DE29901236U1 - Stanzvorrichtung - Google Patents
StanzvorrichtungInfo
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Description
RICHTER, WERDERMANIVil&iGEWfeÄUlet-European
PATENT ATTORNEYS · PATENTANWÄLTE EUROPEAN TRADEMARKATTORNEYS
HAMBURG ■ BERLIN
DIPL.-ING. JOACHIM RICHTER · BERLIN DIPL.-ING. HANNES GERBAULET - HAMBURG
DIPL.-ING. FRANZ WERDERMANN - - 1986
2O354 HAMBURG IO71 9 BERLIN
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H 99013 III 5789 26.01.1999
Anmelder: Heidel GmbH & Co. KG
Werkzeuge und Maschinen
Linder Straße 34
Linder Straße 34
D-41751 Viersen (Boisheim)
Titel: Stanzvorrichtung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stanzvorrichtung mit einem
Stempel zum Stanzen eines Loches in ein Werkstück.
Eine solche Stanzvorrichtung kommt in zahlreichen Bereichen der industriellen Produktion zum Einsatz. So müssen z.B. im Automobilbau
Durchbrechungen und Löcher verschiedener geometrischer Form in Bauteile des Kraftfahrzeuges eingestanzt werden. Insbesondere kann
es sich dabei um räumlich geformte Kunststoffverbundteile handeln.
Solche Teile werden als Funktions-, Träger- und Verkleidungsteile aus
Kunststoff- oder Kunststoffverbundwerkstoffen im Automobilbau in der Regel durch bekannte Urformverfahren wie z.B. Spritzgießen und
(Fließ-)Pressen hergestellt. Als Werkstoffe werden geeignete Thermoplaste und Duroplaste eingesetzt, welche häufig faserverstärkt und mit
Füllstoffen versehen sind. In diese Bauteile werden nach ihrer Formung
in einem folgenden Arbeitsschritt Öffnungen und Bohrungen eingebracht. Bei der Großserienproduktion erfolgt dies üblicherweise durch Stanzen
und Prägen mit speziellen Werkzeugen, die die zu bearbeitenden Teile vollständig aufnehmen und deren Messer und Matrizen der örtlichen
Kontur des Werkstückes angepaßt sind. Ferner enthalten diese Werkzeuge in der Regel eine Produktaufnahme, einen Niederhalter zur
Fixierung des Produktes in der Produktaufnahme, sowie einen Abstreifer, wobei die genannten Teile ebenfalls auf der dem Werkstück
zugewandten Seite mit der Kontur des Werkstückes versehen sind.
Die zu bearbeitenden Werkstücke können dabei geometrisch sehr komplex sein, auf der Rückseite versteifende, erhabene Rippen aufweisen
und auch eine starke Krümmung und/oder Asymmetrie aufweisen. Aus diesem Grunde ist es erforderlich, Einzelwerkzeuge
(z.B. Messer und Matrize für einen Durchbruch) kompakt und platzsparend auszuführen.
Nach dem Stand der Technik bekannte Stanzwerkzeuge enthalten üblicherweise eine Produkt- bzw. Werkstückaufnahme, die ganz oder
in Teilbereichen die Kontur des Werkstückes aufweist, um dieses aufzunehmen und zu zentrieren und um die Bearbeitungskräfte des
Stanzvorganges aufzunehmen. In der Werkstückaufnahme befinden sich üblicherweise Matrizen, welche das Gegenlager für den Stanzvorgang
bilden. Der Stanzabfall fällt durch die Schwerkraft nach unten
und kann z.B. durch eine Fördereinrichtung oder ähnliches entsorgt
werden.
Das Werkzeugoberteil einer solchen bekannten Stanzvorrichtung enthält
die Stanzmesser (Stempel), die üblicherweise von Niederhaltern bzw. Abstreifern umgeben sind. Die Niederhalter oder Abstreifer sind
federnd in Gleitführungen gelagert und voreilend, d.h. sie stehen gegenüber dem Stanzmesser vor und kommen bei Absenken des Stanzmessers
daher zuerst (vor dem Stanzmesser) mit dem Werkstück in Kontakt. Weiterhin weisen die Niederhalter oder Abstreifer ebenso wie
die Stanzmesser in geeigneter Form die Werkstückkontur auf, damit dieses sicher und möglichst spielfrei gehalten wird.
