DE29902957U1 - Reflow-Lötofen - Google Patents
Reflow-LötofenInfo
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Description
Hanau, 17.02.1999 KS/Sta/P0077G 1.sam
Die Erfindung betrifft einen Reflow-Lötofen mit einem Außengehäuse, das einen Prozeßraum
umgibt, mit einer Transportvorrichtung für den Transport eines Lötgutes durch den Prozeßraum,
mit einer Strömungseinrichtung zur Erzeugung eines zirkulierenden, auf das Lötgut einwirkenden
Gasstromes, mit einer Heizeinrichtung zur Erwärmung des Gasstromes, und mit einer
einen Gasführungskanal aufweisenden Lenkeinrichtung zur Führung des Gasstromes, wobei
die Lenkeinrichtung ein Verteilerelement zum Aufteilen des Gasstromes in einen ersten
und in einen zweiten Teilgasstrom umfaßt, und der Gasführungskanal oberhalb der Transportvorrichtung
einen oberen Gasauslaß für den von oben auf das Lötgut einwirkenden ersten Teilgasstrom und unterhalb der Transportvorrichtung einen unteren Gasauslaß für den von unten
auf das Lötgut einwirkenden zweiten Teilgasstrom aufweist, wobei mindestens oberhalb
der Transportvorrichtung ein den Prozeßraum teilweise umschließendes Innengehäuse vorgesehen
ist.
Ein derartiger Reflow-Lötofen ist aus der US-A 5,611,476 bekannt. Dabei wird in einem Ofen
der von einer Transporteinrichtung durchquerte Prozeßraum mittels einer Strömungseinrichtung
mit erhitztem Gas versorgt, welches das Transportgut in zwei Teilströmen von ober- und
von unterhalb der Transporteinrichtung beaufschlagt. Der Prozeßraum ist dabei von einem Innengehäuse
umgeben, innerhalb von dem die Teilströme geleitet werden.
In der DE-A 44 10 973 beschrieben. Der bekannte Reflow-Lötofen weist ein Außengehäuse
auf, das einen Prozeßraum umschließt. Der Prozeßraum wird von einer Fördereinrichtung für
Leiterplatten durchlaufen. In dem Bereich, in dem die höchsten Temperaturen erreicht werden,
der sogenannten Peak-Zone, ist oberhalb der Fördereinrichtung ein Gebläse vorgesehen, das
eine nach unten, auf die Leiterplatten gerichtete Gasströmung erzeugt. Dabei passiert die
Gasströmung eine Lenkeinrichtung, die eine Reihe parallel nebeneinander angeordneter,
2-
U-förmiger Längsbleche umfaßt, wobei die freien Schenkel der Längsbleche in Richtung auf
die Fördereinrichtung gerichtet sind und die Austrittsöffnungen für die Gasströmung bilden. Die
Gasströmung wird anschließend über Rückführkanäle, die an den Seitenwänden des Prozeßraumes
verlaufen und die im Einsaugbereich des Gebläses enden, zum Gebläse zurückgeleitet.
Darüberhinaus ist aus der EP-A 486 390 ein modulartig aufgebauter Reflow-Lötofen bekannt,
bei dem entlang eines Förderbandes innerhalb eines Außengehäuses eine Vorheizzone, eine
Hauptheizzone und eine Kühlzone vorgesehen sind. Das Wiederaufschmelzen der Lötpaste
erfolgt in der Hauptheizzone. Der Prozeßraum in der Hauptheizzone ist von einem Innengehäuse
umgeben, das vom Förderband in einen oberen Teilraum oberhalb des Förderbandes, und in unteren Teilraum unterhalb des Förderbandes unterteilt wird, wobei in jedem der Teilräume
erhitztes Inertgas im Kreislauf geführt wird. Hierzu ist in jedem der Teilräume ein Gebläse,
eine Lenkeinrichtung zur Führung des Gasstromes und eine Vielzahl von Heizelementen
vorgesehen. Mittels der beiden Gebläse werden jeweils Gasströme erzeugt, die von den Heizelementen
erwärmt, auf die Oberseite bzw. auf die Unterseite des Förderbandes gerichtet, und auch innerhalb jedes Teilraumes durch die Lenkeinrichtungen wieder zurückgeführt
werden.
