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Formkörper- und Überzugsmassen
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Es besteht großes Interesse an Epoxid-Härtern, deren Epoxid Gemische
bei Raumtemperatur lagerstabil sind und bei höheren Temperaturen sohnll auehrtan.
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Dicyandiamid And Polycarbonsäureanhydride sind die häufigsten eingesetzten
Epoxidharz-Heißhärter. Sowohl die Polycarbonsäure anhydrid- wie auch die Dicyandiamid/Epoxid-Gemische
sind bei Raumtemperatur nahezu unbegrenzt lagerstabil; sie haben allerdings den
Nachteil, daß zu ihrer Aushärtung zu hohe Temperaturen bzw. zu lange Härtungzeiten
benötigt werden. In der DE-OS 22 48 776 wurde als wesentlicher technischer Fortschritt
festgestellt, daß bei Verwendung von Imidazolin-Deriraten als Härter in Epoxidharz-Pulver-Iaacken
die erforderlichen Härtungstemperaturen und -zeiten wesentlich niedriger bzw. kürzer
sind als bei mit gebräuchlichen Härtern formulierten Pulver-Lacksystemen.
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Diese Imidazolin/Epoxid-Gemische haben leider nur eine bei Raumtemperatur
begrenzte Lagerstabilität. Man erreicht bei Epoxid/Härter-Gemischen sowohl sehr
gute Lagerstabilität bei Raumtemperatur als auch schnelle Aushärtung bei höheren
Temperaturen, wenn man als Härter aromatische Polyisocyanate verwendet, deren NCO-Gruppen
mit Phenol blockiert sind. Nachteilig bei diesen Gemischen ist, daß bei ihrem Aushärten
das stark geruchsbelästigende Phenol freigesetzt wird. Durch das beim Aushärten
dieser Gemische freiwerdende Phenol ist gleichzeitig ihr Einsatzgebiet auf dünne
Beschichtungen begrenzt.
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Es wurde nun gefunden, daß mit Tetrahydropyrimidinen blockierte aliphatische
Polyisocyanate in überraschender Weise die wichtigsten vorteilhaften Eigenachaften
der oben aufgeführten Härtungsmittel in sich vereinigen ohne deren Nachteile aufzuweisen.
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Gegenstand der Erfindung sind daher Formkörper- und Uberzugsmassen,
gie aus a) 1,2-Epoxidverbindungen mit mehr als einer Epoxidgruppe im Molekül b)
mit Tetrahydropyrimidinen blockierten Diisocyanaten der allgemeinen Formel
worin m I 0, 1 ; n 1 2 - 12 21-(-CH2- )n
-CH2-CH2-OCH2-CH2- oder -CH2-CH2-O-CH2-CH2-O-CH2-CH2-R3, R4, R5, R6, R7 - gleich
oder verschieden, H, Alkyl, Aryl, Aralkyl, Cycloalkyl
R4/R5 bzw.
R5/R6 - gegebenenfalls gemeinsame Ringglieder eines Cycloalkylringes R2 " aliphatischer
und!oder cycloaliphatischer Kohlenwfasststo£-Resthieut utid c) Härtungskatalysatoren
bestehen, wobei b), bezogen auf die Gesamtmasse in Mengen von 2 - 15 Gew.-%, vorzugsweise
6-12 Gew.
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und c), bezogen auf a), zu 0,05 - 10 Gew.-% vorhanden sind.
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Der Einsatz der vorstehenden mit Tetrahydropyrimidinen blockierten
Diisocyanate führt neben der verbesserten Lagerbeständigkeit noch au weiteren Vorteilen.
So entstehen beispielsweise beim Härten (bei höheren Temperaturen) keine gasförmigen
Spaltprodukte. Ferner ergeben die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen im ausgehärteten
Zustand Formkörper und ueberzüge mit sehr guter Wärmeformbeständigkeit. such zeigen
die aus den erfindungsgemäßen mit Tetrahydropyrimidinen blockierten Diisocyanat
/Epoxid-Gemische bei der Herstellung von Filmen einen hervorragenden Verlauf.
