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Vorrichtung zum Aufnehmen, Absetzen oder Abkippen sowie Transportieren von Lasten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufnehmen, Absetzen oder Kippen sowie
Transportieren von Lasten, welche aus einem Transportfahrzeug und unterschiedlichen,
mit dem Transportfahrzeug mit geringem Montageaufwand in eine Wirkverbindung zu bringenden Mitteln besteht, die zum Zweck des Aufnehmens, Absetzens oder Abkippens
sowie des Transportierens mit Schüttgut, kompakten, gestapelten und/oder palettierten
Lasten beladbar sind.
Es ist eine Vielzahl von Transportvorrichtungen unterschiedlichster Bauart bekannt. Im
Bereich des Bauwesens sowie in kleineren und mittleren landwirtschaftlichen oder forstwirtschaftlichen
Betrieben werden hierfür vielfach auch einachsige Anhängerfahrzeuge eingesetzt. Dabei gibt es Ausführungen solcher Anhängerfahrzeuge, welche dem Transport
von Schüttgut dienen und ebenso solche mit denen gestapelte bzw. palettierte Lasten
transportiert werden können. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtungen nicht
nur den Transport von Lasten, sondern auch deren Aufnahme oder Absetzen ohne den
Einsatz weiterer Hilfsmittel ermöglichen und zudem einfach für den Transport verschiedenartiger
Lasten umrüstbar sind.
Durch die EP 0 070 663 wird ein einachsiges Anhängerfahrzeug zum Transport von Schüttgut
offenbart. Das Fahrzeug weist einen Fahrzeugrahmen und eine mit diesem verbundene
Deichsel auf, mittels welcher das Anhängen an eine Zugmaschine, beispielsweise einen
Kleintransporter oder einen Pkw erfolgen kann. Zum sicheren Abstellen des Anhängers
sind außerdem an der Deichsel ein Stützrad und an der Hinterseite des Rahmens ausziehbare
Standfüße vorgesehen. Auf dem Rahmen ist ein Aufbau zur Aufnahme einer Containermulde montiert. Mittels eines Seilzuges ist es möglich, die Containermulde
aufzunehmen, indem sie, geführt durch zwei, an dem Aufbau in Form geneigter Ebenen
ausgebildete Schienen, auf den Fahrzeugrahmen gezogen wird. Die Containermulde weist
hierzu an den seitlichen Außenflächen jeweils ein Rad auf, das beim Hochziehen der
Mulde in der entsprechenden Schiene des auf das Fahrzeug montierten Aufbaus läuft.
Mittels eines Riegels wird die auf das Fahrzeug gezogene Containermulde arretiert. Durch
Umhängen des Seiles erfolgt im Bedarfsfall das Kippen der Mulde mittels der mechanisch
zu betätigenden Seilwinde. Als nachteilig ist es anzusehen, daß das Fahrzeug durch den
starren auf den Fahrzeugrahmen montierten Aufbau, mit den Führungsschienen zum Hochziehen der Containermulde, eine beträchtliche Größe aufweist. Auch ist der Einsatzzweck
des Anhängers dadurch im wesentlichen auf die Funktion eines Muldenkippers beschränkt. Im praktischen Einsatz dürfte auch die Verwendung der Räder an der Contai-
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nermulde von Nachteil sein, da dafür Sorge getragen werden muß, daß deren Beweglichkeit
beispielsweise durch eine Verschmutzung mit feinkörnigem Schüttgut nicht beeinträchtigt wird.
Ein Anhängerfahrzeug, welches ebenfalls einachsig ausgeführt ist und eine Zugdeichsel
aufweist, wird auch durch die DE 32 23 159 offenbart. Bei der in der Schrift beschriebenen
Transporteinrichtung ist auf den Anhängerrahmen ein Hubportal montiert, welches durch Hydraulikzylinder geschwenkt werden kann und somit das Aufnehmen und Absetzen
palettierter Einheiten ermöglicht. Der konstruktive Aufbau dieser Transportvorrichtung
ist vergleichsweise aufwendig und nicht ohne weiteres an andere Einsatzaufgaben,
wie beispielsweise das Aufnehmen eines kippbaren Behälters anzupassen.
Ein weiteres einachsiges Anhängerfahrzeug ist durch die DE 94 19 172 bekannt geworden.
