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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein System zur Abgabe einer Mundpflege-Substanz, wie einer Zahn-Weißmacher-Substanz,
auf ein Mundgewebe, eine Oberfläche
eines Zahns, einer Zahl benachbarter Zähne oder einer Kombination
davon, und insbesondere ein solches Abgabesystem, bei dem die Substanz
während
einer Zeitdauer gegen die Erosion innerhalb des Mundes geschützt ist,
die dazu ausreicht, daß ein
durch die Substanz zugeführter
Wirkstoff einen therapeutischen Effekt ausüben kann. Die vorliegende Erfindung
betrifft insbe sondere wegwerfbare Abgabesysteme, die außerhalb
einer Zahnarztpraxis verwendet werden, wobei diese Abgabesysteme
kostengünstig
und nicht hinderlich sind, so daß sie ohne Beeinträchtigung
normaler sozialer Gespräche
getragen werden können.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Das üblichste Gerät für die Zahnhygiene
ist die Zahnbürste.
Die mechanische Wirkung der Borsten der Zahnbürste unterstützt die
Entfernung von Nahrungsmittelteilchen, Plaque und dergleichen. Die Zahnbürste wird
normalerweise zusammen mit einer Zahnpasta angewandt. Vor etwa 1955
bestand eine typische Zahnpasta aus einem oberflächenaktiven Mittel und einem
Schleifmaterial. Diese Produkte waren lediglich dazu bestimmt, die
mechanische Wirkung des Bürstens
zu steigern.
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1955 wurde die Fluorid enthaltende
Zahnpasta CREST®,
ein Warenzeichen von The Procter & Gamble
Company, Cincinnati, OH, eingeführt
und es zeigte sich, daß die
Kombination aus der Zahnbürste und
einer fluoridhaltigen Zahnpasta eine geeignete Einrichtung darstellt
zur Bewirkung einer Fluoridbehandlung der Zahnoberflächen. Später wurden
weitere Wirkstoffe, wie Mittel zur Bekämpfung des Zahnsteins, zu der
Zahnpasta zugesetzt, um weitere für die Zahnhygiene günstige Effekte
zu bewirken. Das Interesse der Verbraucher hat sich auch auf die
kosmetischen Aspekte der Zahnpflege gerichtet, wie das Geraderichten
und Weißmachen
der Zähne.
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Angesichts des Erfolgs der. Zuführung von Chemikalien,
die therapeutische Vorteile bei der Mundpflege verursachen, ist
es vernünftig,
einen ähnlichen
Erfolg bei der Erzielung kosmetischer Vorteile über das Bürsten zu erwarten. Beispielsweise wurden
Produkte eingeführt,
von denen behauptet wird, daß sie
die Zähne
weiß machen.
Trotz dieser Auslobung wird wegen der zulässigen geringen Stärke der
oral verwendeten Chemikalien und der signifikanten Kontaktzeit,
die für
ein wirksames Weißmachen
erforderlich ist, das Weißmachen über ein
regelmäßiges Anwenden
des Bürstens
verhindert. Als Folge davon bleibt Personen, die das Weißmachen ihrer
Zähne ernsthaft
betreiben und durch die Ergebnisse von weißmachenden Zahnpflegemitteln
enttäuscht
worden sind, häufig
nur das Zurückgreifen auf
professionelle Hilfe beim Weißmachen
ihrer Zähne.
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Professionelle Programme zum Weißmachen
von Zähnen,
die von den Zahnärzten
bereitgestellt werden, fallen im allgemeinen in zwei Kategorien:
eine Bleichprozedur in der Praxis und eine Bleichprozedur außerhalb
der Praxis. Die Behandlung in der Praxis umfaßt mehrere Besuche, welche
jeweils mit der Herstellung einer speziell angepaßten Gummiabdichtung
in dem Mund beginnt, um zu verhindern, daß die bleichenden Chemikalien,
typischerweise Wasserstoffperoxid, mit dem weichen Mundgewebe in
Kontakt kommen. Die Herstellung einer Gummiabdichtung innerhalb
des Mundes des Patienten kann jedoch sowohl schmerzhaft als auch
zeitraubend sein. Die Stärke
des Peroxid-Bleichmittels macht jedoch die Anwendung der Abdichtung
notwendig. Die Behandlung innerhalb der Praxis kann die Zähne auch
gegenüber
Hitze und Kälte
empfindlich machen und ist sehr kostspielig.
