DE29901804U1 - Instrumentensatz - Google Patents
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Description
PATENT- UND RECHTSANWÄLTE MEINKE, DABRINGHAUS UND PARTNER GbR
ZUGELASSEN BEIM EUROPÄISCHEN PATENTAMT UND GEMEINSCHAFTSMARKENAMT EUROPEAN PATENT AND TRADEMARK ATTORNEYS'
PATENTANWÄLTE'
JULIUS MEINKE, dipl-ing. WALTER DABRINGHAUS, dipl-ing. JOCHEN MEINKE, dipl-ing.
RECHTSANWALT
THOMAS MEINKE
WESTENHELLWEG 67 44137 DORTMUND
TELEFON (0231) 14 50 71 TELEFAX (0231) 14 76 70
POSTFACH 10 46 45
44046 DORTMUND, 02. Feb. 1999
DRESDNER BANK AG DTMD1 Kto.-Nr. 1 148 047 (BLZ 440 800 50)
POSTBANK DORTMUND, Kto.-Nr. 542 02-463 (BLZ 440 100 46)
&igr;. 4N/14561 TM/Dr
Anmelder: Dr. Dusan Ristic
"Instrumentensatz"
"Instrumentensatz"
Die Erfindung betrifft einen Instrumentensatz für die Knochentransplantation
im orofacialen und anderen Bereichen des menschlichen und tierischen Körpers. In der Zahnheilkunde
und anderen Gebieten der Medizin nimmt die Entnahme und Transplantation von Eigenknochen zu. Im Mundbereich
sind die Entnahmestellen vielfältig/ insbesondere die Kinnregion, der Retromolarbereich und die Tuberregion. Grundlage
hierfür ist die Erkenntnis, daß die biologische Wertigkeit des ortsständigen Knochens deutlich höher als z.B. Becken-
oder Rippenspäne ist, welche schneller resorbiert werden. Um die notwendigen Knochenscheiben für chirurgische
und augmentative Maßnahmen im Kieferbereich zu erhalten, werden Trepanfrasen und/oder -bohrer eingesetzt. Mit Trepanfräsen
wird aus den geeigneten Entnahmeregionen des Kiefers, die eine entsprechende Qualität der Knochendichte
aufweisen, ein entsprechendes kreisrundes Knochenstück gewonnen, das zur Auflagerung oder Anlagerung im Defektbereich
verwendet wird.
Ein Problem bei der Verpflanzung derartiger Knochen-Segmente besteht jedoch darin, daß diese nur wenig paßgenau sein
können, so daß anfänglich meist nur eine geringe Stabilität des Transplantates nach der Verpflanzung gegeben ist. Auch
kann es Schwierigkeiten beim Einwachsen des Knochentransplantates geben.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lösung zu schaffen, bei der der aus der Entnahmeregion mobilisierte Knochenzylinder
genau in die vorbereitete Bohrung im Defektbereich paßt.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß wenigstens zwei in ihrem Innen- bzw. Außendurchmesser aufeinander
abgestimmte Trepanbohrer zur Gewinnung und Transposition genormter Knochenzylinder und/oder -ringe vorgesehen
s ind.
Mit einer derartigen Lösung wird erreicht, daß das aus der Spenderregion entnommene, zur Transplantation vorgesehene
Knochen-Segment genau in die Bohrung paßt, die der hierauf abgestimmte Trepanbohrer für die Bohrung im Defektbereich
schafft. So hinterläßt der Trepanbohrer 2 ein Bohrloch Y, und schafft dabei einen Trepanzylinder vom Kaliber X, dieser
paßt genau in die Bohrung X, die der Trepanbohrer 1 bei einer vorher genau bestimmten Instrumentenführung unter einer
bestimmten Drehzahl und Druckanwendung hinterläßt.
Eine besonders exakte Passung des entnommenen Knochenzylinders ergibt sich, wenn der Außendurchmesser X des kleineren
Trepanbohrers exakt dem Innendurchmesser X des größeren Trepanbohrers entspricht. Der Außendurchmesser des kleineren
Trepanbohrers bestimmt dabei den Durchmesser X der Boh-
rung im Defektbereich, der Innendurchmesser X des größeren Trepanbohrers entspricht dem Außendurchmesser X des Knochenzylinders,
der in den Defektbereich transplantiert wird.
