DE29520433U1 - Flugzeugkabine - Google Patents

Description

Annemarie Schmidt, Schwachhauser Heerstraße 239, 28211 Bremen

Flugzeugkabine

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Flugzeugkabine mit zwei übereinander anordbaren Schlafbereichen.

In Verkehrsflugzeugen sind üblicherweise im Fluggastraum BC (Business Class)-Schlafsitze sowie FC (First Class)-Sleeper vorgesehen, die Längsabmessungen, d.h. einen Abstand zwischen den Vorderkanten von zwei hintereinander angeordneten Sitzen, von z.B. 1,02 m (40 Zoll) bzw. z.B. 1,88 m (74 Zoll) aufweisen. Während der BC-Schlafsitz grundsätzlich ein Sitz mit lediglich einer neigungsverstellbaren Rückenlehne ist, weist der FC-Sleeper zusätzlich einen neigungsverstellbaren Fußteil auf, wodurch sich eine Art Liegestuhl ergibt. Beide Sitzarten weisen jedoch den Nachteil auf, daß sie keinen körpergerechten Schlafkomfort in ungestörter Intimsphäre sowie Schutz vor

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einem Diebstahl von z.B. Wertgegenständen oder wichtigen Unterlagen bieten. Dies ist insbesondere bei Langstrecken-Verkehrsflugzeugen nachteilig.

Für die Flugzeugbesatzung sind sogenannte "Crew Rest Areas" zwischen dem Cockpit und dem Fluggastraum bzw. im Unterflurbereich bekannt. Diese sind jedoch nicht vollkommen abgeteilt sowie nicht abschließbar und bieten somit weder eine ungestörte Intimsphäre noch Schutz vor Diebstahl.

Kabinen im Unterflurbereich weisen darüber hinaus den Nachteil auf, daß dazu ein Durchbruch vom Fluggastraum zum Unterflurbereich notwendig ist und, wenn sie überhaupt dort einrichtbar sein sollen, zumindest im Gangbereich ausreichende Stehhöhe gegeben sein muß. Dies ist eine Voraussetzung, die heute nur bei einem Teil der eingesetzten Flugzeuge erfüllt ist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Flugzeugkabine bereitzustellen, die einen körpergerechten Schlafkomfort in ungestörter Intimsphäre sowie Schutz vor einem Diebstahl bietet und auf einfache Weise, auch nachträglich, in ein Flugzeug einbaubar sowie jederzeit leicht herausnehmbar ist.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die E'lugzeugkabine zusätzlich einen Umkleidebereich mit im wesentlichen Stehhöhe umfaßt, durch eine abschließbare Tür vom Fluggastraum zugänglich, auf einem im Fluggastraum vorhandenen Schienensystem lösbar befestigbar und über Standardanschlüsse mit dem Versorgungssystem des Flugzeugs

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verbindbar ist.

Dabei kann vorgesehen sein, daß die Schlafbereiche in Längsrichtung des Flugzeugs anordbar sind.

Weiterhin kann vorgesehen sein, daß der Umkleidebereich zwischen der Tür und den Schlafbereichen angeordnet ist.

Vorzugsweise ist die Tür in einer zu der Längsrichtung der Schlafbereiche parallelen Außenwand der Flugzeugkabine angeordnet.

In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß der zweite Schlafbereich von dem ersten derart abgeteilt ist, daß zwei separate Einzel-Schlaf zellen mit jeweils einem Schlafbereich und einem Umkleidebereich entstehen, wobei der zweite Schlafbereich durch eine zweite, neben der ersten angeordnete, abschließbare Tür vom Fluggastraum zugänglich ist. Mittels der Abteilung erhält man eine Flugzeugkabine mit zwei separaten Einzel-Schlafzellen anstelle einer Doppel-Schlafzelle, wobei der Schlafbereich 22 hochklappbar gestaltet sein kann und somit die erfindungsgemäße Flugzeugkabine 10 auch zu einer einzelnen Einzel-Schlafzelle umgewandelt werden kann.