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Das außerhalb der Praxis durchgeführte Bleichprogramm
unterscheidet sich dadurch, daß der Patient
das Bleichmittel während
einer längeren
Zeitdauer, typischerweise mehrerer Stunden pro Tag während mehrerer
Wochen, auf die eigenen Zähne aufbringt
unter Verwendung einer Chemikalie mit geringerer Stärke. Die
außerhalb
der Praxis durchgeführten
Programme erfordern üblicherweise
ein anfängliches
Anpassen eines für
den jeweiligen Patienten spezifischen Geräts in der Zahnarztpraxis. Das Gerät ist eine
Einrichtung, die derart hergestellt wird, daß sie genau auf die Zähne des
Patienten paßt,
und wird dazu verwendet, den Zähnen
des Patienten ein bleichendes Produkt zuzuführen, wie ein Gel, das einen
Harnstoff/Wasserstoffperoxid-Komplex enthält. Der Patient ist dafür verantwortlich,
das Bleichmittel abzumessen und auf die Oberfläche der Zähne aufzubringen unter Verwendung
des Geräts,
welches als Mittel zur Abgabe und zur Rückhaltung dient.
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Da das Gerät wiederverwendet wird, muß es ausreichend
robust sein, um die wiederholten Handhabungen, das Reinigen, das
Füllen,
das Anordnen und das Tragen zu überstehen.
Solche Geräte
sind relativ starr, um die Passung während der wiederholten Verwendung
beizubehalten. Als Ergebnis davon ist der Rand eines solchen Geräts im allgemeinen steif,
was häufig
zu Reizungen des Gaumens führt; und
besitzt eine erhebliche Dicke, die normalerweise sowohl dem Benutzer
als auch anderen Personen auffällt.
Typischerweise verwendet ein Patient das Gerät zu Zeiten, da ein sozialer
Kontakt vermieden werden kann.
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Nunmehr sind auch nicht-professionelle
Programme für
Personen verfügbar,
die daran interessiert sind, ihre Zähne unter Verwendung von handelsüblichen
Produkten, die in Apotheken und Drogerien erhältlich sind, weißzumachen.
Die kommerziellen Produkte umfassen ein Kit, welches ein allgemein
anwendbares Gerät
und einen Behälter
mit dem Bleichgel einschließt.
Der ersichtliche Vorteil sind die geringeren Kosten des Programms.
Ein Hauptnachteil dieses Geräts, "das jedem paßt", besteht in den
größeren Hohlräumen zwischen
der Innenwandung des Geräts
und den Zähnen
im Vergleich zu einem professionell angepaßten Gerät. Demzufolge ist zur Sicherstellung
eines innigen Kontakts des Bleichgels mit den Zahnoberflächen eine
größere Menge
des Bleichgels erforderlich. Weiterhin bedeutet eine schlechtere
Passung einen größeren Verlust
an Bleichgel an den Gaumen und die Mundhöhle und gegebenenfalls ein
Verschlucken des Materials. Die kommerziellen Kits erfordern, ebenso
wie das außerhalb
der Praxis professionell verabreichte Programm die Reinigung und
die Wiederverwendung des Geräts
durch den Benutzer. Da die allgemein anwendbaren Geräte nicht
an den individuellen Benutzer angepaßt sind, sind sie noch sperriger
im Mund als die angepaßten
Geräte
und beeinträchtigen
somit in stärkerem
Maße gesellschaftliche
Gespräche.
