-
Elektrostatographisches Aufzeichnungsmaterial
-
Die Erfindung betrifft ein lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial
für elektrostatographische, insbesondere elektrophotographische Zwecke, insbesondere
ein lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial mit bindemittelhaltiger lichtempfindlicher
Schicht.
-
Lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterialien dieser Art enthalten in
der Regel eine lichtempfindliche Schicht aus einem Bindemittel und darin dispergierten
photoleitfähigen Teilchen, die direkt oder, erforderlichenfalls, über eine geeignete
Zwischenschicht auf einen elektrisch leitenden Schichtträger aufgetragen ist. Solche
Aufzeichnungsmaterialien dienen als Zwischenbildträger in elektrophotographischen
Kopiergeräten. Zu diesem Zweck wird das betreffende lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterial
bzw.
-
der betreffende Zwischenbildträger auf einer (Zwischenbildträger)fördervorrichtung
befestigt, um einer Reihe von Verfahrensstufen zugeführt zu werden. Hierbei handelt
es sich um eine Ladungsstufe, in der das Aufzeichfiungsmaterial aufgeladen wird,
eine Belichtungsstufe, in der durch Belichtung gegen eine zu kopierende Vorlage
ein bildgerechtes latentes elektrostatisches Bild erzeugt wird, eine Entwicklungsstufe,
in der das gebildete latente elektrostatische Bild mit Hilfe eines Entwicklers zu
einem
Tonerbild entwickelt wird, eine Ubertragungsstufe, in der
das erhaltene Tonerbild auf ein Bildempfangsmaterial übertragen wird, und eine Reinigungsstufe,
in der auf der Oberfläche der lichtempfindlichen Schicht verbliebener Toner nach
erfolgter Bildübertragung beseitigt und das lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterial
für einen neuen Kopiervorgang wieder in Ausgangsposition rückgeführt wird. Das auf
das Bildempfangsmaterial übertragene Tonerbild wird auf diesem zur Herstellung einer
fertigen Bildkopie fixiert.
-
Es wurden bereits die verschiedensten lichtempfindlichen Schichten
bindemittelhaltiger Aufzeichnungsmaterialien entwickelt und in der Praxis zum Einsatz
gebracht. In solchen lichtempfindlichen Schichten gelangten als Bindemittel bereits
Mischungen aus Silikon- und Acrylharzen gegebenenfalls in Kombination mit Äthylcellulosearten
zum Einsatz. Vorteilhaft an der Verwendung von Mischungen aus Silikon- und Acrylharzen
ist, daß das Silikonharz dem lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterial ein größeres
Potential, eine hervorragende Empfindlichkeit und ein verbessertes "Erinnerungsvermögen
" zu verleihen vermag und die Verwendung eines Acrylharzes die physikalische Festigkeit
verbessert. Solche lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterialien besitzen somit als
ganzes eine hohe mechanische Festigkeit und eine verbesserte Beständigkeit gegen
Fleckenbildung. Durch den weiteren Zusatz einer Äthylcellulose läßt sich die Haftung
der lichtempfindlichen Schicht an dem Schichtträger verbessern. Weiterhin werden
durch die Mitverwendung einer Äthylcellulose das Verlaufen der Beschichtungslösung
(auf der Unterlage) und das "Erinnerungsvermögen" verbessert.
-
Als Photoleiter sind beispielsweise Zinkoxid, Titanoxid
und
Selen bekannt. Von diesen Photoleitern wird Zinkoxid wegen seiner geringen Gestehungskosten
und seiner geringen Toxizität gegenüber Mensch und Tier (Leichtmetalloxid) bevorzugt.
Da Jedoch Zinkoxid von Hause aus im ultravioletten Bereich des Spektrums empfindlich
ist, muß es, um seine spektrale Empfindlichkeit in den sichtbaren Bereich des Spektrums
zu verschieben, mit Hilfe eines spektralen Sensibilisierungsmittels, wie Rose Bengal,
sensibilisiert werden.
-
Aus den genannten Gründen sollte ein lichtempfindliches Aufzeichnungsmaterial
mit einer lichtempfindlichen Schicht, die als Bindemittel ein Gemisch aus einem
Silikon- und einem Acrylharz und spektral sensibilisierte photoleitfähige Zinkoxidteilchen
enthält, optimale Eigenschaften aufweisen. In der Tat sind solche lichtempfindliche
Aufzeichnungsmaterialien bekannt.
-
Nachteilig an solchen lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien
ist jedoch, daß sie infolge der relativ schlechten Dispergierbarkeit von Zinkoxidteilchen
in einer Beschichtungslösung praktisch keine homogene und flache (lichtempfindliche)
Schicht aufweisen und folglich kaum Bildkopien feiner Gradation und hoher Auflösung
liefern.
-
Darüber hinaus ist ihre Herstellung gewissen Beschränkungen unterworfen.
-
Durch die Verwendung von Acryl-, Silikon- und Äthylcelluloseharzen
läßt sich bei solchen licht empfindlichen Aufzeichnungsmaterialien das "Erinnerungsvermögen"
im Vergleich zu üblichen elektrostatographischen Aufzeichnungsmaterialien mit anderen
als den genannten Bindemitteln und mit Hilfe eines Sensibilisierungsmittels spektral
sensibilisierten und in diesen Bindemitteln dispergierten Zinkoxidteilchen
verbessern,
die betreffenden elektrostatographischen Aufzeichnungsmaterialien besitzen jedoch
immer noch ein recht hohes "Erinnerungsvermögen". In anderen Worten gesagt, dauert
es bei solchen lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien infolge ihres hohen "Erinnerungsvermögens"
lange, bis das betreffende Aufzeichnungsmaterial wieder zu seinem ursprünglichen
Zustand hohen Dunkelwiderstands (Belessen der lichtempfindlichen Schicht im Dunkeln
nach Erhöhen der elektrischen Leitfähigkeit durch Belichten) zurückkehrt. Aus diesem
Grund kann man mit solchen Aufzeichnungsmaterialien nicht kontinuierlich mit hoher
Kopiergeschwindigkeit kopieren. Wenn man dies versucht, sinken die Dichtewerte der
zweiten und folgenden Kopien gegenüber dem Dichtewert der ersten Kopie beträchtlich
ab.
-
Um nun den geschilderten Nachteilen zu begegnen, erfolgte bei üblichen
elektrophotographischen Kopiergeräten vor dem ersten Kopiervorgang eine sogen. Vorbelichtung.
Durch diese Vorbelichtung lassen sich jedoch die geschilderten Nachteile üblicher
lichtempfindlicher Aufzeichnungsmaterialien nicht lösen bzw. beseitigen. Diese Maßnahme
dient somit quasi nur zur Tarnung der geschilderten Nachteile, wobei sich zwar die
Dichtewerte der zweiten und folgenden Bildkopien gegenüber dem Dichtewert der ersten
Bildkopie stabilisieren, die Dichte als ganzes aber niedrig ist.
