DE3007090C2 - Lichtsteuerorgan für eine Faksimile-Schreibeinrichtung - Google Patents
Lichtsteuerorgan für eine Faksimile-SchreibeinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Lichtsleuerorgan für eine Faksimile-Schreibeinrichtung aus einer streifenförmigen Platte oder Schicht aus piezoelektrischem Material
mit planparallelen Flächen, bei dem auf einer Fläche eine durchgehende Elektrode und auf der gegenüberliegenden Fläche längs des Streifens eine Reihe von
Elektroden angeordnet ist.
Ein solches Lichtsteuerorgan ist aus der DE-OS 22 473 bekannt.
Dieses bekannte Lichtsteuerorgan benutzt die Drehung der Polarisationsebene des Lichtes im piezoelek-
frischen Material, wenn in diesem ein elektrisches Feld erzeugt wird. Deshalb müssen zusätzlich Polarisationsfilter vor und hinter dem Steuerorgan im Lichtweg
angeordnet sein. Bei auf beiden Seiten des piezoelektrischen Materials angeordneten Elektroden muß das es
Licht in die piezoelektrische Schicht zwischen den Elektrodenflächen parallel zu diesen eintreten. Solche
Lichtsteuerorgane absorbieren infolge der Polarisationsfilter einen großen Teil des hindurchgehenden
Lichtes und benötigen zur Ansteuerung Spannungen von mehreren hundert Volt
Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Anordnung so zu verbessern, daß einerseits weniger Licht
absorbiert wird, andererseits nur geringe Steuerspannungen zur Ansteuerung erforderlich sind.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung können den Unteransprüchen entnommen werden.
Gemäß der Erfindung wird die bekannte Anordnung als Interferenzfilter aufgebaut, wobei die piezoelektrische Schicht die Abstandsschicht bildet, die Elektroden
als Reflexionsschichten wirken und das Licht senkrecht zur Räche der Schichtanordnung einfällt
Eine solche Anordnung benötigt keine Polarisationsfilter und kommt mit Steuerspannungen von maximal
10 Volt aus.
Interferenzplatten sind z. B. unter dem Stichwort
»Interferenz des Lichtes« im dtv-Lexikon der Physik, Deutscher Taschenbuchverlag, 1970, beschrieben. Eine
planparallele Glasplatte ist z. B. mit teiltransparenten Metallschichten bedampft Eine andere Ausführungsform besteht darin, daß zwei nahezu planparallele
Platten, deren einander zugewandte Seiten teiltransparent verspiegelt sind, in vorgegebenen gegenseitigen
Abstand gehalten werden. In den letzten Jahren haben sich auch zunehmend Interferenzfilter durchgesetzt die
aus auf ein Substrat aufgedampften teiltransparenten Metallschichten als Reflexionsschicht, dielektrischen
Schichten als Abstandsschicht und weiteren teiltransparenten Metallschichten bestehen. Auch nur aus dielektrischen Schichten bestehende Interferenzfilter sind
bekannt Interferenzfilter sind zu einen gekennzeichnet durch den Wellenlängenbereich, in dem sie verwendet
werden können, und andererseits durch die Wellenlängenspanne, innerhalb derer sie Licht ungehindert
hindurchlassen. Gute Interferenzfilier besitzen z. B. eine Halbwertsbreite von 11 nm itn Bereich von etwa 400 bis
1000 nm. Im Bereich des ultravioletten Lichtes wird häufig eine geringere Halbwertsbreite verlangt im
Bereich des Infrarotlichtes ist jedoch eine größere Halbwertsbreite zulässig. Eine Halbwertsbreite von z. B.
(O nm bei einer Wellenlänge von 500 nm sagt aus, daß Licht mit 495 oder 505 nm nur noch halb so gut
durchgelassen wird, wie Licht von 500 nm. Die tausendstel Wertbreite bei einem Interferenzfilter mit
einer Halbwertsbnoite von 11 nm ist etwa 38 nm. Das
Ausmaß der Halbwertsbreite und damit auch der Tausendstelwertbreite ist über die Güte der teiltransparenten Reflexionsschicht festgelegt Die geringsten
Halbwertsbreiten lassen sich durch dielektrische Vielfachschichtstrukturen erzielen.