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Ein Versuch, einige der Probleme
der handelsüblichen
Kits zu überwinden,
ist in dem US-Patent 5,575,654 beschrieben, welches am 19. November
1996 an Fontenot erteilt worden ist. Fontenot beschreibt ein vorgepacktes
formbares Zahnpflegegerät,
welches derart ausgelegt ist, daß es an einen breiten Bereich
von unterschiedlich großen
Zahnbögen
angepaßt
werden kann und welches eine bereits abgemessene Menge eines medizinischen
Mittels oder eines Bleichmittels enthält. Bei der Anwendung wird
das Zahnpflegegerät
aus der Verpakkung entnommen, parallel zu den Kanten der Zähne ausgerichtet
und in Richtung auf das Periodontalgewebe über die Zähne geschoben, bis die Zahnoberflächen bedeckt
sind. Der wesentliche Vorteil des von Fontenot beschriebenen Geräts ist die
Tatsache, daß es nicht
mehr notwendig ist, das Gerät
abzumessen und zu befüllen
und daß es
nach der Verwendung weggeworfen werden kann. Es hat sich jedoch
gezeigt, daß das
Gerät häufig Probleme
wegen seiner Sperrigkeit aufweist und eine unzureichende Passung
ermöglicht.
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Eine zweite Lösung ist in dem US-Patent 5,310,563
beschrieben, welches am 10. Mai 1994 an Curtis et al. erteilt worden
ist. Curtis et al. beschreiben ein knetmassenartiges Material, welches
durch Aufpressen auf die Zähne
geformt wird. Es wird durch mechanische Verzahnung mit Hinterschneidungsoberflächen und
durch Reibung an Ort und Stelle festgehalten. Der Wirkstoff ist
in die Masse eingekapselt. Der Wirkstoff wandert von der Zubereitung zu
den Oberflächen
des Gaumens und der Zähne statt
daß er
damit in Kontakt steht. Es ist anzunehmen, daß die erforderliche Tragezeit
erhöht
wird, was einen signifikanten Nachteil darstellen kann.
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Was benötigt wird, ist ein kostengünstiges, kommerzielles
Abgabesystem, welches für
ein minimales Volumen einer einen Wirkstoff liefernden Substanz,
wie einer Zahn-Weißmacher-Substanz,
auf den Patienten angepaßt
ist und welches in angeformten Kontakt mit den Zahnoberflächen und
den Zwischenzahnhohlräumen
steht, um eine schnelle Abgabe des Wirkstoffs zu ermöglichen.
Weiterhin ist eine nicht sperrige Einrichtung zur Zurückhaltung
eines Wirkstoffs erforderlich, welche es dem Träger ermöglicht, das System während gesellschaftlicher
Unterhaltungen zu ertragen, ohne das Sprechen oder das Aussehen
des Trägers
zu beeinträchtigen.
Was weiterhin erforderlich ist, ist eine Rückhalteeinrichtung, welche
die Substanz gegen eine Erosion durch den Kontakt mit den inneren
Oberflächen
des Mundes schützt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Zur Durchführung der Erfindung wird ein
anfänglich
flacher Materialstreifen durch den Träger auf einen Teil eines Zahns,
einen ganzen Zahn oder eine Reihe benachbarter Zähne aufgebracht. Die dem Zahn
zugewandte Seite des Materials ist entweder mit der Substanz beschichtet
oder die Zähne
werden mit der Substanz beschichtet und der Materialstreifen wird über die
Substanz aufgelegt. In beiden Fällen liegt
die Substanz, wie eine Zahn-Weißmacher-Substanz,
vorzugsweise in einem hochviskosen Zustand, wie in Form eines Gels,
vor, so daß sie
nicht nur den Wirkstoff zuführt,
sondern auch eine Klebrigkeit zwischen den Zahnoberflächen und
dem Materialstreifen ergibt, um den Materialstreifen an Ort und
Stelle zu halten. Der anpaßbare
Materialstreifen besitzt vorzugsweise eine Größe, die individuell an die
obere oder untere Zahnreihe angepaßt ist, wenn er auf den Zähnen angeordnet
wird. Der Materialstreifen formt sich ohne weiteres durch schwaches
Anpressen an die Zähne
an. Der Materialstreifen läßt sich
ohne weiteres von dem Benutzer nach der Benutzung durch Abziehen
entfernen. Jede weitere Behandlung erfolgt unter Verwendung eines
frischen Materialstreifens.
