DE29822594U1 - Lagerung eines in den Insassenraum eines Kraftfahrzeugs ragenden Anbauteils, insbesondere eines Haltegriffs - Google Patents
Lagerung eines in den Insassenraum eines Kraftfahrzeugs ragenden Anbauteils, insbesondere eines HaltegriffsInfo
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Description
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Lagerung eines in den Insassenraum eines Kraftfahrzeugs ragenden
Anbauteils, insbesondere eines Haltegriffs
Die Neuerung betrifft eine Lagerung gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
Bekanntlich können die üblichen starren Lagerungen von Anbauteilen in Kraftfahrzeugen,
wie Haltegriffen und Spiegeln, an einem Rohbauteil, beispielsweise einem Dachlängsoder
-querträger, beim Aufprall in diesem Falle des Kopfes eines Fahrzeuginsassen, d.h.
bei einem Fahrzeugcrash, zu schweren Verletzungen Anlaß geben. Dies beruht darauf,
daß die bekannten Lagerungen starr ausgeführt sind und, wie gesagt, zumindest geringfügig in den Insassenraum des Fahrzeugs hineinragen.
Zur Vermeidung dieses Nachteils sind in der DE 196 38 007 A1 bereits Lagerungen
angegeben, die unter Verwendung einer Druckfeder, die sich an einem Seitenblech des
Fahrzeugs abstützt, elastisch nachgiebig oder aber unter Verwendung eines stufentopf artigen Deformationsglieds, das sich ebenfalls an der Seitenwand abstützt,
unter plastischer Verformung nachgiebig abgestützt sind. In beiden Fällen baut die
Lagerung relativ hoch, so daß bei dem beschriebenen Stand der Technik örtlich an der
Stelle der Lagerungen Vertiefungen im Seitenblech des Fahrzeugs vorgesehen sind. In
jedem Falle müssen also Maßnahmen getroffen sein, die die Federhöhe bzw. die Höhe
des Deformationsglieds berücksichtigen bzw. kompensieren; derartige Maßnahmen können aber auf Kosten anderer Gesichtspunkte gehen.
Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Lagerung zu schaffen,
die bei konstruktiv einfachem, preiswerten Aufbau einen zusätzlichen Platzbedarf vor
einem der Befestigung dienenden Rohbauteil, beispielsweise einem Träger oder einer
Seitenwand, vermeidet. Die Begriffe „vor" und „hinter" werden im Rahmen der Neuerung
bezogen auf die Blickrichtung vom Insassenraum des Fahrzeugs verwendet.
Die neuerungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs, weitere vorteilhafte Ausbildungen der Neuerung beschreiben die Unteransprüche.
Die Neuerung löst die definierte Aufgabe also in bestechend einfacher Weise, nämlich
unter Verwendung eines einfachen Blechs, das auf der Hinterseite des Rohbauteils an
diesem so befestigt wird, daß alle im Betrieb des Fahrzeugs auftretenden Belastungen,
beispielsweise beim Ein- und Aussteigen an einem Haltegriff auftretende Belastungen,
nicht zur Deformation oder gar Trennung des Blechs von der Rückseite des Rohauteils
führen, während im Crashfalle beim Aufschlag des Kopfes oder eines anderen Glieds
des Fahzeuginsassen auftretende Kräfte hinsichtlich der Erzeugung von Verletzungen
dadurch gemindert werden, daß sich das Blech verformt und zumindest bereichsweise
von der Rückseite des Rohbauteils löst.