Eine einseitige Erhitzung der Leiterplatten von oben reicht nicht aus, wenn eine homogene
Temperaturverteilung um das zu erwärmende Lötgut erforderlich ist. Den Nachteil vermeidet
zwar die zuletzt beschriebene Vorrichtung. Jedoch ist die hierfür vorgeschlagene Lösung sowohl
hinsichtlich der Ofenkonstruktion als auch in Bezug auf den Wartungsaufwand relativ
aufwendig. Diesen Nachteil weist die gattungsgemäße Konstruktion nicht auf.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den eingangs beschriebenen Reflow-Lötofen
hinsichtlich der Einstellung und Einhaltung einer vorgegebenen Temperaturverteilung
weiter zu verbessern, insbesondere, einen Reflow-Lötofen anzugeben, mit dem definierte und
homogene Temperaturverteilungen am Lötgut einstellbar sind, der konstruktiv einfach gestaltet,
und der mit geringem Aufwand zu warten ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Innengehäuse eine Außenwandung
aufweist, die mindestens teilweise eine Begrenzung des Gasführungskanals bildet.
Mittels dem erfindungsgemäßen Reflow-Lötofen wird das Lötgut gleichzeitig von oben und von
unten temperiert. Hierzu wirkt auf das Lötgut im Prozeßraum mindestens ein Teilgasstrom von
oben, und mindestens ein Teilgasstrom von unten ein. Dies gewährleistet eine homogene
3-
Temperaturverteilung um das Lötgut und ermöglicht eine gezielte beidseitige Temperierung
des Lötgutes durch die Teilgasströme. Die Teilgasströme werden aus einem gemeinsamen
Gasstrom abgeteilt. Für das Abteilen der Teilgasströme ist die Lenkeinrichtung mit mindestens
einem Verteilerelement versehen. Weiterhin weist die Lenkeinrichtung mindestens einen Gasführungskanal
mit mindestens einem oberen und mindestens einem unteren Gasauslaß auf. Der Gasführungskanal erstreckt sich zwischen dem oberen und dem unteren Gasauslaß. Einer
der Gasauslässe kann gleichzeitig als Verteilerelement ausgebildet sein.
Für die Erzeugung und Erwärmung des zirkulierenden Gasstromes ist im einfachsten Fall nur
eine Strömungseinrichtung und nur eine Heizeinrichtung erforderlich. Damit einhergehend ist
bei dem erfindungsgemäßen Reflow-Lötofen der Konstruktions-, Apparate-, Regelungs- und
Wartungs-Aufwand gering im Vergleich zu dem aus dem Stand der Technik bekannten Reflow-Lötofen
mit beidseitiger Beheizung des Lötgutes.
Unter dem Prozeßraum wird hier der Reflow-Bereich des Reflow-Lötofens verstanden, in dem
das auf dem Lötgut aufgebrachte Lot aufschmilzt. In diesem Bereich des Reflow-Lötofens sind
die Anforderungen an die Einhaltung definierter Temperaturen und vorgegebener Temperaturverteilungen
am höchsten.
Die Heizeinrichtung kann ein Heizelement oder mehrere Heizelemente umfassen.
Die Bezeichnungen oberer und unterer Gasauslaß bzw. erster und zweiter Teilgasstrom haben
keine Bedeutung hinsichtlich einer Reihenfolge.