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Aufgrund der relativ dünnen Beschichtung
ist das Volumen der Substanz gering im Vergleich zu der Substanz,
die in starren angepaßten
oder nicht angepaßten
Rückhalteeinrichtungen
enthalten ist. Demzufolge geht keine Substanz verloren und nur eine geringe
Menge davon wird zufällig
verschluckt oder steht in anderer Weise für eine Reizung der Oberflächen des
Mundraumes, für
die sich nicht bestimmt ist, zur Verfügung.
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Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
ein Abgabesystem für
eine Mundpflege-Substanz einen Materialstreifen mit einer solchen Streckgrenze
und Dicke, daß sich
der Materialstreifen unter bleibender Verformung im wesentlichen
an die Form eines Zahns und sein daran angrenzendes Weichgewebe
anpaßt,
wenn das Abgabesystem unter Einwirkung eines Drucks von weniger
als etwa 250.000 Pascal darauf angebracht wird. Das Abgabesystem
umfaßt
weiterhin eine Mundpflege-Substanz, die derart auf dem Materialstreifen
aufgebracht ist, daß,
wenn das Abgabesystem auf eine Oberfläche des Zahns und sein daran
angrenzendes Weichgewebe aufgebracht wird, die Substanz mit der Oberfläche in Kontakt
kommt und der Oberfläche
einen Wirkstoff zuführt.
Die Substanz bewirkt weiterhin eine klebende Haftung zwischen dem
Materialstreifen und der Oberfläche,
so daß das
Abgabesystem während
einer Zeitdauer an Ort und Stelle gehalten wird, die für das Einwirken
des Wirkstoffs auf die Oberfläche
ausreicht. Die Substanz besitzt einen Extrusionswiderstand, der
dazu ausreicht, einer normalen Kraft zur Verformung des Materialstreifens
zu widerstehen, so daß die
Substanz während
der manuellen Verformung des Materialstreifens nicht wesentlich
aus dem Zwischenraum zwischen dem Materialstreifen und der Oberfläche ausgepreßt wird.
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Vorzugsweise liegt die Substanz in
Form eines Gels vor, welches in Form eines im wesentlichen gleichförmigen ununterbrochenen Überzugs
auf dem Materialstreifen vorliegt. Der Materialstreifen besteht vorzugsweise
aus Wachs mit einer nominalen Filmdicke von etwa 0,8 mm und einer
im wesentlichen flachen und rechteckigen Form mit abgerundeten Ecken,
wobei der Materialstreifen zusam men mit der darauf aufgebrachten
Schicht der Substanz eine Gesamtdicke von weniger als etwa 1,5 mm
aufweist. Der Materialstreifen kann eine Länge aufweisen, die dazu ausreicht
eine Mehrzahl von benachbarten Zähnen
zu bedekken unter gleichzeitiger Anpassung an die Krümmung des
Mundes der Trägers
und die Zwischenräume
zwischen den benachbarten Zähnen.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Abgabe einer Mundpflege-Substanz auf eine Oberfläche eines
Zahns und seines angrenzenden Weichgewebes und umfaßt den Schritt
des Auftragens der Substanz auf einen anformbaren Materialstreifen
mit einer solchen Streckgrenze und Dicke, daß der Materialstreifen sich
im wesentlichen an die Form eines Zahns und sein angrenzendes Weichgewebe
anpaßt,
wenn das Abgabesystem unter Einwirkung eines Drucks von weniger
als etwa 250.000 Pascal darauf angebracht wird. Alternativ kann
dieser Schritt das Aufbringen der Substanz direkt auf die Oberfläche des
Zahns und sein angrenzendes Weichgewebe einschließen. Ein
weiterer Schritt besteht darin, den anpaßbaren Materialstreifen derart
aufzubringen, daß die
Substanz zwischen dem Materialstreifen und der Oberfläche liegt.