Die genannten Stanzwerkzeuge werden üblicherweise in Rahmenpressen
oder dergleichen betrieben. Dabei wird die Öffnungsbewegung und die Schließbewegung sowie der Arbeitshub am Ende des Schließvorganges
(d.h. die Stanzkraft) durch den Haupt-Hydraulikzylinder der Rahmenpresse durchgeführt.
In vielen Fällen besteht nach dem Stanzen zusätzlich die Aufgabe, die gestanzten
Lochungen und Durchbrüche mit Randverstärkungen zu versehen. Solche Randverstärkungen können z.B. als metallische Einfassungen ausgeführt
sein.
Nach dem Stand der Technik erfolgt das Stanzen der Löcher und das Anbringen
der Randverstärkung in zwei getrennten Arbeitsschritten mit zwei unterschiedlichen Großwerkzeugen. Dies verursacht erhebliche Kosten für
Investitionen, Platzbedarf und zusätzliche Arbeitszeit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stanzvorrichtung der eingangs
genannten Art derart zu verbessern, daß das Stanzen und Anbringen
einer Randverstärkung vereinfacht und in bezug auf Investitions- und Betriebskosten
günstiger durchgeführt werden kann. Dabei sollen insbesondere vorgegebene Maßtoleranzen eingehalten werden, die Randverstärker sicher
und fest eingebracht sowie Abfall (Stanzbutzen) prozeßsicher entfernt werden. Ferner soll das Werkzeug eine kompakte Bauweise erlauben und für die
Großserienfertigung geeignet sein.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Danach enthält die erfindungsgemäße Stanzvorrichtung in bekannter Weise einen Stempel zum Stanzen eines Loches in ein Werkstück. Anders als
beim Stand der Technik ist dieser Stempel jedoch so ausgestaltet, daß er nach Stanzen des Loches eine Randverstärkung im Loch fixiert.
Bei der erfindungsgemäßen Stanzvorrichtung wird demnach in einem Arbeitsgang sowohl das Loch gestanzt als auch eine Randverstärkung im
Loch angebracht. Es erübrigt sich damit, zwei Arbeitsgänge hintereinander in verschiedenen Vorrichtungen auszuführen. Ebensowenig ist es erforderlich,
ein Bearbeitungswerkzeug innerhalb einer Vorrichtung zu wechseln (z.B. ein Stanzmesser gegen Einpress- oder Bördelwerkzeuge). Durch eine
entsprechende Ausgestaltung des als Stanzmesser dienenden Stempels wird vielmehr das Stanzen und das Anbringen der Randverstärkung durch
ein und dasselbe Bearbeitungswerkzeug durchgeführt. Es liegt auf der Hand, daß hiermit die angestrebte Vereinfachung des Bearbeitungsvorganges sowie
eine Kostenersparnis sowohl hinsichtlich der Investitions- als auch der Betriebskosten erzielt wird.
Für die Ausgestaltung des Stempels gibt es verschiedene Möglichkeiten,
die sich nicht zuletzt nach der Art der anzubringenden Randverstärkung richten.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Nach Anspruch 2 besteht in einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung
der Stempel aus einem Kernstempel für den eigentlichen Stanzvorgang und einem um den Kernstempel herum angeordneten Randbereich. Dieser Randbereich
bewirkt nach dem Durchtritt des Kernstempels durch das Werkstück die Fixierung der Randverstärkung. Wenn z.B. in einem einfachen Fall die
Randverstärkung nur aus einer aufgeklebten Umrandung des Stanzloches bestehen soll, so kann die Klebevorlage von dem besagten Randbereich um
den Kernstempel herum gehalten, auf den Lochrand aufgedrückt und mit diesem verklebt werden.
