DE29812605U1

DE29812605U1 - Schaltvorrichtung für ein Motorradgetriebe

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Publication number: DE29812605U1
Application number: DE29812605U
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1998-07-15
Filing date: 1998-07-15
Publication date: 1998-09-17
Anticipated expiration: 2008-07-16
Also published as: WO2000003912A2; WO2000003912A3; AU5967599A

Description

Burkhard Scheffler, Am Lesumdeich 8d, 28719 Bremen
Schaltvorrichtung für ein Motorradgetriebe

Die Erfindung betrifft eine Schaltvorrichtung für ein mit einem Antriebsmotor gekoppelten Wechselgetriebe, insbesondere Motorradgetriebe, mit einem aus einer Ruhe- in eine Betätigungsstellung bewegbaren Betätigungshebel und einem aus einer Ruhe- in eine Schaltstellung bewegbaren Schalthebel.

Herkömmliche, derartige Schaltvorrichtungen weisen in der Regel eine starre Verbindung bzw. ein festes Gestänge zwischen dem (bei Motorrädern meist als Fußschalthebel ausgeführten) Betätigungshebel und dem eigentlichen Schalthebel des Getriebes auf. Ein Schaltvorgang beinhaltet somit (1) Lösen der Kupplung, (2) Betätigen des Fußschalt- bzw. Betätigungshebels in der einen oder anderen Richtung, wodurch der eigentliche Schaltvorgang erfolgt, und (3) erneutes Einkuppeln. Insbesondere im Motorradrennsport besteht das Bestreben, derartige Schaltvorgänge zu beschleunigen.

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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, eine verbesserte Schaltvorrichtung bereitzustellen, mit der die Schaltvorgänge während der Beschleunigungsphase, d.h. beim Wechseln in einen höheren (schnelleren) Gang, verkürzt bzw. vereinfacht werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schaltvorrichtung für ein mit einem Antriebsmotor gekoppelten Getriebe, insbesondere Motorradgetriebe, gelöst, mit einem aus einer Ruhe- in eine Betätigungsstellung bewegbaren Betätigungshebel und einem aus einer Ruhein eine Schaltstellung bewegbaren Schalthebel, wobei sich die Schaltvorrichtung dadurch auszeichnet, daß ein Mittel vorgesehen ist, um eine auf den Schalthebel wirkende Schaltkraft zu erzeugen, wenn sich der Betätigungshebel in der Betätigungsstellung befindet, und ein Mittel, um (a) eine Auslösestellung zu erfassen, in der sich der Betätigungshebel in seiner Betätigungsstellung und der Schalthebel in seiner Ruhestellung befindet, und (b) in der Auslösestellung die Zündung und/oder die Kraftstoffversorgung des Antriebsmotors zu unterbrechen.

Bevorzugt ist vorgesehen, daß das Mittel zum Erzeugen einer Schaltkraft eine Feder ist. Die Feder kann zwischen zwei relativ zueinander bewegbaren Abschnitten eines Betätigungsgestänges angeordnet sein. Vorzugsweise ist die Feder eine Druckfeder.

Das Mittel zum Erfassen der Auslösestellung kann ein elektrischer Schalter sein, der bevorzugt nach einer Bewegung der beiden Abschnitte relativ zueinander um ein vorbestimmtes Maß betätigt werden kann.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, wobei auf eine Zeichnung Bezug genommen ist, in der

Fig. 1 die erfindungsgemäße Schaltvorrichtung in einer Ausgangsstellung zeigt; Fig. 2 die Schaltvorrichtung in einer ersten Schaltstellung zeigt; und Fig. 3 die Schaltvorrichtung in einer zweiten Schaltstellung zeigt.