Die wesentliche Verbesserung hinsichtlich der Einstellung und Einhaltung einer vorgegebenen
Temperaturverteilung ergibt sich bei dem erfindungsgemäßen Reflow-Lötofen dadurch, daß
ein Innengehäuse vorgesehen ist, das den Prozeßraum oberhalb der Transportvorrichtung teilweise
umschließt, und daß der Gasführungskanal eine Begrenzungswandung aufweist, die mindestens teilweise von einer Außenwandung des Innengehäuses gebildet wird.
Das Innengehäuse schließt den Prozeßraum teilweise ab und erleichtert so die Einstellung
und Einhaltung einer definierten Temperaturverteilung und es vermindert eine Beeinflussung
benachbarter Ofenbereiche. Im einfachsten Fall ist das Innengehäuse nach unten, zur Transportvorrichtung
hin, offen. Es kann den Prozeßraum aber auch unterhalb der Transportvorrichtung umschließen. Mindestens ein Teil einer Außenwandung des Innengehäuses bildet gleichzeitig
eine der Begrenzungswandungen des Gasführungskanals. Das Innengehäuse ist daher
in thermischem Kontakt mit dem im Gasführungskanal geführten Gas. Dadurch kann das Innengehäuse
auf der Temperatur des Gases gehalten, und ein Temperaturabfall an den
4-
üblicherweise metallischen und daher gut wärmeleitenden Gehäusewänden vermieden oder
vermindert werden. Aufgrund der Beheizung von außen kann die Wandung des Innengehäuses
die gleiche oder eine ähnliche Temperatur wie die auf das Lötgut einwirkenden Teilgasströme
aufweisen. Dadurch gelingt es, im Prozeßraum eine homogene, im wesentlichen isotherme Temperaturverteilung einzustellen, und so durch Strömung oder durch Wärmekonvektion
verursachte Temperaturschwankungen zu vermeiden. Dieser Effekt wird durch eine Wärmeisolation des Außengehäuses, die ein Abkühlen des zirkulierenden Gases verringert,
noch verstärkt.
Vorteilhafterweise ist dabei die Heizeinrichtung, in Strömungsrichtung des Gasstromes gesehen,
vor dem Verteilerelement angeordnet. Dadurch wird gewährleistet, daß das Gas des vom
ersten der beiden Gasauslässe auf das Lötgut einwirkenden Teilgasstromes die gleiche oder
eine ähnliche Temperatur aufweist wie das im Gasführungskanal geführte und im thermischen
Kontakt mit der Wandung des Innengehäuses stehende Gas. Bevorzugt wird eine Verfahrensweise,
bei der erste der beiden Gasauslässe der obere Gasauslaß ist. Denn dann hat die Wandung des Innengehäuses die gleiche oder eine ähnliche Temperatur wie das von oben
auf das Lötgut einwirkende Gas des ersten Teilgasstromes.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Reflow-Lötofens ist
die Heizeinrichtung - in Strömungsrichtung des Gasstromes gesehen - vor der Strömungseinrichtung
angeordnet. Die Heizeinrichtung befindet sich hierbei üblicherweise auf der Saugseite
der Strömungseinrichtung. Ausgehend von der Druckseite der Strömungseinrichtung kann der
erzeugte Gasstrom einem oder auch mehreren Gasführungskanälen zugeführt werden. Der
Vorteil dieser Ausführungsform liegt darin, daß auch für den Fall mehrerer durch die Strömungseinrichtung
erzeugter, und in unterschiedlichen Gasführungskanälen geführter Gasströme nur eine Heizeinrichtung zur Erwärmung des Gases erforderlich ist und daß das Gas in die
unterschiedlichen Gasführungskanäle mit der gleichen Ausgangstemperatur eingespeist werden
kann. Dies trägt nicht nur zu einer besonders gleichmäßigen Temperaturverteilung im Prozeßraum
bei, sondern es erhöht auch die Betriebssicherheit des Reflow-Lötofens, da eine
Fehlfunktion oder ein Ausfall der einzigen Heizeinrichtung schnell bemerkt würde.