Eine häufig anzutreffende Art der Randverstärkung besteht indes in einer
metallischen Einfassung. In einem solchen Falle kann der genannte Randbereich
um den Kernstempel herum die metallische Einfassung durch einen Anpressdruck befestigen. Die metallische Einfassung wird dabei ähnlich einer
ein- oder zweiteiligen Niete befestigt. Die Fixierung der Randverstärkung durch einen Randbereich, welcher um einen Kernstempel herum angeordnet
ist, hat den Vorteil, daß dieser Randbereich zusammen mit dem Stempel bewegt und betätigt wird, so daß die beiden Vorgänge des Stanzens und der
Randverstärkung in einem Arbeitsschritt, ja sogar in derselben Arbeitsbewegung (Arbeitshub) durchgeführt werden können. Dies vereinfacht den
konstruktiven Aufbau der Vorrichtung und führt zudem zu einer Energieersparnis, da die Bewegungsenergie des Stanzvorganges für die Fixierung der
Randverstärkung mit ausgenutzt werden kann.
In einer besonderen Ausgestaltung des Randbereiches ist dieser gemäß Anspruch
3 als konkave Wölbung ausgeformt, d.h. als in den Stempel eingelassene Vertiefung. Die Wölbung hat dabei vorzugsweise einen variablen
Krümmungsradius, welcher mit zunehmendem Abstand von der zentralen
Achse des Stempels abnimmt, d.h., daß die Wölbung flacher wird. Eine derartige Ausformung ist insbesondere vorteilhaft, um den oberen Rand einer
durch das Stanzloch im Werkstück durchtretenden Hülse nach außen umzubördeln.
Gemäß Anspruch 4 kann die erfindungsgemäße Stanzvorrichtung einen Unterstempel enthalten. Dieser ist so ausgestaltet, daß auf ihm eine Verstärkungsbuchse
so angeordnet werden kann, daß sie während des Stanzvorganges die Matrize zum Stempel bildet. Verstärkungsbuchsen werden
in der Regel eingesetzt, um metallische Einfassungen für Stanzlöcher zu bilden. Vor der Befestigung hat eine solche Verstärkungsbuchse die Form
eines Hohlkörpers mit einem radial vom Hohlkörpermantel abstehenden Rand an einem Ende des Hohlkörpers. Mit diesem Rand kann die Verstärkungsbuchse
auf den genannten Unterstempel so aufgesetzt werden, daß das andere, offene Ende des Hohlkörpers an der Unterseite des zu
stanzenden Werkstückes anliegt. Von der Oberseite des Werkstückes her kann dann der Stempel (Stanzmesser) ein Loch ausstanzen, welches in
seiner Form der Innenform der Verstärkungsbuchse entspricht. Die Hohlkörperwände
der Verstärkungsbuchse stützen somit passgenau den Randbereich um das auszustanzende Loch herum, d.h., daß sie in der geforderten
Weise als Matrize für den Stanzvorgang wirken. Der Unterstempel ermöglicht es somit in vorteilhafter Weise, eine Verstärkungsbuchse
als Matrize zu verwenden, wobei diese Verstärkungsbuchse "natürlicherweise" den zum Stanzmesser passenden Durchmesser hat
und sich zudem sogleich am richtigen Ort für das nachfolgende Anbringen einer Randverstärkung befindet. Die Innenform der Verstärkungsbuchse
kann dabei kreisförmig zur Ausbildung einer zylinderförmigen Verstärkungsbuchse oder elipsoid oder mit einer anderen geometrischen
Gestaltung versehen ausgebildet sein.
·Φ ·
Nach Anspruch 5 hat der genannte Unterstempel eine Freimachung für die
Entsorgung des Stanzbutzens. D.h., daß der Unterstempel eine Durchbrechung bzw. einen Kanal enthält, durch welche der Stanzbutzen fallen
und zu einer Entsorgungseinrichtung geführt werden kann. Der Stanzvorgang kann somit bei Großserienproduktionen kontinuierlich ausgeführt
werden, ohne daß von Zeit zu Zeit Unterbrechungen für die Entfernung des ausgestanzten Materials notwendig wären.