Stoffe, die die an die Abstandsschicht gestellten Bedingungen erfüllen, sind z. B. Bleizirkonat-Titanat
Kalium-Dihydrogen-Phosphat Triglyzin-Sulfat, Barium-Strontium-Niobat, Barium-Titanat, Seignettesalz.
Zu den am besten untersuchten Materialien gehört Lanthan-dotiertes Bleizirkonat-Titanat Als Materialien
für die Filme der Reflexionsschicht kommen all diejenigen Materialien und zur Aufbringung derselben
alle diejenigen Verfahren in Frage, die schon von üblichen (nterferenzfiltern her bekannt sind. Neu dazu
kommen dielektrische Materialien, die elektrisch leitfähig sind, wie z. B. Indiumzinnoxid.
Das Lichtsteuerorgan wird besonders vorteilhaft dadurch hergestellt, daß zunächst auf ein Substrat der
Film oder die Filmfalge der Reflexjonssehieht zumindest
bereichsweise in einer Art und Weise, wie sie von der Herstellung bekannter Interferenzfilter her gängiger
Stand der Technik ist, aufgebracht. Danach wird die
Abstandsschicht abgeschieden, z, B, durch Aufdampfen,
durch Sputtern oder durch Molekularstrahlepitaxie, also mit irgendeiner Methode, die für das Aufbringen dünner
Schichten von Materialien mit Eigenschaften, wie sie an das Material der Abstandsschicht gestellt sind, bekannt
sind. Abschließend wird der Film oder die Rlmfolge der
zweiten Reflexionssehieht wieder wie bei bisherigen Interfereazfiltern üblich aufgebracht Ein solches Verfahren
benutzt nur langjährig bekannte Technologien, wodurch sich erfindungsgemäße Interferenzfilter mit
wohldefinierten Eigenschaften herstellen lassen.
Das Lichtsteuerorgan gemäß der Erfindung, das als Interferenzfilter aufgebaut ist, wird im folgenden
anhand der Figuren näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 schematische Ansicht des prinzipiellen Aufbaus und des Betriebs der erfindungsgemäßen Anordnung;
F i g. 2 perspektivische Ansicht des Lichtsteue Organs
gemäß der Erfindung.
In F i g. 1 ist die Interferenzfilteranordnung prinzipiell
dargestellt ohne z.B. auf dessen Befestigung oder Herstellung einzugehen. Mit 1 ist die Abstandsschicht
und mit 2 sind die teiltransparenten Reflexionsschichten des Interferenzfilters bezeichnet Insoweit stimmt der
Aufbau völlig mit dem Aufbau eines jeglichen bekannten Interferenzfilters überein. Der Unterschied
besteht in der Materialauswahl und dem dadurch ermöglichten Ausnutzen physikalischer Effekte. Um
dies näher zu veranschaulichen, werde ein übliches Interferenzfilter mit einer Dicke d und einem Brechungsindex
π der Abstandsschicht betrachtet Bei senkrechtem Lichteinfall ist die Wellenlänge der
maximalen Transmission dann gegeben durch (gemäß dem Lehrbuch Principles of Optics von Max Born und
Emil Wolf, Pergamon Press 1975, Seite 3,4,7):
λ = 2 nd/(m - ΦΙή)
Bei Änderungen des Brechungsindexes π oder der Dicke d ergeben sich Wellenlängenänderungen Δλ der
maximalen Transmission zu:
Δλ/λ = n(nd)/ndoder
Δλ = Δ(ηά) ■ λ/nd= const Afnd)
Aus dieser Gleichung ergibt sich, daß sich durch Änderung Δη des Brechunjpindexes oder Änderung Δd
der Dicke der Abstandsschicht die Wellenlänge der maximalen T.-ansmission ändern läßt
Es gibt nun Materialien, bei denen sich der Brechungsindex des Materials der Schicht oder die
Schichtdicke durch Anlegen elektrischer Spannungen ändern lassen. Als solches Material soll nun stellvertretend