Dabei handelt es sich um einen sogenannten Kabelrollentransporter, welcher primär der
Aufnahme und dem Transport von Kabelrollen dient. Durch die Druckschrift wird vorgeschlagen,
das Anhängerfahrzeug so auszubilden, daß ein Behälter zum Transport von Schüttgut aufgenommen werden kann. Dazu weist das Fahrzeug einen am Fahrzeugrahmen
angelenkten Kipprahmen auf. Der Kipprahmen besitzt zwei Traglaschen oder -ösen, in die wahlweise eine Kabeltrommel oder die Lagerzapfen eines Transportbehälters eingehängt
werden können. Dadurch, daß der Kipprahmen schwenkbar am Fahrzeugrahmen angelenkt ist, wird das Aufnehmen und Absetzen des Behälters erleichtert. Bei der beschriebenen
Konstruktion ermöglicht es der Kipprahmen außerdem, die Mulde zu ihrer Entleerung zu kippen. Das Schwenken des Kipprahmens und somit das Kippen des Behälters
erfolgen mittels einer am Fahrzeugrahmen befestigten Seilzugvorrichtung. Jedoch weist der so konstruierte Kippmechanismus den Nachteil auf, daß der mögliche Schwenkbereich
zum Entleeren der Mulde bei entsprechender Größe der Mulde nur sehr gering ist. In vielen Fällen wird es daher erforderlich sein, das vollständige Entleeren der Containermulde
zusätzlich manuell, beispielsweise durch Herausziehen des Schüttgutes mit Schaufeln oder Rechen, zu unterstützen. Um ein Abkippen einer schüttfähigen Ladung
überhaupt zu ermöglichen, weist die Mulde außerdem eine Heckklappe auf, die jedoch
ihre Stabilität und ihre Verwindungssteifigkeit herabsetzen. Nachteilig ist weiterhin, daß
während des Transportes die gesamte Last auf dem Kipprahmen ruht.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, welche ein
sicheres Aufnehmen, Absetzen und Transportieren unterschiedlichster Lasten sowie ein
einfaches und sicheres Abkippen schüttfähiger Lasten ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Vorrichtung, welche aus
einem Transportfahrzeug und unterschiedlichen, mit dem Transportfahrzeug in eine
Wirkverbindung zu bringenden Lastaufnahmemitteln besteht, die zum Zweck des Aufnehmens,
Absetzens oder Abkippens sowie des Transportierens mit Schüttgut, kompakten, gestapelten und/oder palettierten Lasten beladbar sind, wobei das Transportfahrzeug einen
auf einem als starre Zugdeichsel ausgebildeten Chassis montierten Fahrzeugrahmen, an
dem Fahrzeugrahmen auszieh- oder ausklappbare Stützfüße sowie einen am Fahrzeugrahmen
schwenkbar angelenkten, abgewinkelten und konstruktiv versteiften Tragrahmen aufweist, an dessen einseitig freiem Schenkelpaar Traglaschen zur Aufnahme von Lagerzapfen
der genannten Lastaufnahmemittel ausgebildet sind, so aufgebaut ist, daß der Tragrahmen zum Aufnehmen und Absetzen der Lasten frei beweglich um Anlenkpunkte
am Fahrzeugrahmen schwenkbar ist, während er beim Transport und Abkippen schüttfähiger
Lasten am Fahrzeugrahmen zumindest an einem Punkt arretiert ist, so daß der Transport-
und der Tragrahmen sowohl beim Transport als auch beim Abkippen von Lasten einen die Last stabilisierenden Doppelrahmen bilden. Das die Traglaschen aufweisende
freie Schenkelpaar des Tragrahmens ragt während der Tragrahmen am Fahrzeugrahmen
arretiert ist senkrecht vom Fahrzeugrahmen auf. Die Traglaschen an dem Schenkelpaar
sind dabei so ausgebildet, daß ein von den Lagerzapfen eines in der Transportstellung
befindlichen Lastaufnahmemittels gefälltes Lot den Fahrzeugrahmen bezogen auf die
Deichsel des Transportfahrzeugs hinter den Anlenkpunkten für den Tragrahmen schneidet.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
das Transportfahrzeug beim Aufnehmen und Absetzen eines Lastaufnahmemittels mit diesem über mindestens ein das Lastaufnahmemittel beim Verschwenken des Tragrahmens
stabilisierendes Parallelführungselement verbunden. Dieses Parallelführungselement ist
sowohl am Fahrzeugrahmen des Transportfahrzeuges als auch an einem an dem jeweiligen
Lastaufnahmemittel ausgebildeten Flansch schwenkbar angelenkt. Durch diese Maßnahme
wird erreicht, daß das Lastaufnahmemittel unabhängig von der Art der aufgenommenen
