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Land- und/oder bauwirtschaftlich nutzbarer Schlepper
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Die Erfinduno betrifft einen land- und/oder bauwirtschaftlich nutzbaren
Schlepper nach dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
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Zum Schutz des Fahrzeugführers vor Verletzungen bei Umstürzen werden
Schlepper und Baufahrzeuge mit fest verankerten Überrollbügeln, Sicherheitsrahmen
oder Fahrerkabinen ausgestattet, welche die Umsturzenergie absorbieren und das Fahrzeug
am Weiterrollen hindern.
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Bei niedrigen Durchfahrten oder auch bei Arbeiten in Obstplantagen,
sind die genannten Sicherheitsaufbauten sehr störend oder lassen u.U. die Ausführung
der arbeiten nicht zu. In solchen Fällen sind-die Fahrzeuge in der Regel nicht mit
einer Fahrerkabine, sondern mit herunterklappbaren oder in der Höhe verstellbaren
Überrollbügeln versehen.
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Fahrer dieser Fahrzeuge müssen daher auch bei Arbeiten, welche mit
aufgebauter Fahrerkabine durchgeführt werden können, auf den Schutz und Komfort
dieser Einrichtung verzichten, es sei denn, das Fahrzeug wird für den jeweiligen
Arbeitsanfall umgerüstet, d.h. einmal mit einer Fahrerkabine und einmal mit einem
verstellbaren Überrollbügel versehen. Für die Befestigung der Fahrerkabine und des
Überrollbügels müssen feste, die Umsturzenergie absorbierende Verankerungen am Fahrzeug
vorgesehen werden.
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Die Montage und Demontage einer Fahrerkabine gestaltet sich jedoch
schon allein durch ihr Gewicht schwierig und kann nicht ohne die Hilfe von Kranen,
Flaschenzügen oder Hilfspersonen durchgeführt werden.
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Durch die De-AS 1 265 604 ist ein Fahrzeug bekannt, bei dem ein Sicherheitsrahmen
um zwei hinten liegende Gelenke in eine Ablagestellung geschwenkt werden kann.
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Diese Anordnung kann natürlich auch für eine geschlossene Fahrerkabine
benutzt werden.
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Doch bereitet auch hier das größere Gewicht der geschlossenen Fahrerkabine
Schwierigkeiten bei der Demontage, besonders am Beginn des Schwenkvorganges, wenn
der Schwerpunkt der Kabine weit vor der Abstützung, den Schwenkgelenken, liegt und
zum Schwenken eine relativ große Kraft erforderlich ist.
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Weiterhin muß als Lagerort immer eine Unterlage in einem bestimmten
Aöstand vom Boden, je nach Schwenkgelenkanordnung und SchleppergröUe, vorhanden
sein.
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Diese Nachteile verhindern eine problemlose Montage und Demontage
der Fahrerkabine und damit den alternativen Gebrauch des Schleppers mit und ohne
Kabine.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeug der oben beschriebenen
Gattung mit einer abbaubaren Fahrerkabine zu versehen1 welche vom Fahrer unter Zuhilfenahme
einfacher Hilfsmittel schnell auf- und abgebaut werden kann.
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Die Lösung der Aufgabe wird im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches
beschrieben.
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Der Vorteil dieser Lösung besteht erstens darin, daß die Fahrerkabine
vom Schlepper, ohne Zuhilfenahme eines Kranes oder ähnlichen Hilfsmittels,unter
Einsatz des schleppereigenen Krafthebers ohne bzw. mit geringem Kraftaufwand an
den Lagerort gebracht wird und daß zweitens die Fahrerkabine am Lagerort selbst
nicht manipuliert werden muß, um die Uerbindung zum Schlepper zu ösen oder herzustellen
oder um eine stabile Lagerposition herzustellen.
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Durch die Erfindung ist somit die Voraussetzung für den schnellen
Auf- und Abbau der Fahrerkabine geschaffen worden, die in der Praxis eine alternative
Benutzung des Schleppers mit und ohne Fahrerkabine ermöglicht.
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Weitere Merkmale und vorteilhafte Einzelheiten gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung anhand einer Zeichnung hervor.
