DE29703296U1 - Implantat, insbesondere Zahnwurzelimplantat - Google Patents
Implantat, insbesondere ZahnwurzelimplantatInfo
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Description
DIPL-ING. DIETER JANDER DR.-ING. 'MANFRED BONING
PATENTANWÄLTE
European Patent Attorneys
European Patent Attorneys
LEISTIKOWSTRASSE 2 14050 BERLIN
Telefon 030/305 10 29 Telefax 030/304 31 91
PATMARK *
11.02.1997 960/23 188 DE
Anmeldung
der Firma
Alfred Ransmayer & Albert Rodxian
Ober landstraße 15-21
12099 Berlin
Die Erfindung betrifft ein Implantat, insbesondere Zahnwurzelimplantat,
mit einem vorzugsweise im wesentlichen zylindrischen Grundkörper.
Implantate der vorstehenden Art, wie sie in zunehmendem Maße zur Verankerung von Zahnersatzteilen, wie Einzelzähnen oder
Brücken Verwendung finden, bestehen derzeit aus Metallegierungen. Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Einwachszeiten für
derartige Implantate vergleichsweise hoch sind, und zwar bis zu sechs Monaten und mehr betragen. Als unbefriedigend wird
bei Metallimplantaten zudem von Patienten ein verändertes "Kaugefühl" empfunden, dessen Ursache in der unterschiedlichen
Struktur des Metallgefüges und des Kieferknochengewebes liegen dürfte. Als nicht unproblematisch erweisen sich zudem
Unfallschäden, bei denen Teile des Gebisses betroffen sind, da Metallimplantate aufgrund ihrer Starrheit zu unerwünschten
Begleitschäden im Kieferbereich führen können.
Postgiroamt Berlin. Konto 1743 64-100. BLZ 100 100 10 Berliner Bank AG. Konto 01 10921900. BLZ 100 200 00
DIPL-ING. DIETER JANDER DR.-ING. MANFRED BONING
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Implantat zu schaffen, das insbesondere bei Anwendung im Bereich der
zahnärztlichen Praxis eine deutliche Verkürzung der Einwachszeiten
ermöglicht und darüber hinaus die Gewähr für eine bessere Homogenität von Implantat und Implantathaltebereich bietet.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Implantat erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Grundkörper als elastischer
Kunststoffkörper ausgebildet ist, daß mindestens ein Teil der Außenfläche des Grundkörpers aufgefasert ist, daß
die Fasern der aufgefaserten Außenfläche im grundkörpernahen Bereich jeweils eine Übergangszone mit sich zum Grundkörper
erweiterndem Querschnitt aufweisen und daß die Zugfestigkeit des Kunststoffes im Bereich der Fasern größer als im übrigen
Bereich des Grundkörpers ist.
Das erfindungsgemäße Implantat bietet den Vorteil, daß sein
aus elastischem Kunststoff, d.h. aus einem weder starren noch spröden Material bestehender Grundkörper dem zu einer Aufnahme
dienenden Knochengewebe in physiologischer Hinsicht verwandter als ein Metallkörper ist. Hinzu kommt, daß sich die
faserartig strukturierte Außenfläche des Implantates gewissermaßen tentakelartig mit dem Körpergewebe verbindet. Auf
diese Art und Weise werden nicht nur die Einwachszeiten spürbar verkürzt, sondern man erhält darüber hinaus eine Übergangszone
zwischen Kunststoffimplantat und Körpergewebe, die sowohl bei schlagartigen Belastungen des Implantates als auch
beim normalen Kauvorgang eine Pufferfunktion erfüllt. Zu den dem Implantatträger zugutekommenden Vorteilen gesellt sich
ein weiterer Vorteil, der darin besteht, daß Kunststoffimplantate
kostengünstiger herstellbar sind als Metallimplantate.