Last in jeder Winkelstellung des Tragrahmens in der Waage gehalten wird. Dies ist besonders
wichtig für den Fall, daß es beim Aufnehmen oder Absetzen von Lasten aufgrund der
Art der Last, beispielsweise bei halbflüssigen Stoffen oder losen Einzelteilen, wie Schrott,
zu einer Gewichtsverlagerung in Folge der Kippbewegung kommt, welche ohne diese zusätzliche Sicherungsmaßnahme zu einem Umschlagen des mit seinen Lagerzapfen in die
Traglaschen des Tragrahmens am Transportfahrzeug eingehängten Lastaufnahmemittels,
beispielsweise einer Containermulde, führen könnte. In der Transportstellung werden
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zudem nicht alle durch die Last eingetragenen Kräfte ausschließlich über die Anlenkpunkte
des Tragrahmens und seine vordere Arretierung auf den Fahrzeugrahmen übertragen,
vielmehr entsteht zusätzliche Stabilität dadurch, daß auch das Parallelfuhrungselement
einen Teil der Kräfte auf den Fahrzeugrahmen und das Fahrgestell überträgt. Besonders
vorteilhaft ist es dabei, wenn die durch das Parallelfuhrungselement hergestellte Verbindung
zwischen dem Fahrzeugrahmen und dem Lastaufnahmemittel beidseitig ausgebildet ist. Das oder die Parallelführungselemente sind im Sinne der Erfindung als gerades, in
seiner Länge variables Profilelement ausgebildet, welches nach dem Absetzen oder
während des ohne ein Verschwenken des Tragrahmens erfolgenden Verkippens, einer Last
entfernt wird. Durch eine Längenverstellbarkeit des Parallelführungselementes, welche
beispielsweise durch ein Spannschloß erreicht werden kann, wird sichergestellt, daß dieses
auch am Fahrzeugrahmen und an dem jeweiligen Lastaufnahmemittel einfach montiert
werden kann, wenn das Lastaufnahmemittel beim Aufnehmen auf einem unebenen Untergrund
steht. Da das Parallelfuhrungselement bewirkt, daß sich das Lastaufnahmemittel
unabhängig vom Winkel des Tragrahmens gegenüber dem Fahrzeugrahmen immer in Waage befindet, können die Lastaufnahmemittel unterschiedlichste, auch unsymmetrische
Formen aufweisen. So können beispielsweise Maschinenplattformen zum Absetzen von
Geräten, wie Rüttelplatten, Zementmischern, ebenso wie Sandstreueinsätze, deren Rührwelle
von einem Rad des Transportfahrzeugs angetrieben wird, oder Containermulden unterschiedlichster Form mit dem Transportfahrzeug in eine Wirkverbindung gebracht
werden.
Bei einer möglichen Ausbildung der Erfindung erfolgt das Aufnehmen und Absetzen von
Lasten sowie das Abkippen von Schüttgut mittels einer Seilwinde. Dabei wird das freie
Ende des Seils beim Aufnehmen oder Absetzen der Lasten über eine Umlenkrolle am Tragrahmen geführt und am Fahrzeugrahmen eingehängt. Hingegen ist das Seil beim
Abkippen von Schüttgut unmittelbar an einer Öse eingehängt, die an dem das Schüttgut
aufnehmenden Behälter angeordnet ist.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung besteht in der Verwendung eines elastischen
Textilgurtes an Stelle des verhältnismäßig starren Seils. Dadurch läßt sich ein wesentlicher,
bei der Verwendung eines Seils auftretender Nachteil verhindern. Wegen der kurzen
Distanz zwischen der Seilwinde einerseits und der Umlenkrolle am Tragrahmen andererseits
wickelt sich das Seil nämlich in der Trasportstellung der Vorrichtung häufig nicht
gleichmäßig auf die Seilwinde auf. Vielfach bilden sich Schlaufen oder Überkreuzungen,
die unter Vollast zu einer Beschädigung des Seiles führen können. Dies kann schlimmsten-
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falls zum Reißen des Seiles führen. Bedenkt man, daß die Seilwinde für eine im allgemeinen
manuell erfolgende Bedienung ausgelegt ist und der Bediener beim Betätigen der hierfür vorhandenen Kurbel unmittelbar an der Seilwinde steht, so kann hierdurch eine
beträchtliche Unfallgefahr entstehen. Bei der Verwendung eine elastischen Textilgurtes
entsteht ein vergleichbares Problem nicht, da dieser sich geführt in der Trommel immer
gleichmäßig Lage um Lage aufwickelt.
