DE29712971U1 - Elektronische Waage mit Lenkerparallelführung und DMS-Ecklastsensor - Google Patents
Elektronische Waage mit Lenkerparallelführung und DMS-EcklastsensorInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektronische Waage mit einer Waagschale, die
durch eine Parallelführung aus einem oberen und einem unteren Lenker in senkrechter Richtung beweglich mit einem gehäusefesten Systemträger verbunden
ist, mit mindestens zwei DMS, die in der Nähe der gehäuseseitigen Enden eines Lenkers angeordnet sind und die die waagerechten Kräfte im Lenker messen, die
durch das von der Waagschale auf die Parallelführung übertragene Drehmoment verursacht sind, und mit einer Elektronik, die aufgrund der Ausgangssignale der
DMS und von abgespeicherten Ecklast-Korrekturfaktoren den vom Wägeaufnehmer ausgegebenen Gewichtswert korrigieren. Eine solche Waage ist
aus der DE 195 02 694 Cl bekannt. Die DMS sind an den Dünnstellen der Lenker
angebracht. Eine Ecklastkompensation erfolgt mit Hilfe einer unter dem Lastaufnehmer befestigten Metallplatte, die bei Ecklast momentan verkippt.
Bei einer anderen bekannten Waage dieser Art DE 30 03 862 C2 sind die DMS-Ecklastsensoren
auf dem oberen Lenker in der Nähe der gehäuseseitigen Lenkergelenkstellen angeordnet. Sollen die Lenker relativ stabil sein, so ist deren
Querschnitt außerhalb der Gelenkstellen jedoch relativ groß, so daß die spezifische
Materialbelastung und damit das Signal der DMS-Ecklastsensoren relativ gering
ist.
Aus der EP 326 017 Al ist ein Kraftmeßelement für eine Waage bekannt, das
durch eine Parallelführung aus einem oberen und einem unteren Lenker besteht, wobei durch Ausnehmungen durch ausgeprägt verringerte und gleiche
Materialquerschnitte Biegebalken entstehen, an denen DMS zur Ableitung des Meßsignals angebracht sind.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Waage der eingangs genannten Art so
auszubilden, daß ein Bereich mit hoher Materialbelastung entsteht, an dem ein aufgeklebter DMS ein großes Signal erzeugt, ohne daß die Stabilität des Lenkers
oder der Parallelführung insgesamt beeinträchtigt wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des Patentanspruches 1.
Erfindungsgemäß stützt sich mindestens einer der Lenker an seinem gehäuseseitigen Ende an einem Zwischenstück ab, wobei dieses Zwischenstück
durch mindestens einen, etwa senkrechten, dünnen Steg und durch einen waagerechten, dünnen Steg mit dem gehäusefesten Systemträger verbunden ist
und auf dem waagerechten, dünnen Steg ist mindestens ein DMS befestigt.
Das Zwischenstück ist also durch den senkrechten dünnen Steg drehbeweglich mit
dem gehäusefesten Systemträger verbunden und überträgt die waagerechten Kräfte des Lenkers fast hundertprozentig auf den waagerechten dünnen Steg.
Dieser waagerechte dünne Steg kann entsprechend der maximal vom Lenker
übertragenen waagerechten Kraft so dimensioniert sein, daß sich eine hohe spezifische Materialbelastung und dementsprechend ein hohes Signal des
aufgeklebten DMS ergibt. Durch die Fesselung des Zwischenstückes durch einen waagerechten und einen senkrechten Steg ist eine gute Stabilität erreicht, auch
wenn die Stege relativ dünn gestaltet sind.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der schematischen Figuren beschrieben.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht der wesentlichen Teile des Wägesystems,
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Wägesystem aus Fig. 1,
Fig. 3 ein vergrößertes Detail aus Fig. 1,
Fig. 3 ein vergrößertes Detail aus Fig. 1,
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Fig. 4 ein vergrößertes Detail des Wägesysteras in einer zweiten Ausgestaltung,
Fig. 5 eine Seitenansicht der wesentlichen Teile des Wägesysteras in einer dritten
Fig. 5 eine Seitenansicht der wesentlichen Teile des Wägesysteras in einer dritten
Ausgestaltung und
Fig. 6 ein vergrößertes Detail des Wägesystems in einer vierten Ausgestaltung.