für viele, beispielshaft in der Einleitung genannte Materialien, Lanthan-dotiertes Bleizirkonat-Titanat,
kurz PLZT genannt, betrachtet werden. Eine der üblichsten Zusammensetzungen ist die mit einem
Zirkon- zu Titanverhältnis von 65 zu 35 und einer Lanthandotierung von 9%. Weitere Angaben beziehen
sich auf ein derartiges Bleizirkonat-Titanat. Es werde nun zunächst ein PLZT-FiIm betrachtet, dessen
tetragonale Achse senkrecht zur Filmerstreckungsebene stehe. Ohne ein zwischen den Flächen des Filmes
angelegtes elektrisches FHd besitzt der PLZT-FiIm
kubische Struktur. Bei Anlegen eines Feldes von etwa ΙΟ« V/m erfolgt ein Phasenübergang von kubisch nach
tetragonal, der zu einer Änderung der Gitterkonstanten senkrecht zur Filmerstreckungsebene von etwa 4%
führt
Diese Tatsache ist z. B. in dem Artikel von C, E, Land,
P. D, Thaeher und G, H, Heartling in »Applied Solid
State Science«, Volume 4, Academic Press 1974, auf Seite 152 beschrieben. Bei weiterer Felderhöhung
verändert sich die Gitterkonstante quadratisch mit dem
ίο Feld, wie es auf Seite 164 des selben Artikels
beschrieben ist Gemäß Formel (2) hat_ jedoch eine Änderung der Dicke um 4% auch eine Änderung der
Wellenlänge der maximalen Transmission um 4% zur Folge. Bei einer Ausgangswellenlänge von λ = 500 nm
is wird also durch Anlegen des elektrischen Feldes und des
dadurch bedingten Phasenüberganges die Wellenlänge der maximalen Transmission um 20 p,m verschoben.
Einleitend wurde schon erwähnt daß bei guten Interferenzfiltern mit einer Halbwertsbreite von etwa
llnm die 1000steI Breite kleiner 40 nm ist Dies
bedeutet also, das ein Interferenzfilter, -welches mit dem
vorangehend beschriebenen Effekt arbeitet, z.B. von maximaler Transimission bei 500 nm auf eine Transmission
von nur noch einem lOOCstel schaltet wenn eine elektrische Spannung von etwa 106 V/m angelegt wird.
Um abschätzen zu können, welcher effektiv anzulegenden Spannung eine Feldstärke von etwa 106VZm
entspricht werden nun die in Frage kommenden Schichtdicken der Abstandsschicht 1 abgeschätzt Diese
jo Abschätzung ergibt sich auf einfache Art und Weise aus
Formel (1). Es soll dabei der Phasensprung Φ vernachlässigt werden. Dann ergibt sich aus (1):
d = Xm/2n
Die Interferenzordnung m sei beispielsweise zwei, die Transmissionswellenlänge λ = 500 nm und der Brechungsindex
π = 2,5. Dieser Brechungsindex für PLZT-Filme ist z. B. der Fig. 2 des Artikels von M. Ishida,
H. Matsunami und T. Tanaka in »Applied Physics Letters«, VoI. 31 (1977) Seite 433 entnehmbar. Mit den
angegebenen Werten ergibt sich eine Filmdicke d von 200 nm. Bei üblichen Lichtquellen kurzer Kohärenzlänge
ist es üblich, in zweiter bis vierter Interferenzordnung zu arbeiten. Im angegebenen Beispiel wären damit die
Schichtdicken d = 200 nm, 300 nm, 400 pm. Bei Verwendung von Lasern mit sehr großer Kohärenzlänge ist
es jedoch möglich auch mit sehr hohen Interferenzordnungen zu arbeiten, so daß um Größenordnungen
höhere Schichtdicken, z. B. 200 μηι ermöglicht sind. In
letzterem Fall muß die Abstandsschicht aus dem Material, dessen Bredmngsindezes oder dessen geometrische
Abmessungen durch elektrische Spannungen beeinflußbar sind nicht mehr unbedingt als Film
voriiegen, sondern es kann auch z. B. von einem
keramischen Sintersubstrat ausgegangen werden, das auf die entsprechende Schichtdicke poliert wird.