Die Erfindung ist vorteilhaft ausgebildet, wenn an dem Fahrzeugrahmen ein oder mehrere
Auflagepunkte vorhanden sind, die den, beim Transport oder während des Abkippvorgangs
von Schüttgut am Fahrzeugrahmen arretierten Tragrahmen zusätzlich abstützen.
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung ist zwischen dem in der
Transportstellung auf dem Fahrzeugrahmen aufliegenden Schenkel des Tragrahmens und
dem Fahrzeugrahmen ein Gasdruckdämpfer eingeordnet. Dadurch wird verhindert, das der
verschwenkte Tragrahmen im unbelasteten Zustand, beispielsweise nach dem Absetzen
einer Last, beim Zurückschwenken in die Transportstellung ungebremst auf den Fahrzeugrahmen
zurückschlägt.
Bei einer Ausbildung der Erfindung handelt es sich bei dem mit Lasten beladbaren und mit
dem Transportfahrzeug in eine Wirkverbindung zu bringenden Mittel um eine Containermulde.
Bezogen auf die Transportlage, also wenn die Containermulde mittels an ihr ausgebildeter Lagerzapfen in die Traglaschen des Tragrahmens eingehängt ist, sind die
quer zur Fahrzeuglängsachse verlaufenden Außenflächen der Containermulde einander
zugeneigt. Vorteilhafterweise ist dabei die Außenfläche, die sich beim Kippvorgang nach
unten bewegt, so geneigt, daß sie beim Kippvorgang an der Achse des Transportfahrzeugs
vorbeigeführt wird. Auf diese Weise ist für die Containermulde eine Kippstellung von
mindestens 90° möglich.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gegeben, daß mit dem Transportfahrzeug
eine Palettengabel in eine Wirkverbindung mit dem Transportfahrzeug gebracht ist.
Die Palettengabel ist mit einem Rahmen verschraubt, der mindestens einen Flansch zum
Befestigen des Parallelführungselementes aufweist und an dem beidseitig ein freier Schenkel
mit einem Lagerzapfen zum Einhängen des Lastaufnahmemittels in die Traglaschen des Transportfahrzeugs ausgebildet ist.
