Käst enschleifleit ung
Die Erfindung betrifft eine Kastenschleifleitung nach dem. Oberbegriff des Anspruches
1.
Derartige Kastenschleifleitungen werden in Industrie und Handwerk vielfach zur
Stromversorgung von Arbeitsplätzen, Industrieanlagen und Fließbändern eingesetzt.
Sie dienen der Zuführung von Arbeitsstrom und zunehmend auch von Daten über elektrische Leitungen zu Verbrauchern. Eine typische Kastenschleifleitung ist in den
Figuren 1 und 2 dargestellt. Sie besteht im wesentlichen aus einer Schleifleitungsschiene,
welche sich aus einer Vielzahl einzelner Elemente 1, die aneinander angefügt und mechanisch und elektrisch verbunden werden, zusammensetzt. Die Kastenschleifleitung
kann mit Verbindern 2 sowie mit Schienenhaltern versehen sein. An ihrem Ende weist sie eine Endeinspeisung 4 zur Zuführung von Strom und Daten
auf, wobei bei der in der Figur 2 dargestellten Ausführungsform fünf Leitungen 8
zur Stromleitung vorgesehen sind, nämlich eine an der Oberseite des im wesentlichen
rechteckigen Profils jedes Elements 1 der Schleifleitung und jeweils zwei an der linken bzw. rechten Seite. Das Profil ist an der Unterseite mit einem Schlitz
13 versehen, in welchen die Aufhängung eines Stromabnehmerwagens 6 eingreift, dessen Räder auf der geschlitzten Unterseite des Elements 1 laufen. Der Stromabnehmerwagen
6 kann von Hand oder elektrisch verfahrbar sein und führt den Strom
aus den verschiedenen elektrischen Leitungen 8 aus der Schleifleitung heraus dem
Verbraucher zu. An dem der Endeinspeisung 4 gegenüberliegenden Ende weist die Kastenschleifleitung eine Endkappe 5 auf.
In der Praxis entstehen Probleme bei der Verbindung verschiedener Elemente 1 zu
einer kompletten Kastenschleifleitung. Während die mechanische Verbindung durch Verbinder 2 relativ einfach erfolgen kann ergeben sich die Hauptprobleme bei der
elektrischen Verbindung. In der Vergangenheit erfolgte die elektrische Verbindung
beispielsweise durch ein elektrisch leitfähiges Endlosband, welches in die bauseits
montierte Kastenschleifleitung, die aus vielen einzelnen Elementen 1 besteht eingezogen
wird. Dies ermöglicht zwar ideale Stromübertragungseigenschaften, da keine elektrischen Verbindungen vorhanden sind sowie gute Laufeigenschaften für den
Stromabnehmer, hat jedoch den Nachteil einer sehr umständlichen Montage und geringen Flexibilität, da auch ein Abbau und Umbau der Schleifleitung nur sehr
schwer möglich ist.
Um einen erleichterten Aufbau zu ermöglichen wurden in der Vergangenheit häufig
elektrische Verbindungen bevorzugt, bei denen die elektrische Leitung jedes Elements
in einem am Ende dieses Elements angebrachten Verbindungsstück endete und zwei Verbindungsstücke aneinander angrenzender Elemente durch einen Kontaktstift
miteinander elektrisch verbunden wurden, welcher die Form eines Doppelkeils hat. Dieser Kontaktstift wird zunächst mit einem Hammer in den Verbinder
des einen Elements eingetrieben worauf das andere Element aufgesetzt und von seiner
Rückseite her mit Hilfe eines Bretts und eines Hammers auf die andere Seite des keilförmigen Kontaktstiftes aufgetrieben wird. Es ist ohne weiteres erkennbar,
daß auch diese Montageart sehr umständlich ist und, insbesondere bei vielen elektrischen
Leitungen in jedem Element, nur schwer durchzuführen ist. Darüberhinaus ist sie bei beengten Platzverhältnissen häufig nicht anwendbar und führt aufgrund
des Einsatzes von Schlaginstrumenten auch leicht zu Beschädigungen der gesamten Kastenschleifleitung. Schließlich weist diese Methode den Nachteil auf, daß eine einmal
bestehende Kastenschleifleitung aufgrund der starken Verklemmung der doppelkeilförmigen
Kontaktstifte nicht mehr leicht auseinanderzubauen ist, sondern meist ebenfalls mit Gewalt zerlegt werden muß.
Es besteht daher die Aufgabe, eine aus mehreren Elementen zusammengefügte Kastenschleifleitung
so weiterzubilden, daß sie auch bei beengten Platzverhältnissen schnell und einfach zusammensetzbar und ebenso einfach wieder zerlegbar ist.
Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen näher erläutert, welche zeigen:
Fig. 1 eine teilweise im Schnitt dargestellte seitliche Ansicht einer Kastenschleifleitung;
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Kastenschleifleitung gemäß Fig. 1 mit darin laufendem
Stromabnehmerwagen; und
Fig. 3 drei zueinander senkrechte, teilweise geschnittene Darstellungen (a, b, c)
einer erfindungsgemäßen Kastenschleifleitung.
Auf die in den Figuren 1 und 2 im Prinzip dargestellte Kastenschleifleitung wurde
ohne näheres Eingehen auf die Verbindung zweier aneinandergrenzender Elemente 1 bereits in der Beschreibungseinleitung eingegangen. Im folgenden wird daher im wesentlichen
auf Figur 3 Bezug genommen, aus welcher die Verbindung der elektrischen Leitungen 8 zweier aneinandergrenzender Elemente 1 deutlich wird.
Figur 3 zeigt ein Element 1 der erfindungsgemäßen Kastenschleifleitung in drei Ansichten
und teilweise im Querschnitt. Figur 3a ist eine Ansicht eines Elements 1 von vorn, ähnlich des in Figur 3 dargestellten Querschnitts durch ein Element 1. Das
Element 1 der Kastenschleifleitung besteht im wesentlichen aus einem rechteckigen
Kunststoffprofil, dessen Unterseite mit einem Schlitz 13 versehen ist. Innerhalb dieses
Elements 1 kann, wie es in Figur 2 dargestellt ist, ein Stromabnehmerwagen 6 verlaufen, wobei dessen Räder auf den Innenflächen der unteren Seite des Profils
laufen und dessen Schaft durch den Schlitz 13 nach unten austritt. An dem Stromabnehmerwagen 6 befinden sich (nicht dargestellte) Schleifer, welche mit den
Innenflächen der elektrischen Leitungen 8 in Verbindung stehen und so den Strom abnehmen können. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind vier elektrische
Leitungen 8, jeweils zwei an den sich gegenüberstehenden Seitenwänden des Profils,
vorgesehen. In anderen Ausführungsformen können zusätzliche elektrische Leitungen
8 an den Seitenwänden oder an der Oberseite vorgesehen sein. Die elektrischen Leitungen 8 können sowohl der Strom- als auch der Datenübertragung dienen.
Figur 3b zeigt das in Figur 3a frontal dargestellte Element 1 (in unterbrochener
Darstellung) von der Seite, Figur 3c in gleicher Weise von oben, wobei die Verbindungsbereiche
teilweise geschnitten dargestellt sind. Das Element 1 weist an einer Seite A für jede elektrische Leitung 8 ein Gewindestück 14 auf, durch welches zwei
Schrauben 10 von außen her in Richtung auf die flache elektrische Leitung 8 einschraubbar
sind. Bevor diese Schrauben 10 jedoch die elektrische Leitung 8 erreichen klemmen sie einen flachen Kontaktstift 9 zwischen ihrem Ende und der elektrischen
Leitung 8 ein. Durch die Verwendung von zwei Schrauben 10 wird sichergestellt, daß der Kontaktstift 9 fest verankert ist. Der vorzugsweise aus Kupfer, Messing
oder einem anderen gut leitfähigen Metall bestehende Kontaktstift 9 ist im wesentlichen
rechteckig und kann abgerundete Enden aufweisen. Er ist so lang, daß er, wenn er bis zum Anschlag in das Gewindestück 14 eingeführt ist noch um etwa
den gleichen Betrag über das Ende des Elements 1 hervorsteht, wodurch er in ein Verbindungsstück eines angrenzenden Elements 1 einführbar ist.
Am anderen Ende B des Elements 1 befinden sich Aufnahmevorrichtungen 15 für
die hervorstehenden Kontaktstifte 9 der Seite A des (in den Figuren b und c nicht
dargestellten) Elements 1. Jeder elektrischen Leitung 8 ist wiederum eine derartige
Aufnahmevorrichtung 15 zugeordnet. Jede Aufnahmevorrichtung 15 weist eine auf die elektrische Leitung 8 gepreßte Blattfeder 11 auf, wobei der Andruck dieser
Blattfeder 11 gegen die elektrische Leitung 8 durch eine Schraube 12 erfolgt, die
von außen durch ein Gewinde in der Aufnahmevorrichtung 15 eingedreht wird. Die Blattfeder 11 ist in ihrem Verlauf so geformt und vorgespannt, daß ihr Abstand zu
der elektrischen Leitung 8 zumindest in einem Teil ihres Verlaufs geringer ist als die
Breite des Kontaktstiftes 9, so daß der Kontaktstift 9 gegen den Federwiderstand
der Blattfeder 11 eingeschoben werden muß. In dem unteren Teil der Figur 3c ist
der eingeführte Kontaktstift 9 jeweils gestrichelt dargestellt.
