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Die
Erfindung betrifft eine Trockenpartie zur Trocknung einer Faserstoffbahn,
insbesondere einer Papier-, Karton-oder Tissuebahn in Maschinen
zur Herstellung und/oder Veredelung derselben bestehend aus mehreren
Trockengruppen, in denen die Faserstoffbahn über beheizte Trockenzylinder
und Leitwalzen geführt
wird, wobei die Faserstoffbahn von wenigstens einem Band der jeweiligen
Trockengruppe gegen die Mantelfläche
der Trockenzylinder gedrückt
und die Faserstoffbahn an wenigstens einer Übergabestelle zwischen zwei
mitlaufenden Transferelementen übergeben
wird und das übernehmende
Transferelement eine höhere
Geschwindigkeit als das übergebende
Transferelement aufweist.
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Bei
feuchten Faserstoffbahnen kommt es insbesondere in Pressen- und
Trockenpartien zur Dehnung infolge der Einwirkung äußerer Kräfte, wie Haftkräften an
Walzen und Bändern,
Zentrifugalkräften
sowie Kräften
auf Grund von Unterdruck oder Luftströmungen. Diese Dehnung wiederum
kann zur Faltenbildung oder sogar zum Abriss führen.
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Um
die Übergabe
der Faserstoffbahn zwischen zwei Transferelementen zu unterstützen und die
Dehnungen auszugleichen, werden die übernehmenden Transferelemente
häufig
mit einer höheren Geschwindigkeit
angetrieben, das heißt
es wird an der Übergabestelle
ein Zug aufgebaut.
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Die Übergabe
der Faserstoffbahn erfolgt dabei im allgemeinen von dem letzten
Trockenzylinder einer Trockengruppe an das Trockensieb der folgenden
Trockengruppe, wobei das Trockensieb den Trockenzylinder zumindest
geringfügig
umschlingt. Diese Umschlingung gewährleistet einerseits eine sichere Übergabe
der Faserstoffbahn, insbesondere bei hohen Bahngeschwindigkeiten,
begrenzt aber auf der anderen Seite die maximale Geschwindigkeitsdifferenz
zwischen den Transferelementen.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit zum Aufbau einer
möglichst
kleinen, jedoch ausreichenden Geschwindigkeitsdifferenz zwischen
den Transferelementen bei gleichzeitiger Gewährleistung einer sicheren Führung und Übergabe der
Faserstoffbahn an der Übergabestelle
zu schaffen.
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Erfindungsgemäß wurde
die Aufgabe dadurch gelöst,
dass die Transferelemente an der Übergabestelle mit Geschwindigkeitsdifferenz
nicht gegeneinander gedrückt
werden und einen Abstand von weniger als 50 mm aufweisen.
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Hierdurch
wird das Einklemmen der Faserstoffbahn zwischen den Transferelementen
ausgeschlossen, wodurch größere Geschwindigkeitsdifferenzen
ohne negative Auswirkungen auf die Papierqualität möglich sind. Der Abstand zwischen
den Transferelementen ist dabei so gering, dass dennoch eine sichere
Führung
der Faserstoffbahn an der Übergabestelle
gegeben ist.
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Vorteilhaft
ist es hierbei, wenn der Abstand zwischen den Transferelementen
an der Übergabestelle
mit Geschwindigkeitsdifferenz größer als
Null und kleiner als 35 mm ist.
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Die
Transferelemente können
dabei als Walze, vorzugsweise als Trockenzylinder und/oder als Band,
vorzugsweise als Trockensieb ausgeführt sein. Sollte ein Band zur
Anwendung kommen, so ist es von Vorteil, wenn das übernehmende
Transferelement als Band ausgebildet ist und an der Übergabestelle über ein
Saugelement, vorzugsweise in Form einer besaugten Walze geführt wird.
Das Saugelement unterstützt
dabei die Übernahme
der Faserstoffbahn und das Haften am übernehmenden Band.
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Falls
ein Transferelement von einer Walze gebildet wird, so sollte das
andere Transferelement ein Band sein. Dies erlaubt eine Vernachlässigung des
Durchhanges der oft sehr breiten Walzen bei der Bildung der Übergabestelle.
Das Band sollte die Walze an der Übergabestelle jedoch nicht
umschlingen, um die Kraftwirkung auf die Faserstoffbahn zu minimieren.
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Von
besonderem Vorteil ist der Einsatz der Anordnung im Bereich eines
hohen Feuchtegehaltes, das heißt
auch verstärkter
Dehnung der Faserstoffbahn am Beginn der Trockenpartie, insbesondere zwischen
der ersten und zweiten Trockengruppe.
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Um
nach der Pressenpartie möglichst schnell
eine Geschwindigkeitsdifferenz, das heißt einen Zug aufbauen zu können, sollte
die erste Trockengruppe nur einen oder zwei, vorzugsweise einen Trockenzylinder
besitzen. Hierbei sollte die Geschwindigkeit des übernehmenden
Transferelementes an der Übergabestelle
zwischen der ersten und zweiten Trockengruppe maximal 2,5 %, vorzugsweise
0,5 bis 2,0 % höher
als die des übergebenden Transferelementes
sein.