Die Geometrie der Lastaufnahmemittels ist so ausgestaltet, daß die beladene Palettengabel
während des Transportes im Gleichgewicht gehalten ist. Vorteilhaft ist es jedoch, wenn
auch an der Palettengabel ein Flansch zur Montage eines sie mit dem Fahrzeugrahmen
verbindenden Parallelführungselementes vorgesehen ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß sie mit geringem
Aufwand zu variieren ist und so das Aufnehmen und Transportieren unterschiedlichster
Lasten ermöglicht. Sie ist dadurch in vielen wirtschaftlichen Bereichen, wie beispielsweise
im Bauwesen oder in kleineren und mittleren landwirtschaftlichen oder forstwirtschaftlichen
Betrieben einsetzbar. Beispielsweise kann eine Containermulde durch Schwenken des Tragrahmens abgesetzt werden und anschließend unmittelbar eine Palettengabel oder
ein anderes zur Lastaufnahme geeignetes Mittel in eine Wirkverbindung mit dem Tragrahmen
gebracht werden. Die zum Schwenken des Tragrahmens verwendete Seilzugvorrichtung
ist vorzugsweise manuell bedienbar und dabei sehr wartungsarm. Ein besonderer Vorteil der Vorrichtung ist dadurch gegeben, daß schwere Lasten auf einfache Weise
durch Schwenken des Tragrahmens aufnehmbar sind, während durch die Fixierung des
Tragrahmens am Fahrzeugrahmen beim Kippen einer mit Schüttgut beladenen Containermulde
eine Kippstellung von mindestens 90° oder darüber erreicht werden kann. Zudem wird durch die Fixierung des Tragrahmens am Fahrzeugrahmen beim Kippvorgang eine
Stabilisierung der gesamten Vorrichtung erreicht, da sich die Belastung des Anhängers
abweichend von anderen Lösungen nicht nach hinten verlagert. Durch den möglichen
großen Kippwinkel ist somit eine zusätzliche manuelle Unterstützung beim Entleeren einer
Containermulde nicht erforderlich. Das gemäß einer besonderen Ausgestaltung vorgesehene
Parallelführungselement, durch welches beim Aufnehmen bzw. Absetzen und beim Transport einer Last eine zusätzliche Verbindung zwischen dem Transportfahrzeug und
dem jeweiligen Lastaufnahmemittel hergestellt ist, wirkt in besonders vorteilhafter Weise
stabilisierend auf die gesamte Vorrichtung und gewährleistet stets die sichere Aufnahme
aller eingetragenen Kräfte.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert
werden. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen im einzelnen:
Fig. 1: Die Vorrichtung mit Transportfahrzeug und Lastaufnahmemittel in Form einer
Containermulde.
Fig. 2: Die Vorrichtung beim Aufnehmen bzw. Absetzen einer Containermulde
Fig. 3: Die Vorrichtung mit einer in Transportstellung befindlichen Containermulde.
Fig. 4: Den Kippvorgang beim Abkippen von schüttfähigem Gut.
Fig. 5: Ein Lastaufnahmemittel in Form einer Palettengabel.
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Fig. 6: Die Vorrichtung beim Aufnehmen bzw. Absetzen einer mit einer Stapellast
beladenen Palettengabel.
Fig. 7: Die Vorrichtung mit einer beladenen Palettengabel in Transportstellung.
In der Fig. 1 ist die in dem Beispiel aus dem Transportfahrzeug A und einem Lastaufnahmemittel
B in Form einer Containermuldell bestehende Vorrichtung dargestellt. Das
Transportfahrzeug A ist als einachsiges Anhängerfahrzeug ausgebildet. Auf die als Chassis
ausgebildete starre Deichsel 1 mit der daran angeordneten Achse 2 mit Gummi- oder
Drehstabfederung ist der Fahrzeugrahmen 4 montiert. An Anlenkpunkten 20 ist ein schwenkfähiger Tragrahmen 5 an dem Fahrzeugrahmen 4 angelenkt. Dieser Tragrahmen 4
ist in der Darstellung in eine Stellung verschwenkt, die das Aufnehmen einer Last ermöglicht.
Dazu ist das Seil 9 der Seilwinde 8 über eine Umlenkrolle 10 am Tragrahmen 4 geführt und mittels eines Hakens in einer Öse am Fahrzeugrahmen 4 eingehängt. Die Seilwinde
8 ist mit einer Kurbel manuell zu betätigen. Die Arretierung 16 zwischen dem Fahrzeugrahmen
4 und Tragrahmen 5 ist gelöst. Mit dem verschwenkten Tragrahmen 5 wird das Transportfahrzeug A rückwärts an das aufzunehmende Lastaufnahmemittel B, vorliegend
eine Containermulde 11, hin bewegt, bis deren Lagerzapfen 12 in die am Tragrahmen 5 ausgebildeten Traglaschen 6 eingreifen. Wie aus dem Beispiel ersichtlich,
ist an der Containermulde 11 ein Flansch 14 ausgebildet. Dieser dient dazu, das Lastaufnahmemittel
B während seiner Aufnahme durch das Transportfahrzeug A mit dessen Fahrzeugrahmen 4 durch ein Paralleiführungselement 18 zu verbinden. Unterhalb der
Lagerzapfen 12 ist die Containermulde 11 durch eine Versteifung 13 verstärkt. Am Transportfahrzeug
A sind zur Erhöhung der Standsicherheit bei der Lastaufnahme bzw. beim Absetzen einer Last auszieh- oder ausschwenkbare Stützfüße 7 ausgebildet.