Besonders bewährt hat sich ein Reflow-Lötofen, bei dem die Lenkeinrichtung mindestens
zwei, jeweils im Bereich sich gegenüberliegender Seiten des Prozeßraumes verlaufende Gasführungskanäle
umfaßt. Beide Gasführungskanäle weisen oberhalb der Transportvorrichtung jeweils einen oberen Gasauslaß für einen von oben auf das Lötgut einwirkenden ersten Teilgasstrom
und der unterhalb der Transportvorrichtung einen unteren Gasauslaß für einen von
unten auf das Lötgut einwirkenden zweiten Teilgasstrom auf. Dadurch wird eine
-5-
spiegelsymmetrische Beaufschlagung des Lötgutes durch temperierte Gasströme erreicht. Die
Spiegelebene verläuft dabei in der Mitte des Prozeßraumes und senkrecht zur Transportvorrichtung.
Die oben erläuterten Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Lötofens hinsichtlich
der Ausstattung mit einem durch den thermischen Kontakt mit dem erhitzten Gas von außen
beheizten Innengehäuse erweisen sich hierbei als besonders vorteilhaft.
Weiterhin hat sich ein Reflow-Lötofen bewährt, bei dem die Strömungseinrichtung oberhalb
der Transportvorrichtung angeordnet ist. Die Strömungseinrichtung läßt sich von oben einfach
reparieren oder austauschen. Dies vereinfacht die Wartung des Lötofens.
In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemäßen Reflow-Lötofen ist im
Bereich zwischen dem Verteilerelement und dem zweiten Gasauslaß mindestens eine Temperiervorrichtung
für den zweiten Teilgasstrom vorgesehen. Die Temperiervorrichtung kann eine weitere Heizeinrichtung oder eine Kühleinrichtung sein. Empfindliche Halbleiterstrukturen können
eine Kühlung des Lötgutes von unten erforderlich machen. Mittels der separaten Temperiervorrichtung
kann die Temperatur des von unten auf das Lötgut einwirkenden Teilgasstromes individuell eingestellt werden, so daß eine vorgegebene Temperaturverteilung am Lötgut
leichter eingehalten werden kann.
Nachfolgend wird der erfindungsgemäße Lötofen anhand eines Ausführungsbeispiels und anhand
einer Patentzeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen in schematischer
Darstellung:
Figur 1 ein Ofenmodul des erfindungsgemäßen Reflow-Lötofen in einem Schnitt
senkrecht zur Förderebene im Reflow-Bereich, und
Figur 2 eine weitere Ausführungsform eines Ofenmoduls in einem Schnitt senkrecht
zur Förderebene im Reflow-Bereich
Die nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Refiow-Lötofens
besteht aus mehreren Ofenmodulen, die entlang einer Fördereinrichtung aneinandergereiht
sind. Die Figuren zeigen jeweils einen Schnitt durch das im Reflow-Bereich vorgesehene
Ofenmodul. Im Reflow-Bereich werden die höchsten Temperaturen erreicht und es werden die
strengsten Anforderungen an die Einhaltung einer vorgegebenen Temperaturverteilung gestellt.
Das Ofenmodul im Reflow-Bereich ist spiegelsymmetrisch. Die senkrecht zur Blattebene
verlaufende Spiegelebene ist in den Figuren jeweils durch eine strichpunktierte Linie
gekennzeichnet.
Bei dem in Figur 1 dargestellten Ofenmodul ist ein Außengehäuse 1 und ein Innengehäuse 2,
das den Nutzraum 3 umgibt, vorgesehen. Zwischen der Außenwandung des Innengehäuses 2
und der Innenwandung des Außengehäuses 1 verlaufen Gasführungskanäle 4. Auf einer Fördereinrichtung
5 aufliegend wird eine Leiterplatte 6 senkrecht zur Zeichenebene durch den Nutzraum 3 gefördert. Oberhalb des Nutzraumes 3 ist eine Venturi-Düse 7 vorgesehen, deren
Ansaugbereich in Richtung des Nutzraumes 3 und deren Druckbereich seitlich in Richtung der
Gasführungskanäle 4 wirkt. Im Ansaugbereich der Venturi-Düse 7 befindet sich ein Infrarotstrahler
8.