Gemäß Anspruch 6 enthält die erfindungsgemäße Stanzvorrichtung für die
Fixierung des Werkstückes während der Bearbeitung eine Werkstückhalterung. Diese kann vorzugsweise aus einem Niederhalter und einer
Werkstückauflage bestehen, wobei diese beiden Elemente das Werkstück zwischen sich einklemmen und dadurch fixieren. Durch die Werkstückhalterung
wird sichergestellt, daß das Werkstück sich während der Bearbeitung nicht bewegen kann und somit das Stanzloch mit der geforderten
Präzision eingebracht werden kann.
Anspruch 7 bezieht sich auf eine Weiterbildung einer Vorrichtung, die in der
oben genannten Weise einen Unterstempel für die Aufnahme einer Verstärkungsbuchse
enthält. Die Weiterbildung der Erfindung besteht dabei darin, daß die zuvor genannte Werkstückhalterung das Werkstück während
des Stanzvorganges relativ zur Verstärkungsbuchse (und damit in der Regel auch relativ zum Unterstempel) fixiert. Hierdurch wird sichergestellt, daß die
Verstärkungsbuchse ihre Funktion als Stanzmatrize erfüllen kann und es nicht zu einer Verrückung des Werkstückes während des Stanzens mit entsprechenden
nachteiligen Auswirkungen auf die Präzision kommen kann.
Die zuletzt genannte Stanzvorrichtung wird gemäß Anspruch 8 dahingehend
weiterentwickelt, daß die Werkstückauflage und der Unterstempel verschiebebeweglich
gegeneinander angeordnet sind. Dabei soll eine Verschiebung insbesondere derart stattfinden können, daß die Verstärkungsbuchse nach Ab-
Schluß des Stanzvorganges durch das gestanzte Loch geschoben werden
kann. Nachdem somit im Werkstück ein Loch eingebracht worden ist, kann durch eine Relativverschiebung von Werkstückauflage (mit dem Werkstück)
und Unterstempel (mit der Verstärkungsbuchse) die zylinderförmige Hülse der Verstärkungsbuchse durch das gestanzte Loch geführt werden, bis der
untere abstehende Rand der Verstärkungsbuchse an der Unterseite des Werkstückes anliegt. Die nach oben aus dem Werkstück herausragende
Verstärkungshülse kann sodann durch geeignete Mittel fixiert werden, z.B. indem sie umgebördelt wird. Auch bei dieser Weiterbildung der Erfindung ist
es von Vorteil, daß für das Durchschieben der Verstärkungsbuchse dieselbe Bewegung ausgenutzt werden kann, die den Stanzvorgang durchführt.
Nach Anspruch 9 wird die zuletzt genannte Stanzvorrichtung speziell so
ausgestaltet, daß die Werkstückauflage in Stanzrichtung verschiebebeweglich gegen eine Gegenkraft gelagert ist. D.h., daß eine Verschiebung
der Werkstückauflage aus der ortsfesten Lage heraus nur gegen die genannte Gegenkraft möglich ist. Die Gegenkraft soll dabei so groß sein,
daß die Werkstückauflage während des Stanzvorganges im wesentlichen ruht, sich also nicht verschiebt. Das führt dazu, daß das Werkstück während
des Stanzvorganges ortsfest gelagert ist, was auch durch die als Matrize wirkende Verstärkungsbuchse unterstützt wird. Erst während des auf das
Stanzen nachfolgenden Durchschiebens der Hülse wird das Werkstück bewegt.
Die zuletzt erwähnte Gegenkraft kann gemäß Anspruch 10 von elastischen
Elementen, vorzugsweise von Federn erzeugt werden. Derartige Elemente haben den Vorteil, daß sie eine mit dem zurückgelegten Weg zunehmende
Gegenkraft aufbauen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung gemäß Anspruch 11 ist der Niederhalter,
welcher einen Teil der Werkstückhalterung bildet, verschiebebeweglich mit
dem Stempel verbunden. Die Anordnung ist dabei so gewählt, daß sich der
Niederhalter beim Absenken des Stempels mit diesem bewegt, bis er (der Niederhalter) mit dem Werkstück in Kontakt tritt, woraufhin er relativ zum
Werkstück stehen bleibt, während der Stempel seine Bewegung fortsetzt und in der Regel den Stanzvorgang ausführt. Durch diese Anordnung wird
eine vorauseilende Bewegung des Niederhalters gegenüber dem Stempel erzeugt. Diese bewirkt, daß das Werkstück, bevor der Stanzvorgang beginnt,
vom Niederhalter erfaßt und damit für den folgenden Stanzvorgang fixiert wird.