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Fig. 1 bis 3 zeigen eine bevorzugte Ausfiihrungsform der Erfindung in Anwendung bei einem Motorradgetriebe, wobei ein Fußschalthebel 1 über ein Gestänge 2 mit einem Getriebeschalthebel 3 in Verbindung steht. Zum Hochschalten des Getriebes bewegt der Fahrer des Motorrads mit der Fußspitze den Fußschalthebel 1 am vorderen Endabschnitt des ersten Hebelarms 4 nach oben, d.h. in Richtung des Pfeils 5, wodurch der Fußschalthebel 1 aus seiner in Fig. 1 dargestellten Ausgangsstellung bzw. Ruhestellung in die in Fig. 2 dargestellte Betätigungsstellung kommt, in der er mit seinem zweiten Hebelarm 6 gegen einen ortsfesten Anschlag 7 anliegt.

Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, besteht das den Fußschalthebel mit dem Getriebeschalthebel verbindende Gestänge 2 aus zwei gegeneinander verschieblichen Elementen, nämlich einem ersten Gestängeabschnitt 10, der am freien Ende des zweiten Hebelarms 6 des Fußschalthebels schwenkbar angelenkt ist, sowie einem zweiten Gestängeabschnitt 11, der mit dem freien Endabschnitt des Getriebeschalthebels 3 schwenkbar verbunden ist. Ein Führungsrohr 12, das fest mit dem ersten Gestängeabschnitt 10 verbunden ist, nimmt in seinem Inneren eine Spiralfeder 13 sowie eine kolben- bzw. plattenartig verbreiterte Anlagefläche 14 des zweiten Gestängeabschnitts 11 auf, der seinerseits in einer Durchgangsbohrung 15 im Führungsrohr 12 längsverschieblich geführt ist (Fig. 1, Fig. 2).

Auf dem zweiten Gestängeabschnitt 11 ist ferner ein elektrischer Schalter 16 fixiert, der durch Zusammenwirken mit dem relativ dazu beweglichen, ihm zugekehrten Endabschnitt des Führungsrohrs 12 betätigt werden kann (Fig. 2).

Beim Verschwenken des Fußschalthebels 1 in der vorstehend erläuterten Weise wird somit die Schaltvorrichtung aus der in Fig. 1 dargestellten Ruhestellung in die in Fig. 2 dargestellte erste Schaltstellung bewegt, wobei die Kupplung des Getriebes nicht betätigt wird. Der erste Gestängeabschnitt 10 bewegt sich relativ zum zweiten, mit dem Getriebeschalthebel 3 fest verbundenen Gestängeabschnitt 11, da der Getriebeschalthebel aufgrund der unter Last stehenden Zahnräder nicht bzw. nicht wirksam bewegt werden kann. Die Feder 13 wird hierbei zusammengedrückt, bis der dem zweiten Gestängeabschnitt 11 zugekehrte Endabschnitt des

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Führungsrohrs 12 gegen den Schalter 16 stößt und diesen betätigt. In dieser in Fig. 2 dargestellten Position steht somit der Getriebeschalthebel 3 unter der Kraft der Feder 13, führt aber aufgrund der unter Last stehenden Zahnräder noch keinen Schaltvorgang aus.

Der Schalter 16 ist über eine Leitung 17 mit der Zündung und/oder der KraftstoffVersorgung (bzw. einem entsprechenden Ansteuerungsgerät) verbunden, so daß bei Betätigung des Schalters 16 in der in Fig. 2 dargestellten Weise die Zündung und/oder die KraftstoffVersorgung des auf das Getriebe einwirkenden Antriebsmotors unterbrochen wird.

Das hat zur Folge, daß nach Einreichen der in Fig. 2 dargestellten, ersten Schaltstellung die Drehzahl des Antriebsmotors rasch abnimmt, da entweder die Zündung und/oder die KraftstoffVersorgung (Einspritzanlage o.a.) abgeschaltet ist. Sobald die Drehzahl des Antriebsmotors auf denjenigen Wert abgefallen ist, der der momentanen Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs und dem einzulegenden Gang entspricht und somit ein Synchronlauf der zu schaltenden Zahnräder besteht, fällt die Blockierung des Getriebeschalthebels 3 aufgrund der bis dahin noch unter Last stehenden bzw. unterschiedlich schnell drehenden Zahnräder weg, so daß er von der gespannten Feder 13 aus seiner Ruhe- bzw. Ausgangsstellung in die Schaltstellung bewegt werden kann. Dieser Zustand (zweite Schaltposition) ist in Fig. 3 dargestellt. Der Fußschalthebel 1 befindet sich noch in der gegen den Anschlag 7 anliegenden Bestätigungsstellung, während sich die Feder 13 soeben entspannt hat und den zweiten Gestängeabschnitt 11 zusammen mit dem Schalter 16 und dem Getriebeschalthebel 3 in dessen Schaltposition bewegt hat.