Aus der oben angegebenen Feldstärke von 106 V/m
und der Filmdicke d von z. B. 400 nm ergibt sich, daß die anzulegende Spannung nur 0,4 V beträgt, um das
Interferenzfilter von völliger Durchlässigkeit auf praktisch völligen Spei'rzustand zu steuern. Bisher bekannte
Schalter, die unter Ausnutzung der Polarisationsei'fekte
ferroelektrischer Materialien arbeiten, benötigen dagegen einige hundert bis zu tausend Volt um ebenfalls
to einen Lichtfluß von drrchgelassen auf nahezu gesperrt
zu schalten.
Die bisherige Ausführungsform ging von einem PLZT-FiIm aus, dessen tetragonale Achse senkrecht zur
Filmebene stand. Bei dieser Anordnung trat nur eine Änderung der Schichtdicke aber keine Änderung des
Brechungsindexes beim Anlegen des elektrischen Feldes auf. Es soll nun ein PLZT-FiIm betrachtet
werden, der nicht einkristallin, sondern polykristallin mit > Körnern und/oder Domänen mit beliebiger Ausrichtung
hergestellt ist. Die Ausrichtung der Kristallachsen der einzelnen Domänen weise eine statistische Ausrichtung
auf, so daß das Material makroskopisch istrop ist. Wie aus dem schon erwähnten Artikel von Land und in
Mitarbeitern, Seite 156 hervorgeht, erfahren beim Anlegen eines elektrischen Feldes sämtliche Komponenten
des Brechungsindexes eine Änderung, die in der Größenordnung der Doppelbrechung Δ~η liegt. Die
Feldabhängigkeit von An ist, wie dem selben Artikel auf η
Seite 214 entnehmbar ist, gegeben durch:
Δη
'Z1PiRE2
mit R = Q. I? · 10'6 mW2 für dip srhnn besrhriebene
PLZT-Zusammensetzung. Mit dem schon angegebenen Wert für η von 2,5 und einer Feldstärke von 4 10« V/m
ergibt sich dann für die Größe Δη/η ein Wert von 4 · IO~2. Wie schon beim ersten Ausführungsbeispiel
beschrieben, hat dies eine Änderung der Wellenlänge der Transmission von ebenfalls 4% zur Folge, was zu
einem Schalten eines Lichtflusses von völliger Durchlässigkeit auf völliges Sperren führt.
Nachdem die Effekte nun prinzipiell beschrieben sind, soll auf F i g. 1 nochmal näher eingegangen werden. Wie
erläutert besitzt die Abstandsschicht 1 eine Dicke c/von jo
etwa 200 nm. Die Berechnung der erforderlichen Schichtdicke wurde oben angegeben. Die Dicke der
Reflexionsschichten 2 ist so groß, daß im Fall der Verwendung von Metallschichten etwa halbdurchlässige
Spiegel entstehen. Bei Verwendung dielektrischer Vielfachfilme als Reflexionsschicht beträgt die Dicke
eines jeden Filmes etwa ein Viertel der Wellenlänge des durchzulassenden Lichtes. Als Lichtwellenlängen
kommt der gesamte Bereich zwischen dem infraroten und dem u'travioletten Licht in Frage. Die Reflexionsschichten
2 sind durch Kontakte 3 mit einer regelbaren Spannungsquelle 4 verbunden. Im Falle der Verwendung
eines einzigen Filmes als Reflexionsschicht ist selbstverständlich, daß gerade dieser Film mit der
Spannungsquelle 4 verbunden wird. Besteht die Reflexionsschicht jedoch aus einer Folge von Filmen
und Materialien unterschiedlichen Brechungsindexes, so muß mindestens eine dieser Schichten elektrisch
leitfähig sein, und gerade dieser Film wird dann mit der Spannungsquelle 4 verbunden. Es ist dabei am
vorteilhaftesten, bei beiden Reflexionsschichten 2 jeweils den äußersten Film als elektrisch leitenden Film