Nach Anspruch 12 wird die zuletzt genannte Ausgestaltung der Erfindung
derart weiterentwickelt, daß der Niederhalter gegen eine Gegenkraft gegen den Stempel verschiebebeweglich ist. Die Gegenkraft wird dabei vorzugsweise
von elastischen Elementen, insbesondere von Federn erzeugt. Dies hat den Vorteil, daß das Werkstück nach dem ersten Kontakt mit dem
Niederhalter von diesem mit zunehmender Kraft festgedrückt wird, so daß es zunächst die Möglichkeit hat, seine zugeordnete Solllage einzunehmen.
Dies ist insbesondere bei räumlich geformten Werkstücken wichtig, welche von einer entsprechend (z.B. komplementär) geformten Werkstückauflage
aufgenommen werden.
Bei einer sich aus der obigen Beschreibung ergebenden Ausgestaltung der
Erfindung, bei welcher sowohl zwischen dem Niederhalter und dem Stempel elastische Elemente angeordnet sind als auch auf die Werkstückauflage
elastische Elemente wirken, beträgt gemäß Anspruch 13 die Federkonstante der zuerst genannten elastischen Elemente 15 bis 50% der Federkonstante
der zuletzt genannten Elemente. D.h., daß die Werkstückauflage "härter gefedert" ist als der Niederhalter. Wenn Werkstückauflage und Niederhalter
daher gegeneinandergedrückt werden, werden sich zunächst die weicheren Federn des Niederhalters zusammendrücken, so daß eine Relativbewegung
zwischen Stempel und Niederhalter erfolgt. Erst wenn die von den Federn
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des Niederhalters aufgebaute Kraft hinreichend groß ist bzw. wenn der
Niederhalter gegenüber dem Stempel an einen Anschlag stößt, welcher die Verschiebebeweglichkeit aufhebt, kommt es zu einer Stauchung der
härteren Federn an der Werkstückauflage. Erst ab diesem Zeitpunkt findet daher eine Bewegung der Werkstückauflage statt. Diese führt zu einer
Relativverschiebung zwischen Werkstückauflage (mit Werkstück) einerseits und Unterstempel (mit Verstärkungsbuchse) andererseits, so daß
die Verstärkungsbuchse durch das zuvor gestanzte Loch im Werkstück geschoben wird.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung, welche von einer
Kombination verschiedener oben genannter Merkmale Gebrauch macht, ist in Anspruch 14 wiedergegeben. Demnach besteht eine solche Stanzvorrichtung
aus
a) einem in Stanzrichtung verschiebebeweglichen Oberteil mit al) einem Stempel und
a2) einem relativ zum Stempel gegen obere elastische Elemente verschiebebeweglichen Niederhalter
sowie
sowie
b) einem Unterteil mit
b1) einem Unterstempel für die Aufnahme einer Verstärkungsbuchse
und
b2) einer relativ zum Unterstempel gegen untere elastische Elemente verschiebebeweglichen Werkstückauflage.
b2) einer relativ zum Unterstempel gegen untere elastische Elemente verschiebebeweglichen Werkstückauflage.
Mit der genannten Vorrichtung wird das Stanzen und die Randverstärkung
in ein und demselben Arbeitshub durchgeführt. Dabei bewegen sich das Oberteil und das Unterteil aufeinander zu, wobei das Werkstück zwischen
Niederhalter und Werkstückauflage zunächst eingespannt wird, sich sodann der Stempel gegenüber dem Niederhalter weiter nach unten bewegt und das
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Loch in das Werkstück stanzt, und wobei schließlich durch eine gemeinsame
Bewegung von Stempel, Niederhalter, Werkstückauflage und Werkstück relativ zu dem Unterstempel mit der Verstärkungsbuchse letztere
durch das gestanzte Loch geschoben wird. Dabei wirkt sie auf der anderen Seite des Werkstückes so mit dem Stempel zusammen, daß sie umgebördelt
und damit im Stanzloch fixiert wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
Die Figur zeigt eine erfindungsgemäße Stanzvorrichtung 100 in vier aufeinanderfolgenden
Phasen des Stanz- und Randverstärkungs-Vorganges.