Die Substanz führt
der Oberfläche
einen Wirkstoff zu und bewirkt eine klebende Haftung zwischen dem
Materialstreifen und der Oberfläche,
um das Abgabesystem während
einer ausreichenden Zeitdauer an Ort und Stelle zu halten, damit
der Wirkstoff auf die Oberfläche
einwirken kann.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Wenngleich die Beschreibung mit Ansprüchen endet,
die die vorliegende Erfindung besonders verdeutlichen und beanspruchen,
wird angenommen, daß die
Erfindung besser verständlich
wird aufgrund der folgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen, bei denen gleiche Bezugsziffern für identische Elemente stehen
und die folgendes zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines im wesentlichen flachen Materialstreifens
mit abgerundeten Ecken;
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2 eine
perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der Erfindung, gemäß der der
in der 1 dargestellte
flache Streifen mit einer Mundpflege-Substanz beschichtet ist;
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3 eine
Schnittansicht davon längs
der Schnittlinie 3-3 der 2,
welche zeigt, daß der
flache Streifen eine Dicke aufweist, die geringer ist als die der
darauf in Form einer Schicht aufgebrachten Substanz;
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4 eine
Schnittansicht einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung, welche flache Taschen in dem Materialstreifen zeigt,
welche als Speicher für
zusätzliche,
auf dem Streifen in Form einer Schicht aufgebrachte Substanz wirken;
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5 eine
senkrechte Schnittansicht eines Zahns und eines angrenzenden Weichgewebes,
bei der der erfindungsgemäße Streifen
an den Zahn angeformt und mit Hilfe der zwischen dem Zahn und dem
Materialstreifen vorliegenden Substanz klebend an dem Zahn anhaftet;
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6 eine
Schnittansicht von oben, welche benachbarte Zähne zeigt, an die der erfindungsgemäße Materialstreifen
angeformt und mit Hilfe einer zwischen den Zähnen und dem Materialstreifen
vorliegenden Substanz klebend an den Zähnen befestigt ist;
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7 eine
senkrechte Schnittansicht ähnlich er 5, bei der der erfindungsgemäße Materialstreifen
sowohl an die Zähne
als auch das angrenzende Weichgewebe angeformt und mit Hilfe der
zwischen den Zähnen
und dem Materialstreifen vorliegenden Substanz klebend befestigt
ist; und
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8 eine
Schnitt-Aufsicht ähnlich
der 6, bei der der erfindungsgemäße Materialstreifen
an die Zähne
und das angrenzende Weichgewebe angeformt und klebend mit Hilfe
der zwischen den Zähnen
und dem Materialstreifen vorliegenden Substanz an den Zähnen anhaftet.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Im folgenden sei auf die Zeichnungen
Bezug genommen, und insbesondere auf die 1 und 2, die
eine erste bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigen, die ganz allgemein mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet
wird. Die Ausführungsform 10 umfaßt ein Abgabesystem
für eine Mundpflege-Substanz,
wie eine Zahn-Weißmacher-Substanz.
Das Abgabesystem 10 besitzt einen Materialstreifen 12,
der anfänglich
im wesentlichen flach ist und abgerundete Ecken aufweist. Der Materialstreifen 12 kann
eine einzige Schicht aus Wachs, Klebemasse, dünner Folie oder einem anderweitig permanent
verformbaren Material oder eine Kombination davon, wie ein Laminat,
sein.
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Auf dem Materialstreifen 12 ist
eine Mundpflege-Substanz 14 aufgebracht. Vorzugsweise ist die
Substanz 14 ein homogenes Fluid, das gleichmäßig und
ununterbrochen in Form einer Schicht auf dem Materialstreifen 12 angeordnet
ist, wie es in der 3 gezeigt
ist. Die Substanz 14 kann jedoch alternativ auch in Form
eines Laminats oder in Form von getrennten Bestandteil-Schichten,
in Form einer amorphen Mischung von Bestandteilen, in Form von getrennten
Streifen oder Flecken oder Mustern aus unterschiedlichen Bestandteilen
oder einer Kombination dieser Strukturen vorliegen einschließlich einer ununterbrochenen
Schicht der Mundpflege-Substanz 14 längs einer Längsachse eines Teils des Materialstreifens 12.
