DE29923467U1 - Marknagel - Google Patents

Marknagel

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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61BDIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
    • A61B17/00Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
    • A61B17/56Surgical instruments or methods for treatment of bones or joints; Devices specially adapted therefor
    • A61B17/58Surgical instruments or methods for treatment of bones or joints; Devices specially adapted therefor for osteosynthesis, e.g. bone plates, screws, setting implements or the like
    • A61B17/68Internal fixation devices, including fasteners and spinal fixators, even if a part thereof projects from the skin
    • A61B17/72Intramedullary pins, nails or other devices

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Description

LEINE & WAG NER
PATENTANWÄLTE ■ EUROPEAN PATENT & TRADEMARK ATTORNEYS
Dipl.-Ing. Sigurü Leine Dipl.-Ing. Carsten Wagner
Burckhardtstraße 1 Telefon (05 11) 62 30
D-30163 Hannover Telefax (05 11) 62 21
Unser Zeichen Datum
Scholz, Werner 066/020 23.06.2000
si / eb
Marknagel
Die Erfindung betrifft einen Marknagel der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art. Es ist allgemein bekannt, Brüche von Röhrenknochen, z.B. Oberarmschaftbrüche, mittels Osteosynthese- Implantaten zu behandeln, die operativ implantiert und von außen auf die Umbiegung des Knochens aufgeschraubt werden. Dadurch läßt sich das rumpfnahe und das rumpfferne Hauptfragment miteinander verbinden, wodurch sich meist eine übungsstabile Osteosynthese erreichen läßt. Ein Nachteil dieser Osteosynthese besteht in der weiten Freilegung des Knochens vom umgebenden Weichteil. Zusätzlich muß gerade am Oberarm bei dieser Freilegung oft der um den Knochen herumlaufende Nervus radialis wegpräpariert werden. Dabei treten häufig Nervenschädigungen auf. Auch Muskelansätze müssen abgelöst werden, um eine Platte plazieren zu können. Dies führt zu Bewegungseinschränkungen. Auch wird die Knochenbruchheilung bei abgelöstem Weichteilmantel oder gar abgehobener oder abpräparierter Knochenhaut beeinträchtigt.
Es ist auch bekannt, am Oberarm unterschiedliche Marknägel oder Markschienen mit Drähten zu implantieren. Nachteilig ist bei all diesen Marknagel- oder Markdrahtungs-Implantaten, daß sie von einer Knochenoberfläche aus eingebracht werden müssen, die zur Einbringung von der anatomischen Lokalisation her
ungünstig ist. Dabei ist es bekannt, Marknägel bei antegrader OP-Technik vom Tuberculum majus aus einzubringen. Das Tuberculum majus ist Ansatzpunkt einer der Sehnen der Rotatorenmuskulatur des Schultergelenkes. Zudem grenzt das Tuberculum majus direkt an der Gelenkfläche des Schultergelenkes an. Beim Einbringen werden aus diesen anatomischen Beziehungen Schädigungen der Rotatorenmanschette bewirkt, oder es wird die Gelenkfläche des Oberarmkopfes geschädigt.
Es ist auch eine retrograde OP-Technik bei der Markraumnagelung oder Markraumschienung bekannt, bei der etwas oberhalb des Ellenbogengelenkes der Markraum von der rückseitigen Umbiegung des Knochens eröffnet wird. Die Öffnung des Knochens muß dabei ganz spitzwinklig zum Markraum erfolgen, um den langen Marknagel bzw. die Markdrahtung in Richtung der Markraumöffnung überhaupt vorschieben zu können. Dies zwingt dazu, die Öffnung nicht rund, sondern elyptisch auszubilden. Durch diese elyptische Öffnungsweise ist längerstreckig der Knochen am Übergang der Metaphyse zur Diaphyse geschwächt. Zusätzlich wird der Knochen dann in diesem Bereich noch durch eine Querbohrung zur Aufnahme einer arretierenden Knochenschraube sowohl im Bereich der dorsalen als auch im Bereich der gegenüberliegenden Knochencircumferenz geschwächt.
Derzeit wird es als vorteilhaft angesehen, daß sowohl bei der retrograden als auch bei der antegraden Marknagelung der Bruchbereich nicht eröffnet und 0 somit eine gedeckte Marknagelung vorgenommen wird.