auszubilden. Die erforderlichen Feldstärken von ΙΟ6 bis
IO7 V/m sind dabei noch einfach durch Spannungen in
der Größenordnung von 10 bis 20 V erzielbar. Durch den maximalen Abstand der elektrisch leitenden
Schichten ist jedoch eine minimale Kapazität der Anordnung erzielt, was ein schnelles Schaltverhalten
des Aufbaus ermöglicht
In F i g. 1 ist weiterhin eine Lichtquelle S eingezeich- bo
net, deren Lichtstrahlen 6 das Interferenzfilter durch treten und auf den zu beleuchtenden Gegenstand 7
treffen. Die Lichtquelle 5 kann eine monochromatische Lichtquelle mit einer Wellenlänge zwischen dem
ultravioletten Licht und dem infraroten Licht, oder aber to
auch eine weiße Lichtquelle sein. In den Strahlengang der Lichtstrahlen 6 können erforderlichenfalls vor
und/oder hinter dem Interferenzfilter Linsen angebracht sein. Der beleuchtete Gegenstand 7 kann eine
physikalische Meßvorrichtung, ein Gegenstand dessen Reflexion oder Absorption zu prüfen ist, oder z. B. auch
ein lichtempfindlicher Aufzeichnungsträger, z. B. die Kopiertrommel eines Kopiergerätes sein.
Der Lichtstrahl 6 kann durch die in Fig. I gezeichnete Anordnung entweder geschaltet werden
oder er kann in seiner Intensität oder Wellenlänge moduliert werden. Zum Schalten des Lichtstrahls 6 wird
die veränderbare Spannungsquelle 4 auf einen Wert eingestellt, der ausreicht, das Interferenzfilter z. B. von
Sperren auf Durchlässen zu schalten. Dies erfolgt mittels eines in die Spannungszuführungen 8 eingebauten
Schalters 9. Bei dieser Anwendung ist die Lichtquelle 5 eine monochromatische Lichtquelle,
welche z. B. Licht von 500 nm aussendet. Das Interferenzfilter dämpfe die Intensität dieser Lichtquelle z. B.
auf ein Tausendstel solange keine Spannung an den Reflexionsschichten 2 angelegt ist. Bei einer angelegten
Spannung in der Größenordnung von 10 V werde das Intensitätsfilter bei 500 nm auf Grund der eingangs
beschriebenen Effekte jedoch völlig durchlässig. Durch eine etwas andere Wahl der Dicke d der Absorptionsschicht ist es selbstverständlich auch möglich, ein
Interferenzfilter herzustellen, welches ohne angelegte Spannung voll durchläßt, jedoch bei angelegter
Spannung sperrt.
Bei geschlossenem Schalter 9 ist es durch Verändern der Spannung der Spannungsquelle 4 möglich, die
Wellenlänge der maximalen Transmission des erfindungsgemäßen Interferenzfilters stetig zu ändern. Bei
Verwendung einer monochromatischen Lichtquelle 5 erlaubt dieser Effekt eine Intensitätsmodulation, dagegen
bei Verwendung von weißem Licht eine Wellenlängenmodulation. In die Kavnät eines Lasers gestellt
erlaubt das erfindungsgemäße Intensitätsfilter unter Ausnutzung des letztgenannten Effektes eine Einstellung
der im Laser verstärkten Lichtwellenlänge.
In Fig. 2 ist ein Lichtsteuerorgan gemäß der Erfindung für eine Faksimile-Schreibe· !richtung mit
punktweisem Schreiben innerhalb einer Zeile dargestellt. Auf ein Substrat 10, üblicherweise ein Glassubstrat,
ist eine Reflexionsschicht 2.1 durchgehend aufgebracht. Diese Reflexionsschicht ist über eine
Zuleitung 8.1, welche an dem Kontakt 3.1 mit der Reflexionsschicht 2.1 verbunden ist, elektrisch ansteuerbar.
