DE3007743C2 - Verfahren zum gleichmäßigen Begichten von Hochöfen - Google Patents
Verfahren zum gleichmäßigen Begichten von HochöfenInfo
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Description
Fl)
F 2)
y'(t)-la-a'p(.t)]
io
15
20
25
bei Ofendruck, d. h. bei geschlossener Schleuse, aber geöffnetem Verschlußorgan zwischen Schleuse und
Ofen:
30
35
Dabei bedeuten:
gt{t) das aus der Waagenanzeige y und y' und den
Parametern a, b, a', 6'berechnete Gewicht;
y(t) und y'(t) Anzeige der Schleusenwaage bei
y(t) und y'(t) Anzeige der Schleusenwaage bei
Atmosphären- bzw. Ofendruck;
a Waagennullpunkt;
b Steilheit;
a', b' Parameter, die die Änderung der Parameter a und b je Ofendruckeinheit beschreiben;
a Waagennullpunkt;
b Steilheit;
a', b' Parameter, die die Änderung der Parameter a und b je Ofendruckeinheit beschreiben;
P Ofendruck, mit einem Meßwertgeber, ζ. B. in
Volt gemessen,
wobei die Waagenparameter a, a', b. b' jeweils während des Begichtungszyklus ermittelt werden
und der Ermittlung die schrittweise Lösung eine«. 5&
Gleichungssystems oder ein rekursives, an sie; bekanntes Schätzverfahren zugrunde gelegt ist, und
wobei die Gleichung um nichtlineare Glieder gegebenenfalls zu erweitern sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Berechnung der Parameter a, b und
a'.b' erfolgt:
I: nach Entleerung der Schleuse und bei Ofen-
I: nach Entleerung der Schleuse und bei Ofen-
druck;
II: nach Entleerung der Schleuse und bei Atmosphärendruck;
II: nach Entleerung der Schleuse und bei Atmosphärendruck;
Uli bei Aufgabe einer definierten ersten Anfangsmenge (Inhalt des ersten Skip) in der Schleuse;
IV: bei Aufgabe einer zusätzlichen weiteren An^
IV: bei Aufgabe einer zusätzlichen weiteren An^
fangsmenge (Inhalt des Skip 2) in die Schleuse; 6$
V: bei Öffnung des Verschlußorgans (7), d, h.
Herstellen des Ofendrucks in der Schleuse.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum gleichmäßigen Begichten von mit wenigstens einer Schleuse
versehenen Hochöfen, bei denen mit der Schleuse eine Waage verbunden ist, mit der das Netto-Schleusengewicht
in verschiedenen FüIIzuständen ermittelt wird und darauf während eines Begichtungszyklus die in den
Hochofen aus der Schleuse gelangte Materialmenge anhand des Gewichtsverlustes Agder Schleuse ermittelt
wird, sowie mit einem Verschlußorgan und vorzigsweise
einer Verteilungsvorrichtung, mit denen der Auslauf des Füllmaterials aus der Schleuse in den Hochofen
steuerbar ist
Die Begichtung eines Hochofens erfolgt durch den Gichtverschluß; das einzufüllende Gut besteht aus dem
^Möller« und Koks. Wichtige Teile des Gichtverschlusses sind Schleusen oder Schleusenbunker, in die das Gut
zunächst — gegen das Ofeninnere abgeschlossen — eingebracht wird. Um Ofendruck und -atmosphäre
möglichst konstant zu halten und die Gichtphase nicht in die Atmosphäre austreten zu lassen, ist die Einfüllöffnung
der Schleuse verschließbar, wenn das Verschlußorgan zwischen Schleuse und Hochofen geöffnet wird.
Das Befüllungsmaterial rutscht und fällt nach und nach, beispielsweise verteilt durch eine sich im Hochofen
befindende rotierende Schurre, auf die sich bereits im Ofeninneren befindliche Möller-Kokssäule. Als Beispiel
für einen derartigen HochofenverschluB sei der sogenannte Paul-Wurth-Hochofenverschluß genannt.
Bei anderen Verschlüssen sind andere Verteilungsvorrichtungen bekannt, beispielsweise Rieselglocken, mit
denen das Befüllungsmaterial verteilt wird.