Nachteilig hierbei ist es jedoch, daß auch die Hauptfragmente nicht kontrollierbar in eine anatomische Position eingerichtet und definitiv fixiert werden können. Auch die Drehlage und Länge, die definitiv
eingestellt und fixiert wird, läßt sich bei der gedeckten Marknagelung nicht exakt kontrollieren.
Durch DE 3 9 21 972 Al ist ein Marknagel der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art bekannt. Er weist eine einen Hohlraum bildende Wand und ein sich verjüngendes Ende und Eintreibende auf. Im Abstand sind über seine Längserstreckung durch seine Wand hindurchgehende Fixierungslöcher angeordnet. Er ist gekennzeichnet durch einen in dem Hohlraum verdrehungssicher angeordneten und durch einen Antrieb längsverschieblichen Innenteil, durch ein im Bereich des Eintreibendes vorgesehenes, quer durchgehendes Langloch entweder in den gegenüberliegenden Seiten der den Hohlraum bildenden Wand oder in dem Innenteil und durch wenigstens ein fluchtend zu dem Langloch ausgerichtetes Fixierungsloch entweder in dem Innenteil oder in den gegenüberliegenden Seiten der den Hohlraum bildenden Wand. Der Hohlraum des Marknagels sowie das Innenteil sind zylindrisch. Eine Sicherung 0 gegen Verdrehen ist dadurch nicht gegeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Marknagel der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zu schaffen, bei der eine Sicherung gegen Verdrehen in einfacher Weise geschaffen ist.
5 Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebene Lehre gelöst.
Der Grundgedanke dieser Lehre besteht darin, den erfindungsgemäßen Marknagel bei kurzer Länge vom Ort des Bruches her bei leicht abgewinkelten Bruchteilen in den Markraum des einen Bruchteils einzubringen und dann nach Ausrichtung der Bruchteile zueinander zu verlängern, derart, daß das verlängerte Ende in den Markraum des anderen Bruchteils eintritt und dieses
damit im Verhältnis zu dem anderen Bruchteil hält. Zu dem derartigen Einbringen des erfindungsgemäßen Marknagels ist es lediglich erforderlich, den Weichteilmantel im Bruchbereich auf kurze Strecke zu eröffnen, wodurch der Weichteilmantel, Muskelansätze, Nerven oder Knochenhaut praktisch kaum beeinträchtigt werden. Eine Bewegungsbeeinträchtigung wird vermieden. Die Aufweitung des Markraumes zum leichten Einbringen des Marknagels ist ohne weiteren Nachteil.
Erfindungsgemäß sind die Mittel zur Sicherung gegen Verdrehen durch eine Abflachung des Querschnitts des ersten Nagelteils und einen komplementären Querschnitt des Längskanals in dem zweiten Nagelteil gebildet. Die beiden Nagelteile sind somit teleskopartig gegeneinander verschiebbar und dabei gleichzeitig gegen Verdrehung gesichert die Führung und Sicherung ist einfach und sehr exakt. Außerdem ist die Gefahr einer Blockade durch lose Knochenteile gering.
Weitere Ausführungsformen und Abwandlungen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
In der Zeichnung zeigen
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines Marknagels gemäß der Erfindung in Seitenansicht,
Fig. 3 einen stark vergrößerten Schnitt II-II durch Fig. 1, Fig. 3 den Marknagel gemäß Fig. 1 in
verlängerter Form und Fig. 4 und 5 verdeutlichen die Verwendung des
Marknagels gemäß Fig. 1. 15
Fig. 1 zeigt einen Marknagel 2, der ein erstes Nagelteil 4 aufweist, daß in einem Längskanal 6 eines rohrförmigen zweiten Nagelteils 8 teleskopartig verschieblich angeordnet ist. Das erste Nagelteil weist eine Spitze 10 und in gleichen Abständen über seine Länge verteilt Gewindebohrungen 12 auf, die mit einem Längsschlitz 14 in dem zweiten Nagelteil 8 fluchten und deren Durchmesser im wesentlichen der Breite des Längsschlitzes 14 entspricht. Der Rand des Längs-Schlitzes 14 ist in gleichen Abständen wie die Abstände der Gewindebohrungen 12 mit Einsenkungen 16 versehen, deren Funktion nachfolgend in Verbindung mit der Beschreibung von Fig. 2 erläutert wird.