Auf der ersten Reflexionsschicht 2.1 befindet sich, ebenfalls durchgehend die Abstandsschicht 1.1. Die
obere Reflexionsschicht ist nun nicht ebenfalls durchgehend aufgebracht, sondern in Form voneinander
elektrisch isolierter, in einer Zeilenrichtung lie&.nder
Bereiche 2.2. Jeder der einzelnen Bereiche 2.2 der oberen Reflexionsschicht ist durch Kontakte 3.2 mit
Zuleitungen 8.2 verbunden. Es ist nun z. B. möglich, die untere Reflexionsschicht 7.1 auf Massepotential zu
legen, und die Bereiche der oberen Reflexionsschicht je nach Bedarf mit unterschiedlichen Spannungen zu
versorgen. Die anlegbaren Spannungen können dabei kontinuierlich einsteilbar sein, oder es können Spannungen
sein, die ein jeweiliges, durch die untere Reflexionsschicht die Abstandsschicht und einen Bereich
der oberen Reflexionsschicht gebildetes Interferenzfilter ganz durchschalten oder ganz sperren.
Eine Anordnung gemäß F i g. 2 kann vollständig mit üblichen Technologien gefertigt werden. Ein Glassubstrat
wird in bekannter Art und Weise mit einer Metallschicht oder mit einer Schichtenfolge dielektrischer
Materialien bedeckt Dazu sind in der Interferenz
filterherstellung verschiedene Methoden möglich, wie z. B. insbesondere Aufdampf oder Tauchprozesse. Da
bei Verwendung dielektrischer Filme als Reflexionsschicht leitende dielektrische Materialien notwendig
sind, empfiehlt es sich, als Filmmaterial für mindestens einen der Filme Indiumzinnoxid zu verwenden. Die
Herstellung des Indiumzinnoxidfilms verläuft völlig analop -u dem der Herstellung der allgemein üblichen
Metalloxidfilme. Wie bei herkömmlichen Interferenzfiltern wird auch bei der erfindungsgemäßen Anordnung
die Güte des Filters, d. h. die Halbwertsbreite und die Verluste durch die Güte und z. B. die Anzahl der
aufgebrachten Filme bestimmt. Die Verfahren zum Aufbringen dünner ferroelektrischer oder piezoelektrischer Filme sind ebenfalls gängige Verfahren. Stellver- ι
> tretend für zahlreiche Veröffentlichungen soll hier der Artikel »Preparation and properties of ferroelectric
PLZT thin films by rf sputtering« von M. lshida, H. Matsunami und T. Tanaka in lournal of Applied
Physics, Vol. 48, Seite 951 angeführt werden.
Wenn wie in F i g. 2 die auf das Substrat aufgebrachte Reflexionsschicht und die Abstandsschicht Zeilenform
besitzen sollen, wird z. B. durch eine Maske entsprechender Form aufgedampft oder gesputtert oder ein
Molekularstrahlepitaxieverfahren durchgeführt. Auch Ätzverfahren, sowohl photochemische, wie auch lonenätzverfahren, sind wie allgemein in der Dünnfilmtechnologie üblich, zum Erzielen gewünschter feiner Strukturen einsetzbar. Das bereichsweise Aufbringen der
oberen Rcflexionsschicht gemäß Fig. 2 erfolgt eben
falls z. B. durch Aufdampfen, Sputtern oder Molekularstrahlepitaxie durch Masken. Auch die Herstellung der
Kontakte 3.2 auf Metallfilmen oder Filmen von z. B. Indiumzinnoxid oder anderen leitenden dielektrischen
Materialien ist gängiger Stand der Technik.