Zur präzisen Einstellung von Schüttung und Zusammensetzung des sich im Ofen befindenden Materials ist
es erforderlich, daß das auf die Verteilungsvorrichtung fallende Material mengenmäßig genau definiert ist
Dazu genügt es nicht, die Verschlußklappe allein einstellbar zu machen und z. B. über Zeitmessungen eine
definierte Menge des Möllers in den Ofen gelangen zu lassen. Vielmehr muß die aus der Schleuse gelangende
Menge anhand der laufend gemessenen Gewichtsdifferenz Ag des Schleusen-Netto-Gewichts ermittelt werden.
Somit kann man sicherstellen, daß pro Flächeneinheit (z. B. Ringflächen im Ofen) gleiche bzw. festgelegte
Mengen eingebracht werden. Die Anzeigewerte der Waage seien als y(t) definiert. Diese Werte sind jedoch
mit Meßfehlern behaftet. Setzt man das postulierte wahre Gewicht mit g(t) an. so läßt sich in erster
Näherung ansetzen:
y(t)=a + b ■ g(t).
Dabei sind mit a und b die Nullpunktslage und die
Steilheit der Waage bezeichnet. Diese Parameter sind nicht konstant, sondern ändern sich aufgrund der
physikalischen Gegebenheiten laufend, und /war mit relativ großer Schwankungsbreite. Schwankungen treten
auch deshalb auf, weil die Gesamtheit des Hochofenoberteils, einschließlich Verschluß, wechselnden
Temepraturen durch die Aufheizung der Konstruktion durch das Gichtgas und durch die Wärme des
Hochofeninneren ausgesetzt sind.
Die dem Zusammenhang zugrundeliegende Waagenkennlinie y(t)—f(g) ist außerdem verschieden bei
Atmosphären·1 und Ofendruck, was erhebliche Meßunterschiede
hervorruft. Weil die Nullpunktsanzeige momentan fehlerhaft sein kann, wird fälschlicherweise
in manchen Fällen zu viel oder zu wenig tariert. Die sich ändernde Steilheit könnte zwar durch Eichgewichte
ermittelt werden. Letzteres ist entsprechend umstand^
Hch, zeitraubend und in vielen Fällen bei der Schleusenwägung am Hochofen konstruktiv nicht
durchführbar. Aus diesen Vorbemerkungen ist ersichtlich, daß durch diese Einflüsse auf die Waagenanzeige
erhebliche Fehler bei der Bemessung der einzubringenden Füllmengen bei der Begichtung eintreten können.
Fehler von 10% und mehr in Bezug auf die sich in der Schleuse befindliche Menge sind durchaus gemessen
worden.
Es stellt sich c^mnach die Aufgabe, bei Hochöfen, die
hohe Anforderungen bezüglich der Gleichförmigkeit der Begichtung stellen, ein Verfahren anzugeben, die
tatsächlich aus der Schleuse gelangende Materialmenge mit hoher Genauigkeit auch dann einzustellen, wenn die
Parameter a und b der Waagenkennlinie nicht genau is
bekannt sind oder zeitlich extrapoliert werden können, weil sie zeitlich schwanken.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst
Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist im Patentanspruch 2 angegeben.
Man kann durch Messungen, z. B. bei Inbetriebnahme
der Waage und der Begichtungsanlage, die Parameter a und b bzw. a', b' nur ungenau bestimmen. Wegen der
starken Temperatur-, Druck- und Gewichtsschwankungen und der begrenzten Reproduzierbarkeit der
Waagenanzeige sind die Werte nicht konstant und lassen sich auch nicht zeitlich einfach extrapolieren.
Das der Erfindung zugrundeliegende Verfahren erlaubt es, den Nullpunkt a und die Steilheu b der
Waagenkennlinie bei Atmosphärendruck und ihre Änderung a'und o'in Abhängigkeit vom Ofendruck zu
ermitteln bzw. laufend anzupassen, so daß stets eine sehr genaue Berechnung des (postuliert) wahren Momentangewichts
aus einer fehlerbehafteten Schleusen-Gewichtsanzeige
möglich ist. Vorzugsweise erfolgt die genaue Berechnung der Waagenparameter (a. a', b und
fc'^durch schrittweise Lösung von Gleichungen oder mit
einem mathematischen rekursiven Schätzverfahren, z. B. einem KALMAN-Filter (vgl. K. Brammer, G.