Als besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn der Grundkörper des Implantates mit einer Bohrung und mit sich über einen
Teil der Grundkörper länge erstreckenden, ein Aufweiten des
Grundkörpers erleichternden Schlitzen versehen ist. Das
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Aufweiten des Grundkörpers durch Einführen entsprechend dimensionierter
Schrauben in die Bohrung des Grundkörpers bietet im Dentalbereich die Möglichkeit, den Durchmesser des
beim Einsetzen des Implantates aufgeweiteten Grundkörpers im Verlauf der Einwachsphase mehr oder weniger kontinuierlich zu
verringern und so die Größe und die Struktur der oben erwähnten Pufferzone zu beeinflussen.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachstehenden Beschreibung
mehrerer in der beigefügten Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele. Es zeigen:
Fig. 1 ein als Vollkörper ausgebildetes Zahnwurzelimplantat,
Fig. 2 ein als Hohlkörper mit Innengewinde ausgebildetes Zahnwurzelimplantat,
Fig. 3 ein als mit Längsschlitzen versehener Hohlkörper ausgebildetes
Zahnwurzelimplantat,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in Fig. 3, Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 einen Oberflächenausschnitt eines modifizierten Implantates
und
' Fig. 7 in stark vergrößertem Maßstab die über die Außenfläche
des Grundkörpers eines Implantates vorstehenden Fasern.
In Figur 1 ist 1 der aus einem biokompatiblen Kunststoff bestehende
Grundkörper eines Zahnwurzelimplantates. Die zylindrische
Außenfläche 2 des Grundkörpers 1 ist nicht glatt, sie hat vielmehr eine als aufgefasert bezeichenbare Mikrostruktur,
wie dies in vergrößertem Maßstab im dem Ausschnitt 3 des Grundkörpers 1 entsprechenden Kreis 4 angedeutet ist. Man
erkennt eine Vielzahl, von Fasern 5, die im Bereich ihres Überganges in den Grundkörper l eine Zone 6 aufweisen, in der
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ihr Querschnitt zum Grundkörper hin zunimmt. Die Fasern 5 werden mit anderen Worten von sich verjüngenden, unregelmäßigen
MikrovorSprüngen der Außenfläche 2 des Grundkörpers gebildet.
Während der größere Teil der Außenfläche des Grundkörpers 1 aufgefasert ist, bleibt dessen Stirnfläche 7 glatt.
Die glatte Stirnfläche 7 läßt sich nutzen, um mit dem Zahnwurzelimplantat
durch Spiegelschweißen ein Kunststoffteil zu verbinden, indem letzeres durch eine Reibbewegung mit der
Stirnfläche 7 verschmolzen wird.
Die Figur 2 zeigt einen mit einer zentralen Bohrung 8 versehenen Grundkörper 9, dessen zylindrische Außenfläche 2 wie im
Falle des Grundkörpers 1 wiederum aufgefasert ist. Die Bohrung 8 ist mit einem Innengewinde 10 zur Aufnahme nicht dargestellter
Schrauben versehen. Durch die Wahl eines geeigneten Schraubendurchmessers läßt sich das Implantat in leicht
aufgeweitetem Zustand in die zu seiner Aufnahme bestimmte Bohrung im Kiefer eines Patienten einsetzen.
Bei dem in den Figuren 3 bis 5 dargestellten Zahnwurzelimplantat weist der Grundkörper 11 außer einer zentralen Bohrung
8 vier über seinen Umfang verteilte, ein Aufspreizen erleichternde Schlitze 12 und vier zur Zentrierung und Rotationssicherung
dienende Längsrippen 13 auf.
Um ein Flachdrücken der Fasern 5 beim Einsetzen in eine hierfür vorbereitete Aufnahme im Kieferknochen eines Patienten zu
verhindern, kann es zweckmäßig sein, wie in Figur 6 dargestellt, die zylindrische Außenfläche 2 des jeweiligen Grundkörpers
zusätzlich mit warzen- und/oder stegförmigen Distanzhaltern
14 bzw. 15 zu versehen. Die Zwischenräume zwischen den Distanzhaltern 14 und 15 lassen sich im übrigen zur Anbringung
eines Überzuges aus einer das Knochenwachstum anregenden Substanz, vorzugsweise in Form von Kollagenen nutzen.
Figur 7 zeigt schließlich, daß es sich bei den Fasern 5 nicht um mehr oder weniger glatte und einen sich kontinuierlich
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verjüngenden Querschnitt aufweisende Gebilde handelt, sondern daß sie eine stark zerklüftete, lamellen- bzw. lappenförmige
Auswüchse aufweisende Struktur haben, die die Ansiedlung von Körpergewebezellen begünstigt. Die Länge der Fasern 5 kann
ungleich groß sein, sie beträgt bei Zahnimplantaten maximal 1 mm. Durch Verändern der Länge und der MikroStruktur der
Fasern 5 ist es möglich, das Implantat an die Struktur des zu seiner Aufnahme bestimmten Knochens anzupassen.