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Die 1,2-Epoxidverbindungen und die mit Tetrahydropyrimidinen blockierten
Diisocyanate werden in solchen Mengen verwendet, daß auf die Gesamtmenge des Epoxidharzes
2 - 15 Gew.-%, vorzugsweise 6 - 12 Gew.-* des blockierten Diisocyanats eingesetzt
werden.
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Einen Teil des mit Tetrahydropyrimidinen blockierten Diisocyanats
kann man auch durch andere bekannte Epoxidharzhärter aus der Gruppe der Polyamine,
Polyamjde, Aminoamide, Polyaminoamide oder Dicyandiamid, ersetzen.
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Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren sur Herstellung
von Formkörper- und Überzugsmassen, dadurch gekennzeichnet, daß bei erhöhter Temperatur
a) 1,2-Epoxidverbindungen mit mehr als einer Epoxidgruppe im Molekül b) t Tetrahydropyrimidinen
blockierten Diisooyanaten der allgemeinen Formel
worin m - 0, 1 ; n 1 2 - 12; R1= (-CH2-)n
-CH2-CH2-OCH2-CH2- oder -CH2-CH2-O-CH2-CH2-O-CH2-CH2-R4/R5 bzw. R 5/R6 - gegebenenfalls
gemeinsame Ringglieder eines Cycloalkylringes R2 g aliphatischer und/oder cycloaliphatischer
KW-Rest und c) Härtungskatalysatoren umgesetzt werden, wobei b), bezogen auf die
Gesamtmasse in Mengen von 2 - 15 Gew.-%, vorzugsweise 6 - 12 Gew.-% und c), bezogen
auf a), zu 0,05 - 10 Gew.-* eingesetzt werden.
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Die erfindungsgemäßen Härter/Epoxid-Gemisohe eignen sich also sehr
gut zur Herstellung von lagerstabilen, in der Hitze härtbaren Preßmassen und Einkomponenten-Einbrennlacken.
Besonders geeignet sind sie für die Beschichtung von Großrohren und metallischen
Behältern. Die bisher zur Beschichtung von Großrohren angewandten härtbaren Epoxidharzmassen
haben den Nachteil, daß sie nicht wärmebeständig sind und bei beschädigung des Überzuges
eine Einwirkung von warmen Alkalilaugen
oder heißem Wasser bzw.
Heißdampf zu einem Haftverlust an der Grenzfläche Stahl/Epoxidharzbeschichtung infolge
Unterwanderung der Schicht führt. Diese Empfindlichkeit gegen Alkalien ist auch
bei Bauvorhaben, bei denen stets Talk, Zement u.ä. zugegen ist, von Bedeutung.
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Außerdem enthält die Beschichtung oftmals Poren, d.h. Mikrohohlräume,
die sich bis zum metallischen Substrat ausdehnen. Mit den erfindungsgemäßen mit
Tetrahydropyrimidinen blockierten Din so cyanat /Epoxid-Gemischen können Rohre und
Behälter mit einer dauerhaften Beschichtung versehen werden, die die genannten Nachteile
nicht aufweist.
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Die zur Eeretellung der erfindungsgemäßen heißhärtbaren Gemische in
Frage kommenden Härter sind mit Tetrahydropyrimidinen blockierte Diisocyanate. Die
Zusammensetzung der diesen Härtern zugrundeliegenden Diisocyanate ist nicht kritisch.
Ausgangsverbindungen, die sich zur Verkappung mit Tetrahydropyrimidinen zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Härter eignen, sind z.B. in Houben-Weyl, Methoden der organischen
Chemie Bd. 14/2 S. 61-70, bzw. Annalen der Chemie 562, S. 75 - 136 (w. Siefken)
aufgeführt. Genannt werden 1,4-Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat-1,6,
1-Isocyanato-3,5,5-trimethyl-3-iso¢yanatomethylcyclohexan (IPDI), 2,2,4-(2,4,4)-Trimethylhexamethylen-diisocyanat-1,6
und 2,6-Hexahydrotoluylej-diisocyanat.
