DE29919487U1 - Knochendistraktor - Google Patents
KnochendistraktorInfo
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Description
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05.11.1999 01906-99 La/mf/bz
Karl Leibinger Medizintechnik GmbH & Co. KG
D-78570 Mühlheim/Donau
Knochendistraktor
Die Erfindung betrifft einen Knochendistraktor zur Distraktion von Knochenteilen im Bereich des Alveolarknochens nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein derartiger Knochendistraktor kann insbesondere zur Behebung der sich nach einigen Jahren bei Einzelzahnverlust einstellenden Knochen-Arthrophie eingesetzt werden. Dabei ist es bereits bekannt, daß im Bereich der Zahnlücke, in welcher der Knochenabbau stattgefunden hat, folgender chirurgischer Eingriff angewandt wird. Im Bereich des Zahnverlustes wird ein Knochensegment herausgesägt und über einen längeren Zeitraum mit einer Transportgeschwindigkeit von ca. 1 mm pro Tag angehoben, bis in etwa das Niveau des vorhandenen Kieferkammes wieder erreicht wird. Im Zwischenraum bildet sich entsprechende Knochenmasse nach (sogenannte Osteogenese).
Ein Knochendistraktor zur Osteogenese ist bereits aus dem US-Patent 5,769,850 bekannt. Dieser Distraktor besteht im wesentlichen aus zwei Knochenplatten, die mit einem ersten und zweiten Knochenelement verbunden werden, wobei diese wie zuvor beschrieben, zur Osteogenese voneinander entfernt werden müssen. Die
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beiden Knochenplatten sind über eine Verstellspindel miteinander verbunden, so daß ihr Abstand gezielt durch Verdrehen der Verstellspindel einstellbar ist. Wird dieser bekannte Knochendistraktor zur Behebung der Knochenarthrophie nach Einzelzahnverlust eingesetzt, so wird an dem Alveolarknochen die erste Knochenplatte befestigt, während an dem herausgesägten Knochensegment des Alveolarknochens die zweite Knochenplatte befestigt wird. Nach erfolgter Osteogenese muß allerdings mittels eines chirugischen Eingriffs die erste Knochenplatte noch entfernt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen vorbekannten Knochendistraktor derart weiterzubilden, daß eine Osteogenese insbesondere im Bereich des Alveolarknochens mit möglichst wenigen chirurgischen Eingriffen erfolgen kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe ausgehend von einem gattungsgemäßen Knochendistraktor nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die Kombination mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Demnach besteht ein Knochendistraktor zur Distraktion von Knochenteilen im Bereich des Alveolarknochens aus einer Verstellspindel mit einem Ende, das als Lagerkopf ausgebildet ist und einem gegenüberliegenden Ende, das als Eingriff für ein Werkzeug ausgebildet ist, und aus einer mit der Verstellspindel kämmenden Knochenplatte, die über eine Knochenschraube mit dem zu distrahierenden Knochenteil des Alveolarknochens verschraubbar ist. Das Axiallager zur Aufnahme des Verstellspindellagerkopfes besteht aus einem resorbierbaren Material.
Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Knochendistraktors kann der Lagerkopf der Verstellspindel unmittelbar in dem Axiallager aus resorbierbarem Material gelagert werden. Hierdurch wird zum einen eine ortsfeste Festlegung und sichere Führung der Verstellspindel auch während des Verstellvorganges gewährleistet. Zum anderen bedarf es nach erfolgtem Knochenaufbau nicht nochmals eines chirurgischen Eingriffs zur Entfernung einer entsprechend am Knochen festgelegten Knochenplatte. Die Verstellspindel kann einfach aus dem Axiallager heraus-
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gezogen werden. Das im Knochen verbleibende Axiallager löst sich nach einer vorbestimmten Zeit auf und wird durch Knochengewebe ersetzt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Demnach kann das resorbierbare Material des Axiallagers aus PDLLA oder PLLA (Poly-L-Laktid) bestehen.
Besonders vorteilhaft ist der Lagerkopf der Verstellspindel kugelkalottenförmig abgerundet. Hierdurch läßt sich dem entsprechend geformten Axiallager eine lagestabile Lagerung gewährleisten. Das als Eingriff für ein Werkzeug ausgebildete Ende der Verstellspindel kann als Mehrkantkopf, vorzugsweise Vierkantkopf oder Sechskantkopf ausgebildet sein.
Die mit der Verstellspindel kämmende Knochenplatte kann als übliche mehrarmige Knochenplatte ausgebildet sein. Vorteilhaft ist sie aber als L-förmiger Bügel ausgebildet, der mit dem herausgeschnittenen Knochensegment über eine oder mehrere Knochenschrauben in einfacher Art und Weise verbindbar ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Figur 1: eine teilweise geschnittene Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Knochendistraktors in eingesetztem Zustand,
Figur 2: eine Frontalansicht einer Unterkieferpartie mit infolge einer Zahnlücke entstander Knochenarthrophie,
Figur 3: eine Lateralansicht des Unterkiefers gemäß Figur 2,
Figur 4: eine Frontalansicht gemäß Figur 2 mit eingezeichneten Sägelinien,
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Figur 5: eine Lateralansicht des Unterkieferbereichs gemäß Figur 4,
Figur 6: eine Frontalansicht gemäß Figur 2 mit eingesetztem Knochendistraktor und
Figur 7: eine Lateralansicht gemäß Figur 6.