Fig. 2 zeigt einen vergrößerten Schnitt II-II durch Fig. 1. Aus dieser Querschnittsdarstellung ist zu ersehen, daß das erste Nagelteil 4 eine Abflachung 18 aufweist, zu der ein sekantenförmiger Wandungsteil 20 des Längskanals 6 in dem zweiten Nagelteil 8 komplementär verläuft, sodaß durch die Abflachung 18 und
• · &idigr;
das Wandungsteil 20 eine Sicherung gegen Verdrehen des ersten Nagelteils 4 in Bezug zu dem zweiten Nagelteil 8 gebildet ist.
Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß, was in Fig. 1 nicht dargestellt ist, in eine Gewindebohrung 12 einer Kopfschraube 22 teilweise eingeschraubt ist, deren Kopf 24 in völlig eingeschraubtem Zustand in die Einsenkung 16 eingreift, sodaß seine äußere Fläche mit der Außenfläche des zweiten Nagelteils 8 bündig ist. In dem Kopf 24 befindet sich ein Sechskantloch 28, in das ein Imbusschlüssel zum Festziehen der Schraube einsetzbar ist.
In der in Fig. 2 dargestellten Lage ist die Kopfschraube 22 nur teilweise eingeschraubt, sodaß das erste, also innere Lagerteil 4 innerhalb des Längskanals 6 in dem zweiten Lagerteil 8 verschieblich ist. Zur Fixierung in einer bestimmten Verschiebelage wird die Kopfschraube 22 festgezogen, sodaß ihr Kopf 24 in die Einsenkung 16 eingreift und so das erste Lagerteil 4 im Verhältnis zu dem zweiten Lagerteil 8 fixiert.
In Fig. 1 befindet sich das erste Lagerteil 4 völlig in dem Längskanal 6 des zweiten Lagerteils 8. Fig. 3 zeigt das erste Lagerteil 4 größtenteils aus dem Längskanal 6 des zweiten Lagerteils 8 herausgeschoben, sodaß der Marknagel 2 seine maximale Länge hat.
Insbesondere aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß das erste Nagelteil 2 in seiner Spitze 10 eine Bohrung 0 aufweist, während sich in dem dem herausgezogenen Nagelteil 4 abgewandten Ende des zweiten Nagelteils eine Bohrung 32 befindet, die ebenso wie die Bohrung 10 dazu dient, durch Einbringen eines Knochennagels bei eingesetztem Marknagel 2 das erste Nagelteil 4
bzw. das zweite Nagelteil 8 in dem Röhrenknochen zu fixieren, in den der Marknagel eingebracht ist. Ein Ende 34 des zweiten Nagelteils 8 ist um etwa sieben Grad abgewinkelt.
Die Verwendung des in den Figuren 1 bis 3 dargestellten Marknagels wird nachfolgend anhand der Figuren 4 und 5 erläutert.
Fig. 4 zeigt zwei Knochenfragmente 3 6 und 38, die zum Zwecke der Einbringung des erfindungsgemäßen Marknagels in leicht zueinander abgewinkelte Stellung gebracht sind, nachdem im Bruchbereich der Weichteilmantel auf kurze Strecke eröffnet worden ist. In dieser Stellung wird vor Einbringung des Marknagels 2 der Markraum der Knochenfragmente 36 und 38 entsprechent dem Durchmesser des ersten Nagelteils 4 bzw. zweiten Nagelteils 8 aufgebohrt. Sodann wird der Marknagel 2 in dem in Fig. 1 gezeigten Zustand mit dem abgewinkelten Ende 34 zuerst in das Knochenfragment eingeführt, dessen erweiterter Markraum am längsten ist. Die Einführung erfolgt soweit, daß die beiden Knochenfragmente, die beispielsweise Teile des Oberarms sind, in die anatomische Achse ausgerichtet werden können, wonach sich der erste Nagelteil 4 aus dem zweiten Nagelteil 8 herausziehen und in das andere Knochenfragment einschieben läßt. Das Auseinanderziehen der Nagelteile 4 und 8 erfolgt dabei möglichst weit, um den beiden Knochenfragmenten 36, 38 einen genügenden Halt zu geben.
Nach dieser Einbringung des erfindungsgemäßen 0 Marknagels erfolgt durch Einschrauben der Kopfschraube 22 die endgültige Fixierung der Nagelteile 4 und zueinander. Danach werden in an sich bekannter Weise Knochenschrauben in die Knochenfragmente und durch die Bohrungen 30, 32 geschraubt und so die beiden
Nagelteile 4 und 8 in der herausgeschobenen Lage in den Knochenfragmenten 36 und 38 fixiert. Die endgültige Lage des erfindungsgemäßen Marknagels in der die Knochenfragmente 3 6 und 3 8 zueinander fixierenden Lage ist aus Figur 5 ersichtlich.
•·· ♦··