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Besonders bevorzugt werden in der Regel die technisch leicht zugänglichen
Diisocyanate, z.B. Hexamethylendiisocyanat- 1,6, Isophorondiisocyanat, 2,4 (2,6>Hexahydrotnluylendiisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, 2,2,4-(2,4,4)-Trimethylhexamethylendiisocyanat-1,6.
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In einer ersten Ausführungsform zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Härter werden Polyisocyanate, spez. Diisocyanate, ohne weitere Modifizierung mit
nachfolgend beschriebenen Tetrahydropyrimidinen so umgesetzt, daß die NCO-Gruppen
vollständig blockiert werden. Gemäß einer zweiten Ausführungsform zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Härter, wird diese Reaktion des Isocyanats
mit
dem Blockierungsmittel mit einer Kettenverlängerung dergestalt kombiniert, daß die
Polyisocyanate mit einer unterschüssigen Menge eines di- oder trifunktionellen Kettenverlängerungsmittels
modifiziert werden, wobei diese Modifizierung von und/oder während und/ode nach
der kierung der überschüssigen Isocyanatgruppein mit dem Blockierungsmittel stattfindet.
Bei den di- oder trifunktionellen Kettenverlängerungsmitteln handelt es sich um
Verbindungen den Molekulargewichtsbereichs 60 - 250, welche 2 - 3 Hydroxylgruppen
aufweisen. Beispiele derartiger mehrwertiger Alkohole sind Xthylenglykol,Butandiol-1,4,
Hexandiol-1,6, Diäthylenglykol, Trimethylpropan usw*. Falls die Umsetzung der Poiyisocyanate
mit dem Kettenverlängerungsmittel vorgenommen wird, werden die Reaktionspartner
bei Temperaturen von 20 - 150 C, vorzugsweise 80 - 120 °C miteinander so zur Reaktion
gebracht, daß zu jedem Zeitpunkt der Reaktion die Isocyanatgruppen gegenüber den
Hydroxylgruppen im Vberschuß vorliegen.
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Zur Durchführung der Blockierungsreaktion wird im allgemeinen das
Polyisooyanat vorgelegt und das Tetrahydropyrimidin bei Temperaturen von 0 - 150
C, vorzugsweise 80 - 120 OC, langsam zugegeben. Die Reaktion kann in Substanz oder
auch in Gegenwart geeigneter Lösungsmittel durchgeführt werden. Geeignete Lösungsmittel
sind z.B.
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Benzol, Toluol, Dimethylformamid, Ketone wie Aceton, Cyclohexanon,
Methylisobutylketon. Die Reaktionsmischung wird so lange bei den angegebenen Temperaturen
gehalten, bis der NCO-Gehalt der Reaktionsmischung unter 0,5 Gew.-% NCO gesunken
ist.
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Als Blockierungsmittel des erfindungsgemäßen Verfahren kommen Tetrahydropyrimidine
der folgenden Formel zum Einsatz:
R3, R4, R5, R6, R7: gleich oder verschieden, H, Allyl, Aryl, Aralkyl,
ÇyCloalkvlw Heterocyclen, -N(R3)2, Nitrogruppen, Ketogruppen, Estergruppen, Carbonamidgruppen
Besonders bevorzugt beim erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzende Blookierungsmittel
sind Verbindungen der Formel:
R3: H, Alkyl, Aryl Die erfindungsgemäßen Formmassen werden durch Mischen der vorstehenden
mit Tetrahydropyrimidinen verkappten Diisocyanate mit den 1,2-Epoxidverbindungen
hergestellt, die mehr als eine Epoxidgruppe pro Molekül enthalten. Geeignet hierfür
sind die Epoxide mehrfach-ungesättigter Kohlenwasserstoffe (Vinylcyclohexen, Dicyclopentadien,
Cyclohexadien, Cyolododecadien, Cyclododecatrien, Isopren, 1 , 5-Hexadien, Butadien,
Polybutadiene, Divinylbenzole und dergl.), Epoxyäther mehrwertiger Alkohole (Äthylen-,
Propylen-und Butylenglykole, Polyglykole, Thiodiglykole, Glycerin, Pentaerythrit,
Sorbit, Polyvinylalkohol, Polyallylalkohol u.ä.), Epoiiäther mehrwertiger Phenole