Phase I ist der Ruhezustand.
Phase Il zeigt die Fixierung des Werkstückes 16.
Phase III ist der Zustand nach Abschluß des Stanzvorganges.
Phase IV zeigt den Endzustand mit fixierter Randverstärkung.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung 100 geht aus von einem Werkzeugsatz,
welcher in bekannter Weise eine Matrize, ein Messer und einen federnden Niederhalter/Abstreifer besitzt. Eine solche Vorrichtung wird jedoch wie im
folgenden beschrieben verändert bzw. ergänzt.
Die Vorrichtung läßt sich unterteilen in einer Oberteil und ein Unterteil,
welche gegeneinander in Stanzrichtung (Vertikale in der Figur) verschiebebeweglich
sind. Ober- bzw. Unterteil werden nach außen hin durch eine
obere Platte 10 bzw. untere Platte 22 abgeschlossen. Diese Platten befinden
sich in der Regel zwischen einer Presse oder dergleichen und können von dieser durch eine vertikale Schließbewegung zusammengefahren
werden.
Bei dem Oberteil ist an der oberen Platte 10 ein Stempel 11 angeordnet.
Mit diesem Stempel 11 ist der Niederhalter 12 in Stanzrichtung verschiebebeweglich
verbunden. Zwischen dem Stempel 11 und dem Niederhalter 12 ist dabei eine Feder 14 eingesetzt, welche eine elastische Gegenkraft gegen
die Verschiebung erzeugt. Die Verschiebebewegung des Niederhalters 12 ist nach unten (in Streckrichtung der Feder 14) durch einen nicht dargestellten
Anschlag begrenzt. In gleicherweise ist die Bewegung nach oben
(Stauchrichtung der Feder 14) durch den Anschlag an der verbreiterten Kopfplatte des Stempels 11 begrenzt.
Das Unterteil ist auf der unteren Platte 22 aufgebaut und besteht aus einem
mit dieser verbundenen Unterstempel 21 sowie einer in Stanzrichtung verschiebebeweglichen
Werkstückauflage 19. Die Verschiebung der Werkstückauflage erfolgt gegen die Kraft einer Feder 20, welche zwischen der Werkstückauflage
19 und der unteren Platte 22 angeordnet ist. Die Verschiebbarkeit der Werkstückauflage ist dabei wiederum nach unten (Stauchrichtung
der Feder 20) durch Anschläge begrenzt. Der Unterstempel 21 enthält eine zentrale Freimachung 18, durch welche der Stanzbutzen 23 nach unten
fallen und zur Entsorgung geführt werden kann.
Zur Vorbereitung des Stanzvorganges wird auf dem Unterstempel 21 die
Verstärkungsbuchse 17 so angeordnet, daß sie mit ihrem radial abstehenden unteren Randbereich auf dem Unterstempel 21 aufliegt und mit dem offenen
Zylinder nach oben steht. Weiterhin wird zwischen dem Oberteil und dem Unterteil des Werkzeuges das zu stanzende Werkstück 16 angeordnet.
Hierbei kann es sich z.B. um ein Kunststoff(verbund-)teil handeln, welches
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eine räumlich geformte Oberfläche hat. In diesem Falle werden die mit
dem Werkstück in Kontakt tretenden Flächen des Werkzeuges, also insbesondere der Stempel 11, der Niederhalter 12, die Werkstückauflage
sowie der Unterstempel 21 eine entsprechende, zur Geometrie des Werkstückes 16 passende räumliche Kontur aufweisen.
Der Wirkungsbereich des Stempels 11 läßt sich in zwei Zonen unterteilen:
in einen Kernstempel 15, mit dessen Hilfe die Lochstanzung ausgeführt
wird, sowie einen Randbereich 13, der den Umformvorgang der Verstärkungsbuchse 17 bewerkstelligt.