Dabei kann vorgesehen sein, daß die zwei separaten Einzel-Schlafzellen durch eine abschließbare Zwischentür miteinander verbindbar sind.

Durch die abschließbare Zwischentür läßt sich eine Doppel-

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Schlafzelle auf einfache Weise in zwei separate Einzel-Schlaf zellen umwandeln und umgekehrt.

Weiterhin kann vorgesehen sein, daß jede Einzel- bzw. Doppelschlafzelle mindestens eine Ablageeinrichtung umfaßt.

Außerdem kann vorgesehen sein, daß jede Einzel- bzw. Doppel-Schlafzelle mindestens eine Schrankeinrichtung umfaßt.

Darüber hinaus kann vorgesehen sein, daß jede Einzel- bzw. Doppel-Schlafzelle mindestens eine Schreibeinrichtung umfaßt.

In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß jeder Schlafbereich jeweils ein Schlaf-Kuvert umfaßt. Das Schlaf-Kuvert ermöglicht eine Mehrfachbelegung durch hygienischen Schutz der Berührungsflächen und bietet eine servicefreundliche Anwendung.

Außerdem kann vorgesehen sein, daß die Flugzeugkabine Standard-Außenabmessungen aufweist, d.h., daß sie ohne Änderung an Struktur oder Ausrüstung des Flugzeuges als standardisiertes Ausstaltungs-Modul einsetzbar ist. Damit ist u.a. gemeint, daß z.B. vier FC-Sleeper durch genau eine Doppel-Schlafzelle sowie vier BC-Schlafsitze ersetzbar sind.

Dabei kann vorgesehen sein, daß die Flugzeugkabine auf beiden Seiten des Fluggastraumes einbaubar ist.

Schließlich kann auch vorgesehen sein, daß die Flugzeug-

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kabine in der Mitte des Fluggastrauines einbaubar ist.

Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß durch die erfindungsgemäße Gestaltung der Flugzeugkabine eine abgeschlossene Kabine mit körpergerechtem Schlafkomfort in ungestörter Intimsphäre und Schutz vor Diebstählen bereitgestellt wird, die auf einfache Weise, d.h. durch Verwendung des in jedem Flugzeug für unter anderem die Sitze vorgesehenen Schienensystems, im Fluggastraum - und damit mit im wesentlichen Stehhöhe im Umkleidebereich - ohne der Notwendigkeit eines Durchbruchs einbaubar bzw. nachrüstbar ist. Weiterhin kann bei der Ausgestaltung der Flugzeugkabine auf die im Fluggastraum ohnehin vorhandenen Standardanschlüsse zurückgegriffen werden. Die mit der Erfindung verbundenen Vorteile stellen für die Fluggesellschaften einen Wettbewerbsvorteil dar, der werbewirksam eingesetzt werden kann. Die erfindungsgemäße Flugzeugkabine ist für jedes Fluggastraumsystem standardisierbar und ermöglicht einen vielseitigen Einsatz eines Flugzeugs durch ein leichtes und schnelles Umrüsten des Flugzeugs (Quick Change) je nach Einsatzanforderungen.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachstehenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel anhand der schematischen Zeichnungen im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:

Fig. 1 einen Schnitt durch ein Flugzeug im Bereich des Fluggastraums mit einer in der Mitte und einer seitlich eingebauten Flugzeugkabine gemäß der vorliegenden Erfindung;

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Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeils A auf die in Fig. 1 gezeigte mittig eingebaute Flugzeugkabine ;

Fig. 3 eine Aufsicht auf die in Fig. 1 gezeigte mittig eingebaute Flugzeugkabine im Schnitt;

Fig. 4 eine perspektivische Ansicht von einer der beiden Schlafzellen, die zusammen die erfindungsgemäße Flugzeugkabine von Fig. 1 bilden; und

Fig. 5 eine perspektivische Ansicht von der anderen der beiden Schlafzellen, die zusammen die erfindungsgemäße Flugzeugkabine von Fig. 1 bilden.

Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch ein Flugzeug im Bereich des Fluggasträumes 16. In dem Fluggastraum 16 können FC-Sleepers 38 in drei durch Gänge voneinander getrennten Gruppen angeordnet werden. Im vorliegenden Fall sind die in der Mitte und auf der rechten Seite anordbaren FC-Sleepers durch jeweils eine erfindungsgemäße Flugzeugkabine 10 ersetzt worden. Beide Flugzeugkabinen 10 sind auf dem im Boden vorhandenen Schienensytem 18 lösbar befestigt. Die Flugzeugkabinen 10 sind derart gestaltet und angeordnet, daß sie quer zur Längsrichtung des Flugzeugs zugänglich sind, Fluggäste sich im Stehen umkleiden und in Längsrichtung zu dem Flugzeug schlafen können. Da während des Starts und der Landung alle Fluggäste eine Sitzposition angenommen haben und angeschnallt sein müssen sowie aus Platz-, Gewichts- und damit verbundenen Kostengründen können z.B. vier FC-Sleepers (d.h. zwei Reihen mit jeweils zwei FC-Sleepers) durch eine Flugzeugkabine 10 sowie vier BC-Schlafsitze ersetzt werden. Auf Langstreckenflügen, können dann von vier Fluggästen jeweils zwei während jeweils

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der halben Flugzeit schlafen. Beide Flugkabinen 10 weisen auf der linken Seite {Außenwand 24) Türen auf. Hinter den Türen erstreckt sich ein kleiner Umkleidebereich 12 mit Stehhöhe, und dahinter wiederum erstrecken sich zwei übereinander angeordnete Schlafbereiche 20 und 22. Während die mittige Flugzeugkabine als eine Kabine mit zwei separaten Einzel-Schlafzellen 30 gestaltet ist, ist die rechte Flugzeugkabine 10 als eine Doppel-Schlafzelle 32 gestaltet. Durch Hochklappen des Schlafbereichs 22 in der seitlichen Flugzeugkabine 10 kann diese zu einer einzelnen Einzel-Schlafzelle umgewandelt werden. Oben bzw. an der Seite kann die jeweilige Flugzeugkabine 10 mit den in diesen Bereichen vorhandenen Versorgungssystemen (Luft, Licht, Bordservice etc.) verbunden werden.

Fig. 2 zeigt eine Ansicht in Richtung des Pfeils A auf die in Fig. 1 gezeigte mittig eingebaute Flugzeugkabine 10. In der Außenwand 24 sind zwei abschließbare Türen 14 und 26 angeordnet, die einen Zutritt zu den zwei separaten Einzel-Schlaf zellen ermöglichen. Gestrichelt sind zusätzlich die Schlafpositionen von Fluggästen dargestellt.

Fig. 3 zeigt eine Aufsicht auf die in Fig. 1 gezeigte mittig eingebaute Flugzeugkabine im Schnitt. Daraus ergeben sich Umkleidebereiche 12a und 12b, die durch eine mittig angeordnete Zwischentür 28 wieder zu einem Umkleidebereich 12 vereint werden können und es somit ermöglichen, daß zwei Einzel-Schlafzellen 30 in eine Doppel-Schlafzelle 32 umwandelbar sind.

Fig. 4 zeigt eine perspektivische Ansicht von einer der

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beiden Schlafzellen, die zusammen die erfindungsgemäße Flugzeugkabine 10 von Fig. 1 bilden,, Die Einzel-Schlafzel-Ie 30 ist durch eine Tür 26 von außen begehbar und weist hinter der Tür 25 einen Umkleidebereich 12b sowie eine Ablageeinrichtung 34 auf. Die Ablageeinrichtung 34 resultiert hier aus der Gestaltung der Flugzeugkabine 10 mit Aussparungen an ihrer kurzen Seite zur Schaffung einer Erweiterung des Fußfreiraums für Fluggäste auf den ersten Sitzreihen hinter der Flugzeugkabine 10. Zu der Einzel-Schlaf zelle 3 0 gehört ein Schlafbereich 22 mit einem Schlaf-Kuvert 40, der über einem Schlafbereich 20 (siehe Fig. 5) angeordnet ist. Die Einzel-Schlafzelle 30 ist von der anderen Einzel-Schlafzelle durch eine Zwischentür 28 und durch eine sich direkt vor dem Schlafbereich 22 vertikal über die gesamte Länge des Schlafbereichs nach unten und ab der Zwischentür 28 zu dem Fußende hin nach oben erstreckende Trennwand 36 getrennt.