Betrachtet man lediglich zur Veranschaulichung der Wirkungsweise der Neuerung den
bevorzugten Einsatzfall, nämlich die Lagerung eines Handgriffs, so stützt sich das Blech,
an dem der Handgriff in üblicher und daher im einzelnen nicht zu beschreibender Weise
befestigt ist, bei Zugkräften an der Rückseite des steifen Rohbauteils ab, das eine
übliche Wanddicke von 1,5 bis 2 mm haben kann. Diese Wandstärke ist im Hinblick auf
sonstige Aufgaben des Rohbauteils, insbesondere die Erzielung einer ausreichenden
Stabilität im Rohbau, gewählt und führt dazu, daß das Rohbauteil beim Aufprall eines
Fahrzeuginsassen nicht nachgibt, also hart wirkt. Während also das Blech, das demgegenüber eine Stärke von weniger als 1 mm haben kann, so daß es beim Aufprall
deformierbar ist, sich bei Zugbeanspruchungen an der Rückseite des starren Rohbauteils abstützt, wird es bei in entgegengesetzter Richtung (Druck) wirkenden
Beanspruchungen, wie sie beim Fahrzeugcrash auftreten, entsprechend Anzahl und Anordnung der Befestigungsstellen zwischen Blech und Rohbauteil unter
Energieumsetzung deformiert und gegebenenfalls ganz oder vollständig von dem Rohbauteil gelöst. Dieses Deformationsverhalten führt also zu einer Nachgiebigkeit der
Lagerung, die durch geeignete Wahl von Anzahl und Anordnung der in der Regel durch
Punktschweißungen gebildeten Befestigungsstellen zwischen Blech und Rohbauteil gleichsam eingestellt werden kann. Beispielsweise wird man die Befestigungsstellen in
gewissen Abständen vom Rand der Ausnehmung in dem Rohbauteil, also nicht unmittelbar neben dem Rand der Ausnehmung, vorsehen, so daß vor einer Zerstörung
von Befestigungsstellen beim Aufprall eines Fahrzeuginsassen das Blech sich verformt.
Man kann die Befestigungsstellen auch derart unsymmetrisch anordnen, daß die
Deformation des Bleches zu einem klappenartigen Wegschwenken des Blechs von der
Rückseite des Rohbauteils führt.
In jedem Fall besitzt die Neuerung den Vorteil, daß infolge Verwendung eines flachen
Deformationsteils in Gestalt des Blechs hinter dem Rohbauteil die neuerungsgemäße
Lagerung vor dem Rohbauteil außerordentlich flach baut, und daß auch hinter dem Rohbauteil Platz nur beim Auftreten eines Crashs, nicht aber im normalen Fahrbetrieb
des Fahrzeugs benötigt wird. Der Raum hinter dem Rohbauteil kann also beispielsweise
zur Unterbringung von Dämpfungsmaterialien oder anderen beim Crash nachgiebigen Teilen dienen.
Zwei Ausführungsbeispiele der Neuerung werden im folgenden anhand der Zeichnung
erläutert. Es zeigen:
Figur 1 weitgehend schematisch eine Draufsicht auf einen Haltegriff mit Lagerungen
vom Insassenraum des Fahrzeugs her
Figur 2 die in Figur 1 bei M-Il angegebene Schnittansicht,
Figur 2 die in Figur 1 bei M-Il angegebene Schnittansicht,
Figur 3 eine Figur 2 entsprechende Schnittansicht für ein zweites Ausführungsbeispiel und
Figur 4 die Ansicht vom Insassenraum entsprechend Pfeil IV in Figur 3.
Der Haltegriff 1 ist in üblicher und daher im einzelnen nicht dargestellter Weise
schwenkbar mit Lagerböcken 2 und 3 verbunden, die Ausnehmungen 4 und 5 im Rohbauteil 6 durchsetzen und mittels Schrauben 7 und 8 an dem Blech 9 gelagert sind.
Während, wie aus Figur 2 auch hervorgeht, das Rohbauteil 6 eine relativ große, im
Hinblick auf die erforderliche Stabilität des Rohbaus gewählte Wandstärke besitzt und
demgemäß auch beim Aufprall des Kopfes eines Fahrzeuginsassen nicht verformt wird,
sondern durch seine Steife Anlaß zu schweren Verletzungen geben kann, ist das Blech 9
mit erheblich geringerer Wandstärke ausgeführt, da es lediglich die im Betrieb des
Fahrzeugs auf den Haltegriff 1 ausgeübten Kräfte, insbesondere Zugkräfte, aufnehmen
muß. Da sich das Blech 9 beim Auftreten dieser Zugkräfte von hinten her an der Rückseite des Rohbauteils 6 abstützt, treten im normalen Betrieb des Fahrzeugs nur
geringe Biegekräfte im Blech 9 auf.