Da sich Führungsrohr 12 und Schalter 16 nunmehr voneinander entfernt haben, wird der Schalter 16 nicht mehr betätigt und die Unterbrechung von Zündung und/oder KraftstoffVersorgung des Antriebsmotors ist aufgehoben. Dies hat zur Folge, daß wegen der während des vorstehend beschriebenen Schaltvorgangs unveränderten Stellung des Gasdrehgriffs der Antriebsmotor erneut mit voller Antriebsleistung auf das Getriebe einwirkt, welches nunmehr in der nächsthöheren Getriebestufe arbeitet.

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Bei korrekter Einstellung bzw. Auswahl der Feder 13 (Federkennlinie) und des Maßes der relativen Bewegung zwischen den beiden Gestängeabschnitten 10, 11 läßt sich das Getriebe ohne diese Weise ohne Betätigung der Kupplung und ohne Nachlassen der Gasstellung überraschend schnell und völlig stoßfrei in einen höheren Gang schalten.

Das Herunterschalten erfolgt konventionell, und das Gestänge 2 arbeitet in herkömmlicher Weise, d.h. bei einer Bewegung des Fußschalthebels 1 in einer zur Richtung des Pfeils 5 entgegengesetzten Richtung sind die beiden Gestängeabschnitte 10, 11 gegenüber der in Fig. 1 bzw. Fig. 3 dargestellten Stellung nicht weiter ausziehbar, d.h. sie verhalten sich bei Zugbelastung wie ein starres Gestänge, wobei wie üblich aus- und eingekuppelt werden muß.

Die in der vorangehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.

Bezu gszeichen liste

1	Fußschalthebel
2	Gestänge
3	Getriebeschalthebel
4	erster Hebelarm
5	Pfeil
6	zweiter Hebelarm
7	Anschlag
10	erster Gestängeabschnitt
11	zweiter Gestängeabschnitt
12	Führungsrohr
13	Feder
14	Anlagefläche
15	Durchgangsbohrung
16	Schalter
17	Verbindungsleitung

Claims

Ansprüche

1. Schaltvorrichtung für ein mit einem Antriebsmotor gekoppelten Wechselgetriebe, insbesondere Motorradgetriebe, mit einem aus einer Ruhe- in eine Betätigungsstellung bewegbaren Betätigungshebel (1) und einem aus einer Ruhe- in eine Schalt&ellung bewegbaren Schalthebel (3), gekennzeichnet durch ein Mittel (13), um eine auf den Schalthebel wirkende Schaltkraft zu erzeugen, wenn sich der Betätigungshebel (1) in der Betätigungsstellung befindet, und ein Mittel (16), um (a) eine Auslösestellung zu erfassen, in der sich der Betätigungshebel in seiner Betätigungsstellung und der Schalthebel in seiner Ruhestellung befindet, und (b) in der Aulösestellung die Zündung und/oder die Kraftstoffversorgung des Antriebsmotors zu unterbrechen.

2. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum Erzeugen einer Schaltkraft eine Feder (13) ist.

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3. Schaltvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder zwischen zwei relativ zueinander bewegbaren Abschnitten (10, 11) eines Betätigungsgestänges (2) angeordnet ist.

4. Schaltvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder eine Druckfeder ist.

5. Schaltvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zum Erfassen der Auslösestellung ein elektrischer Schalter (16) ist.

6. Schaltvorrichtng nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zum Erfassen der Auslösestellung nach einer Bewegung der beiden Abschnitte (10, 11) um ein vorbestimmtes Maß relativ zueinander betätigt wird.