-
Die Verwendung von pulverförmigem Zinkoxid als Photoleiter bei der
Herstellung einer bindemittelhaltigen photoleitfähigen Schicht ist andererseits
ebenfalls mit Nachteilen behaftet. Vermutlich wird Zinkoxid durch die Wirkung bestimmter
aktiver Arten von Sauerstoffatomen, z.B. 03r 03 und 02 photoleitfähig. Diese aktiven
Sauerstoffatomarten werden im Dunkeln auf der Oberfläche der Zinkoxidteilchen
adsorbiert,
wobei zahlreiche Elektronen, die als hauptsächliche Träger dienen, im Leitungsband
des Zinkoxids eingefangen werden, so daß die Zinkoxidteilchen einen hohen Widerstand
erhalten. Wenn nun derart behandelte Zinkoxidteilchen belichtet werden, werden sie
infolge Freigabe der eingeschlossenen Elektronen durch Desorption dieser aktiven
Sauerstoffatomarten elektrisch leitend.
-
Bei elektrophotographischen Kopierverfahren werden diese aktiven Sauerstoffatomarten
vorzugsweise rasch und vollständig readsorbiert, damit vor der zweiten Aufladung
der elektrische Leitfähigkeitszustand wieder in den Ursprungszustand hohen Widerstands
übergeht. Das geschilderte "Erinnerungsvermögen" beruht vermutlich auf einer verzögerten
Adsorption solcher aktiver Sauerstoffatomarten.
-
Bei der praktischen Durchführung elektrophotographischer Kopierverfahren
werden diese aktiven Sauerstoffatomarten durch elektrische Entladung in einer Ladungsstation
gebildet. Da diese aktiven Sauerstoffatomarten ein hohes Oxidationsvermögen besitzen,
werden in dem betreffenden lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterial enthaltene Sensibilisierungsmittel
und Bindemittel infolge der wiederholten Adsorption und Desorption der aktiven Sauerstoffatomarten
rasch beeinträchtigt bzw. abgebaut. Das Ergebnis einer solchen Beeinträchtigung
bzw. eines solchen Abbaus ist, daß die Lebensdauer des üblicherweise verwendeten
elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials kurz ist und damit nur etwa 1000
Kopien hergestellt werden können. Es kann daran gedacht werden, die aktiven Sauerstoffatomarten
aus der Umgebung der Ladungsstation durch Wegblasen oder Absaugen der in der Umgebung
der Ladungsstation befindlichen Luft zu entfernen. Diese Maßnahme läßt sich jedoch
bei üblichen mechanischen
und elektrischen Systemen für elektrophotographische
Kopierzwecke nicht verwirklichen.
-
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein lichtempfindliches elektrostatographisches
Aufzeichnungsmaterial mit einer lichtempfindlichen Schicht aus einem Bindemittel
in Form eines Gemisches aus einem Silikon- und Acrylharz und darin homogen dispergierten
Photoleiterteilchen zu schaffen, das qualitativ hervorragende Bildkopien verbesserter
Auflösung liefert, ein deutlich verringertes "Erinnerungsvermögen" (memory effect)
aufweist, auf ein hohes Potential aufladbar ist und sich durch eine hervorragende
Empfindlichkeit sowie eine ausgezeichnete Haftung (auf dem Schichtträger) und eine
besonders gute mechanische Festigkeit und Abriebbeständigkeit der photoleitfähigen
Schicht auszeichnet und folglich ohne Beeinträchtigung eine maxi male Anzahl von
Bildkopien zu liefern vermag.
-
Gegenstand der Erfindung ist somit ein elektrostatographisches Aufzeichnungsmaterial
mit einem leitenden Schichtträger und einer lichtempfindlichen Schicht, welches
gekennzeichnet ist durch 1) ein Bindemittel in Form eines Gemischs aus einem Silikon-
und einem Acrylharz; 2) in dem Bindemittel dispergierte photoleitfähige Zinkoxidteilchen,
die auf ihrer Oberfläche mit einer Harzschicht eingekapselt sind und 3) ein Sensibilisierungsmittel
für das Zinkoxid, das in der einkapselnden Harzschicht untergebracht ist.
-
Bei Aufzeichnungsmaterialien gemäß der Erfindung kann die lichtempfindliche
Schicht entweder direkt auf dem elektrisch leitenden Schichtträger aufliegen oder
mit diesem
über eine geeignete Zwischenschicht verbunden sein.
-
Mit Hilfe eines elektrostatographischen, insbesondere elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterials gemäß der Erfindung mit einer lichtempfindlichen Schicht,
in der Photoleiterteilchen ausreichend homogen dispergiert sind, lassen sich scharf
gestochene Bildkopien hoher Auflösung herstellen. Infolge des verminderten "Erinnerungsvermögens"
erhält man im Rahmen kontinuierlicher, mit hoher Geschwindigkeit durchgeführter
Kopiervorgänge bereits von der ersten Bildkopie ab Bildkopien hoher und stabil gesteuerter
Dichte. Wegen des hohen elektrischen Potentials und der hohen Empfindlichkeit des
Aufzeichnungsmaterials gemäß der Erfindung erhalten die Bildkopien eine hohe Dichte
und einen gut gesteuerten Kontrast. Die Beeinträchtigung bzw. der Abbau des eine
hohe Abriebfestigkeit aufweisenden Bindemittels und des Sensibilisierungsfarbstoffs
infolge Oxidation lassen sich wirksam unterdrücken, so daß die Haltbarkeit des Aufzeichnungsmaterials
verlängert wird.
-
Aus diesen Gründen lassen sich mit einem lichtempfindlichen elektrostatographischen
Aufzeichnungsmaterial gemäß der Erfindung infolge dessen besserer Haltbarkeit mehr
Bildkopien herstellen.
-
Erfindungsgemäß wird das Sensibilisierungsmittel in der einkapselnden
Harzschicht derart untergebracht, daß es sich zwischen der Innenseite der einkapselnden
Harzschicht und der Oberfläche der Zinkoxidteilchen und/oder in der einkapselnden
Harzschicht selbst befindet. Die einkapselnde Harzschicht bedeckt vorzugsweise praktisch
die gesamte Oberfläche jeden einzelnen Zinkoxidteilchens. Gute Ergebnisse erzielt
man jedoch auch, wenn die einkapselnde Harzschicht lediglich die nach außen gerichteten
Oberflächen von Teilchenaggregaten oder lediglich einen Teil der Oberfläche
jeden
Teilchens der Teilchenaggregate bedeckt.
-
Ein elektrostatographisches Aufzeichnungsmaterial gemäß der Erfindung
erhält man wie folgt: Die erfindungsgemäß verwendeten Photoleiterteilchen, d.h.