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Die Substanz 14 enthält oder
ist selbst ein Wirkstoff, wie eine Zubereitung, Verbindung oder
Mischung, die dazu geeignet sind, eine gewünschte Änderung in dem Aussehen und/oder
der Struktur der Oberfläche,
mit der sie in Kontakt stehen, zu beeinflussen oder zu bewirken.
Beispiele hierfür
schließen Wasserstoffperoxid,
Carbamidperoxid, Natriumfluorid, Natriummonofluorphosphat, Pyrophosphat, Chlorhexidin,
Polyphosphat, Triclosan und Enzyme ein. Beispiele für Änderungen
des Aussehens und der Struktur schließen in nicht einschränkender
Weise ein: Weichmachen, Fleckenbleichen, Fleckenentfernung, Remineralisierung
zur Bildung von Fluorapatit, Plaqueentfernung und Zahnsteinentfernung.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann
ein Materialstreifen 16 eingeformte flache Taschen 18 aufweisen.
Wenn die Substanz 14 auf der mit der Substanz beschichteten
Seite des Materialstreifens 16 in Form einer Schicht aufgebracht
wird, füllt
zusätzliche
Substanz 14 die flachen Taschen 18 unter Bildung
von Speichern mit zusätzlicher
Substanz 14, wie es in der 4 gezeigt
ist.
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Die 5 und 6 zeigen ein erfindungsgemäßes Abgabesystem 24,
welches auf eine Oberfläche eines
Zahns oder benachbarter Zähne
aufgebracht ist. In dem angrenzenden Weichgewebe 20 ist
ein Zahn 22 eingebettet. Der Zahn 22 ist hierin
als ein Teil eines Zahns, als ein einzelner Zahn oder als eine Gruppe
von benachbarten Zähnen
definiert. Die 6 zeigt
beispielsweise eine Gruppe von benachbarten Zähnen. Das angrenzende Weichgewebe
ist als Gewebeoberfläche
definiert, welche die Zahnstruktur umgibt einschließlich des
Randzahnfleisches, Zahnfleischtaschen, Interdentalzahnfleisch, Zahnfleischstruktur
auf den Zungen- und Backenoberflächen
bis zu und einschließlich
der Schleimhaut-Zahnfleisch-Verbindungsstelle
und die Zahnfleischlappen.
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In den 5 und 6 umfaßt das Abgabesystem 24 einen
Materialstreifen 12 und eine Substanz 14, wobei
die Substanz 14 auf der Seite des Materialstreifens 12 angeordnet
ist, die dem Zahn 22 zugewandt ist. Die Substanz 14 kann
zuvor auf den Materialstreifen 12 aufgebracht sein, von
dem Benutzer des Abgabesystems auf den Materialstreifen 12 aufgebracht
werden oder direkt auf den Zahn 22 aufgebracht und dann
mit dem Materialstreifen 12 bedeckt worden sein. In all
diesen Fällen
besitzt der Materialstreifen 12 eine solche Streckgrenze
und Dicke, daß sich
der Materialstreifen unter bleibender oder permanenter Verformung
im wesentlichen an die Form eines Zahns und sein angrenzendes Weichgewebe anpaßt, wenn
das Abgabesystem unter Einwirkung eines Drucks von weniger als etwa
250.000 Pascal darauf angebracht wird. Der bevorzugte Materialstreifen
besitzt visko-elastische Eigenschaften, welche es ermöglichen,
daß er
kriechen oder sich biegen kann, um sich an mehrere Zähne und
um den Bogen des Mundes des Trägers
herum anformen kann. Es ist we- sentlich, daß die erforderliche bleibende
Verformung bei einer von dem Träger
angewandten minimalen Kraft erfolgt. Die geringe Kraft ermöglicht es, daß der Materialstreifen
manuell an die Konturoberfläche
des Zahns 22 und des angrenzenden Weichgewebes angeformt
werden kann, ohne daß die
Substanz 14 im wesentlichen zwischen dem Materialstreifen 12 und
der Oberfläche
des Zahns 22 und des angrenzenden Weichgewebes 20 ausgepreßt wird. Unter "im wesentlichen ausgepreßt" ist zu verstehen, daß mindestens
50 % oder mehr der Substanz 14 zwischen dem Materialstreifen 12 und
den Oberflächen
des Zahns und des angrenzenden Weichgewebes ausgepreßt werden.
