DE3007876C2 - Verfahren zum Zerkleinern abgebrannter Kernreaktorbrennelemente - Google Patents
Verfahren zum Zerkleinern abgebrannter KernreaktorbrennelementeInfo
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- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C19/00—Arrangements for treating, for handling, or for facilitating the handling of, fuel or other materials which are used within the reactor, e.g. within its pressure vessel
- G21C19/34—Apparatus or processes for dismantling nuclear fuel, e.g. before reprocessing ; Apparatus or processes for dismantling strings of spent fuel elements
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Description
15
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zerkleinern abgebrannter Kernbrennelemente gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches.
Brennelemente für Leicht« asserreakioren bestehen
aus einem Bündel von vielen einzelnen Brennstäben. Die Brennstäbe bestehen aus den Kernbrennstoff-Tabletten
und jeweils einem die Tabletten aufnehmenden Hüllrohr aus einer Zinnlegierung.
Die nach einer bestimmten Einsatzzeit abgebrannten Brennelemente werden aus dem Reaktor entladen und
sollen in einer Wiederaufarbeitungsanlage verarbeitet werden.
Die Wiederaufarbeitung ist ein chemischer Prozeß, bei dem eingangs der in den Brennstäben enthaltene
Brennstoff mit Salpetersäure aufgelöst wird. Vor diesem naßchemischen Aufschluß des Brennstoffes ist entweder
eine mechanische Zerkleinerung der Brennelemente bzw. der Brennstäbe in ca. 5 cm lange Abschnitte oder
ein chemisches Auflösen des Hüllrohrwerkstoffes der Brennstäbe erforderlich.
Die chemischen Auflöseverfahren für den Hüllrohrwerkstoff haben sich nicht bewährt. Ihre Hauptnachteile
liegen in der geringeren Kapazität der Auflöser und einem größeren Volumen der radioaktiven Abfälle.
Außerdem spricht gegen das chemische Auflösen des Hüllrohrmaterials, das dieses nicht genügend selektiv
aufgelöst wird, so daß Brennstoffverluste entstehen. Das
Volumen der Abfallösung aus den Hüllrohren liegt um ein Vielfaches über dem festen Hüllrohrvolumen.
Es ist ein Verfahren zum Entfernen des Kernbrennstoffes aus einem Brennstab bekannt, bei dem der
Hüllrohrwerkstoff mittels eines wenigstens stellenweise benetzenden Elektrolyten und eines von dem Hüllrohrwerkstoff
ausgehenden, den Elektrolyt durchsetzenden elektrischen Feldes an der betroffenen Stelle vollständig
abgetragen und der Kernbrennstoff mittels des Elektrolyten entfernt wird. Mittels einer Düse wird ein
vorzugsweise senkrecht auf den Brennstab gerichteter Elektrolytstrahl erzeugt. Die Düse wird während des
Bestrahlens in Richtung auf den Brennstab vorgeschoben. Nach dem elektrochemischen Erzeugen eines das
Hüllrohr noch nicht durchtrennenden Einschnittes wird dje Düse durch diesen in das Hüllrohr eingeführt, um
dessen Inhalt auszuwaschen. Es st bei diesem Verfahren auch möglich, das elektrochemische Auflösen des
Hüllrohres bis zur vollständigen Abtrennung des ausgewaschenen Endes des Hiillrohres fortzusetzen
(DE-AS 19 34 689).
Bei der mechanischen Zerkleinerung der Brennelemente bzw. der Brennstäbe ist es bekannt, die
Brennstiibc mit einer Bündelschere in ca. 5 cm kurze
Stücke zu zerschneiden, um aus den anfallenden Hüllrohrabschnitten den Brennstoff mit Salpetersäure
herauslösen zu können. Mit der Bündelschere wird das gesamte Brennelement zerschnitten, nachdem die Kopf-
und Endstücke des Brennelementes vorher abgesägt worden sind. Das ein Brennstabbündel darstellende
Brennelement wird während des Schnittvorganges
gegen einen ortsfesten Anschlag gedrückt. Dies führt zu einem Komprimieren des Brennstabbündels und in der
Regel dazu, daß keine glatten Schnitte durch die Brennstäbe entstehen. Die anfallenden Hüllrohrabschnitte
weisen Verquetschungen an ihren Schnittflächen auf. Damit wird aber der Säureangriff auf den
Kernbrennstoff verkleinert und der Auflösevorgang verzögert oder behindert (Chemie der nuklearen
Entsorgung, F. Baumgärtner, Thiemig-Taschenbuch Band 66,1978,Teil 2,Seite 88-101).
Es ist auch bekannt, Brennelemente zu vereinzeln und jeden Brennstab einzeln in kurze Abschnitte zu
zerschneiden. Das Zerschneiden von vereinzelten Brennsiäben bietet als wichtigsten Vorteil eine bessere
Schnittqualität als bei einer Bündelschere. Die Schnittflächen der Abschnitte weisen nur geringe Verquetschungen
auf. Allerdings hat dieses Verfahren den großen Nachteil eines erheblichen zeitlichen Aufwandes
bei der Demontage des Brennelementes aufgrund der Vereinzelung der Stäbe. Dieses wird ersichtlich, wenn
man bedenkt, daß ein Brennelement für einen Druckwasserreaktor 236 Brennstäbe aufweisen kann.