Beide beschriebenen Verbindungsvorrichtungen, also das Gewindestück 14 und die
Aufnahmevorrichtung 15 sind, wie aus den Figuren 3a bis 3c hervorgeht nicht unmittelbar
am Ende des Elements 1 befestigt, sondern in Verbinderabstützungen 16 aus Kunststoff gelagert. In der dargestellten Ausführungsform dient jeweils eine
Verbmderabstützung 16 der Aufnahme von zwei nebeneinander angeordneten Verbindungsvorrichtungen
14 bzw. 15. Zur Lagerung der Verbinderabstützungen 16 in den Enden der Elemente 1 weisen diese Aufnehmungen auf, also im wesentlichen
einfache rechteckige Ausschnitte. Die Seitenwandungen dieser Ausschnitte bilden eine Feder und die Verbinderabstützung 16 weist an beiden Seiten entsprechende
Nuten auf, wobei durch Einschieben der Verbinderabstützungen 16 in die Ausnehmungen
in den Enden der Elemente 1 eine Nut- und Feder-Verbindung 19 zustande
kommt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel lagert jede Verbinderabstützung 16 zwei Verbindungsvorrichtungen 14 bzw. 15 in entsprechenden Kanälen, deren Innenform
etwa der Außenform der Verbindungsvorrichtungen 14 bzw. 15 entspricht. Etwa die Mitten beider Kanäle sind durch einen äußeren Griffbereich 18 miteinander
verbunden, mit welchem die Verbinderabstützung 16 ergriffen und gehandhabt werden kann.
Darüberhinaus weist jede Verbinderabstützung 16 an der Außenseite jedes Kanals
eine schlitzförmige Ausnehmung auf, durch welche die Schrauben 10 bzw. 12, die die
Feder bzw. die Kontaktstifte 9 fixieren, hindurchtreten. Durch das Anziehen dieser
Schrauben 10 bzw. 12 wird neben der Fixierung der Federn und der Kontaktstifte auch gleichzeitig die Verbinderabstützung 16 dadurch fixiert, daß die entsprechenden
Verbindungsvorrichtungen nach außen gedruckt werden, also sich gegen die Innenwandung
der Kanäle pressen.
Das Zusammenfügen der erfindungsgemäßen Kastenschleifleitung funktioniert wie
folgt:
Zunächst werden sämtliche Verbindungsvorrichtungen, also die Gewindestücke 14
und 15 in die entsprechenden Aufnahmekanäle der Verbinderabstützungen 16 eingeführt
und die Schrauben 10 bzw. 12 lose befestigt. Sodann werden die Verbinderabstützungen
16 in die Aufnahmen an den Enden der Elemente 1 eingeschoben und die Schrauben 10 bzw. 12 fest angezogen, so daß sowohl die Federn als auch
die Kontaktstifte sicher befestigt sind und gleichzeitig die Verbinderabstützungen
16 wie oben beschrieben fixiert werden. Anschließend werden die Elemente 1 an der
Montagestelle montiert. Hierzu wird zunächst ein Element 1 in an sich bekannter Weise mit Schienenhaltern 3 mechanisch befestigt. Anschließend wird das nächste
Element 1 montiert, wobei darauf geachtet wird, daß der Aufnahmeschlitz jeder offenen Vorrichtung 15 genau mit dem zugehörigen Kontaktstift 9 fluchtet. Beim
nachfolgenden Aufschieben des Elements 1 verrastet dessen Blattfeder 11 mit dem freien Ende des Kontaktstiftes 9, wodurch die elektrische Verbindung hergestellt
ist. Anschließend muß das neue Element 1 nur mehr mechanisch, beispielsweise mit
Schienenhaltern 3 befestigt werden.
Die erfindungsgemäße Kastenschleifieitung hat gegenüber dem eingangs beschriebenen
Stand der Technik erhebliche Vorteile. Zum einen ist es wesentlich einfacher, eine
längere Kastenschleifleitung aufzubauen, da weder Endlosmaterial eingezogen werden
muß, noch ein zeitraubendes Aufklopfen nachfolgender Elemente auf keilförmige Kontaktstifte notwendig ist. Zum anderen kann die Leitung auch schnell wieder zerlegt
werden und in anderen Varianten aufgebaut werden ohne daß die Gefahr besteht, die Bauteile zu beschädigen.
Durch die Verwendung der Verbinderabstützungen 16 können mehrere Verbindungsvorrichtungen
14 bzw. 15 schnell und einfach in einer Einheit in das Element 1 eingesetzt und dort sicher fixiert werden. Der Zusammenbau ist also wesentlich einfacher
als bei einzelnem Einsetzen der Verbindungsvorrichtungen in die Enden der Elemente 1. In alternativen Ausführungsformen können die Verbinderabstützungen
16 auch mehrere, nebeneinanderliegende Verbindungsvorrichtungen lagern, was den Vorteil weiter vergrößert. Während des Transports weisen die Verbinderabstützun-
gen 16 den Vorteil auf, daß die Verbindungsvorrichtungen und ihre Klemmelemente
gegen Stöße geschützt sind.