(Resoroin, Hydrochinon, Bis-(4-hydroxyphenyl)-methan, Bis-(4-hydroxy-3-methylphenyl
) -methan, Bis-(4-hydroxy-3,5-di-chlorphenyl)-methan, Bis-(4-hydroxy-3,5-dibromphenyl)-methan,
Bis-(4-hydroxy-3,5-difluorphenyl)-methan, 1,1-Bis-(4-hydroxy-phenyl)-äthan, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(4-hydroxy-3-chlorphenyl)-propan, 2,2-Bis-(4-hydroxy-5, 5-dichlorphenyl)-propan,
Bis-(4-hydroxyphenyl)-phenyl-methan, Bis-(4-hydroxy-phenyl)-diphenylmethan, Bis-(4-hydroxy-phenyl)-4'-methylphenyl-methan,
1,1-Bis-(4-hydroxy-phenyl)-2,2,2-trichloräthan, Bis-(4-hydroxyphenyl)-(4-chlorphenyl)-methan,
1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan, Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexylmethan, 4,4'
-Dihydroxydiphenyl, 2,2'-Dihydroxydiphenyl, 4,4'-Dihydroxydiphenylsulfon sowie deren
Hydroxyäthyläther u.ä.,
- und N-haltige Epoxide (N,N=Diglycidylanilin,
N,N'-Dimethyldiglycidyl-4,4'-diaminodiphenylmethan, Tri-glycidylisocyanurat) sowie
Epoxide, welche nach üblichen Verfahren ad mehrfach-ungesättigten Carbonsäuren oder
einfach-ungesättigten Carbonsäureestern ungesättigter Alkohole hergestellt worden
sind, Glycidylester, Polyglycidylester, die durch Polymerisation oder Mischpolymerisation
von Glycidylestern ungesättigter Säuren gewonnen werden können.
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Ebenso wie die vorstehenden reinen Epoxide können deren Gemische mit
Monoepoxiden, gegebenenfalls in Gegenwart von Lösungsmitteln oder Weichmachern,
nach dem vorliegenden Verfahren umgesetzt werden. So können beispielsweise die folgenden
Monoepoxide im Gemisch mit den vorgenannten Epoxidverbindungen verwendet werden:
epoxidierte einfachungesättigte Kohlenwasserstoffe (Butylen-, Cyclohexen-, Styroloxid
u.ä.), halogenhaltige Epoxide, wie z.B.
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Epichlorhydrin, Epoxiäther einwertiger Alkohole (Methyl-, thyl-, Butyl-,
2-Äthyl-hexyl-, Dodecylalkohol u.a.), Epoxiäther einwertiger Phenole), Glycidylester
ungesättigter Carbonsäuren, epoxidierte Ester von ungesättigten Alkoholen bzw. ungesättigten
Carbonsäuren sowie die Acetale des Glycidaldehyds.
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Zur Herstellung der erfindungsgernäßen Massen kann auch ein Teil der
erfindungsgemäßen mit Tetrahydropyrimidinen blockierten Diisocyanate durch andere
bekannte Härter, z.B. Polyamine, Polyamide, Aminoamide, Polyaminoamide und Dicyandiamid
ersetzt werden.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Nassen erfolgt durch Mischen
der mit Tetrahydropyrimidinen blockierten Diisocyanate mit den 1,2-Epoxidharzen
bzw. 1,2-Epoxidverbindungen und Formgebung nach bekannten Verfahren und wird in
den Beispielen noch weiter erläutert. Es lassen sich sowohl Formkörper als auch
Überzüge und Imprägnierungen damit herstellen.
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Die mit Tetrahydropyrimidinen blockierten Diisooyanate der vorliesenden
Erfindung sind ausgesprochene Heißhärter, d.h. die eigentliche Härtung bzw. Vernetzung
erfolgt zweckmäßigerweise bei Temperaturen von über 140 oC, vorzagsweise zwischen
150 - 200 OC.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formkörper und Überzüge kann
gegebenenfalls durch Zusätze von beschleunigend wirkenden Stoffen, z.B. aus der
Gruppe der ein- oder mehrwertigen Phenole, insbesondere der Aminophenole, der ein-
oder mehrwertigen Alkohole oder auch durch Verbindungen, wie Mercaptoverbindungen,
Thioäther, Dithioäther oder Verbindungen mit Stickstoff-Kohlenstoff-Schwefel-Gruppierungen
oder Sulfoxydgruppen verkürzt werden. Weiterhin geeignet sind Salse der Rhodanwssserstoffsäure,
insbesondere in Form von Komplexverbindungen.