Siffling, KaLian-Bucy-Filter, Verlag R. Oldenbourg,
München, 1975; insbesondere Seiten 81, 82 ff.). Die von KALMAN angegebenen Gleichungssysteme müssen
dann an das hier vorliegende Problem in bekannter Weise angepaßt werden. Die Berechnung nach beiden
Methoden erfolgt mittels eines Digitalrechners mit entsprechender Programmierung.
Die Erläuterung des Verfahrens sowie der Besonderheiten
der Begichtung und des zugrundeliegenden Begichtungszyklus erfolgen anhand der beigefügten
Zeichnung. Diese zeigt in .chematischer Darstellung die Begichtungseinrichtung eines Hochofens mit einem
PaulWurth-Verschiuß.
In der Figur ist auf der rechten Seite der Zeichnung der Kopf eines Hochofens 1 mit einem Gichtverschluß 2
und einer Verteilungsschurre 3 dargestellt. Die Schurre 3 kann rotieren. Zur Verteilung auf bestimmte Radien
kann der Einstellwinkel der Schurre 3 verstellt werden. Zum Gichtverschluß 2 gehören zwei Schleusen 4, 5, die
eine gasdichte Verbindung des Schleuseninnenraumes gegenüber dem Hochofen besitzen. Der untere, sich
trichterförmig verengende Teil der Schleusen ist mit einer sogenannten Möller-Halteklappe 6 und einem
Verschlußorgan, der unteren Dichtklappe 7, ausgestattet Im oberen Teil besitzen die Schleusen 4,5 eine durch
ein Weiteres Verschlußorgan, die obere Dichtklappe 8, verschließbare öffnung 9, auf die ein Einfülltrichter 10
gesetzt ist. Dieser kann vf ^'schiebbar ausgeführt sein, so daß er je nach Befüllung der Schleusen über die
Schleuse 4 oder 5 geschoben werden kann.
Zur Ermittlung des Gewichtes der Schleusen mit Inhalt sind diese auf sog. Kraftmeßdosen 11, 12
aufgesetzt, die wiederum auf einer festen Basis ruhen. Die Kraftmeßdosen - an sich bekannt — arbeiten mit
Gebern, z. B. Dehnungsmeßstreifen, die aufgrund des auf ihnen lastenden Druckes elektrische Signale in einer
dem lastenden Druck proportionalen Größe abgeben. Bei entsprechender Eichung und mit Hilfe der zur
Waage gehörenden Anzeigeelektronik kann anhand des Signals das Nettogewicht des Schleuseninhaltes bestimmt
werden, allerdings mit der Einschränkung, daß die oben genannten Fehlerquellen dieses Ergebnis
beeinflussen. In einem vorliegenden Anwer.dungsfal! liegt das Gewicht zwischen 0 und 501
Die Befüllung der Schleusen erfolgt aus einem Zwischenbunker 14, der ebenfalls mit einer Waage mit
Kraftmeßdosen 15 ausgestattet ist, so daß das Differenzgewicht der Entnahme ermittelt werden kann.
Ein unterhalb des Zwischenbunk'" 3 angeordneter
Förderbecher oder Skip 16 fördert Eber einen nicht näher dargestellten Schrägaufzug in Pfeilrichtung die
aus dem Zwischenbunker eingefüllte Substanz, also entweder den sogenannten Möller oder Koks, in die
Trichter 10. Von hier aus gelangt die Substanz in die Schleusen 4 bzw. 5. Von dort aus kann sie je nach Bedarf
in den Hochofen eingefüllt werden. Es ist plausibel, daß die Wägung des Materials, das aus dem Zwischenbunker
kommt wesentlich genauer durchgeführt werden kann, als die Wägung des Schleuseninhaltes. Das liegt daran,
daß bei den Zwischenbunkern praktisch keine Einflüsse durch wechselnde Umgebungstemperatur und Druckunterschiede
auftreten. Daher werden im folgenden die Wiegeergebnisse aus dem Zwischenbunker als Referenzgewicht
zugrundegelegt
Die Schleusen 4 und 5 dienen dazu, den Möller bzw. Koks in den Hochofen einzufüllen, ohne daß unnötig
viel Druck und Gasverlust aus der Hochofenatmosphäre eintreten. Während des Befüllens der Schleusen mit
dem Skip bleibt die untere Dichtklappe 7 zunächst ges· hlossen. Nachdem eine ausreichende Menge der
Einfüllsubstanz in den Schleusen vorhanden ist. wird die obere Dichtklappe 8 geschlossen und anschließend die
untere 7 geöffnet, so daß sich die Druck- und Atmosphärenverhältnisse von Schleusemnnenraum und
Hochofenoberteil ausgleichen.