-
die eingekapselten photoleitfähigen Zinkoxidteilchen, lassen sich
in der Weise herstellen, daß eine ein Sensibilisierungsmittel enthaltende Lösung
mit pulverförmigen photoleitfähigen Zinkoxidteilchen versetzt, das erhaltene Gemisch
gerührt, filtriert und getrocknet oder gerührt und zur Entfernung des Lösungsmittels
zur Trockene eingedampft wird. Die hierbei erhaltenen Zinkoxidteilchen enthalten
auf ihrer Oberfläche das verwendete Sensibilisierungsmittel adsorbiert. Danach werden
die derart sensibilisierten Zinkoxidteilchen mit einer Harzschicht eingekapselt.
Zu diesem Zweck kann man sich sämtlicher geeigneter Maßnahmen bedienen. Vorzugsweise
bedient man sich eines Beflockungsverfahrens" (coacervation method) oder einer "In-situ-Polymerisation".
-
Das"Beflockungsverfahren" wird in der Regel wie folgt durchgeführt:
In der geschilderten Weise erhaltene sensibilisierte Zinkoxidteilchen werden in
eine Lösung eines einkapselnden Harzes eingetragen, danach wird ein mit dem in der
Lösung enthaltenen Lösungsmittel frei mischbares Lösungsmittel, das jedoch das einkapselnde
Harz nicht löst (ein sogen. "Nicht-Lösungsmittelfür das einkapselnde Harz) zugegeben
oder es wird das in der Lösung enthaltene Lösungsmittel verdampft, wodurch die Löslichkeit
des Harzes in dem Lösungsmittel oder in dem Lösungsmittelgemisch verringert und
das Harz auf der Oberfläche der sensibilisierten Zinkoxidteilchen niedergeschlagen
wird.
-
Bei der "In-situ-Polymerisation" werden die sensibilisierten Zinkoxidteilchen
in eine Lösung eines Monomeren oder Vorpolymerisats, das zu dem einkapselnden Harz
polymerisiert werden kann, eingetragen und das sich mit fortschreitender Polymerisation
bildende Harz auf den Oberflächen der sensibilisierten Zinkoxidteilchen niederschlagen
gelassen. Bei der Durchführung der nIn-situ-Polymerisation" können die Bildung des
Polymerisats aus dem Monomeren oder Vorpolymerisat und die Ablagerung des Polymerisats
auf den Teilchenoberflächen wie bei dem geschilderten "Beflockungsverfahrens durch
Erwärmen und/oder Rühren und dergleichen beschleunigt werden. Gegebenenfalls kann
man der Lösung auch einen polymerisationsbeschleunigenden Katalysator einverleiben.
-
Da der erhaltene eingekapselte Photoleiter photoleitfähige Zinkoxidteilchen,
auf deren Oberfläche vorher ein Sensibilisierungsmittel adsorbiert wurde, enthält,
befindet sich das Sensibilisierungsmittel in der Regel zwischen der Innenseite der
einkapselnden Harzschicht und der Oberfläche der Zinkoxidteilchen. Wenn jedoch ein
Teil des adsorbierten Sensibilisierungsmittels in der jeweiligen Lösung des einkapselnden
Harzes löslich ist, kann das Sensibilisierungsmittel teilweise auch in der einkapselnden
Harzschicht selbst enthalten sein.
-
Anstatt den Sensibilisierungsfarbstoff vorher an der Oberfläche der
photoleitfähigen Zinkoxidteilchen zu adsorbieren, kann das Sensibilisierungsmittel
auf der Oberfläche der Zinkoxidteilchen auch gleichzeitig mit der Bildung der einkapselnden
Harzschicht abgelagert werden, wenn das Sensibilisierungsmittel in der Lösung des
zur Bildung der einkapselnden Schicht dienenden Harzes gelöst wird. In diesem Falle
kann das Sensibilisierungsmittel sowohl in der gebildeten
Harzschicht
enthalten als auch auf der Oberfläche der Zinkoxidteilchen niedergeschlagen sein.
Da die Adsorption des Sensibilisierungsmittels auf der Oberfläche der Zinkoxidteilchen
gegenüber der Bildung der Harzschicht bevorzugt erfolgt, dürfte in diesem Falle
das Sensibilisierungsmittel vornehmlich auf der Oberfläche der Zinkoxidteilchen
abgeschieden sein.
-
Bezüglich der Harze zur Bildung der einkapselnden Schicht gibt es
keine speziellen Beschränkungen. Bevorzugte Beispiele für solche Harze sind Silikon-,
Urethan-, silikonmodifizierte Urethan-, Epoxy-, silikonmodifizierte Epoxyharze und
dergleichen. Die mit Hilfe solcher Harze gebildete einkapselnde Harzschicht besitzt
vorzugsweise eine dreidimensionale Netzwerkstruktur. Diese Struktur entsteht durch
Vernetzung und Härtung der auf der Oberfläche (der Zinkoxidteilchen) abgelagerten
Harzschicht gleichzeitig mit oder nach ihrer Bildung. Die Vernetzung und Härtung
können mit Hilfe üblicher Vernetzungsmittel oder gegebenenfalls durch bloßes Erwärmen
der Harzschicht erfolgen. Die Dicke der einkapselnden Harzschicht reicht allgemein
von 5 A bis 1 Mikron, zweckmäßigerweise von 10 bis 1000 Å, vorzugsweise von 20 bis
100 Å.
-
Die erfindungsgemäß zum Sensibilisieren des Zinkoxids verwendeten
Sensibilisierungsmittel können einzeln oder in Kombination zum Einsatz gelangen.
Geeignete Sensibilisierungsmittel sind Xanthinfarbstoffe, wie Fluorescein, Erythrosin,
Phloxin, Rose Bengal, Rhodaminblau und dergleichen, Triphenylmethanfarbstoffe, wie
Bromkresolgrün, Kristallviolett, Malachitgrün und dergleichen, Acridinfarbstoffe,
wie Acridinorange und dergleichen, Cyaninfarbstoffe, wie Merocyanin und dergleichen,
Indoanilinfarbstoffe,
Anthrachinonfarbstoffe, z.B. Anthrachinonviolett,
Indigofarbstoffe, Azofarbstoffe und sonstige Farbstoffe.
-
Von diesen Farbstoffen werden Xanthin- oder Triphenylmethanfarbstoffe
mit Säure- oder Lactonstruktur bevorzugt, da sie eine hohe Löslichkeit aufweisen
und auf der Oberfläche der Zinkoxidteilchen stark adsorbierbar sind.
-
Die lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien gemäß der Erfindung
erhält man durch Dispergieren der eingekapselten Photoleiterteilchen durch Verkneten
dieser Teilchen mit dem Bindemittel und seinem Lösungsmittel, Auftragen und Trocknen
der erhaltenen Lösung direkt oder erforderlichenfalls über eine geeignete Zwischenschicht
aus einem wasserlöslichen Polymerisat auf einen elektrisch leitenden Schichtträger
und erforderlichenfalls übliche Wärmenachbehandlung nach dem Trocknen.