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Derartige Verbindungen sind z.B.: KH4SCN, NaSCN, KSCN, Mg(SCN)2, Ca(SCN)2,
Zn(SCN)2, Mn(SCN)2, Pyridin . HSCN, Chinolin . HSCN, Anilin HSCN, o- und p-Toludin
HSCN, Guanidin . HSCN, Cd(SCN)2 . 4 NH3, Zn(SCN)2 . 2 N2H4, Mn(SON)2 2 N2H4, 2 KSCN
, Zn(SCN)2 (Pyridin)4, Mn(C5H5N)2 . (SON)2, sowie
r KSCN. Die Menge des zugesetzten Beschleunigers kann in einem weiten Bereich variiert
werden. In der Regel werden Beschleunigermengen im Bereich von 0,05 bis 10 wew.-%,
vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf Epoxid, angewandt, dooh können bisweilen
auch kleinere oder größere Zusätze besonders vorteilhaft sein.
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Die Härtungsbeschleuniger können sowohl dem Gemisch als auch dem Epoxid
oder dem Härter in Form von Festsubstanz, Dispersion oder auch in Lösung zugegeben
werden.
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Selbstverständlich können auch noch Füllstoffe, Farbstoffe,Pigmente,
Flexibilisatoren, Lösungsmittel und sonstige Zusätze zugesetzt werden. Es ist ein
besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß für das intensive Einmischen
der genannten Zusätze infolge des verlängerten Verarbeitungazeitraumes genügend
Zeit zur Verfügung steht.
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Die Herstellung der Mischungen erfolgt nach bekannten Methoden, z1R.
durch Kneten auf der Friktionswalze, in Xnetern und Extrudern.
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In manchen Fällen ist auch die Mischung in Lösung zweckmäßig.
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Die erfindungsgemäß verwendeten Stoffe besitzen große Vorteile bei
Verarbeitungsverfahren und der Lagerstabilität bei erhöhten Temperaturen.
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Beispiel 1 1a Herstellung des isomeren Tetrahydropyrimidingemisches
aus TMCPD und Benzoesäureester (Verbindung A) 1574 Gew.-T. Benzoesäuremethylester
wurden zu 3125 Gew.-T, eines Isomerengemisohes aus 1-Amino-2-aminomethyl-3,3,5 bzw.
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3,5,5-trimethylcyclopentan (TMCPD) in einen Reaktor eingefüllt und
unter Rühren auf 190 °C aufgeheizt und zur Reaktion gebracht. Es stellte sich ein
Druck von ca. 9 bar ein. Das Reaktionsgemisch wurde 2,5 h bei der Temperatur von
190 oO gehalten. Anschließend wurde der Druck entspannt und der Überschuß an TMCPD
und die Ab spaltprodukte Alkohol und Wasser abdestilliert. Durch Destillation im
Ölpumpenvakuum (0,5 Torr) ließ sich im Temperaturbereich von 158 oO bis 170 cc ein
Isomerengemisch
verschiedener bicyclischer Tetrahydropyrimidine u.a. der folgenden Strukturen isolieren
(Verbindung A):
(Verbindung A) Das Produkt ist gelb gefärbt und hochviskos (bei Raumtemperatur),
Ausbeute: 2430 Gew.-T. = 87 ffi bez. auf umgesetzten Ester mmol NH2/g: 4,11 (Theorie:
4,13) Molgewicht: 243,3 (Theorie: 242) Cgef. Ctheor. Hgef. Htheor. Ngef. Ntheor.
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79,13 % 79,34 % 9,30 % 9,09 % 11,75 % 11,57 % 1b Herstellung des
Härters Zu einer Mischung aus 222 Gew.-T. Isophorondiisocyanat (IPDI) und 300 Gew.