Während des Befüllens des Hochofens muß die eingefüllte Menge sehr genau kontrolliert werden, was
durch die laufende Ermittlung und Überwachung der aus der Schleuse eintretenden Materialmenge aufgrund
der Gewichtsdifferenz geschehen kann. Die auftretenden Anzeigeungenauigkeiten lassen jedoch kein unmittelbares
Ablesen und Korrelieren von tatsächlich gemessenen Waage-Werten und tatsächlich eingeflossenen
Mengen zu.
Im einzelnen läuft der sogenannte Begichtungszyklus wie folgt ab:
I. Der Zyklus beginnt bei leerer Schleuse unter Ofendr-jck. Der gemessene Wert der Waage
entspricht einem Schleusen-Inhaltsgewicht von 0 t bei Ofendruck.
IL Nach Schließen der unteren Dichtklappe 7 und Öffnen der oberen 8 stellt sich in der Schleuse
AtmosphärendriKik ein. Der jetzt gemessene Wert der Waage entspricht einem Schleusen-lnhaltsge*
wicht von 0 t bei Atmosphärendruck.
ΠΙ. Ein Skip 16 wird mit einer genau bemessenen und
ermittelten Menge an Befüllungsgut, beispielsweise 25 t Möller, gefüllt und in die Schleuse 4 entleert.
IV. Anschließend wird ein zweiter Skip mit etwa derselben Menge befüllt und ebenfalls in die
Schleuse entleert. Für die Bestimmung der Meßwerte an den Kraftmeßdosen 11 und 12 ist
damit bekannt, daß nach Entleeren des ersten Skips beispielsweise 251 Schleuseninhalt vorhanden
waren und nach dem Entleeren des zweiten Skips 50 L Die diesen bei Atmosphärendruck entsprechenden
Anzeigewerte der Waage werden gemessen. Zu dieser Zeit besteht eine Verbindung zwischen Schleuseninneren und der Atmosphäre.
V. Das Verschlußorgan 8 wird geschlossen; das is entsprechende Organ 7 am Fuß der Schleuse
geöffnet. Nach einer gewissen Zeit stellt sich in der Schleuse der Ofendruck ein. Der jeweils in der
Schleuse herrschende Druck ρ wird an den Manometern 17, 18 gemessen und mit in die
Rechnung eingeführt. Er beträgt beispielsweise 1 - 2 bar. Zu dieser Zeit ergibt die Ablesung an der
Waage W einen Wert, der einem Schleusen-Inhaltsgewicht
von 50 t bei Ofendruck entspricht.
VI. Die Möller-Halteklappe 6 wird unter Berücksichtigung der Materialart mehr oder weniger weit
geöffnet, um das Material, angepaßt an die Zeitdauer des Begichtungszyklus in angemessener
Zeit auslaufen zu lassen. Beispielsweise wird der Inhalt von 50 t in etwa 120 sek. entleert. Während
des Entleerens werden die Gewichtsänderungen der Schleuse fortlaufend durch die Kraftmeßdosen
und von der Waage in Form sich ändernder Anzeigewerte angezeigt Unter Berücksichtigung
der aktuellen bekanntesten Parameter a, b. a', b', wird die Waagenanzeige quasi fortlaufend, d. h.
z.B. in Abständen von lOOmselc, in das wahre
Momentangewicht umgerechnet. Auf die obigen Beispielswerte bezogen, ergibt sich demnach eine
Auslaufgeschwindigkeit von ca. 40 kg pro lOOmsek. Unter genauer Beobachtung der sich
ergebenden Gewichtsdifferenzen rieselt der Inhalt der Schleuse in den Hochofen ein, wobei eine
Verteilung über die Schurre 3 erfolgt. Um definierte Teilgewichte auf z. B. konzentrische
Ringflächen im Ofen aufzubringen, muß die Winkelstellung der Schurre abhängig von der
Gewichtsdifferenz mehrfach während des Vorganges geändert werden.