-
Die Beschichtungslösung kann zur Verbesserung ihres Verlaufverhaltens
und somit zur Erleichterung des Beschichtungsvorgangs bestimmte Zusätze, z.B. Silikonöle
oder Fluorkohlenwasserstoffe, enthalten. Darüber hinaus können diese Zusätze eine
unerwünschte Tonerfilmbildung vermeiden.
-
Als Harzbindemittel kommen Mischungen aus Silikon- und Acrylharzen
und gegebenenfalls zusätzlich Äthylcelluloseharzen in Frage. Bezüglich des Verhältnisses
zwischen der Menge an Silikonharz und der Menge an Acrylharz gibt es keine besonderen
Beschränkungen, vorzugsweise betragen die Mengen an Silikonharz 20 bis 70 Gew. -
und an Acrylharz 10 bis 70 Gew.-% der Gesamtbindemittelmenge. Sofern eine Äthylcellulose
mitverwendet wird, beträgt deren Menge höchstens 50 Gew.-% des gesamten Bindemittels.
Die verwendete
Bindemittelmischung gelangt, pro 100 Gew.-Teile
der eingekapselten photoleitfähigen Zinkoxidteilchen, allgemein in einer Menge von
5 bis 45, zweckmäßigerweise von 15 bis 35, vorzugsweise von 20 bis 30 Gew.-Teilen,
zum Einsatz.
-
Erfindungsgemäß kann man sich der verschiedensten Acrylharze bedienen.
Beispiele für Acrylharze sind Polymerisate der Acryl- oder Methacrylsäure oder von
deren Derivaten, Mischpolymerisate dieser Monomeren mit anderen vinylartigen Monomeren
und Mischpolymerisate dieser Monomeren mit Styrol, Vinyltoluol, Acrylnitril, Maleinsäure,
Maleinsäureestern und/oder Itaconsäure. Die erfindungsgemäß verwendbaren Acrylharze
enthalten in ihrem Molekül mindestens eine funktionelle Gruppe der Formeln: -OH
-C0NH2
worin R für einen kurzkettigen Alkylrest steht.
-
Typische Beispiele für Acrylharze sind solche der allgemeinen Formel:
worin bedeuten: n1, n2, n3, n4 und n5 ein prozentuales Verhältnis für ein in dem
Polymerisat enthaltendes Monomeres, wobei n1 + n2 ist gleich 20 bis 95, n3 ist gleich
2 bis 80, n4 ist gleich O bis 10 und n5 ist gleich 0 bis 15; IA3 eine wiederkehrende
Einheit aus einem mit Acrylsäure, Methacrylsäure oder deren Estern auf geeignete
Weise mischpolymerisierbaren und bei alleiniger Polymerisation auch ein Homopolymerisat
einer Einfriertemperatur von nicht unter 250C liefernden Monomeren, z.B. Styrol,
Vinyltoluol oder Acrylnitril, und B} eine von Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure,
a-Carboxyacrylsäure, Itaconsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und dergleichen herrührende
wiederkehrende Einheit.
-
Die zweite wiederkehrende Einheit bzw. Einheit der Formel
(vgl. I) stammt von einem Monomeren, das bei alleiniger
Polymerisation
ein Homopolymerisat einer Einfriertemperatur von nicht unter 250C liefert. Beispiele
für solche Monomere sind die verschiedensten Methacrylsäureester, z.B. Methylmethacrylat,
Äthylmethacrylat; Propylmethacrylat, Isobutylmethacrylat, tert. -Butylmethacrylat
und Cyclohexylmethacrylat.
-
Die dritte wiederkehrende Einheit bzw. Einheit der Formel
stammt von einem Monomeren, das bei alleiniger Polymerisation eines Homopolymerisats
eine Einfriertemperatur von nicht über 250C liefert. Beispiele für solche Monomere
sind die verschiedensten Acrylsäureester und Methacrylsäureester. Insbesondere dann,
wenn R1 für ein Wasserstoffatom steht, stellt R3 beispielsweise einen Methyl-, Äthyl-,
n-Butyl-, Isobutyl- oder 2-Äthylhexylrest dar.
-
Wenn R2 für einen Methylrest steht, stellt R3 beispielsweise einen
Butyl-, 2-Äthylhexyl-, Lauryl- oder Tridecylrest dar.
-
Die vierte wiederkehrende Einheit bzw. Einheit der Formel
entstammt einem Monomeren, bei dem es sich entweder um ein Acrylsäurederivat
oder ein Methacrylsäurederivat handelt. Insbesondere steht R1 für ein Wasserstoffatom
oder den Methylrest und R4 für einen Rest der Formel -OR'4, -NHCH20R5 oder -NH2
mit R'4gleich einem Rest der Formeln: -CH2CH2OH
-CH2CH2N(CH3)2 -CH2CH2N(C2H5)2 ,
und R5 gleich einem Wasserstoffatom oder einem Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatom(en).
-
In der allgemeinen Formel I stehen fA3 und
für solche Molekülteile, die dem Acrylharz Härte verleihen. Die wiederkehrende Einheit
steht für einen Molekülteil, der dem Acrylharz Flexibilität verleiht. Folglich besitzt
ein diese Molekülteile bzw.
-
wiederkehrenden Einheiten aufweisendes Acrylharz zu Beschichtungszwecken
akzeptable Eigenschaften. Jede der Moleküleinheiten bzw. wiederkehrenden Einheiten
der Formeln
können gleich oder verschieden sein, solange sie nur unter dieselbe allgemeine Formel
fallen.
-
Bevorzugte Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Acrylharze sind:
Bei den erfindungsgemäß verwendbaren Acrylharzen kann es sich auch um wärmehärtbare
Acrylharze oder in der Wärme plastisch werdende Acrylharze handeln. Beispiele für
wärmehärtbare Acrylharze sind Dianal HR-112 (15 - 18), HR-116 (5 - 7), HR-124 (5
- 7), HR-405 (11 - 14), HR-556 (11 - 14), HR-566 (7 - 9), HR-575 (2 - 3), HR-606
(7 - 9), HR-607 (7 - 9), HR-633 (6 - 8), HR-634 (7 - 9), HR-680 (7 - 9) und HR-687
(6 - 9) der Mitsubishi Rayon Co., Ltd., Japan, Acryldic A-405 (4 - 8), A-406 (3
- 7) und A-407 (3 - 7) der Dainippon Ink and Chemicals, Inc., Japan, und Thermolac
ST-10 (9 - 11) der Soken Chemical Co., Ltd., Japan. Beispiele für thermoplastische
Acrylharze sind Dianal LR-216 (2 - 4), LR-396 (3 - 5), LR-866 (1 - 4) und LR-904
(3 - 5) der
Mitsubishi Rayon Co., Ltd., Japan, und Acryldic A-125
- 50 (1 - 5), A-156 (3 - 5) und A-196 (c4) der Dainippon Ink and Chemicals, Inc.,
Japan. Die in den Klammern enthaltenen Zahlenangaben stehen für die Säurewerte der
genannten Harze.
