DE29807162U1 - Flexibles Stichschutzelement - Google Patents
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Description
Flexibles Stichschutzelement Beschreibung
Stand der Technik bei flexiblen Stichschutzelementen sind sogenannte Kettenringsysteme,
bei denen einzelne, geschlossene, ineinander greifende Ringe miteinander so verbunden sind, daß sie ein zusammenhängendes Flächengebilde ergeben. Dabei
sind Ringdurchmesser und Drahtstärke so zu bemessen, daß eine Optimierung entsteht aus genügender Halteleistung, Gesamtgewicht, Fertigungsmöglichkeit, freier
Stichquerschnitt und Herstellkosten. Derartige Systeme werden auch als eingeschäumte
Varianten angeboten und auch als mit Decklagen versehene Pakete.
Der Nachteil dieser Ausführungsform besteht darin, daß je nach Prüfmesser der freie
Ringquerschnitt schon so groß ist, daß die Messerspitze zu weit penetriert, selbst
ohne Krafteinwirkung. Des weiteren sind die Herstellungsprozesse naturgemäß extrem
teuer, da der Einzelring jeweils durchgezogen und verschweißt werden muß. Je höher die Ringdichte der Konstruktion ist, um so teurer wird die Ausführung. Des
weiteren sind von der Effektivität her nur hochwertige Edelstahldrähte einsetzbar mit
entsprechenden Schnittfestigkeiten. Der Drahtdurchmesser sollte gemäß der Deutschen
Richtlinie 1 mm nicht Fall unterschreiten.
Weitere marktgängige Produkte sehen metallische Platten aus Titan vor. Diese
Platten sind jedoch auch relativ teuer und weisen gegenüber den Draht-Ringkonstruktionen
eine deutlich verminderte Flexibilität auf. Sie sind auf keinen Fall biaxial krümmbar.
Weitere Ausgestaltungen, die zum Stand der Technik gehören, sind Brust- und Rükkenplatten,
die segmentiert sind und über Scharniere verbunden werden. Auch diese Konstruktionen entsprechen nicht dem Marktveirlangen und sind nicht flexibel genug.
Durch mangelnde Flexibilität wird die Bewegungsfreiheit eingeschränkt und das Wohlempfinden beim Tragen herabgesetzt.
Die Nachteile heutiger Produkte sind in singular oder multipel auftretenden Fakten
wie zu schwer, zu steif, nicht biaxial flexibel, nicht multifunktionell mit Schutzwirkung
für verschiedene Messertypen oder zu teuer resümierbar.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zu Grunde, ein System bereitzustellen, welches
weitestgehend alle gestellten Anforderungen erfüllt und die beschriebenen Nachteile überwindet.
Dies wurde erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein flexibles Stichschutzelement
aus ringgebundenen, sich überlappenden Metallplättchen verwendet wurde, welches entsprechend der Schnittgestaltung von ballistischen Schutzpaketen oder Schutzplatten
eine oberkörperkonturengerechte Formgebung aufweist und in einem weichen,
flexiblen Schaumstoff eingebettet ist oder zwischen mindestens zwei stützenden äußeren Lagen mittels Klebern fixiert ist, derart, daß die äußeren Konturen nicht
entstellt werden.
Ein so gestaltetes Produkt erreicht gegenüber dem Stand der Technik deutliche
Vorteile. Das System weist sich aus durch eine hohe Flexibilität, die auch in biaxialer
Richtung vorhanden ist, beim bevorzugten Einsatz von Leichtmetallplätt-
chen durch eine deutliche Gewichtsreduzierung, durch eine gute Handhabbarkeit,
da eingeschäumte Stichschutzelemente sehr gut handhabbar und modular verwendbar sind, durch die Erfüllung von Stichschutznormen der verschiedenen
Länder mit unterschiedlichen Messertypen und somit einer multifunktionellen Einsetzbarkeit, ganz besonders aber durch die deutlich reduzierten Herstellkosten.