50
Die erwähnten Gewichtsdifferenzen lassen sich aus dem Ausgangsgewicht bei voller Schleuse und dem
Momentangewicht gift) während des Materialauslaufs berechnen. Das Momentangewicht gt(t) wiederum kann
aus der fehlerhaften Gewichtsanzeige der Waage y1,
dem momentan wirkenden Ofendruck ρ und den Parametern a,a',b, 5'genau berechnet werden nach der
Formel
F 2)
Im vorliegenden Fall werden die Berechnungen der vier Parameter zu fünf Zeitpunkten durchgeführt, von
denen drei die aktuelle Berechnung bzw. Nachführung von a, b bei Atmosphäfeildruck, zwei die von a', 6'bei
Ofendruck betreffen. Berechnete (geschätzte) Parameter werden mit ΐι, ä', b, 5'gekennzeichnet. Sie können
wegen der evtl. vorhandenen Reslfehler von den wahren Werten geringfügig abweichen.
Die Berechnung der Parameter erfolgt zu den genannten Zeitpunkten durch Verknüpfung des bekannten
Schleuseninhaltes aufgrund des genauen Zwischenbunkergewichtes bei voller Schleuse, bei leerer Schleuse,
der jeweiligen Waagenanzeige, des herrschenden Druckes. Die fünf Zeitpunkte und die dann aktuell
berechneten Parameter sind folgende:
IVb:
Vb':
Vb':
a, a': Nach Entleerung der Schleuse und
bei Ofendruck (Inhalt 0):
Nach Entleerung der Schleuse und
bei Atmosphärendruck;
Nach Aufgabe einer definierten ersten Anfangsmenge (erster Skipinhalt) in die Schleuse; Nach Aufgabe einer weiteren Anfangsmenge (Inhalt des Skips 2) in die Schleuse;
Bei Öffnung des Verschlußorgans 7, d. h. bei Herstellung des Ofendrucks in der Schleuse.
bei Ofendruck (Inhalt 0):
Nach Entleerung der Schleuse und
bei Atmosphärendruck;
Nach Aufgabe einer definierten ersten Anfangsmenge (erster Skipinhalt) in die Schleuse; Nach Aufgabe einer weiteren Anfangsmenge (Inhalt des Skips 2) in die Schleuse;
Bei Öffnung des Verschlußorgans 7, d. h. bei Herstellung des Ofendrucks in der Schleuse.
Dadurch, daß in jedem Begichtungszyklus jeweils die vier Parameter berechnet werden, erhält man den
Vorteil, daß mit vier Parametern eine genaue Ermittlung des Schleusengewichtes in jedem Moment und bei
jedem Ofendruck möglich ist. Während sich die Waagen-Anzeige bei gleichem Nettogewicht der
Schleuse allein zwischen Atmosphären- und Ofendruck um z. B. 20 t bei einem Gesamtmeßbereich von 50 t
ändert und unkorrigiert die Anzeige Drifterscheinungen über kürzere Zeit in der Größenordnung von mehreren
Tonnen aufweisen kann, gelingt es mit dem Verfahren, das Gewicht mit einem mittleren Fehler von ca.
0,2 - 0,3 t in der Schleuse genau zu berechnen.
Beispiel für den Berechnungsweg:
Das Zeichen ~ bezeichnet den nachberechneten Wert I. y'— ä + ä' ■ ρ
Das Zeichen ~ bezeichnet den nachberechneten Wert I. y'— ä + ä' ■ ρ
II y=ä
Aus I und II können äund ä'bestimmt werden, weil y,y'und ρ als Meßwerte vorliegen.