-
Erfindungsgemäß können die verschiedensten Silikonharze zum Einsatz
gelangen. Bezüglich der Art und Struktur der Silikonharze gibt es keine besonderen
Beschränkungen, sofern sie in ihrem Molekülskelett wiederkehrende Polysiloxaneinheiten
aufweisen und als solche oder ihre Vorläufer in Lösungsmitteln zur Herstellung von
Beschichtungslösungen für die lichtempfindliche Schicht löslich sind. Bevorzugte
Silikonharze sind Alkylsilikon-, Arylsilikon- und Alkylarylsilikonlacke, insbesondere
Methylsilikon- und Phenylmethylsilikonlacke.
-
Die Methylsilikonlacke stellen Mischpolymerisate mit einer Kombination
der folgenden Struktureinheiten dar:
Die Phenylmethylsilikonlacke stellen Mischpolymerisate mit einer Kombination der
folgenden Struktureinheiten dar:
Typische Beispiele für die genannten Silikonlacke sind KR-152, KR-755, KR-220, KR-251,
KR-255, KR-271, KR-280 und KR-281 der Shin-Etsu Chemical Co., Ltd., Japan und SH-803,
SH-804, SH-806A, SH-808 und SH-840 der Toray Silicone Co., Ltd., Japan.
-
Neben den genannten Silikonlacken können auch Alkylsilikon- oder Alkylarylsilikonlacke
mit Alkylsubstituenten, z.B. -CH2CH2CN und -CH2CH2CF3 verwendet werden.
-
Andere verwendbare Silikonharze sind solche mit reaktionsfähigen funktionellen
Gruppen, wie -SiH, -Si-OH, -S1i-OCOCH3, -Si-OR (worin R für einen kurzkettigen Alkylrest
steht) oder -Si-CH=CH2. Typische Beispiele für solche Silikonharze sind KR-211,
KR-212, KR-213, KR-214, KR-215, KR-216 und KR-218 der Shin-Etsu Chemical Co., Ltd.,
sowie SH-5050, SH-6018 und SH-6188 der Toray Silicone Co., Ltd.
-
In den Mischungen aus Silikon- und Acrylharzen zusätzlich verwendbare
Äthylcellulosearten sind solche der allgemeinen Formel II:
In der allgemeinen Formel II steht Et für einen Äthylrest, die Parameter ;, k, 1,
m, n, o, p und q stellen jeweils prozentuale Verhältnisse von in dem Polymerisat
enthaltenen Monomeren dar. Die Verbindungen der allgemeinen Formel II sind als Poly-(1,4-B-D-glucopyranose)
bezeichnete Cellulosearten, bei denen die Hydroxylreste in Form von Äthyläthern
veräthert sind. Der Verätherungsgrad kann beliebig gewählt werden. In der Regel
beträgt der bevorzugte Verätherungsgrad
2,2 bis 2,6, d.h. der
Gehalt an Äthoxylresten macht 44,0 bis 49,5 % aus.
-
Typische Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Cellulosearten
sind die Cellulosesorten T, N, K, G und D der Hercules Powder Co., USA, und solche
mit Standardäthoxyrestgehalt, mittlerem Äthoxyrestgehalt und niederem Äthoxyrestgehalt,
die jeweils die verschiedensten Polymerisationsgrade aufweisen können. Beispiele
hierfür sind die Arten 7, 10, 20, 45, 70, 100, 150 und 200 der Dow Chemical Corp.,
USA.
-
Die lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien gemäß der Erfindung
enthalten - wie bereits erwähnt - eine lichtempfindliche Schicht mit einem Gemisch
aus einem Silikon-und einem Acrylharz als Bindemittel. Das Silikonharz verleiht
dem lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterial gemäß der Erfindung hervorragende Aufladungseigenschaften
und eine ausgezeichnete Empfindlichkeit. Das Acrylharz verleicht dem Aufzeichnungsmaterial
darüber hinaus eine hohe mechanische Festigkeit und verbesserte Antifleckeneigenschaften.
Bei zusätzlicher Verwendung einer Äthylcellulose erhält die lichtempfindliche Schicht
eine bessere Haftung an dem Schichtträger.
-
Die in dem Bindemittel dispergierten und in der lichtempfindlichen
Schicht untergebrachten photoleitfähigen Teilchen bestehen aus Zinkoxidteilchen,
deren gesamte Oberflächen zusammen mit einem Sensibilisierungsmittel für das Zinkoxid
mit einer Harzschicht eingekapselt sind.
-
Aus diesem Grund können die photoleitfähigen Zinkoxidteilchen trotz
Verwendung eines Silikon- und Acrylharzes als Bindemittel in der lichtempfindlichen
Schicht gleichmäßig und homogen dispergiert werden, so daß das eine solche
lichtempfindliche
Schicht aufweisende elektrostatographische Aufzeichnungsmaterial scharf gestochene
Bildkopien hoher Auflösung zu liefern vermag.
-
Es ist bekannt, daß sich bei Verwendung eines Silikon-oder Acrylharzes
gegebenenfalls zusammen mit einer Äthylcellulose als Bindemittel das "Erinnerungsvermögen"
des lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterials etwas verringern läßt. Erfindungsgemäß
erreicht man durch die gemeinsame Verwendung eines Silikon- und Acrylharzes einerseits
und eines Photoleiters aus mit einer Harzschicht umgebenden Zinkoxidteilchen und
eines Sensibilisierungsmittels, das mit der Harzschicht umhüllt oder in dieser untergebracht
ist, andererseits eine noch stärkere Verminderung des "Erinnerungsvermögens. Das
so weit verringerte "Erinnerungsvermögen" ist in der Praxis vernachläßigbar und
erhöht sich auch nicht merklich, wenn die oxidierenden aktiven Sauerstoffatomarten,
z.B. 03, 03 und 02 durch Wegspülen dieser aktiven Sauerstoffatomarten aus der Atmosphäre
um das Aufzeichnungsmaterial herum entfernt werden. Aus diesen Gründen lassen sich
mit dem elektrostatographischen Aufzeichnungsmaterial gemäß der Erfindung stabile
Bildkopien ausreichender Dichte herstellen. Die Aufzeichnungsmaterialien gemäß der
Erfindung lassen sich ohne weiteres im Rahmen von mit hoher Geschwindigkeit durchgeführten
kontinuierlichen Kopiervorgängen verwenden.
-
Ein lichtempfindliches elektrostatographisches, insbesondere elektrophotographisches
Aufzeichnungsmaterial gemäß der Erfindung besitzt eine deutlich bessere Haltbarkeit
als ein übliches Aufzeichnungsmaterial, wobei die Zahl der maximal herstellbaren
Kopien stark erhöht ist.
