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Verfahren und Einrichtung zum Reinigen eines Gases von Verun-
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reinigungsgasen, insbesondere zum Reinigen von durch Stickstoff verunreinigtem
Argon mittels Titanschwamm Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Einrichtung zum Reinigen eines Gases von Verunreinigungsgasen, insbesondere zum
Reinigen von durch Stickstoff verunreinigtem Argon mlttelß Titanschwamm.
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Derartige Verfahren und Einrichtungen werden in Industrie und Technik
z.B. dazu verwendet, ein etwa in sogenannten Handschuh-Boxen verwendetes Schutzgas,
wie #.B. Argon zu reinigen, das in der Handschuh-Box während des darin manipulierten
Prozesses durch andere Gase verunreinigt ist.
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Hierbei ist insbesondere die Aussonderung von Stickstoff aus dem Gasgemisch
kritisch, da der Stickstoff bei einer sehr hohen Reaktionsteiperatur von etwa 9000C
mittels körnigem Titanschwamm in einem Reaktionsgefäß aus dem Argon-stickstoff-Gemisch
entfernt werden muß. Diese Temperatur liegt bereits in einem Bereich, in dem die
zum Aufbau der Einrichtung verwendeten Materialien Dauerbelastungen nur aushalten,
wenn Störungen des Reaktionsablaufs absolut ausgeschaltet sind. Bereits eine kleine
Störung kann hierbei zu einem rotalausfall der Einrichtung führen.
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Eine bekannte Einrichtung zum Absondern von Stickstoff aus einem Wasserstoff-Stickstoffgemisch
ist in Figur 4 in einem Querschnitt gezeigt. Diese Einrichtung weist ein Isolatorgefäß
1 auf, in das ein zylindrisches Reaktionsgefäß 2 eingesetzt ist. Das Reaktionsgefäß
weist eine zentrale Zu für und AbleiteinriChtung 3 auf, die gleichzeitig als Wärmetauscher
dient. Das Reaktionsgefäß ist mit einem mit dem Wärmetauscher verbundenen Deckel
4 abgeschlossen, wobei Deckel und Reaktionsgefäß in einer Flanschverbindung 5 an
der Oberseite des Reaktionsgefässes miteinander verbunden sind. Der rohrförmige
Wärmetauscher 3 reicht mit einem Innenrohr 6 bis nahe an den Boden des Reaktionsgefässes
. Um dieses Innenrohr sind Zuführrohre 7 gelegt, über die das zu reinigende Gasgemisch
im Reaktionsgefäß zugeführt wird. Diese Zuführrohre gehen von einerraußerhalb des
Isolatorgefässes' gelegenen Verteilerkammer 8 aus, die das Innenrohr druckdicht
umgibt und münden in der unteren Hälfte des Reaktionsgefässes bei 7' in eine Reaktionskammer
9. Der Raum in dem Reaktionsgefäß oberhalb der Reaktionskammer ist durch Einsatzstücke
10 ausgefüllt, die den Wärmetauscher 3 konzentrisch umgeben.
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In die Reaktionskammer 9 ist ein das Innenrohr 6 des Wärmetauschers
3 konzentrisch umgebender Aufnahmekorb 11 aus Lochblech eingesetzt, in den körniger
Titanschwamm 12 als Reaktionsstoff eingefüllt ist, der nahezu die gesamte Reaktionskammer
9 ausfüllt. Die Unterseite des Aufnahmekorbes liegt etwa in der Höhe des unteren
Endes 6' des Innenrohrs 6 des Wärmetauschers.
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Um das Reaktionsgefäß 2 ist im Bereich der Reaktionskammer 9 eine
elektrische Heizung 13 gelegt, die über Ans#ußdrähte 14 mit Energie versorgt wird.
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Vor Gebrauch des Reaktionsgefässes wird dieses über das Innenrohr
und ein Umschaltventil 15 mittels einer Vakuumpumpe 16 evakuiert. Die mit einer
Zuführleitung 17 über die Verteilerkammer 8 verbundenen Zuführrohre 7 sind hierbei
mit einem Absperrventrl 17 abgesperrt. Wenn das Reaktionsgefäß evakuiert ist, wird
das Absperrventil 18 geöffnet und in das Reaktionsgefäß 2 das Argon-Stickstoff-Gasgemisch
eingeleitet.
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Zugleich wird das Umschaltventil 15 umgeschaltet und verbindet das
Innenrohr 6 mit einem Ableitrohr 19. Das Gasgemisch strömt danach über die Verteilerkammer
8 und die Zufüherohre 7 in die mit Titanschwamm 12 gefüllte Reaktionskammer 9 ,
durchströmt diese wie durch Pfeile angedeutet, wobei hier der Stickstoff aus dem
Gasgemisch durch den Titanschwamm absorbiert wird; der gereinigte Wasserstoff tritt
dann am unteren Ende 6' in das Innenrohr 6 ein und wird über dieses aus dem Reaktionsgefäß
geführt und danach über das Umschaltventil 15 und das Ableitrohr 19 weitergeleitet.