III K=
60
Die Parameter a,a',b, ö'müssen jedoch, weil sie nicht
konstant sind, zu bestimmten Zeitpunkten während des Begichtungszyklus berechnet bzw. jeweils aktuell
nachgeführt bzw. verbessert werden.
Daraus kann nunmehr b bestimmt werden, da vund
^Meßwerte sind und ä bereits nach II vorliegt.
IV wie III
Daraus kann nochmals b bestimmt werden.
V y"'(ä-ä'p)+(b-b'p)g
In dieser Gleichung ist nur noch b' unbekannt, es
kann somit bestimmt werden.
Nach Schritt V liegen ä, ä', b, b' als berechnete Parameterwerte vor.
Nach Schritt V liegen ä, ä', b, b' als berechnete Parameterwerte vor.
VI Um gezielt begichten zu können, rnuß man das Gewicht in der vollen Schleuse auf Teilmengen
(z.B. 10 je 5t) aufteilen, woraus sich nach dem Begichten jeder Teilmenge eine neue Sollmenge g
in der Schleuse vorgeben läßt Die berechnete momentane Gewichtsmenge in der Schleuse kann
laufend aus der Momentananzeige y nach der Formel Fl
/(/) -[ά-ä'pV)] y - 30 + 0,95·^
■—— bei Atmosphärendruck
10 ° 'p(l)' y = (30-25 - p)+ (0,95-0,05 - p) ■ g
bei Ofendruck
ermittelt Werden. Sobald gs und gb übereinstimmen, 5
ist eine gewünschte Teilmenge begichtet, in diesem Falle ist demnach:
, ,-.. .. , v , , , . . , 3 = 30; s'= 25; 6=0,95; ö'=0,05.
3. Simuliertes Zahlenbeispiel
mit glatten Zahlenwerten In diesem Beispiel wird angenommen, daß kein
lo Reproduziefbarkeitsfehlef der Waagenanzeige vorliegt;
Zugrundegelegt wird folgende postulierte Waagen- Damit wird das Zahlenbeispiel zunächst einfacher,
kennlinie In Tabellenform werden die Werte aufgelistet:
kennlinie In Tabellenform werden die Werte aufgelistet:
Zustand | g | y bzw. | ä | 0,95 | ä' | f | P | (t) | |
(t) | (Ski) | 0,95 | (V) | ||||||
Ϊ | 0,95 | ||||||||
Ofendruck | 0 | io | 0,8 | 0 | |||||
II | 3.2 Schleuse leer, Atmosphärendruck |
0 | 30 | 30 | 25 | 0 | 25 | ||
III | 3.3 Skip 1 in Schleuse, Atmosphärendruck |
25 | 53,75 | 30 | 25 | 0 | 50 | ||
IV | 3.4 Skip 2 in Schleuse | 50 | 77,50 | 30 | 25 | 0 | 50 | ||
V | 3.5 Schleuse voll Ofendruck: 0,8 (V) |
50 | 55,5 | 30 | 25 | 0,05 | 0,8 | ||
VI 3.5 Begichten:
Der Vorgang wird in 10 gleiche Teilmengen aufgeteilt. Es sei dabei angenommen, daß die Schurre zur
gleichmäßigen Verteilung nach Durchlauf jeder Teilmenge verstellt werden muß. Der Zeitpunkt soll
jeweils nach Durchlauf einer gleichen Menge ermittelt werden.
Der Ausgangspunkt ist die volle Schleuse bei Ofendruck mit
g„ = 50 t, y' = 55,5 Skt und ρ = 0,8 V
g„ = 50 t, y' = 55,5 Skt und ρ = 0,8 V
Die einzelne Teilmenge soll Im vorliegenden Fall stimmen die berechneten Para-
g 50 meterwerte ä, σ', S, B' mit den der Simulation zugrunde-
Tq= .-q = 5 t 40 gelegten wahren Werten a, a', b. b' überein.
betragen.