Die Gasführungskanäle 4 beginnen jeweils im Druckbereich der Venturi-Düse 7 oberhalb des
Nutzraumes 3 und erstrecken sich von dort in der dargestellten Ansicht seitlich rechts und links
um den Nutzraum 3 herum bis unter die Fördereinrichtung 5. Die Außenwandung des Innengehäuses
2 bildet dabei die eine, die Innenwandung des Außengehäuses eine andere Begrenzung
der Gasführungskanäle 4. Im Bereich oberhalb der Fördereinrichtung 5 sind die
Gasführungskanäle 4 mit einer Lochplatte 9 versehen, an deren Bohrungen jeweils eine Düsenrippe
10 anschließt. Jede der Düsenrippen 10 ist mit einem keilförmig ausgebildeten Hohlraum
versehen, der nach unten hin offen ist. Hierzu weist die offene Unterseite jeder Düsenrippe
10 eine Vielzahl von Ausströmungs-Öffnungen 11 auf, die oberhalb der Leiterplatte 6 münden.
Eine Vielzahl derartiger Düsenrippen 10 sind parallel und wechselweise von der linken
und der rechten Seitenwand des Nutzraumes 3 aus kammartig entlang der Fördereinrichtung 5
angeordnet. Die Ausströmungs-Öffnungen 11 sind dabei gleichmäßig über der Oberfläche der
Leiterplatte 6 und in einer parallel zur Leiterpalttenoberfläche verlaufenden Ebene verteilt. Die
Zwischenräume zwischen benachbarten Düsenrippen 10 dienen als Rückströmungs-Öffnungen
12, die eine Rückströmung von der Oberseite der Leiterplatte 6 zum Ansaugbereich der
Venturi-Düse 7 hin, ermöglichen.
Die Gasführungskanäle 4 münden beiderseits und jeweils im Bereich unterhalb der Leiterplatte
6 in Form parallel zur Fördereinrichtung 5 verlaufender Längsdüsen 14.
Das Außengehäuse 1 ist nach außen mit einer Wärmeisolierung 15 und mit einer Verkleidung
30 versehen.
Nachfolgend wird die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Reflow-Lötofens anhand des in
Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die Venturi-Düse 7 erzeugt einen im Kreislauf durch den Nutzraum 3 geführten Stickstoff-Gasstrom
von ca. 1000 cnrVh. Der Strömungsverlauf des Gasstromes wird in Figur 1 anhand der
Richtungspfeile 20 wiedergegeben. Mittels des Infrarotstrahlers 8 wird der zirkulierende Gasstrom
20 auf eine Temperatur von ca. 4000C erwärmt.
Der erwärmte Gasstrom 20 wird auf der Druckseite der Venturi-Düse 7 beidseitig in die Gasführungskanäle
4 eingespeist und mittels der jeweiligen Lochplatten 9 in zwei, jeweils etwa gleich große Teilgasströme 20a und 20b aufgeteilt. Hierzu werden über die Öffnungen der
Lochplatten 9 jeweils erste Teilgasströme 20a abgezweigt und den Ausströmungs-Öffnungen
10 der Düsenrippen 11 zugeführt. Die gleichmäßige räumliche Verteilung der Ausströmungs-Öffnungen
10 oberhalb der Leiterplatte 6 bewirkt eine homogene Beheizung der Leiterplatte 6
von oben.
Unter der Einwirkung der Venturi-Düse 7 werden die Teilgasströme 20a anschließend über die
Rückströmungs-Offnungen 12 zwischen den Düsenrippen 10 von der Oberseite der Leiterplatte
6 wieder zum Infrarotstrahler 8 und zur Venturi-Düse 7 angesaugt.