Das Reaktionsgefäß 2 ist mit der Heizung 13 im Bereich der Reaktionskammer auf die
Reaktionstemperatur von etwa 9000C aufgeheizt, so daß durch den Titanschwamm 12
der in dem Gasgemisch enthaltene Stickstoff absorbiert und das gereinigte Argongas
durch das Innenrohr 6 aus dem Reaktionsgefäß abgeleitet wird.
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Um die Reaktionstemperatur zumindest in einer Reaktionszone Z zu erreichen,
muß die Heizung auf eine wesentlich höhere Temperatur eingestellt werden, da die
Heizleistung über die Wände des Reaktionsgefässes und die Wände des Aufnahmekorbes
erst dem Titanschwamm zugeführt werden müssen. In der Reaktionskammer entsteht daher
ein Temperaturgefälle, das von der Wand des Reaktionsgefässes zu dem Innenrohr 6
verläuft.
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Die tatsächliche Reaktionstemperatur wird dabei nur in einer begrenzten
Temperaturzone erreicht. Durch die hohe Temperaturbelastung der Wand des ReaktiDnsgefässes
und der Wand des Aufnahmekorbes können sich in diesem Bereich, z.B. ausgelöst durch
Staubkörnchen von Titanschwamm, überhitzungspunkte Zp bilden, an denen die Temperatur
so hoch wird, daß hier die angrenzenden unterschiedlichen Materialien miteinander
verbacken, so daß z.B. der Aufnahmekorb mit der Behälterwand an einem derartigen
Überhitzungspunkt durch das Verbackungsmaterial verbunden wird. Dies führt jedoch
zu Schwierigkeiten bei der Auswechselung des nach einer gewissen Zeit verbrauchten
Reaktionsstoffes, d.h. hier des Titanschwammes. Hierzu muß nämlich nach Lösen der
Flanschverbindung zwischen Deckel und Reaktionsgefäß und Herausnahme des Wärmetauschers
sowie der Einsatzstücke auch der Aufnahmekorb für den Reaktionsstoff aus
dem
Reaktionsgefäß herausgenommen werden, wonach der Reaktionsstoff entfernt und der
;#nfnahmekcrb erneut mit Reaktionsstoff gefüllt und danach wieder in das Reaktionsgefäß
eingesetzt wird. Wenn der Aufnahmekorb mit der Wand des Reaktionsgefässes verbacken
ist, kann der Aufnahmekorb nur schwierig aus dem Reaktionsgefäß herausgezogen werden.
Unter Umständen muß sogar der Aufnahmekorb und auch das Reaktionsgefäß dabei zerstört
bzw. zumindest beschädigt werden. Die Temperatur an der Wand des Reaktionsgefässes
kann an einzelnen Überhitzungspunkten so ansteigen, daß die Gefäßwand durchbrennt
und das Reaktions -gefäß zerstört wird. Hierdurch entsteht eine offene Verbindung
zwischen dem Reaktionsgefäß und dem Isolatorgefäß. Gasförmige Stoffe in dem #solatorgefäß,können
über diese Verbindung in Kontakt mit Gasen oder Stoffen in dem Reaktionsgefäß gelangen.
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Bei der erwähnten Argonreinigung von Stickstoff kann z.B.
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Sauerstoff aus dem üblicherweise nicht evakuierten Isolatorgefäß mit
dem Titan in dem Reaktionsgefäß in Berührung kommen, wodurch in einer exothermen
Reaktion Titanoxid gebildet wird.
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Diese exotherme Reaktion führt zur weiteren Überhitzung und schließlich
zur Zerstörung des Reaktionsgefässes und der gesamten Einrichtung.
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Hinzu kommt, daß die Temperatur in der Reaktionskammer wegen des hohen
Temperaturgradienten zwischen der Wand des Reaktionsgefässes und dem Innenrohr nur
in einem begrenzten und dazu noch schwankenden Bereich der tatsächlichen Reaktionstemperatur
entspricht. Durch den hohen und unregelmäßigen Temperaturgradienten kann die Temperatur
innerhalb der Reaktionskammer nur in groben Temperaturbereichen und auch dann nur
sehr träge geregelt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung
der eingangs genannten Art dångehend zu verbessern, da8 die Temperatur in der gesamten
Reaktionskammer annähernd gleich ist und zuverlässig überwacht werden kann.
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die in den unabhängigen
Ansprüchen angegebenen kennzeichnenden Merkmale gelöst.