Da schon sehr lange nach derartigen Systemen gesucht wird war es sehr überraschend
und zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu erwarten, daß mit einem empfindungsgemäßen System derartig viele Vorteile gebündelt auftreten. Es handelt sich quasi
um einen den Stand der Technik revolutionierenden Schritt mit großer markttechnischer
Tragweite. Das Stichschutzelement erfüllt Richtlinien in Ländern, in denen bisher keine flexiblen Stichschutzelemente möglich waren. Somit können erstmals
verschiedenste Ländernormen mit einem einheitlichen flexiblen Schutzsystem erfüllt
werden.
Das erfindungsgemäße Stichschutzelement erlaubt verschiedenste Einsatzmöglichkeiten,
die anfangen bei Stichschutzwesten, welche in Stoffhüllen die Stichschutzelemente
aufnehmen und so den Brust und Rücken sowie den seitliche Flankenbereich schützen. Das Stichschutzelement kann auch noch mit z.B. einem Abstandsgewebe
oder Vliesstoff hinterlegt sein, um eine größere Traumareduzierung, Schockabsorption oder Thermoregulationszone zu realisieren.
Darüber hinaus läßt sich das Stichschutzelement in vielen weiteren Anwendungen
-6-
benutzen, wie z.B. als Stichschutzeinsatz in Kugelschutzwesten, Handschuhrücken-Schutz
bei Schlag- und Stichschutzhandschuhen, Stichschutzelemente für Beine und Arme, Schlag- und Stichschutzschilde usw.
Grundsätzlich war der Wunsch nach verbesserten Systemen schon lange latent vorhanden,
aber mangels geeigneter Lösungsansätze nicht realisierbar.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Metallplättchen aus
metallischen Materialien bestehen, zu bevorzugen sind Leichtmetalle zur Gewichtsreduzierung
und, daß die Plättchen formversteifende Ausbuchtungen aufweisen, die sich sehr positiv auf die Halteleistung auswirken, daß die Metallplättchen quasi eine
Polkappen entfernte Kreisform aufweisen und zu den entstehenden vier Ecken hin jeweils Lochungen besitzen, die zur Verbindung der Plättchen dienen sollen und die
Plättchen untereinander mit geschlossenen Einzelringen verbunden sind, derart, daß vier Plättchen überlappend mit einem Ring gebunden werden und als Schaumstoff
zur Einbettung der Plättchenkonstruktion Polyurethanschaum verwendet wird.
Wichtig ist, daß die Überlappung der Plättchen so erfolgt, daß eine lochfreie bzw.
mit nur geringen Lochquerschnitten versehene Fläche entsteht und außerdem die Plättchen so überlappen, daß bei der Perforation eines Plättchens die freie Perforationslänge
sehr kurz ist, bevor Nachbarplättchen zur Halteleistung mit beitragen. Die erfindungsgemäße Konzeption sieht vor, daß nach möglichst geringer Perforationslänge
bereits ein oder zwei Plättchen mit auf den Halteprozeß einwirken. Dies führt zu der sehr hohen Effektivität des Systems. Die Verbindungsringe sind ebenfalls
bevorzugt aus Metallen und einzeln geschlossen verschweißt. Die Herstellungskosten
eines derartigen Systems sind deutlich geringer als für durchgehende Ring-
systeme, weil der Großteil der Fläche über Plättchen, die als Stanzteil gefertigt werden
können, abgedeckt ist.
Die erfindungsgemäß anzuwendenden Metallplättchen sollten eine Stärke zwischen
0,1 und 2 mm aufweisen, wobei ein als bevorzugt zu bezeichnender Bereich zwischen
0,8 und 1,2 mm liegt und der Gesamtaufbau von Metallplättchenkonstruktion
und Schaumstoff zusammen eine Dicke zwischen 3 und 20 mm aufweisen. Im Rahmen
der Erfindung können auch je nach Anforderung an den Stichschutz bzw. auch Schlagschutz neben metallischen Plättchen auch solche aus Vollmantelkunststoffen
bzw. Composits oder Compositstrukturen aus Gewebe-Matrixsystemen sowie keramischen
Werkstoffen zum Einsatz gelangen. Es sind viele Varianten hinsichtlich des Materialeinsatzes und der verbindenden Ringsysteme möglich. Es muß problemorientiert
das jeweils optimale System erarbeitet v/erden.