In Phase I befindet sich die erfindungsgemäße Stanzvorrichtung 100 in
der geöffneten Position. In dieser Position wird zunächst die Randverstärkungsbuchse
17 auf den Unterstempel 21 aufgelegt. Die Werkstückauflage 19 befindet sich in der oberen Ruhelage und zentriert die Verstärkungsbuchse
17. Sodann wird ein Werkstück 16 zugeführt und auf der Werkstückauflage 19 abgelegt.
Phase Il zeigt das Schließen der Stanzvorrichtung. Hierbei gelangt zunächst
der Niederhalter 12 in Kontakt mit dem Werkstück 16. Durch weiteres Absenken des Stempels 11 werden die Federn 14 gestaucht
und das Werkstück 16 wird durch Andrücken fixiert.
In Phase III drückt der Kernstempel 15 auf das Werkstück 16 und stanzt
eine Ronde 23 aus dem Werkstück aus. Die Verstärkungsbuchse 17 wirkt dabei als Matrize. Am Ende der Phase IM gelangt der Niederhalter 12 an
seinen oberen Anschlag, so daß er bei der weiteren Bewegung geblockt und mit dem Stempel 11 abwärts bewegt wird. Zu diesem Zeitpunkt ist der
Abfallbutzen 23 frei geworden und heruntergefallen.
Beim Übergang von Phase III (Abschluß des Stanzens) nach Phase IV
(Umbördeln der Verstärkungsbuchse) wird durch das Hindurchpressen der
Verstärkungsbuchse 17 Werkstoff des Werkstückes 16 nach oben verdrängt.
Der Durchmesser des Stanzioches entspricht nämlich dem Innendurchmesser der Verstärkungsbuchse 17, während diese mit ihrem Außendurchmesser
Platz im Werkstück 16 beansprucht. Der verdrängte Werkstoff befindet sich
nach dem Umformvorgang in der Hohlkehle des umgeformten Randes der Verstärkungsbuchse 17. Durch den Umformvorgang wird der Bördelrand
überformt, jedoch wirkt der verdrängte Werkstoff elastisch. Eine dauerhafte straffe Verbindung der Randverstärker mit dem Werkstück ist daher auch
dann gegeben, wenn ein Rückfedervorgang der Bördelprozesse eintreten sollte.
In Phase IV bewegen sich Stempel 11 und Niederhalter 12 gemeinsam
weiter nach unten, bis der obere Rand der Verstärkungsbuchse 17 die
Umformteile im Randbereich 13 des Stempels 11 berührt. Durch Beendigung
der Absenkbewegung bis in die untere Position, in welcher Phase IV dargestellt ist, wird der Rand der Verstärkungsbuchse 17 umgeformt. Dabei
wird die Werkstückauflage 19 gegen ihre federnde Vorspannung durch die
Feder 20 nach unten gedrückt. Der Vorgang der Stanzung und der Randverstärkung ist damit beendet.
Die Länge (Eintauchtiefe) des Kernstempels 15 ist länger als die Höhe
der Verstärkungsbuchse 17 einschließlich der Freimachung 18 in dem
Unterstempel 21. Hierdurch wird sichergestellt, daß der Kernstempel vollständig das Stanzloch im Werkstück 16, die Verstärkungsbuchse 17
und die Freimachung 18 durchdringt und der Stanzbutzen 23 frei nach
unten fallen kann.
Durch Anheben des Oberteiles mit den Bauteilen 10, 11 und 12 wird die
Stanzvorrichtung geöffnet und der Bearbeitungsvorgang abgeschlossen.
• ·
• ·
Das Werkstück 16 kann mit einem randverstärkten Loch entnommen werden. Die Randverstärkung ist durch die Umformung fest und unverlierbar
mit dem Werkstück verbunden. Der gesamte Vorgang wird durch eine einstufige Maschinenbewegung vorgenommen. Die einfache konstruktive
und funktioneile Konzeption ermöglicht dabei den Einsatz dieser Vorrichtung auch unter beengten Platzverhältnissen und bei nichtebenen Werkstückoberflächen.