-
Die Haltbarkeit eines Aufzeichnungsmaterials gemäß der Erfindung läßt
sich noch weiter verlängern, wenn man die genannten
oxidierenden
aktiven Sauerstoffatomarten nach dem Einsetzen des Aufzeichnungsmaterials in ein
elektrophotographisches Kopiergerät aus der Umgebung des Aufzeichnungsmaterials
durch Spülen oder Absaugen entfernt.
-
Die Einkapselung der Zinkoxidteilchen mit einer Harzschicht führt
zu folgenden Vorteilen: Bei der Herstellung üblicher lichtempfindlicher Aufzeichnungsmaterialien
mit Zinkoxidteilchen ist es erforderlich, die Zinkoxidteilchen nach Art, Herkunft
und Charge sorgfältig auszuwählen und zu steuern, damit man ein Aufzeichnungsmaterial
gesteuerter und zweckmäßiger Eigenschaften erhält. Da erfindungsgemäß die Zinkoxidteilchen
mit einer Harzschicht umhüllt werden, können folglich ungleichmäßige Faktoren, z.B.
ungleichmäßige Eigenschaften der verwendeten Zinkoxidteilchen, verschiedene Teilchenradien,
verschiedene Vorspannungen aufgrund der Zink/Sauerstoff-Stöchiometrie und dergleichen,
die die verschiedensten Eigenschaften der unter Verwendung solcher Zinkoxidteilchen
hergestellten lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien beeinflussen können, verringert
oder praktisch vernachläßigbar gemacht werden. Somit erhält man lichtempfindliche
Aufzeichnungsmaterialien mit einer lichtempfindlichen Schicht genau gesteuerter
Eigenschaften.
-
Darüber hinaus ist der Sensibilisierungsgrad stark verbessert, da
nahezu das gesamte Sensibilisierungsmittel auf der Oberfläche der Zinkoxidteilchen
festgehalten wird.
-
Somit läßt sich die Menge an Sensibilisierungsmittel, die zur Erreichung
eines bestimmten Sensibilisierungsgrades erforderlich ist, senken und eine Verringerung
der Aufladungskapazität infolge Einarbeiten einer übermäßig großen Menge an Sensibilisierungsmittel
in das Bindemittel vermeiden.
-
Der aus Zinkoxidteilchen, die auf ihren gesamten Oberflächen mit einer
Harzschicht umhüllt sind, bestehende Photoleiter kann durch Wahl eines geeigneten
Harzes hydrophob gemacht werden. Folglich lassen sich die derart hydrophob gemachten
Teilchen rasch und homogen in der üblicherweise hydrophoben Bindemittellösung in
Lösung bringen. Die erhaltene homogene Lösung bleibt auch nach dem Auftragen zur
Ausbildung der lichtempfindlichen Schicht homogen. Aus diesem Grunde lassen sich
mit einem elektrostatographischen Aufzeichnungsmaterial gemäß der Erfindung scharf
gestochene Bildkopien hervorragender Auflösung herstellen.
-
Wie bereits ausgeführt, besitzt ein lichtempfindliches elektrostatographisches
Aufzeichnungsmaterial gemäß der Erfindung ein extrem vermindertes Erinnerungsvermögen".
-
Insbesondere läßt sich der erfindungsgemäB erreichbare Erfolg (das
verminderte "Erinnerungssermögen" wird durch Entfernung der aktiven Sauerstoffatomarten
aus der Umgebung des lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterials nicht merklich umgekehrt
beeinflußt) bei üblichen lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterialien nicht verwirklichen.
-
Die Gründe dafür, warum sich diese hervorragenden Eigenschaften einstellen,
sind noch nicht vollständig geklärt.
-
Vermutlich läßt sich das "Erinnerungsvermögen" aufgrund des folgenden
Mechanismus verbessern: Das direkt auf der Oberfläche der Zinkoxidteilchen abgelagerte
und von der einhüllenden Harzschicht eingeschlossene Sensibilisierungsmittel wirkt
wie die genannten oxidierenden aktiven Sauerstoffatomarten als "Elektronenfänger,
die in dem Zinkoxid die Hauptträger darstellen. Die Elektronen werden bei der Belichtung
freigegeben und aus dem Einschluß- oder Einfangbereich in der Art einer Ladungsübertragung
in einen photoleitfähigen Bereich des Zinkoxids übertragen, wobei
sich
rings um das Zinkoxid ein Photoleitermechanismus ausbildet. Die Rückgewinnung des
Dunkelwiderstands erfolgt im Vergleich zu der Rückgewinnung über den Photoleitermechanismus
aus Desorption und Adsorption der genannten aktiven Sauerstoffatomarten, bei der
eine Ubertragung von Atomgruppen erfolgt, sehr rasch, so daß das "Erinnerungsvermögen"
dadurch verbessert wird.
-
Andererseits kann auch folgender Alternativgrund diskutiert werden.
Obwohl die aktiven Sauerstoffatomarten zwangsläufig vorhanden sein müssen, um dem
lichtempfindlichen Aufzeichnungsmaterial gemäß der Erfindung die erforderliche Photoleitfähigkeit
zu verleihen, wird eine ausreichende Menge der zur Gewährleistung der Photoleitfähigkeit
erforderlichen aktiven Sauerstoffatomarten in der Harzschicht eingeschlossen oder
von dieser eingekapselt und um die Oberfläche der Zinkoxidteilchen herum festgehalten,
und zwar auch nach der Desorption von der Oberfläche bei der Belichtung, so daß
eine Readsorption dieser aktiven Sauerstoffatomarten nach Ausschalten der Belichtung
auf der Zinkoxidoberfläche wieder sehr rasch stattfinden kann.
-
Auch dadurch läßt sich das 'fErinnerungsvermögen" deutlich verringern.
-
Da die aktiven Sauerstoffatomarten nicht in die einkapselnde Harzschicht
oder die Bindemittel schicht eindiffundieren oder in diese eindringen müssen, um
die Oberfläche der Zinkoxidteilchen zu erreichen, beeinflußt die Atmosphäre außerhalb
der einkapselnden Harzschicht den Mechanismus des Entstehens der Photoleitfähigkeit
des Zinkoxids nicht. Folglich können die aktiven Sauerstoffatomarten mit Oxidationsfähigkeit
aus der Atmosphäre rund um das, lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterial entfernt
werden, so daß auch keine umgekehrte Beeinträchtigung des "Erinnerungsvermögens
"
des Aufzeichnungsmaterials erfolgt. Somit können das lichtempfindliche Aufzeichnungsmaterial
und sonstige Elemente gegen eine oxidative Zerstörung durch die aktiven Sauerstoffatomarten
geschützt werden. Da auch das Sensibilisierungsmittel durch die Barriere der einkapselnden
Harzschicht gegen eine oxidative Zerstörung geschütut wird, besitzt das Aufzeichnungsmaterial
gemäß der Erfindung eine deutlich verlängerte Haltbarkeit.