Dadurch, daß die Fasern 5 im Zuge der Herstellung der Implantate
gewissermaßen unter Aufbrechen ihrer Außenfläche aus dem jeweiligen Grundkörper extrahiert werden und es dabei zu einer
Streckung ihrer Molekülstrukturen kommt, stellt sich ein erwünschter Effekt ein, der darin besteht, daß es zu einer
Steigerung des &Egr;-Moduls kommt, die insbesondere zur Erhöhung der Zugfestigkeit des Fasermaterials gegenüber der Zugfestigkeit
des Kunststoffes des Grundkörpers führt.
In den Figuren sind Implantate mit einem im wesentlichen zylindrischen
Grundkörper dargestellt. Im Falle der Anwendung sogenannter Direktimplantate kann dem Grundkörper stattdessen
aber auch die Form der jeweils extrahierten Zahnwurzel gegeben werden.
MB:SA:SS
Claims (12)
1. Implantat, insbesondere Zahnwurzelimplantat, mit einem vorzugsweise im wesentlichen zylindrischen Grundkörper, dadurch
gekennzeichnet, daß der Grundkörper (i;9;ll) als elastischer Kunststoffkörper ausgebildet ist, daß mindestens ein
Teil der Außenfläche (2) des Grundkörpers (i;9;ll) aufgefasert
ist, daß die Fasern (5) der aufgefaserten Außenfläche (2) im grundkörpernahen Bereich jeweils eine Übergangszone
(6) mit sich zum Grundkörper (1;9;11) erweiterndem Querschnitt aufweisen und daß die Festigkeit des Kunststoffes im
Bereich der Fasern (5) größer als im übrigen Bereich des Grundkörpers (1;9;11) ist.
2. Implantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Grundkörper (9;11) mit einer zentralen Bohrung (8) versehen ist.
3.Implantat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper (11) mit sich über einen Teil seiner Länge erstreckenden Schlitzen (12) versehen ist.
4. Implantat nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bohrung (8) mit einem Innengewinde (10) versehen ist.
5. Implantat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch.gekennzeichnet, daß die Außenfläche (2) des Grundkörpers
mit von Vor Sprüngen des Grundkörpers gebildeten Distanzhaltern
(14,15) versehen ist (Fig. 6).
6. Implantat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Distanzhalter (14) warzenförmig ausgebildet sind.
7. Implantat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Distanzhalter (15) stegförmig ausgebildet sind.
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PATENTANWÄLTE
8. Implantat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche (2) des Grundkörpers
(11) mit Längsrippen (13) versehen ist.
9. Implantat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Fasern (5) ungleich
groß ist.
10. Implantat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Fasern (5) eine zerklüftete Oberflächenstruktur aufweisen.
11. Implantat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche (2) des Grundkörpers (1;9;11) mit einem das Knochenwachstum anregenden
Überzug versehen ist.
12. Implantat nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper eine an die
Form einer extrahierten Zahnwurzel angepaßte Kontur aufweist.
MB:SA:SS
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE29703296U DE29703296U1 (de) | 1997-02-11 | 1997-02-11 | Implantat, insbesondere Zahnwurzelimplantat |
Applications Claiming Priority (1)
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DE29703296U1 true DE29703296U1 (de) | 1998-06-04 |
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ID=8036468
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DE29703296U Expired - Lifetime DE29703296U1 (de) | 1997-02-11 | 1997-02-11 | Implantat, insbesondere Zahnwurzelimplantat |
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Country | Link |
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DE (1) | DE29703296U1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2233108A1 (de) * | 2009-03-23 | 2010-09-29 | Astra Tech AB | Knochenaufsatz |
-
1997
- 1997-02-11 DE DE29703296U patent/DE29703296U1/de not_active Expired - Lifetime
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EP2233108A1 (de) * | 2009-03-23 | 2010-09-29 | Astra Tech AB | Knochenaufsatz |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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R207 | Utility model specification |
Effective date: 19980716 |
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R156 | Lapse of ip right after 3 years |
Effective date: 20001201 |