Neben der Schaumstoffeinbettung sind auch handhabbare Elemente herstellbar
durch ein beidseitiges Abdecken der Metallplättchenkonstruktion mit Stützlagen aus
textlien Flächengebilden wie Vliesstoffen, die dann miteinander über Kleber und in
bevorzugten Weise thermoplastische Schmelzkleber verbunden sind. Der Schmelzkleberauftrag
kann über Gitterstrukturen, punktförmigen Auftrag oder unterbrochene
Liniensysteme realisiert werden.
Das erfindungsgemäße Stichschutzelement ist branchenspezifisch von großer Bedeutung,
da es erstmals alle Eigenschaften vereint, die von einem solchen Element erwartet werden, wie Leichtigkeit, Flexibilität, Handhabbarkeit und insbesondere
auch die Erfüllung verschiedener Stichschutznormen wie z.B. die in der Technischen
• Φ ··»·
Richtlinie Schutzwesten beschriebene Halteleistung oder jene nach der englischen
PSDB1 KR 42 Norm. Da die Herstellungskosten noch unter denen vergleichbarer
Systeme liegen ist eine große Marktdurchdringung zu erwarten.
In den folgenden Abbildungen ist das erfindungsgemäße Produkt noch einmal näher
erläutert. Es zeigen im einzelnen:
Figur 1 exemplarisch ein Metallplättchen mit vier Löchern in den Eckbereichen,
die als Verbindungsstellen dienen und drei querverlaufenden nach oben gerichteten Auswölbungen zur Flächenversteifung.
Figur 1' ein ebensolches Plättchen in anderer Ausführungsform, bei dem
nach oben führende Auswölbungen eine biaxiale Flächenversteifung hervorrufen.
Figur 2 ein flexibles Stichschutzelement aus ringgebundenen, sich
überlappenden Metallplättchen.
Figur 3 die erfindungsgemäße, eingeschäumte, ringgebundene Metallplättchenkonstruktion.
Figur 4 das beanspruchte flexible Stichschutzelement in einer oberkörperkonturengerechten
Formgebung wie sie beispielsweise bei Vorderteilen von Kugelschutzwesten oder auch reinen Stichschutzwesten
vorkommen.
-9-
Figur 4' ein ebensolches Element wie Figur 4 jedoch in einer konturierten
Form des Rückens.
Figur 5 weitere beanspruchte Ausführungsformen wie z.B. hier abgebildet
in einer Rechteckform wie sie beispielsweise als Einschubelement im Brustbereich von Schutzwesten verwendet werden
kann.
Figur 5' ein flexibles Stichschutzelement als Handschuhrückeneinsatz
wie er bei Schlag- und Stichschutzausstattungen verwendet wird.
Figur 1 zeigt ein Metallplättchen 1 in einer polkappen-entfemten Kreisform mit vier
Verbindungslöchern 2 in den Eckbereichen und drei in Querrichtung verlaufenden nach oben herausgedrückten zylinderförmigen Auswölbungen 3.
Figur 1' zeigt ein ebensolches Element 4 mit nach oben ausgewölbten zylinderförmigen
Ausbuchtungen in Querrichtung 3 und Längsrichtung 5.
Die Figur 2 zeigt ein flexibles Stichschutzelement 6 aus ringgebundenen sich überlappenden
Metallplättchen, wobei ein Verbindlungsring 7 vier Plättchen miteinander
verbindet.
Die Figur 3 zeigt ein erfindungsgemäßes, flexibles, sich überlappendes Metallplättchengebilde
8, welches über Ringe 7 miteinander verbunden und in einem Schaumstoff 9 eingebettet ist.
-10-
Die Figur 4 zeigt ein flexibles Stichschutzelement 10 in oberkörperkonturengerechter
Formgebung für den Brustbereich.
Die Figur 4' zeigt ein ebensolches Element 11 für den Rückenbereich.
Figur 5 stellt ein rechteckig geformtes Stichschutzelement 12 dar, welches beispielsweise
als Einschub lediglich im Brust- o. Rückenbereich verwandt werden kann, aber auch für den Oberschenkelschutz oder dergleichen.
