 64 und 65 kämmen. Die Ölmotoren
57, 58 einerseits sowie 59, 60 andererseits sind gegenläufig angetrieben, so daß
die Formen 50 von oben und unten her gegeneinander verspannt werden. Um einen ungleichförmigen
Lauf der einander gegenüberliegenden Ölmotoren 57.60 zu vermeiden, sind die einander
gegenüberliegenden Ölmotoren 57 und 58 einerseits sowie 59 und 60 andererseits jeweils
durch ein Synchronisationsgetriebe 66 miteinander verbunden. Dieses besteht im vorliegenden
Fall aus einem Kettentrieb 67 mit den Ölmotoren 57.. 60 zugeordneten Kettenrädern
68.
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Der Funktionsablauf bei dieser Spritzgieß- bzw. Vulkanisieranlage
ist derart, daß im oberen Bereich Wechselformen 50c zugeführt und unten Wechselformen
50d aus dem Schließbereich 22 entnommen werden. Zu diesem Zweck wird die sich innerhalb
des Schließbereichs 22 befindliche Gruppe von Formen 50 von oben nach unten gefördert,
und zwar bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch einen zusätzlichen Antriebs-Ölmotor
69, der eine dem Aus-
führungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 5 analoge
Wirkung hat.
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Außerhalb des Schließbereichs 22 werden hier die Wechseiformen Süd
zur Seite bewegt. In einer Entformungsstaüon werden die Formteile 51O und 51u zur
Durchführung der elsforderlichen Arbeiten auseinanderbewegt.
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Um bei den Auf- und Abwärtsbewegungen der Formen 50 eine exakte Führung
derselben zu gewährleisten, sind diese zwischen seitlichen Führungsstangen 70 und
71 angeordnet, die in entsprechend geformte seitliche Ausnehmungen 72 der Formel
50 eintreten Fig. 11 bis 13 zeigen das System der aufrechten Anordnung von Formen
50 in modifzierter Ausführung. Diese sind hier - innerhalb des Schließbereichs 22
- in einem Trag- und Fördergestell 73 angeordnet. Dieses besteht im vorliegenden
Fall aus einer unteren Traverse 74, einer oberen Traverse 75 und diese miteinander
verbindenden Zugankern 76. Der Abstand der Traversen 74, 75 voneinander entspricht
einer bestimmten Anzahl von Formen 50. Die Aufnahmekapazität des Trag- und Fördergestelis
73 ist um eine Form größer als der durch Ölmotoren 57, 58, 59, 60 definierte Schließbereich
22. Das Trag- und Fördergestell 73 ist auf- und abbew-egbar, und zwar im vorliegenden
Falle durch einen unterhalb der unteren Traverse 74 angeordneten Ilubzylinder 77.
Bei den Auf- und Abbewegungen des Trag- und Fördergestells 73 wird dieses an aufrechten,
feststehenden Tragwagen 78 entlangbewegt.
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Der Arbeits- und Bewegungsablauf dieser Einrichtung ist derart, daß
die sich innerhalb des (aufrechten) Schließbereichs 22 befindenden Formen 50 durch
die Ölmotoren 57.. 60 - analog zu der Ausführungsform gemäß Fig. 9 und 10 - in Schließstellung
gehalten werden. In der Stellung gemäß Fig. 11 und 12 befindet
sich
das Pragz und Fördergestell 73 in der unteren Endstellung (bei eingefa@rener Kol@enstange
des Ilubzylinde rs 77). Entsprechend befinden sich die obere Traverse 75 und untere
Traverse 74 iti ihren un@eren Endstellungen. Durch die (höhenmäßige) Ab messung
des Trag- und Fördergestells 73 entsteht dabei im unteren Bereich ~zwischen einer
unteren Endform 50b und der unleren Traverse 74 ein Zwischenraum entsprechend den
höhennjäs sigen Abmessungen einer Form, nämlich einer Wechselform 50d.
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Diese kann, wie in Fig. 11 dargestellt, seitlich aus dem Bereich des
Trag- und Fördergestells 73 herausgefahren werden. Ilier wird eine Entfornlstation
gebildet, in der die Formteile Slo und 5 @ u auseinanderbewegt werden, um die erforderlichen
3earbei-@ungen durchzuführen. Nach Vorbereitung für den nächsten Arbeils- bzw. Spritztakt
wird die Wechselform 50d aufwärtsgefahren und hier als Wechselform 50c für den Wiedereintritt
in das Trag- und Fördergestell 73 bzw. in den Schließbereich 22 bereitgehalten.
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Yu diesenl Zweck wird das Trag- und Fördergestell 73 durch den @ubzylinder
77 aufwärtsgefahren, und zwar gegen die hinsichtlich der oben Ölmotoren 57 und 58
gegenläufige Belastung derselben.
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In der oberen Endstellung des Trag- und Fördergestelis 73 liegt die
untere Traverse 74 an der unteren Endform SOb an. Im oberen Bereich entsteht zwischen
der Endform 50a und der oberen Traverse 75 ein Raum zur Aufnahme der Wechselforin
50c. Diese wird durch en@sprechende Querverschiebung in das Trag- uiid Fördergestel@
73 eingeführt.
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S@dann wird das Trag- und Fördergestell 7:3 wieder abwäi'tsbewegs,
mit der Folge, daß die Wechselform 50c in den Wirkungsbereich der Ö@@otoren 57,
58 und damit in den Schließbereich 22 gelangt. Unten tritt eine nächste Wechselform
50d aus diesem E3e-
reich aus.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die untere Traverse
74 mit einem (zusätzlichen) Druckzylinder 79 ausgerüstet, der zusätzlichen Schließdruck
auf die zwischen den Traversen 74, 75 aufgenommenen Formen 50 ausübt, und zwar insbesotidere
während der Phase des Einspritzens von Werkstoff. Dies crfolgt bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel durch ein seitlich gelagertes, im wesentlichen aufrecht angeordnetes
Spritzgießaggregat 80J das hier jeweils an die obere Endform 50 a des Schließbereichs
22 angesetzt wird In Fig. 14 und 15 ist schließlich ein Ausführungsbeispiel dargestellt,
bei dem Formen 17 nach Art des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1 bis 5 ausgebildet
und an einem Rundtisch 10 angeordnet sind Dieser ist jedoch aufrecht, nämlich mit
horizontaler Drehachse gelagert. Die Formen 17 werden demnach in vertikaler Ebene
bewegt.
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Die Besonderheit besteht darin, daß der überwiegende Bereich des Rundtisches
10 mit den Formen 17 hier in einem entsprechend ausgebildeten Gehäuse 81 gelagert
ist. Dieses ortsfest montierte Gehäuse 81 dient zugleich zur drehbaren Lagerung
des Rundtisches 10. Des weiteren bildet das Gehäuse 81 einen geschlossenen Heiztunnel,
der lediglich auf der in Fig. 13 rechts gebildeten Bedienungsseite offen ist. In
diesem geschlossenen Heiztunnel werden die Formen ständig auf erhöhter Temperatur
gehalten, wodurch Energieverluste vermieden we rden.
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L e e r s e i t e