DE29517684U1 - Werkzeug, insbesondere chirurgisches Werkzeug in der Ausführung als enorale Schraub- und Bohrhilfe in der Osteosynthese - Google Patents
Werkzeug, insbesondere chirurgisches Werkzeug in der Ausführung als enorale Schraub- und Bohrhilfe in der OsteosyntheseInfo
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Description
Beschreibung
Werkzeug, insbesondere chirurgisches Werkzeug in der Ausführung als enorale Schraub- und Bohrhilfe in der Osteosynthese
5
Die Erfindung bezieht sich zunächst allgemein auf ein Werkzeug zum drehenden Eingriff an Stellen, die in der gedachten
Drehachse nicht direkt zugänglich sind, da ein vor der Eingriff stelle liegendes Hindernis dies verwehrt. Die Erfindung
bezieht sich insbesondere auf ein chirurgisches Werkzeug, wie es beispielsweise in der Osteosynthese gebräuchlich ist, wobei
im Winkel zur gedachten Drehachse eine Handhabe ausgebildet ist. Dadurch kann beispielsweise zwischen Lippe und Kiefer
ein drehender Eingriff ausgeführt werden.
Beim üblichen Schraubendreher liegt der Betätigungshandgriff
bzw. die Handhabe in der Verlängerung der Schraubenlängsachse. Mit dem Handgriff kann der notwendige Druck in Richtung
Schraubenkopf ausgeübt werden, der erforderlich ist, um während des Drehens zu verhindern, daß die Dreherklinge aus
ihrer Aufnahme im Schraubenkopf herausspringt. Üblicherweise hat ein Schraubendreher eine gewisse Mindestlänge, und man
benötigt oberhalb des Schraubenkopfes in Achsrichtung einen Freiraum für den Griff und die betätigende Hand. In Fällen,
in denen das nicht möglich ist, hilft man sich mit einem Winkeltrieb.
Ein Beispiel aus dem Bereich der Chirurgie ist die Osteosynthese des operativ durchtrennten Kieferknochens mittels
Schrauben. Da im Seitenbereich der Kiefer kein Betätigungsfreiraum vorliegt, weil durch die aufliegenden Wangenweichteile
der Raum begrenzt ist, ist üblicherweise ein Durchstich der Wange erforderlich. Durch diesen Durchstich erfolgt das
Bohren, Gewindeschneiden und Eindrehen von Schrauben. Um die Schrauben nach Abschluß der Heilphase wieder zu entfernen,
ist üblicherweise die Wange nochmals zu durchstechen.
TJm die geschilderte beachtliche Belastung des Patienten zu mindern, ist auch schon versucht worden, wenigstens die
Schrauben ohne Wangendurchstich vom Mundvorhof aus herauszudrehen. Dafür ist die Verwendung von Schraubendrehern mit
Winkelgetrieben der verschiedensten Art, z. B. mit Zahnradoder Ratschengetriebe vorgeschlagen worden. Hierbei ist es
schwierig, den erforderlichen Druck auf den Schraubenkopf auszuüben, um die manchmal sehr fest eingewachsenen Schrauben
zu lösen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das geschilderte Werkzeug so weiterzuentwiekeln, daß auch bei Hindernissen in
der Achslinie bzw. der gedachten Achse Druck ausgeübt werden kann.
Die Lösung der geschilderten Aufgabe erfolgt durch ein Werkzeug nach Anspruch 1. Hierbei ist eine weitere Handhabe zumindest
in etwa mit der Achse fluchtend ausgebildet, wobei von dieser weiteren Handhabe ein drucksteifes von der Achse
0 ausbauchendes und vom Achsbereich wegführendes Formteil zur ersten Handhabe ausgebildet ist. Dieses Formteil bildet ein
stabiles Zwischenstück zwischen der weiteren Handhabe und der ersten Handhabe. Durch entsprechende Formgebung kann ein Hindernis
im Achsbereich umgangen werden. So kann haarnadelförmig um die Wange herum Druck in den Mundvorhof hineingeleitet
werden bis zum drehenden Eingriff, beispielsweise in Form eines Schraubendrehers oder bis zu einer Klinge, die in einer
Kupplung eingesetzt ist. Es kann dann ebenso Druck ausgeübt werden wie es bei einem gewöhnlichen Schraubendreher der Fall
ist.
Beim Werkzeug mit der besonderen weiteren Handhabe erzielt man in der Ausführung als chirurgisches Werkzeug den weiteren
Vorteil, daß am Einsatzbereich anliegende Weichteile durch das Formteil so weit vom Operationsfeld abgehalten werden
können, daß der Operateur ausreichend freien Einblick behält. Bei einem Werkzeug für Osteosynthesezwecke können so die auf
den Kieferseitenflächen aufliegenden Wangenweichteile vom
Operationsfeld abgehalten werden. Das drucksteife Formteil kann in seiner Gestaltung hierfür optimiert werden. Bei einem
Werkzeug mit drucksteifem Formteil der geschilderten Art können die üblichen Wangenretraktoren entfallen, mit denen üblicherweise
spezielle Instrumente zur Führung von Bohrern und Schraubern ausgerüstet sind. Das drucksteife Formteil als
Zwischenstück zwischen der weiteren Handhabe und dem Winkeltrieb übernimmt diese Funktion, wobei es keine Schwierigkeiten
bereitet, die Verbindung dieses Formteils einstellbar zu gestalten und damit das Ausmaß der Wangenretraktion den Erfordernissen
anzupassen. Entscheidend ist jedoch, daß ein Wangendurchstich oder den anderen Operationsfeldern entsprechend
schmerzhafte Eingriffe vermieden oder minimiert werden können.
