DE29508016U1 - Getriebeanordnung - Google Patents
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Description
• &bgr;
Getriebeanordnung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Getriebeanordnung gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1.
Derartige Getriebeanordnungen werden insbesondere bei Traktoren verwendet. Das Power-Shift-Getriebe
solcher Getriebeanordnungen besteht dabei beispielsweise aus wenigstens zwei parallelen Wellen und mehreren Paaren von ständig miteinander in Eingriff stehenden Zahnrädern,
wobei jeweils ein Zahnrad jedes Paares antriebsmäßig fest mit einer Welle verbunden ist
und das andere Zahnrad dieses Paares über eine von einem Strömungsmediumdruck (Hydraulikdruck) betätigbare Kupplung an die andere Welle ankuppelbar ist. Das Lastschaltgetriebe
ist bevorzugt ein Lastschalt-Wendegetriebe mit wenigstens zwei hydraulischen Kupplungen,
die für vorwärts und rückwärts wahlweise durch einen Strömungsmediumdruck (Hydraulikdruck) aktivierbar sind. Weiterhin ist das Lastschalt-Wendegetriebe als mehrstufiges
Gruppengetriebe ausgebildet, und zwar für unterschiedliche Geschwindigkeitsbereiche für
Vorwärts und Rückwärts.
Die Kupplungen sind dabei in der Regel Lamellenkupplungen.
Nachteilig bei den bekannten Getriebeanordnungen ist, daß insbesondere dann, wenn das Umschalten
des Power-Shift-Getriebes von einem Gang in den nächsten Gang bei höheren Geschwindigkeiten,
d.h. bei schnelleren Gruppen des Gruppengetriebes erfolgt, dies große Geschwindigkeitsdifferenzen
(beispielsweise bis zu 9 km/h) und damit ein ruckartiges Ändern der
Geschwindigkeit des Antriebs bzw. der Fahrgeschwindigkeit bedingt. Dies führt beispielsweise
bei Traktoren und Transportarbeiten mit auflaufgebremsten Anhängern dazu, daß beim Zurückschalten
die Auflaufbremse des Anhängers aktiviert wird und der Fahrer diesen Vorgang als sehr ruckartig und unangenehm empfindet.
Bei schweren Arbeiten, beispielsweise bei Feldarbeiten, wie Pflügen oder bei Arbeiten mit
Kombinationen von mehreren Geräten, wie Kreiselegge und Sämaschine usw. ist andererseits
ein schneller Lastwechsel bzw. ein Schalten erforderlich, bei dem eine Unterbrechung der Zugkraft
im wesentlichen nicht eintritt, um so einen erhöhten Verschleiß der Kupplungen oder de-
ren Lamellen sowie insbesondere auch zu vermeiden, daß ein zeitraubendes und erneutes Anfahren
des Traktors bei diesen Arbeiten erfolgen muß.
Aufgabe der Neuerung ist es, eine Getriebeanordnung aufzuzeigen, die einerseits das ruckartige
Verhalten der Getriebeanordnung beim Schalten des Power-Shift-Getriebes vermeidet, aber im
Bedarfsfalle auch ein schnelles, kraftschlüssiges Schalten bei höheren Belastungen ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Getriebeanordnung entsprechend dem kennzeichnenden
Teil des Schutzanspruches 1 ausgebildet.
Die neuerungsgemäße Getriebeanordnung eignet sich insbesondere für Traktoren, Baumaschinen
oder dgl. Arbeits-Fahrzeuge, aber auch für den Antrieb anderer Arbeitsmaschinen.
Durch Betätigung des Auslösers, der beispielsweise ein Schalter oder Taster ist, wird über die
Steuerventileinrichtung die wenigstens eine Kupplung des Lastschaltgetriebes kurzfristig, d.h.
für eine vorgegebene Zeitperiode geöffnet, so daß während dieser Zeit dann ein kraftfreies
Schalten des Power-Shiftgetriebes möglich ist und es dadurch bei größeren Geschwindigkeiten
nicht zu dem ruckartigen Verhalten kommt. Durch das Zeitglied ist gewährleistet, daß die Deaktivierung
der Kupplung nur sehr kurzzeitig erfolgt und auch bei einem längeren oder dauerhaften
Betätigen des Auslösers stets nur für eine vorgegebene kurze Zeit die Unterbrechung des
Antriebsstranges eintritt, so daß insbesondere auch bei Bergfahrten eines die Getriebeanordnung
aufweisenden Fahrzeugs (Traktors oder Baumaschine) die kraftschlüssige Verbindung zwischen
dem antreibenden Motor und der wenigstens einen angetriebenen Achse gewährleistet ist.
Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Getriebeanordnung besteht auch darin, daß die
elektrische Steuereinrichtung mit dem Zeitglied sowie die Ventilsteuereinrichtung problemlos
an Getriebeanordnungen, die das Poweshift-Getriebe und das Lastschaltgetriebe oder Lastschalt-Wendegetriebe
aufweisen, montiert werden können, ohne daß ein Eingriff in diese Getriebe notwendig ist. Die Steuerventileinrichtung und die diese ansteuernde elektrische Steuereinrichtung
mit Zeitglied, Auslöser sowie mit weiteren Elementen eignen sich also sowohl als
Nachrüstsatz, als auch für eine serienmäßige Erstmontage.
Die Neuerung wird im folgenden anhand der Figur, die in vereinfachter Darstellung und im
Blockdiagramm eine Ausführung der neuerungsgemäßen Getriebeanordnung zeigt, näher erläutert.
Die dargestellte Getriebeanordnung besteht im wesentlichen aus einem bei der dargestellten
Ausführungsform vierstufigen Powershift-Getriebe 1, welches bei der dargestellten Ausführungsform
als vierstufiges Getriebe ausgebildet ist und in Serie mit einem Lastschalt- und Wendegetriebe
2 in einem Antriebsstrang vorgesehen ist, und zwar zwischen einer Eingangswelle und einer den Endantrieb 21 antreibenden Ausgangswelle 4. Bei der dargestellten Ausführungsform
ist das Powershift-Getriebe 1 als vierstufiges Getriebe ausgebildet, und zwar mit insgesamt
acht ständig in Eingriff stehenden Zahnrädern 5, von denen jeweils eines fest mit der Eingangswelle
3 des Getriebes 1 oder mit einer Zwischenwelle 6 dieses Getriebes verbunden ist,
während das andere Zahnrad über eine hydraulisch betätigbare Lamellenkupplung 7 mit der
Zwischenwelle 6 bzw. mit der Eingangswelle 3 gekoppelt werden kann, so daß durch Aktivieren
jeweils einer Lamellenkupplung vier unterschiedliche Gänge möglich sind, und zwar durch
entsprechende Betätigung eines Steuerhebels bzw. Powershift-Hebels 8 einer hydraulischen
Steuereinrichtung 9.
Das Lastschalt-Wendegetriebe 2, dessen Eingangswelle 10 über eine nicht schaltbare Getriebeanordnung
11 mit der Zwischen- oder Ausgangswelle 6 des Powershiftgetriebes 1 verbunden
ist, ist bei der dargestellten Ausführungsform als vierstufiges Gruppengetriebe mit zwei hydraulischen
Lamellenkupplungen 12 und 13 ausgeführt, und zwar für einen Vorwärts- und
Rückwärtsantrieb und ist durch einen nicht dargestellten Schalthebel schaltbar.
In der Figur sind mit 14 und 15 die hydraulischen Steuer leitungen für die beiden Lamellenkupplungen
12 und 13 bezeichnet. In diesen Steuerleitungen ist eine Ventilanordnung 16, die im
einfachsten Fall von einem Hydraulik- oder Steuerventil gebildet ist, welches im aktivierten
Zustand den Hydraulikdruck von den Steuerleitungen 14 und 15 nimmt bzw. die Lamellenkupplungen
12 und 13 deaktiviert. Die Ventilanordnung 16 wird von einer ein Zeitglied 17 aufweisenden
elektrischen Steuereinrichtung 18 angesteuert. Zur Betätigung der Steuereinrichtung
• &bgr;
ist ein Taster 19 vorgesehen, der sich bei der dargestellten Ausführungsform am Steuerhebel 8
befindet. Die Steuereinrichtung 18 wirkt weiterhin mit einem Schalter oder Sensor 20 zusammen,
der an dem Lastschalt-Wendegetriebe 2 vorgesehen ist und in den langsamen Gruppen des
Lastschalt-Wendegetriebes 2 die Aktivierung der Ventileinrichtung 16 und damit die Deaktivierung
der Lamellenkupplungen 12 und 13 sperrt. Der Sensor 20 wirkt dabei mit dem Schalthebel
dieses Getriebes zusammen.