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In der Seitenansicht in Fig. 1 erkennt man einen Waagschalenträger 2, der über
eine Parallelführung aus dem oberen Lenker 4 und dem unteren Lenker 5 in senkrechter Richtung beweglich mit dem gehäusefesten Systemträger 1 verbunden
ist. Die Gelenkstellen des oberen Lenkers 4 sind mit 6 und 7 bezeichnet, die Gelenkstellen des unteren Lenkers 5 mit 8 und 9. Der Waagschalenträger 2 trägt
die Waagschale 3, die nur angedeutet ist. Die gehäusefeste Abstützung des Systemträgers 1 ist ebenfalls nur durch die Basis 10 angedeutet. Die von der zu
wägenden Last auf der Waagschale 3 ausgeübte Kraft wird von einem Vorsprung 20 des Waagschalenträgers 2 über ein Koppelelement 11 auf das
eigentliche, nicht dargestellte und nur durch den Pfeil 21 symbolisierte Kraftmeßsystem der Waage übertragen. Beispielsweise können am Koppelelement
11 zwei Übersetzungshebel angreifen, wie sie in der DE-OS 195 40 782 beschrieben
sind, und das Kraftmeßsystem kann nach dem bekannten Prinzip der elektromagnetischen Kraftkompensation arbeiten. - Die im vorstehenden
beschriebenen Teile des Wägesystems sind allgemein bekannt und daher nur ganz
kurz erläutert.
Der obere Lenker 4 stützt sich hinter seiner Gelenkstelle 7 an einem Zwischenstück
18 ab, das durch einen senkrechten dünnen Steg 13 drehbar am Systemträger 1 gelagert ist. Zusätzlich ist das Zwischenstück 18 durch einen
waagerechten dünnen Steg 14, der einen DMS 15 trägt, mit dem Systemträger 1 verbunden. Waagerechte Kräfte, die bei außermittiger Lage des Wägegutes auf
der Waagschale 3 im Lenker 4 entstehen, führen daher zu einer proportionalen Dehnung bzw. Stauchung des waagerechten dünnen Steges 14 und damit zu einer
Widerstandsänderung des aufgeklebten DMS 15, die in bekannter Weise gemessen werden kann. Da der Steg 13 dünn ist, werden die waagerechten Kräfte aus dem
Lenker 4 fast vollständig auf den waagerechten Steg 14 übertragen. Trotzdem sorgt der dünne Steg 13 für die notwendige Stabilität des Lenkers 4 und der
Parallelführung als Ganzes und verhindert insbesondere ein Ausknicken des Zwischenstückes 18 unter Druckkräften.
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Wie man aus der Draufsicht in Fig. 2 erkennt, ist der obere Lenker 4 im
allgemeinen in zwei Teillenker 4 und 23 aufgeteilt. Der Teillenker 23 stützt sich
ebenfalls auf einem Zwischenstück 28 ab, das über einen nicht erkennbaren, senkrechten Steg und einen waagerechten Steg 24 mit dem Systemträger 1
verbunden ist. Auf dem waagerechten Steg 24 ist ein DMS 25 aufgeklebt. - Durch den zweiten DMS kann in bekannter Weise aus dem Summensignal der beiden
DMS die außermittige Lage des Wägegutes auf der Waagschale in der Richtung links/rechts in der Darstellungsweise der Fig. 1 und aus dem Differenzsignal der
beiden DMS die außermittige Lage in der Richtung vor/hinter der Zeichenebene in der Darstellungsweise der Fig. 1 ermittelt werden. Die dazu notwendige
Auswerteelektronik ist ebenfalls bekannt und in der schon zitierten DE-PS 30 03 862 beschrieben.
Eine waagerechte Drucidkraft im Lenker 4 führt zu einer Stauchung des Steges 14
und dadurch normalerweise zu einer geringen Verdrehung des Zwischenstückes 18 in Uhrzeigerrichtung in Fig. 1 um die Dünnstelle 13 als Drehgelenk.