-
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
-
Beispiel 1 In 100 ml Methyläthylketon wird 0,5 g Rose Bengal in Form
der freien Säure, die durch saure Zersetzung des handelsüblichen Sensibilisierungsfarbstoffs
Rose Bengal-Dinatriumsalz erhalten wurde, gelöst. In die erhaltene Lösung werden
100 g eines photoleitfähigen Zinkoxidpulvers, das unter vermindertem Druck bei 1200C
vorgetrocknet worden war, eingetragen, worauf das erhaltene Gemisch zur Bildung
einer Dispersion 1 h lang in einer Kugelmühle verarbeitet wird. Danach wird das
in der Dispersion enthaltene Methyläthylketon verdampft, wobei sich auf den Oberflächen
der Zinkoxidteilchen das Rose Bengal abscheidet.
-
100 g des in der geschilderten Weise sensibilisierten Zinkoxidpulvers
werden in einem Gemisch aus 30 ml eines handelsüblichen Isoparaffins geringen Lösungsvermögens
(Nicht-Lösungsmittel) und den später zugegebenen Silikonepoxylack lösendem Methyläthylketon
dispergiert, worauf die erhaltene Dispersion mit 2,2 g des Silikonepoxylacks "ES
1001N" der Shin-Etsu Chemical Co., Ltd. und 0,3 g eines hierfür geeigneten
Härtungsmittels
D-15 der Shin-Etsu Chemical Co., Ltd.
-
versetzt wird. Das erhaltene Gemisch wird mit Hilfe von Ultraschall
1 h lang dispergiert. Danach wird die erhaltene Dispersion in einem Rotationsverdampfer
zur Entfernung des Methyläthylketons langsam eingedampft. Hierbei scheidet sich
der Silikonepoxylack auf dem sensibilisierten Zinkoxidpulver ab. Schließlich wird
das erhaltene Gemisch mit 170 ml des genannten Nicht-Lösungsmittels versetzt, worauf
das Gemisch 3 h lang auf eine Temperatur von 1500C erhitzt wird.
-
Die hierbei erhaltenen festen Teilchen werden mittels eines Glasfilters
abfiltriert und getrocknet, wobei man einen Photoleiter mit einer einkapselnden
Schicht aus einem silikonmodifizierten Epoxyharz erhält.
-
Ein Gemisch der folgenden Zusammensetzung: in der geschilderten Weise
hergestellter eingekapselter Photoleiter 100 g handelsübliches Silikonharz KR-211
(70 gew.-%ige Lösung der Fa. Shin-Etsu Chemical Co., Ltd.) 15 g handelsübliches
Acrylharz ST-10 (50 gew.-%ige Lösung der Soken Chemical Co.,Ltd.) 20 g handelsübliches
Silikonöl XF 96 der Shin-Etsu Chemical Co., Ltd. 0,5 g Toluol 100 ml wird 1 h lang
mittels einer Kugelmühle dispergiert, wobei eine Beschichtungslösung zur Herstellung
einer lichtempfindlichen Schicht erhalten wird. Die erhaltene Beschichtungslösung
wird auf eine Kaseinsperrschicht einer Stärke von 2 pm auf einem Schicht träger
aus einem mit einer Aluminiumfolie kaschierten Polyesterfilm derart aufgetragen
und durch Aufblasen von 70°C warmer Luft getrocknet, daß eine Schicht einer Stärke
von 30 g/m² Trägerfläche erhalten wird. Das hierbei erhaltene elektrophotographische
Aufeichnungsmaterial wird schließlich noch 1 h lang in einem Ofen bei einer Temperatur
von 1000C nachgetrocknet (Prüfling 1).
-
Beispiel 2 Entsprechend Beispiel 1 wird ein elektrophotographisches
Aufzeichnungsmaterial hergestellt, wobei jedoch der Beschichtungslösung zur Ausbildung
der lichtempfindlichen Schicht des Beispiels 1 60 g einer handelsüblichen Äthylcellulose
STD-45 (7,5 gew.-%ige Lösung in Toluol der Dow Chemical Corp.) zugesetzt werden.
Durch die Mitverwendung der Äthylcellulose gestaltet sich der Beschichtungsvorgang
leichter und darüber hinaus wird eine qualitativ hochwertige lichtempfindliche Schicht
erhalten.
-
Das erhaltene Aufzeichnungsmaterial wird als Prüfling 2 bezeichnet.
-
Beispiel 3 Ein Gemisch aus 150 ml Äthylacetat mit darin gelösten 5,5
g Rose Bengal in Form der freien Säure und 50 ml des in Beispiel 1 verwendeten handelsüblichen
Isoparaffins wird mit 100 g eines getrockneten photoleitfähigen Zinkoxidpulvers
versetzt, worauf das erhaltene Gemisch zur Bildung einer Dispersion 1 h lang in
einer Kugelmühle behandelt wird. Danach wird die behandelte Dispersion mit 1,0 g
eines handelsüblichen Silikonpolyols ER 302A der Shin-Etsu Chemical Co., Ltd. und
0,5 g eines handelsüblichen Poly-(isocyanats) KR 302B der Shin-Etsu Chemical Co.,
Ltd. versetzt, worauf das Gemisch erneut 1 h lang in einer Kugelmühle behandelt
wird. Nach Verdampfen des Athylacetats in einem Rotationsverdampfer werden 150 ml
des genannten Isoparaffins zugesetzt, worauf das Gemisch 1 h lang auf eine Temperatur
von 1300C erhitzt wird. Die hierbei erhaltenen festen Teilchen werden abfiltriert
und getrocknet, wobei ein Rose Bengal enthaltender Photoleiter, der mit dem silikonmodifizierten
Urethanharz eingekapselt ist, erhalten wird.
-
Ein Gemisch der folgenden Zusammensetzung: in der geschilderten Weise
hergestellter eingekapselter Photoleiter 100 g handelsübliches Silikonharz KR 214
(70 gew.-*ige Lösung der Shin-Etsu Chemical Co., Ltd.) 15 g handelsübliches Acrylharz
HR-116 (50 gew.-kige Lösung der Mitsubishi Rayon Co., Ltd.) 20 g handelsübliche
Cellulose STD-IO (7,5 gew.-%ige Lösung in Toluol der Dow Chemical Corp.) 60 g Toluol
100 ml wird entsprechend Beispiel 1 behandelt und zur Herstellung eines elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterials (Prüfling 3) verwendet.
-
Beispiel 4 200 ml Äthylacetat werden mit 100 g eines gemäß Beispiel
1 sensibilisierten Zinkoxidpulvers und 1,5 g eines handelsüblichen Silikonlacks
KR 214 der Shin-Etsu Chemical Co., Ltd.