Die bekannten mechanischen Zerkleinerungseinrichtungen haben weiter den wesentlichen Nachteil, daß
beim Schneiden der Brennstäbe Stäube und Hülsenspäne entstehen, die zu einer Beeinträchtigung der
bewegten Teile der Schereinrichtung führen. Dies vermindert die Standzeit der Schereinrichtung und
erhöht die Reparaturanfälligkeit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Zerkleinern abgebrannter Brennelemente
in vorbestimmte kurze Stücke zu schaffen, bei dem die Zerkleinerung saubere Schnittflächen und eine
höhere Standzeit der Zerkleinerungseinrichtung ermöglicht.
Die Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Schnittvorgang mit Hilfe eines auf die Brennelementoberfläche gerichteten Hochgeschwindigkeitswasserstrahles
erzeugt wird.
Es hat sich gezeigt, daß ein Hochgeschwindigkeitswasserstrahl
in der Lage ist. die Brennstäbe eines gesamten Brennelementes zu zerschneiden. Der den
Hüllrohrwerk'itoff zerschneidende Wasserstrahl erhält
durch hohen Druck seine hohe Geschwindigkeit, die zu der Schneidwirkung führt.
Durch das eifindungsgemäße Verfahren werden
verquetschte Schnittflächen der Hüllrohrabschnitte verhindert.
Die Span- und Staubbildung aufgrund des erfindungsgemäßen Zerkleinerungsverfahrens ist wesentlich geringer
als bei den bekannten mechanischen Schneidverfahren.
Das ablaufende Wasser des Hochgeschwindigkeitswasserstrahles führt kleine Mengen Materialstaubes
und Späne mit sich, die über Filter zurückgehalten und entfernt werden.
Ein Brennelement für einen Druckwasserreaktor mit 236 über 4 m langen Brennsiäben wurde in einen
Werkstückhalter aufgenommen und mittels einer Vorschubeinheit nach jedem Schnittvorgang um 5 cm
verschoben. Das in den Werkstückhalter eingespannte Brennelement wurde mit Hilfe einer dafür ausgebildeten
Vorschubeinheit unter einer Düse aus Edelstein gedreht. Der Düsendurchmesser betrug 0,1 mm. Die
Düse wurde an eine Hochdruckwasserstrahlanlage konventioneller Bauart angeschlossen. Diese derartigen
Hochdruckwasserstrahlanlagen können beispielsweise einen Betriebsdruck bis zu 9000 bar erzeugen. Zum
Schneiden des Brennelementes wurde ein Betriebsdruck von 4000 bar eingestellt.
Der Schnittvorgang dauerte ca. 50 Sekunden. Dabei entstand ein Wasserbedarf von 1 Liter.
Die Schnittflächen der einzelnen Brennstababschnitte wiesen keine Verquetschungen auf.
Medium:
Druck:
Düsenmaterial:
Düsendurchmesser:
Schnittzeit:
Wasserbedarf:
Wasser (andere flüssige Medien sind denkbar) 4000 bar Edelstein 0,1 mm
ca. 50 see ca. 1 ltr.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Zerkleinern abgebrannter Brennelemente aus Kernkraftwerken in vorbestimmte, kurze Stücke, wobei die Brennelemente unter Drehung um ihre Achse einem Schnittvorgang unterworfen und nach Vollendung desselben um einen gewünschten Betrag in ihrer Längsrichtung zur Durchführung eines neuen Schnittvorganges verschoben werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittvorgang mit Hilfe eines auf die Brennelementoberfläche gerichteten Hochgeschwindigkeitswasserstrahles erzeugt wird.
Priority Applications (2)
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BE0/207973A BE893037Q (fr) | 1980-03-01 | 1982-04-30 | Procede et appareillage de concassage d'elements combustibles brules de reacteurs nucleaires |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
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---|---|
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DE3007876C2 true DE3007876C2 (de) | 1983-11-03 |
Family
ID=6095984
Family Applications (1)
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DE3007876A Expired DE3007876C2 (de) | 1980-03-01 | 1980-03-01 | Verfahren zum Zerkleinern abgebrannter Kernreaktorbrennelemente |
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DE3409707A1 (de) * | 1984-03-16 | 1985-09-19 | Kernforschungsanlage Jülich GmbH, 5170 Jülich | Verfahren und vorrichtung zum abtrennen von keramischen kernbrennstoffen von metallischen huell- oder traegerkoerpern |
DE3417742A1 (de) * | 1984-05-12 | 1985-11-14 | Steag Kernenergie Gmbh, 4300 Essen | Verfahren zum deassemblieren von brennelementen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
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-
1982
- 1982-04-30 BE BE0/207973A patent/BE893037Q/fr not_active IP Right Cessation
Also Published As
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