Die Erfindung sieht in Ausgestaltung Innen-/Außendurchmesser von 1,8/2,3 - 4,3/4,8 mm in Schritten von je 0,5 mm
vor. Die sich dabei ergebenden sechs kleineren Trepan-Kaliber werden vorwiegend bei der Transposition der genormten
Knochenzylinder angewandt.
Um den Verlust von Knochensubstanz bei der Gewinnung von Trepanzylindern zu minimieren, sieht die Erfindung auch
vor, daß die Wandstärke der Trepanbohrer nur 0,25 - 0,5 mm beträgt. Sie beträgt damit nur 50 % bzw. 25 % der üblichen
Wandstärke von Trepanhohlfräsen, so daß weniger Knochenverlust entsteht.
Darüber hinaus sind auch Innen-/Außendurchmesser von 4,8/5,8 mm und 5,8/7,0 mm vorgesehen. Auch diese eignen
sich noch für die Transposition von genormten Knochenzylindern, ebenso jedoch auch zur Transposition genormter Knochenringe.
Für diese sind, was die Erfindung ebenfalls vorsieht, auch Innen-/Außendurchmesser der Trepanbohrer von
7-11 mm in Schritten von 1,0 mm vorgesehen. Im Verlauf der routinemäßigen Anwendung können die Kalibrierungen den
aktuellen Bedürfnissen jederzeit angepaßt werden. In jedem Fall ist sichergestellt, daß der Knochenzylinder des größeren
Trepanbohrers genau in die Bohrung des nächst kleineren hineinpaßt. Dabei werden im Fall der Transplantation von
Knochenringen diese mit einer zentral plazierten, dem Kaliber des jeweiligen Implantates entsprechenden Bohrung versehen
und unmittelbar vor der Insertion auf die einzubringenden Implantate aufgeschraubt. Die nach der Transplantation
von Knochenzylindern und/oder -ringen verbleibenden Nischen können mit Augmentat-Gemisch und/oder Spongiosa-Stücken
aufgefüllt werden, das Operationsgebiet wird z.B. mit Membranen abgedeckt und dicht vernäht· Monate später
zeigt sich dann in der Regel ein neuer, voluminöser Kieferkamm.
Die einwandfreie Gestaltung des Kieferkammes und der Prothetik setzt eine besondere Präzision in der Transpositions-Technik
voraus. Diese wird durch den erfindungsgemäßen Instrumentensatz sichergestellt. Auch die genaue Einhaltung
der geplanten Implantatpositionen, trotz einer massiven Auflagerungsplastik ist nur bei einer größtmöglichen,
geometrischen Genauigkeit des Operationsverfahrens möglich, die mit der Schaffung genormter Knochenzylinder und/oder
-ringe durch den erfindungsgemäßen Instrumentensatz möglich wird. Dieser schafft daher die Voraussetzungen für eine
höchstmögliche Präzision bei der Knochenverpflanzung im
Kiefer und anderen Bereichen.
Die bei den Bohrungen hergestellten Knochenzylinder können darüber hinaus auch zur Auffüllung von Knochendefekten in
der Parodontologie und der chirurgischen Zahnerhaltung und bei der Behandlung von Knochendefekten und Knochendefiziten
in vielen anderen Gebieten der Human- und Tier-Medizin (Traumatologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, plastische und
kosmetische Chirurgie u.a.) dienen.
Zusätzliche Beschichtungen der Trepanbohrer erreichen eine zusätzliche Oberflächenhärtung, durch die Verschleißerscheinungen
gemindert und die Gleiteigenschaften erhöht werden. Als besonders geeignetes Material wird der Werkstoff
1.4034 vorgeschlagen, der eine Rockwellhärte HRC 48-52 zuläßt. Ebenso wird eine Hartschicht, nämlich eine PVD-Beschichtung,
oder eine Plasmabeschichtung vorgeschlagen.