Insbesondere zur Aufnahme von Druckkräften ist das Blech 9 mittels
Punktschweißungen an der Rückseite des Rohbauteils 6 befestigt, wobei die Punktschweißungen hinsichtlich Anzahl und Ort so ausgewählt sind, daß das Blech 9
beim Kopfaufschlag das gewünschte Deformationsverhalten zeigt. So erkennt man, daß
die Punktschweißstellen 10 nicht unmittelbar neben den Rändern der Ausnehmungen 4
und 5 im Rohbauteil 6 liegen, sondern in Abständen davon, so daß beim Auftreten von
Druckkräften infolge großer Hebelarme relativ große Biegemomente von den Lagerböcken 2 und 3 auf das Blech 9 ausgeübt werden, die zunächst zur Deformation
des Blechs selber, dann aber auch zur Zerstörung zumindest einzelner der Befestigungsstellen 10 führen. Durch entsprechende Wahl von Anzahl und Anordnung
der Befestigungsstellen 10 kann also ein gewünschtes Deformationsverhalten des Blechs 9 eingestellt werden. Dadurch ist eine Anpassung an verschiedene Einsatzfälle
der Neuerung möglich, d.h. eine Anpassung auch an die Anzahl der vorhandenen Lagerungen (bei dem beschriebenen Griff sind letztlich zwei Lagerungen im Bereich der
Lagerböcke 2 und 3 vorhanden, während bei einer Innenspiegellagerung nur eine derartige Lagerstelle zu berücksichtigen ist). Wie das figürlich dargestellte
Ausführungsbeispiel der Neuerung zeigt, kann ein durchgehendes Blech 9 zwei Lagerungen zugeordnet sein; man kann aber, insbesondere bei relativ weit auseinander
liegenden Lagerungen, auch jeder Lagerung ein individuelles Blech zuordnen.
Auch in dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 3 und 4 geht es um die Lagerung
eines dachseitigen Haltegriffs, von dem nur Einzelheiten bei 20 an den beiden Lagerstellen 21 und 22 des Handgriffs erkennbar sind. An der dem Insassenraum
abgekehrten Seite des Rohbauteils 23 erkennt man die beiden Bleche 24 und 25, die
hinsichtlich Funktion und Ausbildung dem Blech 9 in den Figuren 1 und 2 entsprechen.
Sie decken also auch hier Ausnehmungen in dem Rohbauteil 23 ab und bilden gleichsam
Muttern für die Lagerschrauben 26 und 27, die der Befestigung des Handgriffs dienen.
In diesem Ausführungsbeispiel erstreckt sich zwischen und unter den Lagerböcken 28
und 29 das starre Abdeckungsteil 30, das an den Lagerstellen 21 und 22 über die Lagerschrauben 26 und 27 mit den Blechen 24 und 25 in Verbindung steht.
Umgeben ist die bisher beschriebene Anorndung von dem Schaupolster 31. Dieses
umschließt das beispielsweise als Spritzgußteil ausgeführte starre Abdeckungsteil 30
also auch vor und hinter der Zeichenebene der Figur 3.