-
versetzt, worauf die erhaltene Dispersion unter Rühren aus einem Tropftrichter
innerhalb von 2 h lang mit 400 ml des in Beispiel 1 genannten Nicht-Lösungsmittels
(Isoparaffin) versetzt wird. Danach wird das Gemisch 3 h lang auf eine Temperatur
von 1000C erhitzt. Die hierbei erhaltenen festen Teilchen werden abfiltriert und
unter vermindertem Druck 3 h lang getrocknet, wobei ein Photoleiter mit einer einkapselnden
Schicht aus einem Silikonharz erhalten wird.
-
Ein Gemisch der folgenden Zusammensetzung: in der geschilderten Weise
hergestellter eingekapselter Photoleiter 100 g handelsübliches Silikonharz KR 282
(50 gew.-%ige Lösung der Shin-Etsu Chemical Co., Ltd.) 30 g handelsübliches Acrylharz
LR 216 (40 gew.-%ige Lösung der titsubishi Rayon Co., Ltd.) 30 g Toluol 100 ml
wird
entsprechend Beispiel 1 zur Herstellung eines elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials
(Prüfling 4) verwendet.
-
Vergleichsbeispiel 1 Entsprechend Beispiel 1 wird ein elektrophotographisches
Aufzeichnungsmaterial hergestellt, wobei jedoch das sensibilisierte Zinkoxidpulver
keine einkapselnde Schicht erhält (vgl. Prüfling 1).
-
Vergleichsbeispiel 2 Entsprechend Beispiel 1 wird ein elektrophotographisches
Aufzeichnungsmaterial hergestellt, wobei jedoch die Bindemittelkomponente in der
Beschlchtungslösung zur Herstellung der lichtempfindlichen Schicht durch 50 g eines
handelsüblichen Acylharzes HR-112 (50 gew.-%ige Lösung der Mitsubishi Rayon Co.,
Ltd.) ersetzt wird. Hierbei wird ein Vergleich6-prüfling 2 erhalten.
-
Testverfahren und Ergebnisse Die elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterialien
(Prüflinge 1 bis 4) gemäß der Erfindung und Vergleichsprüflinge (VergleichsprUflinge
1 und 2) werden auf ihre elektrostatischen Eigenschaften und ihre Kopierleistung
hin untersucht.
-
Der elektrostatische Test wird mit Hilfe eines handelsüblichen Testgeräts
wie folgt durchgeführt: Der Prüfling bzw.
-
Vergleicheprüfling wird in das Testgerät eingesetzt, worauf die lichtempfindliche
Schicht durch 5/7 sec dauernde Entla dung bei einer an die Entladungselektrode der
Ladungsstation
angelegten Spannung von -6 kV aufgeladen wird. Danach
wird die lichtempfindliche Schicht einer 5 sec dauernden Dunkelanpassung unterworfen
und schließlich belichtet. Die geschilderten Maßnahmen werden kontinuierlich wiederholt.
Das Oberflächenpotential V0 (in Volt) auf der lichtempfindlichen Schicht nach der
Dunkelanpassung und die Empfindlichkeit E 1/2 (in Lux.s) (zur Senkung des ursprünglichen
Oberflächenpotentials V0 auf die Hälfte erforderliche Lichtmenge) werden nach Herstellung
der ersten, der zweitausendsten, der fünftausendsten und der zehntausendsten Kopie
bestimmt. Darüber hinaus wird das prozentuale Potentialerholungsverhältnis (m) entsprechend
dem VO-Wert nach Herstellung der zweiten Kopie zu dem VO-Wert nach Herstellung der
ersten Kopie ermittelt.
-
Die Flachheit (mm Hg) der licht empfindlichen Schicht wird mit Hilfe
eines handelsüblichen testgerätes bestimmt.
-
Der Kopiertest wird in der Weise durchgeführt, daß der Prüfling bzw.
Vergleichsprüfling in ein handelsübliches elektrophotographisches Kopiergerät eingesetzt
und die erste, zweitausendste fünftausendste bzw. zehntausendste Bildkopie auf die
Maximumdichte (Dmax), Bildqualität, den Schleier und die Rauhheit hin untersucht
werden.
-
Die Testergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammen gestellt:
TABELLE
Bildkopie Nr. Eigenschaft Prüf- Prüf- Prüf- Prüf- Vergleichs- Vergleichsling 1 ling
2 ling 3 ling 4 prüfling 1 prüfling 2 erste -V0 350 380 400 350 330 360 E 1/2 3,5
3,8 3,0 4,0 3,6 4,0 m 89 92 90 87 75 82 Flachheit 400 450 430 380 650 400 Auflösung
Linien/mm über über über über 6,3 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0 Dmax 1,2 1,3 1,2 1,1 1,1 1,0
Rauheit fehlt fehlt fehlt fehlt fehlt fehlt zweitausend- -V0 350 380 390 340 270
320 ste E 1/2 3,7 3,9 3,4 4,5 6,5 4,8 Dmax 1,2 1,3 1,1 1,0 0,7 0,8 Schleier fehlt
fehlt fehlt fehlt extrem etwas stark Rauheit fehlt fehlt fehlt fehlt etwas fehlt
fünf- -V0 320 360 360 300 150 250 tausendste E 1/2 4,0 4,0 3,9 5,2 15,0 6,0 Dmax
1,0 1,2 0,9 0,8 0,3 0,6 Schleier fehlt fehlt fehlt fehlt extrem stark extrem stark
Rauheit fehlt fehlt fehlt fehlt extrem stark etwas
TABELLE (Fortsetzung):
Bildkopie Nr. Eigenschaft Prüf- Prüf- Prüf- Prüf- Ver- Verling 1 ling 2 ling 3 ling
4 gleichs- gleichsprüfling 1 prüfling 2 zehn- -V0 300 350 330 280 - 150 tausendste
E 1/2 4,8 4,3 4,7 6,0 - 8,5 Dmax 0,8 1,0 0,7 0,6 - 0,3 Schleier fehlt fehlt fehlt
fehlt etwas - extrem stark Rauheit fehlt fehlt fehlt fehlt - extrem stark
Die
Ergebnisse der Tabelle zeigen, daß die elektrostatographischen, insbesondere elektrophotographischen
Aufzeichnungsmaterialien gemäß der Erfindung (Prüflinge 1 bis 4) über eine große
Anzahl von Kopierzyklen hinweg haltbar sind und qualitativ hochwertige Bildkopien
liefert. Insbesondere das Auflösungsvermögen der mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsmaterialien hergestellten Bildkopien ist ausgesprochen hoch.
-
Das prozentuale Potentialerholungsverhältnis (m) zeigt, daß das beim
zweiten Kopiervorgang erreichbare Oberflächenpotential V0 nur geringfügig niedriger
ist als das beim ersten Kopierversuch erreichbare Oberflächenpotential.
-
Dies bedeutet, daß das "Erinnerungsvermögen" deutlich vermindert ist.
-
Die mit den Prüflingen und Vergleichsprüflingen hergestellten ersten
Bildkopien zeigen keinen Schleier. Bei Verwendung des Vergleichsprüflings 1 können
keine zehntausend Kopiervorgänge durchgeführt werden.