Um die exakte Ausführung der Bohrungen zu erleichtern,
sieht die Erfindung außerdem noch zwei Führungsröhrchen vor, wobei der Innendurchmesser des ersten und zweiten Führungsröhrchens
dem Außendurchmesser einer selbstschneidenden Stichschraube und der Außendurchmesser des zweiten Führungsröhrchens
dem Innendurchmesser des einzusetzenden Trepanbohrers entspricht.
Auf diese Weise ist es möglich, zuerst eine Bohrung mit einem üblichen Spiralbohrer der entsprechenden Stärke durch
ein Röhrchen einer Bohrschablone an der prothetisch sinnvollen Stelle auszuführen. Nach dem Herausdrehen des Spiralbohrers
wird durch dasselbe Röhrchen der Bohrschablone eine selbstschneidende Stichschraube des passenden Kalibers
als Führung für eine zweite Bohrung eingeschraubt. Auf diese
Führungsschraube wird nach dem Entfernen der Bohrschablone mit dem ersten Führungsröhrchen das zweite Führungsröhrchen
aufgesteckt, dessen Innendurchmesser mit dem Kaliber der Führungsschraube übereinstimmt. Der Außendurchmesser
dieses zweiten Führungsröhrchens stimmt mit dem Innendruchmesser des einzusetzenden Trepanbohrers (d.h. eines
entsprechenden Trepanhohlfräsers) überein. Diesem dient das zweite Führungsröhrchen, aufgesteckt auf die Stichschraube,
als Führung für die zweite Bohrung. Bei einem Trepanbohrer mit einem Innendurchmesser von 3,3 mm und einem Außendurchmesser
von 3,8 mm wird also beispielsweise ein Führungsröhrchen mit einem Außendurchmesser von 3,3 mm eingesetzt.
Um einen Anschlag für die Tiefenbohrung mit dem Trepanbohrer zu erhalten, ist weiterhin vorgesehen, daß die Länge
der Führungsröhrchen jeweils 4,6 oder 8 mm kürzer ist als die Länge der Innenfläche des einzusetzenden Trepanbohrers.
Beträgt beispielsweise die Länge der Innenfläche der Trepanhohlf rase 12 mm und ist das Führungsröhrchen 4 mm kür-
zer, so ergibt sich eine Eindringtiefe von 4 nun, bei einer
Länge des Führungsröhrchens von 6 mm ergibt sich eine Tiefenbohrung von 6 mm usw.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert. Diese zeigt in
Fig. 1 eine Seitenansicht eines einzelnen Trepanbohrers,
Fig. 2 eine Aufsicht auf einen Trepanbohrer mit kleinerem Durchmesser X,
Fig. 3 eine Aufsicht auf einen Trepanbohrer mit einem Durchmesser X + 1,0 mm,
Fig. 4 eine Aufsicht auf einen Knochenring mit dem Durchmesser X,
Fig. 5 eine Aufsicht auf ein Bohrloch mit dem Durchmesser X sowie in
Fig. 6 eine Prinzipdarstellung eines ersten und eines zweiten Führungsröhrchens in einer Trepanhohlfräse.
Ein allgemein mit 1 bezeichneter Trepanbohrer weist einen Schaft 2 mit einer umlaufenden, ringförmigen Nut 3 und ei-
nem Ansatzstück 4 zum Einstecken in ein nicht näher dargestelltes Antriebselement und einen Bohrkopf 5 mit einem
Fenster 6 auf, an dessen Oberfläche sich kreisförmig angeordnete Sägezähne 7 zur Ausbildung eines Fräskopfes befinden.
Der Bohrkopf 5 besitzt eine Wandstärke 8. Ein erster, kleinerer Trepanbohrer 1 weist einen Außendurchmesser
von X auf (Fig. 2). Ein zweiter, größerer Trepanbohrer weist einen entsprechenden Innendurchmesser X und einen
Außendurchmesser X + 1,0 mm bei einer Wandstärke von 0,5 mm auf (Fig. 3).