Durch die Fig. 2 wird das Aufnehmen der Last verdeutlicht. Die Lagerzapfen 12 der
Containermulde 11 sind dazu in die Traglaschen 6 am Tragrahmen 5 des Transportfahrzeugs
A eingehängt. Durch Straffen des Seils 9, also dessen Aufwickeln auf die Seilwinde
8 wird der Tragrahmen 5 langsam in die Transportstellung gebracht. Dabei sind der
Fahrzeugrahmen 4 und das Lastaufnahmemittel B durch das Paralleiführungselement 18
miteinander verbunden. Dies bewirkt, daß das Lastaufnahmemittel B unabhängig von sich
durch den Schwenkvorgang möglicherweise ergebenden Gewichtsverlagerungen stets in
der Waage gehalten wird.
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Die Fig. 3 stellt die erfindungsgemäße Vorrichtung mit der Containermulde 11 in der
Transportstellung dar. Das Seil 9 des Seilzugmechanismus ist gestrafft, die freien
Enden 19 des Tragrahmens 5 mit den daran angeordneten Traglaschen 6 ragen senkrecht
gegenüber dem Fahrzeugrahmen 4 auf und der Tragrahmen 5 ist am Fahrzeugrahmen 4 arretiert. Dadurch bilden der Fahrzeugrahmen 4 und der Tragrahmen 5 einen die Vorrichtung
beim Transport stabilisierenden Doppelrahmen. Auch das Parallelführungselement 18
bleibt beim Transport zur zusätzlichen Stabilisierung montiert. Am Fahrzeugrahmen 4
sind außerdem Auflagepunkte ausgebildet, welche den Tragrahmen 5 zusätzlich abstützen.
Die Stützfüße 7 sind eingezogen bzw. eingeklappt und das Transportfahrzeug A kann
mittels der Deichsel 1 an eine nicht dargestellte Zugmaschine angehängt werden.
Die Fig. 4 stellt den Vorgang des Abkippens einer an der Containermulde 11 befindlichen
schüttfähigen Last dar. Besonders auffällig ist dabei, daß der Tragrahmen 5 zur Durchführung
des Kippvorgangs nicht verschwenkt wird, sondern an dem Fahrzeugrahmen am Punkt 16 arretiert bleibt. Seine freien Enden 19, mit den daran ausgebildeten Traglaschen
6 bleiben gegenüber dem Fahrzeugrahmen 4 in einer senkrechten Stellung. Der Drehpunkt, um den sich die Kippbewegung der Containermulde 11 vollzieht, liegt infolgedessen
sehr hoch gegenüber dem Fahrzeugrahmen 4. Dadurch und durch die spezielle Form der Containermulde 11, deren sich nach unten bewegende Seite eine entsprechende
Neigung aufweist, wird eine Kippstellung von 90° ermöglicht. Zur Durchführung der
Kippbewegung wird die Seilwinde 8 zunächst entspannt, das Seil 9 vom Fahrzeugrahmen
4 gelöst und unmittelbar an einer dafür an der Containermulde 11 ausgebildeten
Öse 15 eingehängt. Das Parallelführungselement 18 zwischen Fahrzeugrahmen 4 und Lastaufnahmemittel B wird entfernt. Durch erneutes Straffen des an der Containermulde
11 eingehängten Seiles 9 rollen die Lagerzapfen 12 in den Traglaschen 6 des
Tragrahmens 5 ab. Die durch die spezielle stabilisierende Konstruktion bewirkte Lastenverteilung
ermöglicht, wie aus der Figur ersichtlich, das Abkippen der Last, ohne Ausziehen
bzw. Abklappen der Stützfüße 7. Dies bringt den Vorteil mit sich, daß das Abkippen von
Schüttgut, abgesehen von der 90°-Stellung der Containermulde 11, zusätzlich dadurch
erleichtert wird, daß die Möglichkeit besteht, das Fahrzeug A nach Erreichen der maximalen
Kippstellung nach vorn zu bewegen. Dadurch wird eine sichere Entleerung der Containermulde 11 gewährleistet, ohne daß zusätzliche Maßnahmen zum Entfernen restlichen
Schüttgutes erforderlich wären.