Die dargestellte Getriebeanordnung eignet sich insbesondere für den Antrieb von Arbeitsmaschinen,
wie Traktoren, Baumaschinen und dgl., wobei der von der Ausgangswelle 4 angetriebene
Endantrieb 21 dann wenigstens eine angetriebene Achse einer solchen Arbeitsmaschine
ist.
Die Arbeitsweise der Getriebeanordnung läßt sich, wie folgt, beschreiben:
Befindet sich das Lastschalt-Wendegetriebe 2 in einer der beiden oberen Schaltstellungen
(schnellere Gruppen), so besteht beim Schalten des Powershift-Getriebes 1 mittels des Hebels 8
die Möglichkeit, durch manuelles Drücken des Tasters 19 die Steuereinrichtung 18 zu aktivieren,
und zwar derart, daß für eine durch das Zeitglied 17 fest vorgegebene Zeitdauer die Ventileinrichtung
16 geschaltet bzw. aktiviert wird und dadurch durch Wegfall des hydraulischen
Druckes an den Steuerleitungen 14 und 15 die beiden Lamellenkupplungen 12 und 13 für die
Zeitdauer T kurzzeitig geöffnet werden, so daß während des Schaltens des Powershift-Getriebes
die Antriebsverbindung unterbrochen, hierdurch die Lamellenschaltpakete der Lamellenkupplungen
7 völlig belastungsfrei ab- und zugeschaltet werden, wobei die Lamellenkupplungen 12
und 13 nach dem Ablauf der Zeit T wieder durch den sich bei deaktivierter Ventileinrichtung
an den Steuerleitungen 14 und 15 aufbauenden Hydraulikdruck zugeschaltet werden. Hierdurch
wird ein absolut ruckfreier Schaltvorgang beim Schalten des Power-Shiftgetriebes 1 erreicht,
obwohl beim Schalten des Power-Shiftgetriebes 1 von einem Gang in den nächsten Gang erhebliche
Änderungen des Übersetzungsverhältnisses auftreten und dabei bei in den beiden schnelleren Gruppen geschalteten Lastschalt- und Wendegetriebes 2 auch erhebliche Geschwindigkeitsdifferenzen
bei vorgegebener Drehzahl des antreibenden Motors.
In den beiden langsameren Gruppen ist die Steuereinrichtung 18 durch den Sensor 20 gesperrt,
d.h. hier bewirkt eine Betätigung des Tasters 19 kein Aktivieren der Steuerventileinrichtung 16,
so daß in den beiden langsameren Gruppen des Lastschalt-Wendegetriebes 2 beim Schalten des
Power-Sbiftgetriebes 1 der Antriebsstrang zwischen der Eingangswelle 3 und der Ausgangswelle
4 nicht unterbrochen wird.
Das Zeitglied 17 bewirkt, daß selbst bei einem längeren oder dauerhaften Betätigen des Tasters
19 die beiden Lamellenkupplungen 12 und 13 nur für die vorgegebene Zeit T kurzfristig geöffnet
werden.
Wird der Taster 19 nicht betätigt, so erfolgt auch in den schnelleren Gruppen des Lastschalt-
und Wendegetriebes 2 kein kurzfristiges Öffnen der Lamellenkupplungen 12 und 13, so daß
auch in den schnelleren Gruppen im Bedarfsfall, beispielsweise bei Transportarbeiten, bei
schweren Feldarbeiten (Pflügen, Arbeiten mit Kombinationen von mehreren Geräten, wie Kreisegge
und Sämaschine usw.) ein schneller Lastwechsel ohne Unterbrechung des Antriebsstranges
möglich ist, so daß die erforderliche Zugkraft der Arbeitsmaschine nicht unterbrochen und
ein aufwendiges erneutes Anfahren der Arbeitsmaschine vermieden ist, sowie insbesondere
auch ein erhöhter Verschleiß an den Lamellenkupplungen 12 und 13 bei hoher Last verhindert
ist.
Die beiden langsameren Gruppen des Lastschalt- und Wendegetriebes 2 sind beispielsweise für
Fahrgeschwindigkeiten der Arbeitsmaschine zwischen 2,9 und 12 km/h und die beiden schnelleren
Gruppen des Lastschalt- und Wendegetriebes 2 für Geschwindigkeiten zwischen ca. 12 40
km/h ausgelegt.