Das erfindungsgemäße Lichtsteuerorgan läßt sich also ausschließlich mit Verfahren herstellen, welche
schon von herkömmlichen Interferenzfiltern erprobt und bewährt sind. Wie bei einem herkömmlichen
Interferenzfilter werden die Halbwertsbreite und die Absorptionsverluste durch Art und Anzahl der die
Reflexionsschichten bildenden Filme gegeben. Der Unterschied zu einem herkömmlichen Interferenzfilter
besteht darin, daß die Abstandsschicht aus einem Material besteht, dessen Abmessungen oder dessen
Brechungsindizes sich durch Anlegen elektrischer Spannungen ändern lassen. Zum Anlegen der Spannungen ist es erforderlich, daß die Reflexionsschicht
entweder eine Metallschicht ist, wie bei üblichen Interferenzfiltern, oder dali im Falle der Verwendung
einer Filmfolge von Filmen dielektrischer Materialien eines dieser Materialien elektrisch leitfähig ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Lichtsteuerorgan liegen die Schaltspannungen nur in der Größenordnung 10 V
und sind damit erheblich geringer als die Spannungen von mehreren 100 V, die zur Ansteuerung von
ferroelektrischen Schaltern notwendig sind, die auf Grund von Doppelbrechungseffekten mit Polarisationsfiltern arbeiten.
Claims (7)
1. Uchtsteiierorgan für eine Faksimile-Sehreibeinrichtung aus einer streifenförmigen Platte oder
Schicht aus piezoelektrischem Material mit planparallelen Rächen, bei dem auf einer Fläche eine
durchgehende Elektrode und auf der gegenüberliegenden Fläche längs des Streifens eine Reihe von
Elektroden angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Licht senkrecht zu den
parallelen Rächen des piezoelektrischen Materials hindurch tritt, daß die Schichtdicke (d) des piezoelektrischen Materials bezüglich der Wellenlänge des
Lichtes als Abstandsschicht (1) eines Interferenzfilters gewählt ist, und daß die Elektroden (2) als is
teiltransparente, elektrisch leitende Reflexionsschichten ausgebildet sind.
2. Lichtsteuerorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (2) durch
Metallfilme gebildet sind.
3. Licfetjteuerorgan nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden (2) jeweils durch eine Filmfolge dielektrischer Materialien gebildet sind.
4. Lichtsteuerorgan nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht
(1) aus piezoelektrischem Mtierial aus Lanthan-dotiertem Bleizirkonat-Titanat besteht.
5. Lichtsteuerorgan nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristal·
Iite der Schicht (1) aus polykristallinem piezoelektrischen Material mit ihrer optischen Achse in
Vorzugsrichtung senkrecht xr.r Schichtfläche ausgerichtet sind.
6. Lichtsteuerorgan nach eirtm der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristallite der Schicht (1) aus polykristallinem, ferroelektrischen,
piezoelektrischen Material ungeordnet in der Schicht (1) angeordnet sind.
7. Lichtsteuerorgan nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht
(1) aus piezoelektrischem Material als auf einem mit einer Elektrode (2) versehenen Substrat (3) aus
lichtdurchlässigem Material aufgewachsener RIm ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803007090 DE3007090C2 (de) | 1980-02-26 | 1980-02-26 | Lichtsteuerorgan für eine Faksimile-Schreibeinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19803007090 DE3007090C2 (de) | 1980-02-26 | 1980-02-26 | Lichtsteuerorgan für eine Faksimile-Schreibeinrichtung |
Publications (2)
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---|---|
DE3007090A1 DE3007090A1 (de) | 1981-10-15 |
DE3007090C2 true DE3007090C2 (de) | 1983-06-09 |
Family
ID=6095550
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19803007090 Expired DE3007090C2 (de) | 1980-02-26 | 1980-02-26 | Lichtsteuerorgan für eine Faksimile-Schreibeinrichtung |
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DE (1) | DE3007090C2 (de) |
Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
DE8717791U1 (de) * | 1987-06-16 | 1990-02-15 | Binder, Helmut, 8720 Schweinfurt, De |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2136902B1 (de) * | 1971-05-07 | 1973-05-11 | Commissariat Energie Atomique | |
DE2322473A1 (de) * | 1973-05-04 | 1974-11-21 | Philips Patentverwaltung | Faksimile-geraet zum schreiben und lesen von mechanisch bewegten vorlagen |
-
1980
- 1980-02-26 DE DE19803007090 patent/DE3007090C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3007090A1 (de) | 1981-10-15 |
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