Die anderen, über die Öffnungen der Lochplatten 9 jeweils hinwegströmenden Teilgasströme
20b werden durch die beidseitig vom Nutzraum 3 verlaufenden Gasführungskanäle 4 an den
Außenwänden des Innengehäuses 2 vorbeigeführt. Das Innengehäuse 2 wird dabei auf die
Temperatur des zirkulierenden Gases erwärmt. Im Nutzraum 3 wird so ein nahezu isothermer
Temperaturverlauf eingestellt, was eine homogene Beheizung über die gesamte Breite der
Leiterplatte 6 erleichtert.
Durch die unterhalb der Leiterplatte 6 mündenden Längsdüsen 14 wird die Unterseite der Leiterplatte
6 von den Teilgasströmen 20b angeströmt. Die Unterseite der Leiterplatte 6 wird daher
auf die gleiche Temperatur erwärmt wie die Oberseite der Leiterplatte 6 und wie die Außenwandung
des Innengehäuses 2. Dies gewährleistet eine besonders homogene Temperaturverteilung
innerhalb des Nutzraumes 3 und insbesondere im Bereich der Leiterplatte 6.
Der Teilgasstrom 20b strömt anschließend unter der Einwirkung der Venturi-Düse 7 über die
Rückströmungs-Offnungen 12 wieder zurück zum Infrarotstrahler 8 und zur Venturi-Düse 7.
Das in der Figur 1 dargestellte Ofenmodul ermöglicht eine besonders homogene Beheizung
der Leiterplatte 6 von oben und von unten. Die Konstruktion ist einfach; es wird lediglich eine
einzige Strömungseinrichtung, hier in Form einer Venturi-Düse 7, und nur eine einzige Heizeinrichtung,
hier in Form eines Infrarotstrahlers 8, benötigt. Damit einhergehend ist der Aufwand
für Installation, Betrieb und Wartung der Gas- und Stromversorgung sowie der erforderlichen
Regelungen bei dem erfindungsgemäßen Lötofen relativ gering. Durch die Anordnung von
Venturi-Düse 7 und Infrarotstrahler 8 oberhalb der Transportvorrichtung 5 ist darüberhinaus
-8-
deren Zugänglichkeit gegenüber einer Anordnung unterhalb der Transporteinrichtung 5
erleichtert.
Sofern bei der Darstellung des Ofenmodul in Figur 2 identische Bezugsziffern wie in Figur 1
verwendet sind, so sind damit Bauteile und Bestandteile des Lötofens bezeichnet, wie sie anhand
Figur 1 für die entsprechenden Bezugsziffern bereits beschrieben worden sind. Auf die
obigen Erläuterungen wird insoweit verwiesen.
Das Ofenmodul gemäß Figur 2 unterscheidet sich von dem in Figur 1 dargestellten Ofenmodul
durch folgende Merkmale: Anstelle einer Venturi-Düse 7 wird ein Gebläse 27 verwendet. Anstelle
des einen Infrarotstrahlers 8 im Ansaugbereich der Venturi-Düse 7 werden in den seitlich
nach rechts und links entlang des Innengehäuses 2 verlaufenden Gasführungskanälen 4 jeweils
Heizelemente 28 auf der Druckseite des Gebläses 27 eingesetzt. Die Heizelemente 28
sind jeweils vor der Lochplatte 9 angeordnet. Darüberhinaus ist in den beiden Gasführungskanälen
4 im Bereich der Längsdüsen 14 jeweils ein Kühlelement 29 vorgesehen.