Die Neuerung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht sich,
daß zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne daß dadurch der der
Neuerung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
• ··· y · *·· * * *·· | Power-Shiftgetriebe | |
Bezugszeichenliste | Lastschalt-Wendegetriebe | |
1 | Eingangswelle | |
2 | Ausgangswelle | |
3 | Zahnrad | |
4 | Zwischenwelle | |
5 | Lamellenkupplung | |
6 | Steuerhebel | |
7 | Steuereinrichtung | |
8 | Eingangswelle | |
9 | Getriebeanordnung | |
10 | Lamellenkupplung | |
11 | Steuerleitung | |
12,13 | Ventileinrichtung | |
14,15 | Zeitglied | |
16 | Steuereinrichtung | |
17 | Taster | |
18 | Sensor | |
19 | Endantrieb | |
20 | ||
21 |
Claims (7)
1. Getriebeanordnung fur durch einen Motor angetriebene Arbeitsmaschinen, insbesondere
auch Traktoren, Baumaschinen oder dgl. Arbeits-Fahrzeuge, mit einem mehrstufigen, unter
Last schaltbaren Power-Shift-Getriebe (1) und einem mehrstufigen Lastschalt-Getriebe (2)
mit wenigstens einer Kupplung (12, 13), die über wenigstens eine Steuerleitung (14, 15)
mittels eines Hydraulik-Druckes zur Herstellung einer antriebsmäßigen Verbindung aktivierbar
ist, wobei das Power-Shift-Getriebe (1) und das Lastschaltgetriebe (2) im Antriebsstrang
in Serie zwischen einer Eingangswelle (3) und einer Ausgangswelle (4) vorgesehen
sind, sowie mit einem ersten Schalthebel (8) zum Schalten des Power-Shift-Getriebes (1)
und einem zweiten Schalthebel zum Schalten des Lastschaltgetriebes (2), gekennzeichnet
durch eine der wenigstens einen Kupplung (12, 13) zugeordnete Steuerventileinrichtung (16)
sowie durch eine ein Zeitglied (17) aufweisende und durch einen Auslöser (19) aktivierbare
Steuereinrichtung (18) zur Ansteuerung der Steuerventileinrichtung (16) derart, daß beim
manuellen Betätigen des Auslösers (19) über die Steuerventileinrichtung (16) die wenigstens
eine Kupplung (12, 13) des Lastschaltgetriebes (2) durch Unterbrechung des Hydraulik-Druckes
kurzzeitig, d.h. während einer durch das Zeitglied (17) vorgegebenen Zeitdauer (T)
deaktiviert wird.
2. Getriebeanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lastschaltgetriebe
ein Lastschalt-Wendegetriebe (1) mit einer beispielsweise von zwei hydraulisch betätigbaren
Kupplungen (12, 13) gebildeten Kupplungsanordnung ist.
3. Getriebeanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens
eine Kupplung (12, 13) des Lastschalt-Getriebes (2) eine Lamellenkupplung ist.
4. Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lastschaltgetriebe
als mehrstufiges Gruppengetriebe ausgebildet und/oder dem Lastschaltgetriebe
ein mehrstufiges Gruppengetriebe vor- oder nachgeschaltet ist
·» * ti
. f
5. Getriebeanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen
mit der Steuereinrichtung (18) zusammenwirkenden Sensor (20), der die Steuereinrichtung
(18) fur eine Aktivierung der Steuerventileinxichtung (16) in wenigstens einer der langsameren
Gruppen des mehrstufigen Gruppengetriebes sperrt.
6. Getriebeanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrische Steuereinrichtung mit dem Zeitglied (17) von einem elektrischen oder
elektronischen Zeitrelais gebildet ist.
7. Getriebeanordnung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslöser
(19) am ersten Schalthebel (8) für das mehrstufige Power-Shift-Getriebe (1) vorgesehen
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29508016U DE29508016U1 (de) | 1995-01-14 | 1995-05-16 | Getriebeanordnung |
DE19600835A DE19600835A1 (de) | 1995-01-14 | 1996-01-12 | Getriebeanordnung |
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29500520 | 1995-01-14 | ||
DE29507785 | 1995-05-11 | ||
DE29508016U DE29508016U1 (de) | 1995-01-14 | 1995-05-16 | Getriebeanordnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE29508016U1 true DE29508016U1 (de) | 1995-09-07 |
Family
ID=26057488
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE29508016U Expired - Lifetime DE29508016U1 (de) | 1995-01-14 | 1995-05-16 | Getriebeanordnung |
Country Status (1)
Country | Link |
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