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Figur 4, die eine Draufsicht auf das Abdeckungsteil 30 von der Fahrzeuginnenseite, also
entsprechend dem Pfeil IV in Figur 3, zeigt, läßt erkennen, daß dieses Teil in einem
mittleren Bereich und damit im mittleren Abstandsbereich zwischen den beiden Lagerstellen 21 und 22 mit flachstegartigen Fortsätzen 32 und 33 versehen ist, die in das
Schaummaterial des - in Figur 4 nicht dargestellten - Schaumpolsters 31 hineinragen,
zweckmäßigerweise mit eingeschäumt sind. Bei einem nur örtlichen Aufprall eines Fahrzeuginsassen im Bereich nur einer der beiden Lagerstellen 21 und 22 ist dadurch
die Möglichkeit gegeben, daß das Abdeckungsteil 30 gleichsam Schwenkbewegungen ausführt, also Eindrückungen im Bereich einer der beiden Lagerstellen 21 und 22 folgen
kann. Erfolgt ein Aufprall auf beide Lagerstellen 21 und 22, so kann eine dahingehende
Ausbildung der Fortsätze 32 und 33 (gegebenenfalls unter Vorsehen von Sollbruchstellen) getroffen sein, daß das Teil 30 parallel zu sich bewegt wird.
Mit der Neuerung ist demgemäß eine gattungsgemäße Lagerung geschaffen, die sich
durch gute Anpaßbarkeit an den jeweils vorliegenden Einsatzfall und durch besonders
flache Bauweise bei einfachem preiswerten Aufbau auszeichnet.
Claims (7)
1. Lagerung eines in den Insassenraum eines Fahrzeugs ragenden Anbauteils, insbesondere
eines Haltegriffs, an einem Rohbauteil, das im Hinblick auf die Fahrzeugstabilität ausgelegt ist, mit einem der Lagerung zugeordneten, bei Aufprall
eines Insassen unter Deformation nachgebenden Bauteil, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauteil ein an der dem Insassenraum abgekehrten Seite des Rohbauteils
(6) an diesem befestigtes (10), eine Ausnehmung (4, 5) in diesem abdeckendes Blech (9) ist, an dem das die Ausnehmung (4, 5) durchsetzende Anbauteil (2, 3)
gelagert ist und das hinsichtlich der Verformbarkeit und Ausbildung seiner Befestigung (10) an dem Rohbauteil (6) im Hinblick auf die gewünschte
Nachgiebigkeit beim Insassenaufprall ausgelegt ist.
2. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerung mehrere
Lagerstellen mit individuellen Ausnehmungen (4, 5) in dem Rohbauteil (6) umfaßt,
die von einem gemeinsamen Blech (9) abgedeckt sind, das an der dem Insassenraum abgekehrten Seite des Rohbauteils (6) an diesem befestigt (10) ist
und an dem das die Ausnehmungen (4, 5) durchsetzende Anbauteil (2, 3) gelagert ist.
3. Lagerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohbauteil
(6) im Bereich der Ausnehmung (4, 5) eine Wandstärke von mehr als 1 mm, dagegen das Blech (9) eine solche von weniger als 1 mm aufweist.
4. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Blech (9) an dem Rohbauteil (6) an vom Rand der Ausnehmung (4, 5) beabstandeten Stellen befestigt (10) ist.
5. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Befestigungsstellen (10) des Blechs (9) an dem Rohbauteil (6) derart
unsymmetrisch verteilt sind, daß das Blech (9) beim Aufprall eines Insassen
klappenartig vom Rohbauteil (6) abhebt.
6. Lagerung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagerung mehrere Lagerstellen (21, 22) mit individuellen Ausnehmungen in dem Rohbauteil (23) umfaßt und sich zwischen den Lagerstellen (21, 22) auf der dem
Insassenraum zugekehrten Seite des Rohbauteils (23) ein an den Lagerstellen (21,
22) mit dem Blech (24, 25) in Verbindung stehendes starres Abdeckungsteil (30) erstreckt, das im mittleren Abstandsbereich zwischen den Lagerstellen (21, 22)
eine wippenartige Positionierung (32, 33) aufweist, die bei Aufprall eines Insassen
im wesentlichen im Bereich nur einzelner der Lagerstellen (21, 22) Schwenkbewegungen des Abdeckungsteils (30) zuläßt.
7. Lagerung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die wippenartige
Positionierung Fortsätze (32, 33) an dem Abdeckungsteil (30) enthält, die in ein die
Lagerung umgebendes Schaumpolster (31) hineinragen.
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