Bezugszeichen | obere Platte |
10 | Stempel |
11 | Niederhalter |
12 | Randbereich |
13 | Feder |
14 | Kernstempel |
15 | Werkstück |
16 | Verstärkungsbuchse |
17 | Freimachung |
18 | Werkstückauflage |
19 | Feder |
20 | Unterstempel |
21 | untere Platte |
22 | Stanzbutzen |
23 |
100 Stanzvorrichtung
Claims (14)
1. Stanzvorrichtung (100) mit einem Stempel (11) zum Stanzen eines
Loches in ein Werkstück (16),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel (11) so ausgestaltet ist, daß er nach Stanzen des
Loches eine Randverstärkung (17) im Loch fixiert.
2. Stanzvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stempel (11) einen Kemstempel (15) für den Stanzvorgang
und einen um den Kemstempel herum angeordneten Randbereich (13) aufweist, wobei der Randbereich nach dem Durchtritt des Kernstempels
durch das Werkstück (16) die Fixierung der Randverstärkung (17) bewirkt.
3. Stanzvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Randbereich (13) als konkave Wölbung ausgebildet ist, wobei der Krümmungsradius der Wölbung vorzugsweise mit zunehmendem
Abstand von der Stempelachse abnimmt.
4. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
sie einen Unterstempel (21) enthält, auf welchem eine Verstärkungsbuchse (17) derart angeordnet werden kann, daß
diese während des Stanzvorganges die Matrize zum Stempel (11)
bildet.
5. Stanzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Unterstempel (21) eine Freimachung (18) für die Entsorgung
des Stanzbutzen (23) enthält.
6. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß sie für die Fixierung des Werkstückes (16) während der Bearbeitung
eine Werkstückhalterung enthält, die vorzugsweise aus einem Niederhalter (12) und einer Werkstückauflage (19) besteht,
welche das Werkstück (16) zwischen sich einklemmen.
7. Stanzvorrichtung nach Anspruch 4 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkstückhalterung (12, 19) das Werkstück (16) während
des Stanzvorganges relativ zur Verstärkungsbuchse (17) fixiert.
8. Stanzvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkstückauflage (19) und der Unterstempel (21) verschiebebeweglich
gegeneinander angeordnet sind, wobei eine Verschiebung insbesondere derart stattfinden kann, daß die Verstärkungsbuchse
(17) nach Abschluß des Stanzvorganges durch das gestanzte Loch geschoben wird.
9. Stanzvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Werkstückauflage (19) in Stanzrichtung verschiebebeweglich
gegen eine Gegenkraft gelagert ist, wobei die Gegenkraft so groß ist, daß die Werkstückauflage während des Stanzvorganges
im wesentlichen ruht.
10. Stanzvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenkraft von elastischen Elementen, vorzugsweise
von Federn (20), erzeugt wird.
11. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter (12) mit dem Stempel (11) derart verschiebebeweglich
verbunden ist, daß er sich bei Absenken des Stempels (11) mit diesem bewegt, bis er mit dem Werkstück (16) in Kontakt
tritt, woraufhin der Niederhalter (12) relativ zum Werkstück (16) stehen
bleibt, während der Stempel (11) seine Bewegung fortsetzt.
12. Stanzvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß der Niederhalter (12) gegen eine Gegenkraft, die vorzugsweise
von elastischen Elementen, insbesondere Federn (14), erzeugt wird, gegen den Stempel (11) verschiebebeweglich ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10 und 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Federkonstante der gegen den Niederhalter (12) wirkenden Federn (14) 15 bis 50 % der Federkonstante der gegen die Werkstückauflage
(19) wirkenden Federn (20) beträgt.
14. Stanzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
enthaltend
a) ein in Stanzrichtung verschiebebewegliches Oberteil mit
al) einem Stempel (11) und
a2) einem relativ zum Stempel (11) gegen obere elastische
Elemente (14) verschiebebeweglichen Niederhalter (12), sowie
b) einem Unterteil mit
b1) einem Unterstempel (21) für die Aufnahme einer
Verstärkungsbuchse (17) und
b2) einer relativ zum Unterstempel (21) gegen untere elastische Elemente (20) verschiebebeweglichen Werkstückauflage
(19).
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Publications (1)
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1999
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