Dadurch hebt sich die Gelenkstelle 7 des Lenkers 4 etwas. Dieser Effekt ist zwar
sehr klein, kann aber trotzdem bei sehr hoch auflösenden Waagen zu einem merkbaren nichtlinearen Ecklastverhalten führen. Dieser Effekt läßt sich durch
mehrere Maßnahmen verhindern:
In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung, wie sie anhand der vergrößerten
Detailzeichnung von Fig. 3 erläutert werden soll, ist zwischen der
Lenkergelenkstelle 7 und dem waagerechten Steg 14 ein Höhenversatz Ah
vorgesehen. Dieser Höhenversatz Ah führt bei einer waagerechten Druckkraft im
Lenker 4 zu einem Drehmoment, das bei fehlendem senkrechten Steg 13 das Zwischenstück 18 in Gegenuhrzeigerrichtung verdrehen würde. Bei richtiger
Größe dieses Drehmomentes in Gegenuhrzeigerrichtung wird dann gerade der oben angegebene Effekt der Verdrehung des Zwischenstückes 18 in
Uhrzeigerrichtung kompensiert. Bei richtiger Wahl des Höhenversatzes Ah
passend zur Länge und Steifheit des senkrechten Steges 13 wird das Zwischenstück 18 also keine Drehbewegung vollführen, sondern sich nur seitlich
verlagern, wobei sich der Steg 13 S-förmig deformiert.
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In einer zweiten vorteilhaften Ausgestaltung, wie sie in Fig. 4 dargestellt ist, wird
die Drehbewegung des Zwischenstückes 18' durch einen zweiten senkrechten Steg 43 verhindert, der zusammen mit dem Steg 13' eine Parallelführung für das
Zwischenstück 18' bildet.
In einer dritten vorteilhaften Ausgestaltung, wie sie in Fig. 5 dargestellt ist,
befindet sich im System träger 1" nicht nur am Abstützpunkt des oberen Lenkers 4
die Ausnehmung 12, sondern auch am Abstützpunkt des unteren Lenkers 5 eine Ausnehmung 52. Dadurch entsteht auch am unteren Lenker 5 ein Zwischenstück
58, das über einen senkrechten dünnen Steg 53 und einen waagerechten Steg 54 mit dem Systemträger I" verbunden ist. Bei außermittiger Belastung der
Waagschale 3 z. B. auf der (in Fig. 5) rechten Seite entsteht im oberen Lenker 4
eine Druckkraft auf das Zwischenstück 18, wodurch sich die Gelenkstelle 7 etwas anhebt. (Dabei ist vorausgesetzt, daß der Höhenversatz Ah gemäß Fig. 3 Null ist
oder kleiner als der zur Selbstkompensation notwendige.) Gleichzeitig entsteht im
unteren Lenker 5 eine Zugkraft auf das Zwischenstück 58, wodurch sich die Gelenkstelle 9 ebenfalls etwas anhebt. Sind die Stege 53 und 13 gleich lang und
gleich steif und die Stege 54 und 14 ebenfalls, so ist die Höhenänderung am Gelenkpunkt 9 gleich der Höhenänderung am Gelenkpunkt 7, so daß sich der
Einfluß auf die Parallelität der Parallelführung aufhebt.
Eine vierte vorteilhafte Ausgestaltung ist vergrößert in Fig. 6 gezeigt. In dieser
Ausgestaltung befindet sich die Gelenkstelle 7 des Lenkers 4 senkrecht über dem senkrechten dünnen Steg 13". Dadurch führt eine Verdrehung des
Zwischenstückes 18" unter Kraftwirkung zu keiner Höhenänderung der Gelenkstelle 7, so daß die Parallelität der Parallelführung ebenfalls nicht
beeinflußt wird.