In der Darstellung gemäß Figur 1 ist ein Knochendistraktor 10 gezeigt, der im wesentlichen aus einer Verstellspindel 12 mit Gewindegang 14 und einer mit der Vestellspindel 12 kämmenden Knochenplatte 16 besteht. Ein Ende der Verstellspindel ist als Sechskantkopf 18 ausgebildet und dient als Eingriff für ein hier nicht näher dargestelltes Werkzeug. Das gegenüberliegende Ende 20 der Verstellspindel ist als Lagerkopf mit kugelkalottenförmigem Ende ausgebildet. Der Lagerkopf 20 ist in einem Axiallager 22 drehbar gelagert, wobei die Eingriffstiefe des Lagerkopfes 20 so gewählt ist, daß ein ausreichender Halt für eine lagestabile Anordnung der Verstellspindel gewährleistet ist. Das Axiallager 22 besteht aus Poly-L-Laktid (PLLA), das ein bekanntes vom Körpergewebe resorbierbares Material darstellt.
Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Knochenplatte als L-förmiger Bügel 24 ausgebildet. Am freien Ende des L-förmig geformten Bügels 24 ist eine Bohrung 26 zur Aufnahme einer hier nur durch strichpunktierte Linie angedeuteten Knochenschraube 28 vorgesehen. Über die hier im einzelnen nicht näher dargestellte Knochenschraube 28 wird der L-förmig geformte Bügel 24 mit einem Teil des Knochens verbunden. Schraffiert ist in der Figur 1 der Aveolarknochen 30 dargestellt.
Anhand der Figuren 2 bis 7 wird in der Folge eine beispielhafte Verwendung des Knochendistraktors näher erläutert. Bei Einzelzahnverlust, beispielsweise im Unterkiefer, wie in den Figuren 2 und 3 dargestellt, stellt sich nach einigen Jahren eine Knochenarthrophie ein, d.h. im Bereich der Zahnlücke 32 (vgl. Figur 2, 3) tritt ein Knochenabbau ein. Chirurgisch wird nun folgendermaßen vorgegangen. Im Bereich
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der Zahnlücke 32 wird, wie in den Figuren 4 und 5 dargestellt, entlang der Linien 34 ein Knochensegment herausgesägt. An diesem wird, wie in den Figuren 6 und 7 schematisch dargestellt, der erfindungsgemäße Knochendistraktor 10 befestigt. Aus Vereinfachungsgründen ist in den Figuren 6 und 7 das Axiallager 22 nicht dargestellt. Diesbezüglich ist auf die exakte Darstellung gemäß Figur 1 zu verweisen.
Das gelöste Knochensegment 36 wird mit einer Transportgeschwindigkeit von ca. 1 mm pro Tag angehoben, bis in etwa das Niveau des vorhandenen Kieferkammes erreicht wird. Nach ca. 3 Monaten kann der Distraktor dann entfernt werden und es kann ein Zahnwurzelimplantat gesetzt werden.
Claims (5)
1. Knochendistraktor zur Distraktion von Knochenteilen im Bereich des Alveolarknochens bestehend aus einer Verstellspindel mit einem Ende, das als Lagerkopf ausgebildet ist, und einem gegenüberliegenden Ende, das als Eingriff für ein Werkzeug ausgebildet ist, und aus einer mit der Verstellspindel kämmenden Knochenplatte, die über eine Knochenschraube mit dem zu distrahierenden Knochenteil des Alveolarknochens verschraubbar ist, gekennzeichnet durch ein Axiallager zur Aufnahme des Verstellspindellagerkopfes, das aus einem resorbierbaren Material besteht.
2. Knochendistraktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das resorbierbare Material PDLLA oder PLLA (Poly-L-Laktid) ist.
3. Knochendistraktor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerkopf der Verstellspindel kugelkalottenförmig abgerundet ist.
4. Knochendistraktor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das als Eingriff für ein Werkzeug ausgebildete Ende der Verstellspindel als Mehrkantkopf, vorzugsweise Vierkantkopf oder Sechskantkopf, ausgebildet ist.
5. Knochendistraktor nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Verstellspindel kämmende Knochenplatte als L-förmiger Bügel ausgebildet ist.
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE20004588U1 (de) * | 2000-03-11 | 2001-07-26 | Engelke, Wilfried, Prof. Dr.Dr.med., 37130 Gleichen | Oberflächenverankerter zylindrischer Alveolardistraktor |
WO2003051220A2 (de) * | 2001-12-15 | 2003-06-26 | Richard Blankenhorn Gmbh | Vorrichtung und verfahren zum knochenaufbau durch distraktion von knochensegmenten |
CN103845763A (zh) * | 2012-11-30 | 2014-06-11 | 天津康立尔生物科技有限公司 | 一种可吸收颅骨螺钉及其制备方法 |
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1999
- 1999-11-05 DE DE29919487U patent/DE29919487U1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (4)
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DE20004588U1 (de) * | 2000-03-11 | 2001-07-26 | Engelke, Wilfried, Prof. Dr.Dr.med., 37130 Gleichen | Oberflächenverankerter zylindrischer Alveolardistraktor |
WO2003051220A2 (de) * | 2001-12-15 | 2003-06-26 | Richard Blankenhorn Gmbh | Vorrichtung und verfahren zum knochenaufbau durch distraktion von knochensegmenten |
WO2003051220A3 (de) * | 2001-12-15 | 2003-09-18 | Richard Blankenhorn Gmbh | Vorrichtung und verfahren zum knochenaufbau durch distraktion von knochensegmenten |
CN103845763A (zh) * | 2012-11-30 | 2014-06-11 | 天津康立尔生物科技有限公司 | 一种可吸收颅骨螺钉及其制备方法 |
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