-T. wasserfreiem Aceton wurden bei Raumtemperatur langsam 484 Gew.-T. der Verbindung
A, die in 500 Gew.-T.
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wasserfreiem Aceton gelöst waren,zugetropft. Nach Beendigung der
Zugabe von Verbindung A wurde eine Stunde bei 50 0 erhitzt. Das Aceton wurde abdestilliert.
Die letzten Reste an Aceton wurden durch Trocknung des Reaktionsprodukts bei 60
oC im Vakuumtrockenschrank entfernt. Das mit der Tetrahydropyrimidin-Verbindung
A blockierte IPDI ist ein schwach gelbliches Pulver mit einem Schmelzbereich von
85-- 98 °C, Erweichungspunkt (DTA) 67 - 75 00.
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1c Herstellung der Formkörper- bzw. Überzugsmasse 8,5 Gew.-T. des
eo hergestellten blockierten IPDI wurden mit 91,5 Gew.-T. eines Glycidyläthers auf
Bisphenol A-Basis, dessen Epoxidwert 0,102 betrug, auf einer Friktionswalze ifltensiv
bei 80 °C vermischt (5 Minuten). Die Gelierzeit dieses Gemisches betrug ca. 200
Sekunden bei 200 00. Sie veränderte sich auch nach 24 h Lagerung bei 50 C nicht.
Die aus diesem mit Verbindung B blockierten Isophorondiisocyanat/ Epoxid-Gemisch
hergestellten Formkörper, die 20 Minuten bei 180 °C gehärtet wurden, waren sehr
hart, durchsichtig und hatten eine glatte Oberfläche. Sie erwiesen sich gegen organische
Lösungsmittel als beständig.
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Beispiel 2 a) Herstellung des Tetrahydropyrimidin-Isomerengemisches
aus TMCPD und Essigester (Verbindung B) 1248 Gew. -T. eines Isomerengemisches aus
TMCPD wurden mit 216 Gew.-T. Essigsäureäthylester vermischt und unter guter Rührung
in einem Reaktor auf 190 oC aufgeheizt. Die Reaktionsdauer betrug 2,5 Stunden. Nach
dieser Zeit wurde der Diaminüberschuß zusammen mit den Abspaltprodukten Äthanol
und Wasser abdestilliert. Im Vakuum bei 0,1 Torr ließ sich in einem Temperaturbereich
von 100 - 119 °C ein Isomerengemisch mit Tetrahydropyrimidinstruktur in einer Ausbeute
von 76 % (=335 Gew.-T.) destillieren. Das zähflüssige, gelbe Produkt enthielt u.a.
Verbindungen folgender Formel:
(Verbindung B)
Die C, H, N-Analyse ergab folgende Werte: gefunden:
% C 73,13 theor.: 73,33 % H 10,89 11,11 ffi N 15,75 15,56 Amin-Aquivalentgewicht:
183 (Theorie: 180) b) Herstellung des Härters Zu 360 Gew.-T. der Verbindung 3 wurden
222 Gew.-T. IPDI so eingetropft, daß die Temperatur im Reaktionskolben nicht über
120 °C anstieg. Zur Vervollständigung der Reaktion wurde die Reaktionsmischung 3
h bei 120 °C gehalten. Diese Bedingungen reichten für eine nahezu vollständige Umsetzung
(NCO-Gehalt des Reaktionsprodukts<0,4 %). Das Reaktionsprodukt ist ein farbloses
Pulver mit einem Schmelzbereich von 95 - 104 00.
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c) Herstellung der Formkörper- bzw. Überzugsmasse 7 Gew.-T. des in
2a hergestellten Härters wurden mit 93 Gew.-T.
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eines Glycidyläthers auf Bisphenol A-Basis, dessen Epoxidwert 0,102
betrug, bei 80 °C in einem Doppelschneckenextruder innig miteinander gemischt. Der
Knetwiderstand dieses Gemisches, gemessen im Brabender-Plastographen, betrug bei
80 oC 1,40 kpm.