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Es hat sich gezeigt, daß die Träger einen Streifen
unter Verwendung einer Fingerspitze mit einer Oberfläche von
etwa einem Quadratzentimeter auf jeden Zahn aufpressen. Dabei wird
die Kraft auf jeden Zahn während
einer Sekunde oder weniger ausgeübt.
Ein typischer Anwendungsdruck erstreckt sich von etwa 100.000 Pascal
bis etwa 250.000 Pascal.
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Der Materialstreifen 12 dient
als schützende Sperrschicht
für die
Substanz 14, um im wesentlichen ein Auslaugen und/oder
eine Erosion der Substanz 14 von der Oberfläche des
Zahns 22 durch die Lippen, die Zunge oder anderes Weichgewebe
des Trägers
und durch den mit der Substanz in Kontakt kommenden Speichel zu
verhindern. Damit eine wirksame Mundpflege-Substanz 14 während einer längeren Zeitdauer
von einigen Minuten bis einigen Stunden auf die Oberfläche des
Zahns 22 einwirken kann, ist es erforderlich, ein solches
Auslaugen und/oder eine solche Erosion auf einem Minimum zu halten.
Der Begriff "Einwirken" ist hierin so zu
verstehen, daß eine
gewünschte
Veränderung
bewirkt wird. Wenn die Substanz beispielsweise ein Peroxid ist, bleicht
sie Farbkörper
in dem Zahn und bewirkt dadurch ein Weichmachen; oder wenn der Wirkstoff
Natriumfluorid ist, fördert
sie die Bildung von Fluorapatit in der Zahnschmelzmatrix, wodurch
die Zahnschmelzmatrix in weniger säurelösliches Material umgewandelt
wird.
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Der Materialstreifen 12 wird
durch die von der Substanz 14 verursachte klebende Haftung
auf dem Zahn festgehalten. Die Viskosität und die allgemeine , Klebrigkeit
der Substanz 14 führen
dazu, daß der
Materialstreifen 12 klebend an dem Zahn 22 haftet
ohne wesentliches Abgleiten unter der möglichen Reibung von Lippen
und Zunge und anderen Weichgewebes, welche während der Mundbewegungen, die
beim Sprechen, Trinken, etc. erfolgen, an dem Materialstreifen 12 reiben.
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Die 7 und 8 zeigen ein erfindungsgemäßes Abgabesystem 26,
welches auf eine Oberfläche des
Zahns 22 als auch das angrenzende Weichgewebe 20 aufgebracht
ist. Das Abgabesystem 26 umfaßt den Materialstreifen 12 und
die Substanz 14, wobei die Substanz 14 auf der
Seite des Materialstreifens 12 vorliegt, die dem Zahn 22 und
dem angrenzenden Weichgewebe 20 zugewandt ist. Wenngleich der
Materialstreifen 12 nicht klebend an dem angrenzenden Weichgewebe 20 befestigt
ist, kann er durch klebende Haftung an dem Zahn 22 in der
Position gehalten werden.
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Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei der Substanz 14 um ein
Zahn-Weißmacher-Gel,
welches 30-85 % Glycerin oder Polyethylenglykol, 10-22 % eines Harnstoff/Wasserstoffperoxid-Komplexes, 0-12 %
Carboxypolymethylen, 0-1 % Natriumhydroxid, 0-10 % Triethanolamin
(TEA), 0-40 % Wasser, 0-1 % Aromastoffe, 0-15 % Natriumcitrat und
0-5 % Ethylendiamintetraessigsäure
enthält.
Das bevorzugte Gel besitzt eine Viskosität zwischen 200 und 1.000.000
cP bei niedrigen Scherraten (weniger als 1 s-1).