Es gilt:
y'-(ä-ä'-p) gb= fi-fi'-p
und
= y'-(a-a'-p) g»»i" b-b'-p
Damit ist die Schleuse leer und der Zustand 3.1 ist 55 In diesem Falle ist demnach:
wieder erreicht, womit ein nei er Zyklus beginnt
wieder erreicht, womit ein nei er Zyklus beginnt
a=30; a'= 25; b=0S5; Z>'=0,05.
4. Simuliertes Zahlenbeispiel -. n , . , , . r ., . ,,,
mit einem angenommenen Reproduzierbarkeitsfehler . Der ReP™duzierbarkeitsfehIer der Waagenanze.ge y
der Waagenanzeige 50 bzw\ ^S°U m!t einer Vananz von 0^04 angenommen
werden. Dies entspricht einer praxisnahen Standardab-
Zugrundegelegt wird die gleiche postulierte Waagen- weichung von 0,21 Es ergibt sich daraus für das Beispiel,
kennlinie wie in 3. daß nunmehr mit Hilfe der Waagenanzeige schrittweise
berechneten Parameter ä, ä' b, b' nicht mehr genau
y = 30+055 · g 65 gleich den wahren angenommenen Werten a, a', b, b'
bei Atmosphärendruck sind.
y = (30-25 - p)+{$$5 -0,05- p) - g
bei Ofendruck In Tabellenform werden die Werte aufgelistet:
nach Teilmenge | y' | gb | * wahr |
1 | 50,95 | 45 | 45 |
45 2 | 46,40 | 40 | 40 |
3 | 41,85 | 35 | 35 |
4 | 37,30 | 30 | 30 |
5 | 32,75 | 25 | 25 |
6 | 28,20 | 20 | 20 |
7 | 23,65 | 15 | 15 |
50 g | 19,10 | 10 | 10 |
9 | 14,55 | 5 | 5 |
10 | 10,00 | 0 | 0 |
ίο
Zustand | .? | y bzw. « | (V | [,■ | P | κ* |
y' | ||||||
(t) | (Skt) | (V) | (t) | |||
1 | 4.1 | Schleuse leer, Ofendruck 0 |
0 | 9,81 | 30,27 | 0.9423 |
II | 4.2 | Schleuse leer, Almosphärendruck 0 |
0 | 30,27 | 30.27 | 0.9458 |
III | 4.3 | Skip 1 in Schleuse, Atmosphärendruck |
25 | 53,82 | 30.27 | 0.9458 |
IV | 4.4 | Skip 2 in Schleuse | 50 | 77,56 | 30.27 | |
V | 4.5 | Schleuse voll Ofendruck: 0,8 (V) |
50 | 55,44 | ||
25,57
25,57 25.57
0,8
25.57 0,3713 0.8
Bei 4.3 und 4.4 wurde b je einmal berechnet. Im folgenden wird der Wert 6 = 0,9458 weiterbenutzt.
3.5 Begichten:
Der Vorgang wird in 10 gleiche Teilmengen aufgeteilt, hs sei dabei angenommen, daß die Schurre zur
gleichmäßigen Verteilung nach Durchlauf jeder Teilmenge verstellt werden muß. Der Zeitpunkt soll
jeweils nach Durchlauf einer gleichen Menge ermittelt werden.
Der Ausgangspunkt ist die volle Schleuse bei Ofendruck mit gb = 49.81, y' = 55,44 Skt und ρ = 0,8 V
Die einzelne Teilmenge soll
betragen. Es gilt:
_/-{ä-ajp) gb~ "ζ-V-P
und
= y'-(a-a'-p) S wahr b-b'-p
nach Teilmenge y'
S wahr
50,87 | 44,83 | 44,92 |
46,31 | 39,85 | 39,90 |
41,74 | 34,87 | 34,87 |
37,18 | 29,88 | 29,87 |
32,62 | 24,90 | 24,86 |
28,05 | 19,92 | 19,84 |
23,50 | 14,94 | 14,83 |
18,93 | 9,96 | 9,82 |
14,37 | 4.98 | 4,80 |
9,81 | 0 | -0,21 |
30
35
40
45
50
Damit ist die Schleuse leer und der Zustand 3.1 ist wieder erreicht, womit ein neuer Zyklus beginnt.