Durch die Anordnung der Heizelemente 28 hinter dem Gebläse 27 wird die Länge der Strömungsstrecken
zwischen den Heizelementen 28 und dem Bereich, in dem das Gas die Außenwandungen
des Innengehäuses 2 und, über die Lochplatte 9 einströmend die Oberseite
der Leiterplatte 6, erwärmt, verkürzt. Dadurch wird die Oberseite der Leiterplatte 6 mit nahezu
der Maximaltemperatur des erhitzten Gases beaufschlagt, wobei auch die Außenwandungen
des Innengehäuses 2 die gleiche Temperatur aufweisen. Dies kann einen Temperaturgradienten
oberhalb der Leiterplatte zusätzlich verringern. Andererseits bewirken die Kühleimente 29
eine relative Abkühlung der von unten auf die Leiterplatte 6 einwirkenden Teilgasströme 20b
gegenüber den Teilgasströmen 20a. Durch die Kühlung der Unterseite der Leiterplatte 6 werden
temperaturempfindliche Halbleiterstrukturen im Inneren der Leiterplatte 6 geschont.
Claims (6)
1. Reflow-Lötofen mit einem Außengehäuse, das einen Prozeßraum umgibt, mit einer
Transportvorrichtung für den Transport eines Lötgutes durch den Prozeßraum, mit einer
Strömungseinrichtung zur Erzeugung eines zirkulierenden, auf das Lötgut einwirkenden
Gasstromes, mit einer Heizeinrichtung zur Erwärmung des Gasstromes, und mit einer einen
Gasführungskanal aufweisenden Lenkeinrichtung zur Führung des Gasstromes, wobei die Lenkeinrichtung ein Verteilerelement (9) zum Aufteilen des Gasstromes (20) in einen
ersten und in einen zweiten Teilgasstrom (20a; 20b) umfaßt, und der Gasführungskanal
(4) oberhalb der Transportvorrichtung (5) einen oberen Gasauslaß (11) für den von
oben auf das Lötgut (6) einwirkenden ersten Teilgasstrom (20a) und unterhalb der
Transportvorrichtung (5) einen unteren Gasauslaß (14) für den von unten auf das Lötgut
(6) einwirkenden zweiten Teilgasstrom (20b) aufweist, wobei mindestens oberhalb der
Transportvorrichtung (5) ein den Prozeßraum (3) mindestens teilweise umschließendes
Innengehäuse (2) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Innengehäuse eine
Außenwandung aufweist, die mindestens teilweise eine Begrenzung des Gasführungskanals
(4) bildet.
2. Reflow-Lötofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (8;
28), in Strömungsrichtung des Gasstromes (20) gesehen, vor dem Verteilerelement (9)
angeordnet ist.
3. Reflow-Lötofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizeinrichtung (8), in Strömungsrichtung des Gasstromes (20) gesehen, vor der
Strömungseinrichtung (7) angeordnet ist.
-2-
4. Reflow-Lötofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lenkeinrichtung mindestens zwei, jeweils im Bereich sich gegenüberliegender
Seiten des Prozeßraumes (3) verlaufende Gasführungskanäle (4) umfaßt.
5. Reflow-Lötofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömungseinrichtung (7) oberhalb der Transportvorrichtung (5) angeordnet ist.
6. Reflow-Lötofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich zwischen dem Verteilerelement (9) und dem unteren Gasauslaß (14)
mindestens eine Temperiervorrichtung (29) für den zweiten Teilgasstrom (20b) vorgesehen ist.
mindestens eine Temperiervorrichtung (29) für den zweiten Teilgasstrom (20b) vorgesehen ist.
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DE (1) | DE29902957U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102005055283A1 (de) * | 2005-11-17 | 2007-05-24 | Endress + Hauser Gmbh + Co. Kg | Reflow-Lötofen und Anordnung zum Transport von Leiterplatten |
US11865645B2 (en) * | 2020-11-12 | 2024-01-09 | Senju Metal Industry Co., Ltd. | Soldering apparatus |
-
1999
- 1999-02-19 DE DE29902957U patent/DE29902957U1/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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