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Es zeigen: Fig. 1 in einer Seitenansicht einen Schlepper mit aufgebauter
Fahrerkabine, heruntergeklapptem Uberrpllbügel, einem Kraftheber mit Hubarm und
Geräteanbauvorrichtung und einer am Hubarm und der Fahrerkabine angelenkten Schubstange,
Fig. 2 in einer Seitenansicht einen Schlepper mit hochgeklapptem Überrollbügel und
einer in eine Ablagestellung geschwenkten Fahrerkabine, welche vom Lagerort mittels
Tragarm bzw. Haken unterstützt ist, sowie gestrichelt eine Zwischenstellung der
Fahrerkabine,
Fig. 3 in einer Seitenansicht einen Schlepper mit
einer bis zum Anschlag der Schubstange geschwenkten Fahrerkabine, welche mit dem
Kupplungspunkt der Unterlenker verbunden ist u.d gestrichelt die um den Kupplungspunkt
bis zum Anschlag eines Kurbeltriebgliedes geschwenkte Kabine, Fig. 4 in einer Seitenansicht
einen Schlepper mit einer in eine Ablagestellung geschwenkten Fahrerkabine, wobei
der Lagerort der Erdboden ist und strichpunktiert die Ausgangsstellung, von der
aus die Fahrerkabine mittels der Unterlenker des Krafthebers geschwenkt und abgesenkt
wird, Fig. 5 in einer Seitenansicht einen aufgebockten Schlepper mit aufgebauter,
sich in einer Ablageposition befindlichen und vom Lagerort unterstützten Fahrerkabine,
sowie gestrichelt den aboesenkten, von der Fahrerkabine gelösten Schlepper.
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In Fig. 1 ist ein Schlepper 1 mit einer abbaubaren Fahrerkabine 2,
einem klappbaren Überrollbügel 3 und einem eine Geräteanbauvorrichtung 4 betätigenden
Kraftheber 5 dergestellt.
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Die Fahrerkabine ist mit zwei vorderen Kabinenauflagern 6 in Halterungen
7 des um ein Schwenkgelenk 6 heruntergeklappten Uberrollbügels 3 verriegelt, so
daß einerseits die energieabsorbierende Verankerung des Überrollbügels 3 auch zur
UerÖnkerung der Fahrerkabine 2 dient, also eine zusätzliche Uerankerung eingespart
wird und andererseits bei abgebauter Fahrerkabine 2 der sich immer am Schlepper
1 befindliche UberrollbügEl 3 durch einfaches Hochklappen in Betriebsstellung gebracht
werden kann.
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Das hintere Ende der Fahrerkabine 2 ist über eine Schwenkachse S
am
Hinterachsaufbau 10 direkt gelagert und erlaubt so im Zusammenpiel mit den vorderen
Kabinenauflagern 6 an den Hnlterungen 7 des Überrollbügels 3 eine Uerstellbarkeit
der Kotflügel 11 und damit der Spur, unabhangig von der Kabinenbefestigung.
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Nach der Entriegelung der vorderen Habinenauflager 6 wird eine Schubstange
12 einerseits an einem sich in unterster Stellung befindlichen Hubarm 13 des Krafthebers
5 angelenkt und andererseits an einem mit der Fahrerkabine 2 starr verbundenen Schwenkhebel
14 befestigt. Die Anlenkpunkte sind bei dem in diesem Ausführungsbeispiel betrachteten,
einfach wirkenden, hydraulischen Kraftheber so gewählt, daß beim Hochfahren dEs
Hubarmes 13 in die oberste Stellung die Fahrerkabine 2 nur so weit geschwenkt wird,
daß ihr Schwerpunkt sich noch vor der Schwenkachse 9 befindet.
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Aus dieser in Fig. 2 gestrichelt dargestellten Zwischenstellung 15
kann nun die Fahrerkabine 2 vom Fahrer vom Fahrersitz aus manuell mit relativ geringem
Kraftaufwand in eine erste Ablagestellung 16 geschwenkt werden, wo sie sich zugleich
an einem Lagerort 17 befindet.
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In einer Ausführung nach Fig. 2 ist der Lagerort 17 beispielsweise
eine senkrechte Wand 19, welche mit Haken 21 versehen ist, die die oberen Befestigungselemente
22 der Fahrerkabine 2 umgreifen, während sich das Kabinendach 20 an der Wand 19
abstützt.
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In einer weitern Ausbildung nach Fig. 2 sind am Lagerort 17 im
Ausführungsbeispiel
klappbare Tragarme 25 befestiot, die herausgeklappt seitlich der Fahrerkabine 2
verlaufen und in deren Aussparungen 24 die unteren Tragzapfen 23 eingreifen, um
ein Herunterrutschen der Fahrerkabine zu vermeiden, wEnn sich das Kabinendach 20
an der Wand 19 abstützt.