Die Beispiele 3. und 4. lieferten für jeden Begichtungszyklus
vollständig neu berechnete Parameterwerte. Ablesefehler (Reproduzierbarkeitsfehler) von y bzw. y*
schlagen sich direkt in den Parameterwerten nieder. Solche Fehler werden u. a. dann weniger stark
v/irksam, wenn für die Ermittlung der Parameterwerte eines der an sich bekannten Schätzverfahren verwendet
wird. Im Prinzip werden dabei die Parameter nicht nur einmal je Begichtungszyklus neu berechnet, sondern mit
II, III und IV bei Atmosphärendruck werden jeweils ä und b aktuell angepaßt bzw. verbessert und nach I und V
bei Ofendruck jeweils ä',b'.
In der Beschreibung und in der Einleitung zur Beschreibung ist davon gesprochen worden, daß bei
Atmosphären- und Ofendruck die Werte a, b bzw. a' b'
bestimmt werden. Für den Fall, daß bei geöffneter Schleuse begichtet wird, ist der in der Schleuse
gemessene Druck p=0. In diesem Falle würde man mit Hilfe der angegebenen Methode entsprechende Werte
finden, ohne daß die Gleichungen im wesentlichen geändert werden müssen.
Weiterhin hat sich gezeigt, daß insbesondere das rekursive Schätzverfahren auch ausgedehnt werden
kann auf einen drei- oder mehrdimensionalen Fall. In diesem Falle wird nicht eine lineare Gleichung
verwendet, sondern eine um nichtlineare Glieder erweiterte Gleichung. Es hat sich nämlich gezeigt, daß
die Waagenkennlinie nicht unbedingt mit einer Geraden ausreichend genau angeglichen werden kann. Sie
können in diesen Fällen besser als Parabel angeglichen werden. Für diese Fälle werden die eingangs genannten
Gleichungen um nichtlineare Glieder erweitert, so daß folgende Gleichungen zur Berechnung anstehen:
y = a+bg+cg2
Atmosphärendruck
y-y' = a'p+b'pg+c'pg2
y-y' = a'p+b'pg+c'pg2
Änderung bei Ofendruck
y = (a-a'p)+(b-b'p)g+(c-c'p)g*.
y = (a-a'p)+(b-b'p)g+(c-c'p)g*.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zum gleichmäßigen Begichten von mit wenigstens einer Schleuse versehenen Hochöfen,
bei denen mit der Schleuse eine Waage verbunden ist, mit der das Netto-Schleusengewicht
in verschiedenen Füllzuständen ermittelt wird und darauf während eines Begichtungszyklus die in den
Hochofen aus der Schleuse gelangte Materialmenge anhand des Gewichtsverlustes Ag der Schleuse
ermittelt wird, sowie mit einem Verschlußorgan, mit denen der Auslauf des Fülimaterials aus der Schleuse
in den Hochofen steuerbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die tatsächlich aus der
Schleuse gelangte Materialmenge Ag aus den vor und während des Begichtens ermittelten Gewichten
errechnet wird, denen folgende lineare Gleichungen zugrundeliegen:
bei Atmoifharendruck, d.h. bei geschlossenem
Verschlußoi gan zwischen Schleuse und Ofen:
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803007743 DE3007743C2 (de) | 1980-02-29 | 1980-02-29 | Verfahren zum gleichmäßigen Begichten von Hochöfen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803007743 DE3007743C2 (de) | 1980-02-29 | 1980-02-29 | Verfahren zum gleichmäßigen Begichten von Hochöfen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3007743A1 DE3007743A1 (de) | 1981-09-10 |
DE3007743C2 true DE3007743C2 (de) | 1982-11-11 |
Family
ID=6095926
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19803007743 Expired DE3007743C2 (de) | 1980-02-29 | 1980-02-29 | Verfahren zum gleichmäßigen Begichten von Hochöfen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3007743C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3661275D1 (en) * | 1985-05-07 | 1988-12-29 | Wurth Paul Sa | Method for controlling the charging installation of a shaft furnace and charging installation using this method |
-
1980
- 1980-02-29 DE DE19803007743 patent/DE3007743C2/de not_active Expired
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS-ERMITTELT |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3007743A1 (de) | 1981-09-10 |
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