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Nach 4 Wochen Lagerung wurde ein Wert von 1,45 kpm gemessen.
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Die aus diesem Material durch Spritzguß hergestellten Formkörper
waren nach einer Härtezeit von 5 Minuten bei 200 C sehr schlagfest und formbeständig.
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Beispiel 3 50 Gew.-T der in Beispiel 1c hergestellten Formkörper bzw.
Überzugsmasse aus Epoxidharz/Härter-Gemisch wurden in 50 Gew.-T, Isophoron gelöst.
Die Viskosität dieser Lösung betrug bei 25 °C 980 m Pa.s. Die Viskosität stieg nach
einer Lagerzeit von 3 Monaten auf 1120 m Pa.s. Die Lösung wurde auf Stahlbleche
aufgetragen; die nach Ablüften erhaltene Schicht wurde 5 Minuten auf 200 °C erhitzt.
Der Film hatte einen ausgezeichneten Verlauf, war hart und flexibel und war beständig
gegenüber Aceton. Bei einer Schichtdicke von 30 - 40 µ betrug die Pendelhärte nach
König 170 sec , die Tiefung nach Erichsen 10,2 mm.
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Beispiel 4 a) Herstellung eines IPDI/Diäthylenglykol-Addukts Zu 444
Gew.-T. IPDI wurden bei 80 C unter guter Rührung 106 Gew.-T. Diäthylenglykol langsam
zugegeben. Nach erfolgter Diäthylenglykolzugabe wurde noch 2 h bei 80 0 erhitzt.
Der NCO-Gehalt des IPDI-DiSthylenglykol-Addukts betrug dann 15,1 %.
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b)Herstellung des Härters Zu 550 Gew.-T. des in 4a hergestellten Addukts
aus 2 Molen IPDI und 1 Mol Diäthylenglykol wurden bei 120 OC portionsweise 360 Gew.
-T. der Verbindung B so zugegeben, daß die Temperatur nicht über 130 00 anstieg.
Nach Beendigung der Zugabe des Tetrahydropyrimidins wurde das Reaktionsgemisch noch
1 h bee 130 °C erhitzt. Das Reaktionsprodukt ist ein blaßgelbes Pulver mit einem
Schmelzbereich von 103 - 113 °C.
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c) Herstellung der Formkörper- bzw. Überzugsmasse 8,2 Gew.-T. des
in 4b hergestellten Härters wurden mit 91,8 Gew.-T. eines Glycidyläthers auf Bisphenol
A-Basis
mit einem Epoxidwert von 0,102 im Doppelschneckenextruder
bei 80 °C gemischt. Der Knetwiderstand dieses Gemisches, gemessen im Brabender-Plastographen,
betrug bei 80 °C 1,5 kpm.
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nach 24 h Lagerung bei 40 °C wurde ein Wert von 1,6 kpm gemessen.
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Beispiel 5 a) Herstellung des Härters Zu 550 Gew. -T. des im Beispiel
4a beschriebenen Addukts aus 2 Molen IPDI und 1 Mol Diäthylenglykol wurden bei 100
°C 484 Gew.-T. Verbindung A so zugegeben, daß die Temperatur nicht über 125 °C anstieg.
Nach erfolgter Zugabe wurde das Reaktiongemisch noch weitere 2 h bei 120 00 erhitzt.
In dem eo hergestellten Reaktionsprodukt lag der NCO-Gehalt unter 0,4 %. Das Reaktionsprodukt
ist ein farbloses Pulver mit einem Schmelzbereich von 89 - 101 °C.
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b) Herstellung der Formkörper- bzw. Überzugsmasse 8,9 Gew.-T. der
in 5a hergestellten Verbindung wurden mit 91,1 Gew.-T. eines Glycidyläthers auf
Bisphenol A-Basis, dessen Epoxidwert 0,102 betrug, auf einer Friktionswalze bei
80 0 innig vermischt. Der Knetwiderstand dieses Gemisches, gemessen im Brabender-Plastographen,
betrug bei 70 00 1,6 kpm. Nach 24 h Lagerung bei 50 OC wurde ein Wert von 1,7 kpm
(bei 70 °C) gemessen.