Claims (6)

1. Marknagel zum Einbringen in das Mark eines gebrochenen Röhrenknochens, mit einem ersten Nagelteil, das teleskopartig in einem Längskanal (6) eines zweiten Nagelteils (8) verdrehungssicher geführt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zur Sicherung gegen Verdrehen durch eine Abflachung (18) des Querschnitts des ersten Nagelteils (4) und einen komplementären Querschnitt des Längskanals (6) in dem zweiten Nagelteil (8) gebildet sind.
2. Marknagel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wandung des zweiten Nagelteils (8) ein Längsschlitz (14) angeordnet ist und von der Außenfläche des ersten Nagelteils (4) ein Zapfen vorsteht, der in den Längsschlitz (14) in dem zweiten Nagelteil ragt.
3. Marknagel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zapfen durch eine Kopfschraube (22) gebildet ist, deren Gewindeschaft in eine Gewindebohrung (12) in dem ersten Nagelteil (4) einschraubbar ist und dessen Kopf (24) wenigstens teilweise den Rand des Längsschlitzes (14) in dem zweiten Nagelteil (8) hintergreift.
4. Marknagel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand des Längsschlitzes (14) in dem zweiten Nagelteil (8) in Abständen Einsenkungen (16) für den Kopf (24) der Kopfschraube (22) aufweist.
5. Marknagel nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichet, daß in dem ersten Nagelteil (4) in Längsrichtung mehrere Gewindebohrungen (12) in Abständen angeordnet sind.
6. Marknagel nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstände der Einsenkungen (16) und der Gewindebohrungen (12) gleich sind.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2012112495A1 (en) * 2011-02-14 2012-08-23 Synthes Usa, Llc Intramedullary nail having self-retaining compression slot

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WO2012112495A1 (en) * 2011-02-14 2012-08-23 Synthes Usa, Llc Intramedullary nail having self-retaining compression slot
US8771271B2 (en) 2011-02-14 2014-07-08 DePuy Synthes Products, LLC Intramedullary nail having self-retaining compression slot
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