Beim Werkzeug braucht die Eingriffsachse mit der Antriebsachse
in der ersten Handhabe nicht identisch zu sein. Es ist jedoch vorteilhaft, wenn die gedachte Achse der weiteren
Handhabe in der Verlängerung der Achse des drehenden Eingriffs liegt. Man kann dann mit der Handhabe die Richtung
beispielsweise eines Bohrloches genau bestimmen und einhalten.
Es ist vorteilhaft, wenn am drehenden Eingriff eine Kupplung vorgesehen ist, die als Aufnahme für Schrauberklingen,
Schraubenköpfe, Bohrer oder Gewindebohrer dienen kann.
Die Erfindung soll nun anhand eines in der Zeichnung grob schexnatisch wiedergegebenen Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden:
Wiedergegeben ist der horizontale Querschnitt durch das Operationsgebiet
bei eingesetztem Werkzeug in der Ausführung als chirurgisches Werkzeug. Die bei der Operation getrennten Tei-Ie
1 und 2 eines Kieferknochens sind mittels Schrauben 3 wieder zu verbinden. Eine Klinge 4 ist an einer ersten Handhabe
5 in der Ausführung als Winkel-Schraubendreher eingesetzt. Eine weitere Handhabe 8 ist durch ein drucksteifes Formteil 6
mit der ersten Handhabe 5 drehbeweglich mittels des Formteils 6 verbunden. Hierdurch kann um eine Wange 7 herum die weitere
Handhabe 8 mittels des drucksteifen Formteils 6 das Operationsgebiet die Wange 7 umgehend erreichen. In Richtung des
Pfeils 9 kann Druck von der weiteren Handhabe auf den drehenden Eingriff mittels der Klinge 4 während der Betätigung der
Handhabe 5 zum Schrauben ausgeübt werden. Der Pfeil 9 liegt in der gedachten Drehachse.
Claims (7)
1. Werkzeug zum drehenden Eingriff an Stellen, die in der gedachten
Drehachse nicht direkt zugänglich sind, insbesondere chirurgisches Werkzeug, wobei im Winkel zur Drehachse eine
Handhabe (5) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Handhabe (8) zumindest in etwa mit der Achse fluchtend ausgebildet ist, wobei von der weiteren Handhabe (8) ein drucksteifes von der Achse ausbauchendes und vom Achsbereich wegführendes Formteil (6) zur ersten Handhabe (5) ausgebildet ist.
dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Handhabe (8) zumindest in etwa mit der Achse fluchtend ausgebildet ist, wobei von der weiteren Handhabe (8) ein drucksteifes von der Achse ausbauchendes und vom Achsbereich wegführendes Formteil (6) zur ersten Handhabe (5) ausgebildet ist.
2. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Handhabe (5) und die weitere Handhabe (8) drehbeweglich
hinsichtlich der gedachten Achse miteinander verbunden sind.
3. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß es als Schraubendreher mit einem Winkeltrieb als chirurgisches
Werkzeug ausgeführt ist.
4. Werkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß es als Lochbohrer mit einem Winkeltrieb als chirurgisches
Werkzeug ausgeführt ist.
5. Werkzeug nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eingriffsachse mit der Antriebsachse nicht identisch
ist.
6. Werkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch eine Kupplung am
drehenden Eingriff als Aufnahme für Schrauberklingen, Schraubenköpfe, Bohrer oder Gewindebohrer.
7. Werkzeug nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die gedachte Achse der weiteren Handhabe {8) in der Verlängerung der Achse des drehenden Eingriffs liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29517684U DE29517684U1 (de) | 1995-11-08 | 1995-11-08 | Werkzeug, insbesondere chirurgisches Werkzeug in der Ausführung als enorale Schraub- und Bohrhilfe in der Osteosynthese |
Applications Claiming Priority (1)
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DE29517684U DE29517684U1 (de) | 1995-11-08 | 1995-11-08 | Werkzeug, insbesondere chirurgisches Werkzeug in der Ausführung als enorale Schraub- und Bohrhilfe in der Osteosynthese |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29517684U1 true DE29517684U1 (de) | 1996-03-07 |
Family
ID=8015148
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE29517684U Expired - Lifetime DE29517684U1 (de) | 1995-11-08 | 1995-11-08 | Werkzeug, insbesondere chirurgisches Werkzeug in der Ausführung als enorale Schraub- und Bohrhilfe in der Osteosynthese |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE29517684U1 (de) |
Citations (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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- 1995-11-08 DE DE29517684U patent/DE29517684U1/de not_active Expired - Lifetime
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