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In der Fig. 5 ist ein anderes mit dem Transportfahrzeug A in eine Wirkverbindung zu
bringendes Lastaufnahmemittel B dargestellt. Es handelt sich hierbei um eine Palettengabel
24, welche insbesondere zur Aufnahme stapelfähiger Lasten 26 geeignet ist. Die handelsübliche Palettengabel 24 ist mit einem Rahmen 23 verschraubt, der beidseitig je
einen freien Schenkel mit daran ausgebildeten Lagerzapfen 12 aufweist. Zur Stabilisierung
ist zwischen dem Rahmen 23 und der Palettengabel eine Stützstrebe eingeordnet. Außerdem
weist der Rahmen zumindest einen Flansch 14 zur Montage eines Parallelführungselementes
18 auf. An diesem kann das Parallelführungselement 18 beispielsweise
durch eine Steck- oder Bolzenverbindung befestigt werden.
Der sich prinzipiell gleich gestaltende Vorgang der Lastaufnahme ist in der Fig. 6 verdeutlicht.
Das Lastaufnahmemittel B mit der auf einer Palette 25 befindlichen Stapellast 26 ist
mit seinen Lagerzapfen 12 in die Traglaschen 6 des Tragrahmens 5 eingehängt. Zwischen
dem Flansch 14 und dem Fahrzeugrahmen 4 ist das stabilisierende Parallelführungselement
18 eingeordnet. Zur sicheren Aufnahme der Last 26 ist das Transportfahrzeug A wiederum durch Stützfüße 7 abgestützt. Das Seil 9 der Seilwinde 8 ist über die Umlenkrolle
10 am Tragrahmen 5 geführt und am Fahrzeugrahmen 4 eingehängt. Gemäß einer möglichen Ausbildung kann das Seil 9 durch einen elastischen Textügurt ersetzt sein.
Dieser weist den Vorteil auf, daß er sich auf die zugehörige Trommel ohne Bildung von
Schlaufen oder Überkreuzungen aufwickeln läßt. Dies ist bei dem Seil 9 nicht in jedem
Falle sicherzustellen. Durch die Belastung mit den zu transportierenden bzw. aufzunehmenden
Lasten können jedoch Schlaufen oder Überkreuzungen, die sich beim Aufwickeln des
Seils 9 bilden, zu einer potentiellen Unfallquelle werden. An dieser Stelle ist das Seil 9
einer stärkeren mechanischen Beanspruchung unterworfen, welche zu einer Beschädigung
und im ungünstigsten Fall zum Reißen des Seiles 9 führen kann.
In der Fig. 7 ist die Transportstellung der mit der Stapellast 26 beladenen Palettengabel 24
erreicht. Das Seil 9 bzw. der Textilgurt ist maximal gespannt und der Tragrahmen 5 ist
am Transportrahmen 4 im Punkt 16 mittels eines Spannhakens arretiert. Auch bei der Verwendung
der Palettengabel 24 ist es vorteilhaft, das Parallelführungselement 18 für den Transport der Last 26 am Fahrzeugrahmen 4 bzw. am Flansch 14 des Lastaufnahmemittels
B zu belassen. Durch einen zusätzlichen Sicherungsbügel 27 kann, wie in der Figur
dargestellt, eine zusätzliche Absicherung der Last 26 erfolgen.
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Liste der Bezugszeichen:
A |
Transportfahrzeug |
B |
Lastaufnahmemittel |
1 |
Deichsel |
2 |
Achse |
3 |
Rad |
4 |
Fahrzeugrahmen |
5 |
Tragrahmen |
6 |
Traglasche |
7 |
Stützfuß |
&dgr;
|
Seilwinde |
9 |
Seil |
10 |
Umlenkrolle |
11 |
Containermulde |
12 |
Lagerzapfen |
13 |
Versteifung |
14 |
Flansch |
15 |
Öse |
16 |
Arretierungspunkt |
17 |
Gasdruckdämpfer |
18 |
Parallelführungselement |
19 |
freies Schenkelpaar des Tragrahmens |
20 |
Anlenkpunkt |
21 |
Radnabe |
22 |
Aufiagepunkt |
23 |
Rahmen für Palettengabel |
24 |
Palettengabel |
25 |
Palette |
26 |
Stapellast |
27 |
Sicherungsbügel |