Mit dem kleineren Trepanbohrer 1 (Außendurchmesser X) kann im Defektbereich eine Bohrung wiederum mit dem Innendurchmesser
X geschaffen werden. Eine Aufsicht auf eine solche Bohrung ist in Fig. 5 dargestellt. Fig. 4 zeigt in Aufsicht
einen zur Transplantation ausgebohrten Knochenring 10 mit einem zentral angeordneten Bohrloch 11, in das ein nicht
näher dargestelltes Implantat eingeschraubt werden kann. Dieser Knochenring 10 ist mit einem Trepanbohrer 1' mit dem
Außendurchmesser X + 1 und einem Innendurchmesser X ausgebohrt und weist dementsprechend selbst einen Außendurchmesser
X auf. Damit paßt der Knochenring oder -zylinder 10 exakt in das Bohrloch 11 (Fig. 5) mit dem Innendurchmesser
X.
Fig. 6 zeigt in einer Prinzipskizze das erste, innere Füh-
- 10 -
rungsröhrchen 12 und das zweite, äußere Führungsröhrchen in einem Bohrkopf 5 eines Trepanbohrers 1 (Trepanhohlfrase)
. Der Innendurchmesser R1 beider Führungsröhrchen stimmt
mit dem Außendurchmesser einer nicht dargestellten, selbstschneidenden Stichschraube überein. Der Außendurchmesser R2
des zweiten, äußeren Führungsröhrchens 13 stimmt mit dem Innendurchmesser X des passenden Trepanbohrers 1 überein.
Die Länge L der Führungsröhrchen 12,13 ist jeweils um 4, oder 8 mm kürzer als die Länge L+ der Innenfläche des einzusetzenden
Trepanbohrers 1. Dadurch wirkt das zweite Führungsröhrchen 13 auch als Anschlag für entsprechende Tiefenbohrungen
von 8, 6 oder 4 mm (L+ - L).
Claims (12)
1. Instrumentensatz für die Knochentransplantation in der Paradontologie, chirurgischen Zahnerhaltung, Implantologie
und bei der Behandlung von Knochendefekten und Knochendefiziten,
gekennzeichnet durch
wenigstens zwei in ihrem Innen- bzw. Außendurchmesser
(X, X + 1) aufeinander abgestimmte Trepanbohrer (1,1') zur Gewinnung und Transposition genormter Knochenzylinder
und/oder -ringe (10).
2. Instrumentensatz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Außendurchmesser (X) des kleineren Trepanbohrers (1) exakt dem Innendurchmesser (X) des größeren Trepanbohrers
(1') entspricht.
3. Instrumentensatz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandstärke der Trepanbohrer nur 0,25 mm - 0,5 mm beträgt.
4. Instrumentensatz nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
- 12 -
daß die Innen-/Außendurchmesser (X, X + 1) 1,8/2,3 4,3/4,8
mm in Schritten von je 0,5 mm betragen.
5. Instrumentensatz nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Innen-/Außendurchmesser (X, X + 1) 4,8/5,8 und 5,8/7,0 mm betragen.
6. Instrumentensatz nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Innen-/Außendurchmesser (X, X + 1) 7 - 11 mm in Schritten von 1,0 mm betragen.
7. Instrumentensatz nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trepanbohrer (1,1') mit einer Beschichtung versehen sind.
8. Instrumentensatz nach Anspruch 1, oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trepanbohrer (1,1') mit einer Plasmabeschichtung versehen sind.
9. Instrumentensatz nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trepanbohrer (1,1') aus dem Werkstoff 1.4034 mit
- 13 -
einer Roc Jewell härte HRC 48/52 gebildet sind.
10. Instrumentensatz nach Anspruch 1 oder einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Trepanbohrer (1,1') eine zusätzliche Oberflächenhärtung, insbesondere eine Hartschicht, nämlich eine PVD-Beschichtung,
aufweisen.
11. Instrumentensatz nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
gekennzeichnet durch
zwei Führungsröhrchen, wobei der Innendurchmesser (R1) des
ersten und zweiten Führungsröhrchens (12,13) dem Außendurchmesser einer selbstschneidenden Stichschraube und der
Außendurchmesser (R2) des zweiten Führungsröhrchens (13) dem
Innendurchmesser (X) des einzusetzenden Trepanbohrers (1) entspricht.
12. Instrumentensatz nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge (L) der Führungsröhrchen (12,13) jeweils 4, 6 oder 8 mm kürzer ist als die Länge (L+) der Innenfläche
des einzusetzenden Trepanbohrers (1).
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1999
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