Es ist auch möglich, eine feste Grobkompensation durch eine der beschriebenen
Maßnahmen durchzuführen und die verbleibende
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Nichtlinearität durch eine waagenindividuelle elektrische Feinkorrektur zu
beheben. Selbstverständlich ist es auch möglich, mehrere der beschriebenen Maßnahmen miteinander zu kombinieren. Die beschriebenen Korrekturmaßnahmen
sind nicht nur für Waagen mit DMS-Ecklastsensor und elektronischer Ecklastkorrektur einsetzbar, sondern sie können auch bei Waagen
ohne Ecklastsensor die Nichtlinearität des Ecklastverhaltens positiv beeinflussen.
In den Zeichnungen ist immer ein sogenanntes monolithisches Wägesystem
dargestellt, bei dem also der Systemträger 1, der Waagschalenträger 2 und die
Lenker 4 und 5 aus einem einzigen Metallblock hergestellt sind (beispielsweise durch Fräsen). Die erfindungsgemäße Abstützung mindestens eines Lenkers an
einem Zwischenstück ist jedoch auch für Wägesysteme möglich, die aus einzelnen Bauteilen zusammengesetzt sind.
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Claims (7)
1. Elektronische Waage mit einer Waagschale (3), die durch eine Parallelführung
aus einem oberen (4,23) und einem unteren Lenker (5) in senkrechter Richtung
beweglich mit einem gehäusefesten Systemträger (1 ;1';1";1'TT) verbunden ist,
mit mindestens zwei DMS (15,25), die in der Nähe der gehäuseseitigen Enden
eines Lenkers (4,23) angeordnet sind und die die waagerechten Kräfte im Lenker (4,23) messen, die durch das von der Waagschale (3) auf die
Parallelführung übertragene Drehmoment verursacht werden, und mit einer Elektronik, die aufgrund der Ausgangssignale der DMS (15,25) und von
abgespeicherten Ecklast-Korrekturfaktoren den vom Wägeaufnehmer
ausgegebenen Gewichtswert korrigieren, dadurch gekennzeichnet daß sich mindestens einer der Lenker (4,23) an seinem gehäuseseitigen Ende an einem
Zwischenstück (28,18;18';18") abstützt, daß dieses Zwischenstück (28,18;18';18") durch mindestens einen, etwa senkrechten, dünnen Steg
(13;13';13") und durch einen waagerechten, dünnen Steg (24,14;14';14") mit
dem gehäusefesten Systemträger (1;&Idigr;';1";&Ggr;") verbunden ist und daß auf dem
waagerechten, dünnen Steg (24,14; 14';14") mindestens ein DMS (15,25)
befestigt ist.
2. Elektronäsche Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der
waagerechte, dünne Steg (14';14") auf der gleichen Höhe wie die Lenkergelenkstelle (7) befindet.
3. Elektronische Waage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
waagerechte, dünne Steg (14) gegenüber der Lenkergeienkstelle (7) einen
geringen Höhenversatz (Ah) aufweist.
4. Elektronische Waage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (18') durch zwei, etwa senkrechte,
dünne Stege (13',43) und einen waagerechten, dünnen Steg (14') mit dem
gehäusefesten Systemträger (1') verbunden ist.
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5. Elektronische Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sich sowohl der obere Lenker (4) als auch der untere
Lenker (5) an je einem Zwischenstück (18,58) abstützt und daß diese Zwischenstücke (18,58) jeweils durch mindestens einen, etwa senkrechten,
dünnen Steg (13,53) und durch einen waagerechten, dünnen Steg (14,54) mit dem gehäusefesten Systemträger (1") verbunden sind,
6. Elektronische Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sich die Verlängerung des senkrechten, dünnen Steges
(13") in der Verlängerung der dünnsten Stelle der Lenkergelenkstelle (7) des Lenkers (4) befindet.
7. Elektronische Waage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens einer der Lenker (4) in zwei Teillenker (4,23)
aufgespalten ist, daß sich beide Teillenker (4,23) an ihrem gehäuseseitigen Ende an je einem Zwischenstück (18,28) abstützen, daß jedes Zwischenstück
(18,28) durch mindestens einen, etwa senkrechten, dünnen Steg (13) und durch einen waagerechten, dünnen Steg (14,24) mit dem gehäusefesten Systemträger
(1) verbunden ist und daß auf den beiden waagerechten Stegen (14,24) jeweils ein DMS (15,25) befestigt ist.
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