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Die am Lagerort 17 befindliche Fahrerkabine 2 wird nun durch Lösen
der hinteren die Schwenkachse 9 bildenden Kabinenlager und der Schubstange 12 vom
Schlepper 1 getrennt, so daß der Schlepper 1 nach vorn aus der Verbindung herausfahren
kann.
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Der Aufbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, nachdem der Schlepper
1 rückwärts in die Verbindung eingefahren ist.
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In einer weiteren Ausführung nach Fig. 3 und Fig. 4 greift ein Befestigungsbolzen
28 am Schwenkhebel 14 der Fahrer kabine 2 in ein Langloch 27 der Schubstange 12
ein. Wird nun die Fahrerkabine 2 aus der Zwischenstellung 15 in eine erste Ablagestellung
16 geschwenkt, ohne vom Lagerort 17 unterstützt zu werden, so begrenzt der Weg des
Befestioungsbolzens 28 im Langloch 27 den Schwenkwinkel, wobei in der Schwenkendstellung
eine Senkrechte vom Schwerpunkt der Fahrerkabine 2 zwischen der Schwenkachse 9 und
Kupplungspunkten 33 der Unterlenker 34 verläuft.
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In dieser Position werden z.B. mit Steckbolzen 30 Hilfsstreben 31
mit der rückwärtigen Strebe 32 an beiden Seiten der Farrerkabine 2 und dem Kupplungspunkt
33 der Unterlenker 34 verbunden, so daß die Fahrerkabine 2 um die Kupplungspunkte
33 schwenkbar ist.
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Nach dem Lösen der hinteren, die Schwenkachse 9 bildenden Kabinenlager
sowie
der Schubstange 12 und der Befestigung eines in diesem Ausführungsbeispiel als Zugseil
35 ausgebildeten Getrieheelementes eines Kurbeltriebes zwischen einem schlepperfesten
Punkt 36 und dem Schwenkhebel 14, wird die Fahrerkabine 2 manuell um den Kupplungspunkt
33 geschwenkt, bis der Schwerpunkt der Fahrerkabine 2 hinter dem Kupplungspunkt
33 liegt und das Zugseil 35 gespannt ist.
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Durch Absenken der Unterlenker 34 wird die Fahrerkabine 2 so abgesenkt
und geschwenkt, daß sie mit dem Kabinendach 20 auf dem hier als Lagerort 18 dienenden
Boden aufsitzt.
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Bei nicht ganz abgesenkten Unterlenkern 34 kann die Fahrerkabine 2
mit dem Schlepper 1 in Räume transportiert werden, deren Einfahrt- oder Deckenhöhe
nur geringfügig über der Kabinenhühe selbst liegt.
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Ist die Fahrerkabine 2 auf den Boden abgesetzt, werden die Verbindungen
zum Schlepper 1 gelöst. Der Aufbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.
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In den oben genannten Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 bis 4 sind
zum Auf- und Abbau der Fahrerkabine 2 mechanische Wirkverbindungen zwischen dem
Kraftheber 5 und der Fahrer kabine 2 notig. In einem Ausführungsbeispiel nach Fig.
5 wird dies auch ohne direkte Wirkverbindung erreicht.
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Die F>hrerkabine 2 wird dabei durch Aufbocken des Schleppers 1
mit Hilfe einer beispielsweise über die Unterlenker 34 des rtfthebers 5 betätigten
und in der DE-PS 1 037 294 beschriebenen Aufbockvorrichtung 37 in eine Ablagestellung
gebracht, zu einem Lagerort 38 oberhalb der Fahrerkabine 2. Der Lagerort 38
kann
aus einer Decke, einer Wand oder einem Galgen bestehen, mit einer AufnahmEvorrichtung
39 wie Haken oder TrEEjarm zur Befestigung der Fahrerkabine 2. In dieser Stellung
wird die Fahrerkabine 2, vorteilhafterweise mit Steck- und Schnellverschlüssen ausoerüstet,
vom Schlepper 1 gelöst. Nach dem Absenken des Schleppers 1 und dem Entfernen der
Aufbockvorrichtung 37 kann der Schlepper 1 vor- und/oder rückwärts, je nach Ausführung
des Schleppers 1 und der Fahrer kabine 2 unter der abgebauten Fahrerkabine 2 wegfahren.
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Der Aufbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.