Die Figur 5' stellt ein Stichschutzelement 13 der erfindungsgemäßen Ausführung
dar, welches als Einschubprotektor in Schlag- und Stichschutzhandschuhen dient und formgerecht gestaltet ist.
Im nachfolgenden Beispiel soll nun eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Stichschutzelementes näher erläutert werden.
Metallplättchen:
Material: Aluminium
Abmessungen: Breite 20 mm, Höhe 19 mm, Verbindungslochdurchmesser 4
mm,
Länge der mittigen Auswölbung 11 mm, Länge der darüber und
darunter liegenden Auswölbungen 3 mm.
Verbindungsring: Innendurchmesser 6 mm, Drahtstärke 1 mm
Die untere und obere Überlappung zum Nachbarplättchen beträgt 6 mm.
Das ringgebundene Metallplättchengebilde wird in einem Polyurethanschaumstoff
eingebettet mit planparallelen Oberflächen und weist eine äußere Konfiguration auf,
die der Schnittgestaltung eines Kugelschutzunterziehwestenvorder- und rückenteiles
entspricht.
Die Anwendung in diesem Fall wäre ein eingeschobenes und dem ballistischen
Schutzpaket vorgelagertes Stichschutzelement zur Erlangung einer Stich- und Kugelschutzweste
gemäß der Schutzklasse 1 der Technischen Richtlinie der Deutschen Polizeien.
Claims (4)
1. Flexibles Stichschutzelement aus ringgebundenen, sich
überlappenden Metallplättchen, dadurch gekennzeichnet, daß es entsprechend der Schnittgestaltung von ballistischen Schutzpaketen oder
Schutzplatten eine oberkörperkonturengerechte Formgebung aufweist und in einem weichen, flexiblen Schaumstoff eingebettet ist oder zwischen
mindestens zwei stützenden äußeren Lagen mittels Klebern fixiert ist, derart, daß die äußeren Konturen nicht entstellt werden.
2. Flexibles Stichschutzelement gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallplättchen aus Aluminium, Stahl, Titan oder anderen Metallen oder Metalllegierungen bestehen, formversteifende Ausbuchtungen
aufweisen, vier Verbindungslöcher besitzen und pro geschlossenem Verbindungsring vier Plättchen fixiert sind und des weiteren ein Polyurethan-Schaum
als Einbettmasse verwendet wird.
3. Flexibles Stichschutzelement gemäß den vorhergehenden Ansprüchen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Metallplättchen eine Stärke zwischen 0,1 und 2 mm, bevorzugt im Bereich zwischen 0,8 und 1,2 mm aufweisen und
Metallplättchenkonstruktion und Schaumstoff zusammen im Bereich zwischen 3 und 20 mm liegen.
-2-
4. Flexibles Stichschutzelement nach einen der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Lagen aus textlien Flächengebilden, beispielsweise Vliesstoffen, äußere Stützlagen darstellen, die mit der
Metallplättchenkonstruktion über Kleber, bevorzugt thermoplastische Schmelzkleber verbunden sind und die Schmelzkleber gitterförmig,
punktförmig, linienförmig oder dergleichen vorliegen.
Priority Applications (1)
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DE29807162U DE29807162U1 (de) | 1998-04-22 | 1998-04-22 | Flexibles Stichschutzelement |
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Citations (5)
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---|---|---|---|---|
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DE9408834U1 (de) | 1994-05-30 | 1994-09-29 | BATEX Technische Textilien GmbH, 01917 Kamenz | Schutztextilie gegen Sticheinwirkung |
GB2304539A (en) | 1995-08-25 | 1997-03-26 | Anthony Alan Richardson | Body protectors |
US5623729A (en) | 1996-01-30 | 1997-04-29 | Chen; Mike C. | Chest protector |
DE3305841C2 (de) | 1983-02-19 | 1997-09-11 | Muench Friedrich Gmbh & Co Kg | Arm-, Bein- und Rumpfschutzbekleidung aus einem Metallringgeflecht |
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1998
- 1998-04-22 DE DE29807162U patent/DE29807162U1/de not_active Expired - Lifetime
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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R207 | Utility model specification |
Effective date: 19980917 |
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R156 | Lapse of ip right after 3 years |
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