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Nachfolgend
soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden.
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In
der beigefügten
Zeichnung zeigt die Figur eine schematische Darstellung vom Ende
einer Pressen- und dem Beginn einer Trockenpartie.
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Die
Faserstoffbahn 1 läuft
in der Pressenpartie durch mindestens einen, von zwei Presswalzen 10 gebildeten
Pressspalt. Das dabei in dem Pressspalt ausgepresste Wasser wird
von endlos umlaufenden Pressfilzen 9 aufgenommen, die gemeinsam
mit der Faserstoffbahn 1 durch den Pressspalt geführt werden.
Beispielhaft erfolgt hier die Abnahme der Faserstoffbahn 1 vom
Pressfilz 9 der unteren Presswalzen 10 des letzten
oder einzigen Pressspaltes und der Transport mit einem luftdurchlässigen Band 4 in Form
eines Trockensiebes. Die Abnahme wird von einer besaugten und vom
Band 4 umschlungenen Leitwalze unterstützt. Hierzu besitzt die besaugte Leitwalze
einen perforiertem Walzenmantel, dessen Innenraum mit einer Unterdruckquelle
verbunden ist.
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Das
Band 4 führt
die Faserstoffbahn 1 zum einzigen, beheizten Trockenzylinder 2 der
ersten Trockengruppe der Trockenpartie und drückt die Faserstoffbahn 1 gegen
die Mantelfläche
des beheizten Trockenzylinders 2. Hierdurch kommt es zur
Erwärmung
der Faserstoffbahn 1 und zur Verdampfung der in ihr enthaltenen
Feuchtigkeit.
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Das
Band 4 kann auch als luftundurchlässiges Transferband oder als
luftdurchlässiger
Transferfilz ausgeführt
sein, welches die Faserstoffbahn 1 von der Pressenpartie
zum ersten Trockenzylinder 2 der Trockenpartie führt und
sogar gemeinsam mit der Faserstoffbahn 1 durch den letzten
Pressspalt der Pressenpartie verlaufen kann.
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Nach
dem Wegführen
dieses Bandes 4 der ersten Trockengruppe läuft die
Faserstoffbahn 1 bis zur Übergabestelle 5 auf
dem Trockenzylinder 2 weiter. An der Übergabestelle 5 wird
die Faserstoffbahn 1 von einem Band 4 der zweiten
Trockengruppe in Form eines luftdurchlässigen Trockensiebes übernommen.
Dieses Band 4 führt
die Faserstoffbahn 1 in der zweiten Trockengruppe abwechselnd über beheizte,
in einer oberen Reihe angeordnete Trockenzylinder 2 und
besaugte, in einer unteren Reihe angeordnete Leitwalzen 3,
wobei die Faserstoffbahn 1 gegen die Mantelfläche der
Trockenzylinder 2 gedrückt
wird.
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Die Übergabe
der Faserstoffbahn 1 zwischen dem Transferelement 6 in
Form des Trockenzylinders 2 der ersten Trockengruppe und
dem Transferelement 7 in Form des Bandes 4 der
zweiten Trockengruppe wird hier von einem Saugelement 8 unterstützt. Das
als besaugte Leitwalze ausgeführte Saugelement 8 wird
hierzu vom Band 4 umschlungen.
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Der
Abstand zwischen den Transferelementen 6, 7 an
der Übergabestelle 5 ist
kleiner als 35 mm, wobei aber auch kein Pressspalt zwischen dem
Trockenzylinder 2 der ersten Trockengruppe und dem Saugelement 8 gebildet
wird. Da es ebenfalls zu keiner Umschlingung des Trockenzylinders 2 der
ersten Trockengruppe durch das Band 4 der zweiten Trockengruppe
kommt, kann ein ausreichend großer Zug
zwischen beiden Trockengruppen aufgebaut werden. Hierzu ist es meist
ausreichend, wenn die Geschwindigkeit des übernehmenden Transferelementes 7 0,5
bis 2 % höher
ist als die des übergebenden
Transferelementes 6. Auf der anderen Seite ist der Abstand
zwischen den Transferelementen 6,7 so klein, dass
die sichere Führung
der Faserstoffbahn 1 nicht gefährdet ist. Außerdem wird
die Führung
noch durch das Saugelement 8 zusätzlich stabilisiert.
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Neben
dem Aufbau von Zügen
zum Dehnungsausgleich in der Pressenpartie ergibt sich hierdurch
die Möglichkeit
für einen,
wegen der kurzen ersten Trockengruppe schnell folgenden Aufbau eines
Zuges am Beginn der Trockenpartie. Dieser Zug kann nunmehr ohne
negative Auswirkungen auf die Qualität der Faserstoffbahn 1 auch
ausreichend groß gestaltet
werden.