Fig. 5 zeigt die entsprechende Gestaltung der zweiten Einzel-Schlafzelle 30. Ein Umkleidebereich 12a mit einer Ablageeinrichtung 34 ist über eine Tür 14 von außen zugänglich. Hinter dem Umkleidebereich 12a erstreckt sich quer dazu ein Schlafbereich 20 mit einem Schlaf-Kuvert 40, wobei der Schlafbereich 20 sich unterhalb des Schlafbereiches 22 befindet.

Die in der vorangehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

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Bezugszeichenliste

10 Flugzeugkabine

12 Umkleidebereich

12a, 12b Umkleidebereich

14 erste Tür

16 Fluggastraum

18 Schienensystem

20 erster Schlafbereich

22 zweiter Schlafbereich

24 Außenwand

26 zweite Tür

28 Zwischentür

30 Einzel-Schlafzelle

32 Doppel-Schlafzelle

34 Ablageeinrichtung

36 Trennwand

38 FC-Sleeper

40 Schlaf-Kuvert

Claims (13)

Annemarie Schmidt, Schwachhauser Heerstraße 239, 2 8211 Bremen Flugzeugkabine Ansprüche

1. Flugzeugkabine mit zwei übereinander anordbaren Schlafbereichen, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich einen Umkleidebereich (12) mit im wesentlichen Stehhöhe umfaßt, durch eine abschließbare Tür (14) vom Fluggastraum ' (16) zugänglich, auf einem im Fluggastraum (16) vorhandenen Schienensystem (18) lösbar befestigbar und über Standardanschlüsse mit dem Versorgungssystem des Flugzeugs verbindbar ist.

2. Flugzeugkabine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlafbereiche (20, 22) in Längsrichtung des Flugzeugs anordbar sind.

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3. Flugzeugkabine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Umkleidebereich (12) zwischen der Tür
(14) und den Schlafbereichen (20, 22) angeordnet ist.

4. Flugzeugkabine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tür (14) in einer zu der
Längsrichtung der Schlafbereiche (20, 22) parallelen Außenwand (24) der Flugzeugkabine (10} angeordnet ist.

5. Flugzeugkabine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Schlafbereich (22) von dem ersten (20) derart abgeteilt ist, daß zwei separate Einzel-Schlafzellen (30) mit jeweils einem Schlafbereich
(20 bzw. 22) und einem Umkleidebereich (12a bzw.
12b) entstehen, wobei der zweite Schlafbereich (22) durch eine zweite, neben der ersten (14) angeordnete, abschließbare Tür (26) vom Fluggastraum (16) zugänglich ist.

6. Flugzeugkabine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zwei separaten Einzel-Schlafzellen (30) durch eine abschließbare Zwischentür (28) miteinander verbindbar sind.

7. Flugzeugkabine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede Einzel- bzw. Doppel-Schlaf
zelle (30 bzw. 32) mindestens eine Ablageeinrichtung (34) umfaßt.

8. Flugzeugkabine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede Einzel- bzw. Doppel-Schlafzelle
(30 bzw. 32) mindestens eine Schrankeinrich-

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tung umfaßt.

9. Flugzeugkabine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede Einzel- bzw. Doppel-Schlaf zelle {30 bzw. 32) mindestens eine Schreibeinrichtung umfaßt.

10. Flugzeugkabine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schlafbereich (20, 22) jeweils ein Schlaf-Kuvert (40) umfassen.

11. Flugzeugkabine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie Standard-Außenabmessungen aufweist.

12. Flugzeugkabine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie auf beiden Seiten des Fluggastraumes (16) einbaubar ist.

13. Flugzeugkabine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie in der Mitte des Fluggastraumes (16) einbaubar ist.