Noch bevorzugter umfallt ein Zahn-Weißmacher ein Gel, welches 70
% Glycerin, 5 % Carboxypolymethylen, 10 % Carbamidperoxid und 15
% Wasser umfaßt,
welches mit Natriumhydroxid auf einen pH-Wert von 6,5 eingestellt
ist. Diese Formulierung besitzt einen ausreichenden Extrusionswiderstand, so
daß, wenn
eine Schicht mit einer Dicke von 0,25 mm dieses Materials auf dem
Materialstreifen aufgebracht worden ist und der Streifen mit einem
Druck von weniger als 133.000 Pascal mit der Hand gegen eine Zahnoberfläche gepreßt wird,
um den Streifen an die Form des Zahns anzuformen, weniger als 50 %
der Zahn-Weißmacher-Substanz
zwischen dem Materialstreifen und der Zahnoberfläche ausgepreßt werden.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Abgabesystems
können
auch kommerzielle Zahn-Weißmacher,
wie Opaleszenz und Nu-Pro
Gold angewandt werden.
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Ein weiteres Mundpflege-Produkt,
das mit dem erfindungsgemäßen Abgabesystem
eingesetzt werden kann, ist ein topisches Fluorid-Gel mit einer Viskosität, die ähnlich der
der bevorzugten Ausführungsform
ist und die für
die topische Anwendung von Fluorid bestimmt ist, um den Schutz gegen
Zahnkaries zu unterstützen.
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Der Materialstreifen 12 ist
vorzugsweise ein 0,8 mm dickes Stück aus Wachs, wie aus dem #165-Bandwachs,
das von der Firma Freeman Mfg. & Supply
Co., Cleveland, OH, formuliert und hergestellt wird. Dieses besondere
Wachs kann ohne weiteres an die Form eines Zahns angeformt werden
unter Anwendung ei nes Drucks von etwa 133.000 Pascal, welches der
Druck ist, der erzeugt wird, wenn der Träger eine normale Kraft von
etwa 3 Pfund (1,36 kg) über
eine Fläche
von etwa einem Quadratzentimeter anwendet.
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Die Gesamtdicke des Abgabesystems
beträgt
vorzugsweise weniger als 1,5 mm. Die Dicke der Substanzschicht 14 beträgt vorzugsweise
etwa 0,4 mm.
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Vorzugsweise wird das erfindungsgemäße Abgabesystem
dazu verwendet, einen Zahn-Weißmacher
kontinuierlich während
120 Minuten pro Tag einmal täglich
während
etwa 7 bis 14 Tagen auf einen Zahn aufzubringen, um einen Weißmacher-Effekt
zu erzielen von 1-4 Schattierungsverbesserungsgraden, gemessen mit
Hilfe der VITA LUMEN Vacuum Farbskala Shade Guides, einem Produkt
der VITA Zahnfabrik, Bad Säckingen,
Deutschland.
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Bei Anwendung eines Mundpflegeprodukts, wie
eines Fluoridgels, wird das erfindungsgemäße Abgabesystem in der Weise
verwendet, daß man
das Gel kontinuierlich während
etwa 4 Minuten einmal jährlich
auf einen Zahn und/oder das angrenzende Weichgewebe aufbringt, um
die Kariesvorbeugung zu unterstützen.
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Wenn der Träger den Materialstreifen von dem
Zahn und dem angrenzenden Weichgewebe entfernt, kann ein Rückstand
der Substanz auf diesen Oberflächen
zurückbleiben.
Die restliche Substanz kann jedoch ohne weiteres durch Bürsten oder Spülen entfernt
werden.
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Wenngleich besondere Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung erläutert
und beschrieben worden sind, ist es für den Fachmann ohne weiteres
ersichtlich, daß verschiedene Änderungen
und Modifizierungen durchgeführt
werden können,
ohne den Rahmen und den Umfang der vorliegenden Erfindung zu verlassen,
wobei angestrebt wird, in den nachfolgenden Ansprüchen all
diese Veränderungen zu
erfassen, die im Rahmen der Erfindung liegen.