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Gemäß der Erfindung wird das Gasgemisch in dem Reaktionsgefäß zunächst
direkt auf die Reaktionstemperatur aufgeheizt und danach durch den Reaktionsstoff
geleitet. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren und Einrichtungen, bei denen der
Reaktionsstoff auf Reaktionstemperatur aufgeheizt wird, wird gemäß der Erfindung
zunächst lediglich das Gasgemisch auf die Reaktionstemperatur aufgeheizt, das dann
den Reaktionsstoff durchströmt und diesen ebenfalls bis auf die Reaktionstemperatur
aufheizt. Durch die Zwangsführung des Gasgemisches längs der Heizfläche hat das
Gasgemisdh beim Eintritt in die Reaktionskammer bzw. in den Reaktionsstoff eine
konstante, der Reaktionstemperatur entsprechende Temperatur, die auch über den gesamten
Bereich der Reaktionskammer im wesentlichen aufrechterhalten wird. Durch die Einleitung
des Gasgemisches in die Reaktionskammer nach der Zwangsführung entlang der Heizfläche
mit einer konstanten Temperatur entstehen in der Reaktionskammer nur geringe Temperaturgradienten.
Eine Überhitzung wie bei bekannten Einrichtungen kann durch die direkte Aufheizung
des GAsgemisches nicht entstehen, da die auf die Reaktionstemperatur abgestimmte
Eintrittstemperatur des Gasgemisches in die Reaktionskammer gleichzeitig die Maximaltemperatur
ist.
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Die Temperatur am Ende der Zwangsführung des Gasgemisches längs der
Heizfläche kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung als Regelgröße
zur Regelung der Temperatur in dem Reaktonsgefäß verwendet werden. Hiermit kann
die Aufheizung des Gasgemisches und die Temperatur in dem Reaktionsgefäß sehr feinfühlig
geregelt werden.
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Aus der Aufteilung des Reaktionsgefässes in eine Heizkammer und in
eine Reaktionskammer resultieren weitere Vorteile: Das Reaktionsgefäß kann insgesamt
kleiner gebaut werden, da in
der Reaktionskammer kein eigener auswechselbarer
Aufnahmekorb für den Reaktionsstoff notwendig ist; vielmehr kann hier ein fester
Siebboden vorgesehen werden. Das Reaktionsgefäß kann dadurch direkt oberhalb der
Reaktionskammer mit einem den Wärmetauscher konzentrisch umfassenden angeschweißten
Deckel abgeschlossen sein. Mit diesem Deckel ist dann ein direkt an den Wärmetauscher
anliegender Hals verschweißt und nach oben, d.h.
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von der Reaktionskammer weg bis in eine nicht allzu stark belastete
Temperaturzone gezogen; dort wird dann das Reaktionsgefäß mit einer verhältnismäßig
kleinen Dichtung abgedichtet.
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Im Gegensatz dazu müssen bekannte Reaktionsgefässe mit sehr großen
und auch stark wärmebelastbaren Dichtungen abgesperrt werden.
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Die Erfindung ist in zwei Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung
näher erläutert. In dieser stellen dar: Figur 1 einen Querschnitt durch eine Einrichtung
gemäß der Erfindung zum Reinigen von durch Stickstoff verunreinigten! Argon mit
Hilfe von Titanschwamm mit einem Reaktionsgefäß sowie einer kombinierten, als Wärmetauscher
ausgebildeten Zufüh#und Ableiteinrichtung für die Gase; Figur 2 einen Querschnitt
entsprechend Figur 1 mit entferntem Wärmetauscher, jedoch mit einem in das Reaktionsgefäß
eingesetzten Füllkörper; Figur 3 einen Querschnitt durch eine gegenüber der Figur
1 leicht abgewandelte Einrichtung gemäß der Erfindung; Figur 4 einen Querschnitt
durch eine bekannte und oben beschriebene Einrichtung zum Reinigen von durch Stickstoff
verunreinigtem Argon.
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In einem Isolatorgefäß 101 ist ein Reaktionsgefäß 102 enthalten, in
das ein Wärmetauscher 3 eingetaucht , der als kombinierte Zuführ-Ableiteinrichtung
für zu reinigendes Argon dient, das durch Stickstoff verunreinigt ist. Das Reaktionsgefäß
102 hat Flaschenform und weist einen unteren zylindrischen Teil 102' und einen oberen
Halsteil 102'2 auf, der aus dem Isolatorgefäß geführt ist. Der Hals 102' des Reaktionsgefässes
umfaßt den Wärmetauscher 103 und ist mit einem Deckel 104, der mit dem Wärmetauscher
103 verbunden ist, außerhalb des Isolatorgefässes mit einer Flanschverbindung 105
verbunden. In der Flanschverbindung sind Dichtungsringe 105' enthalten, so daß das
gesamte Reaktionsgefäß 102 eine abgeschlossene und abgedichtete Einheit bildet,
die wie oben beschrieben vor Inbetriebnahme evakuiert werden kann.
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Der rohrförmige Wärmetauscher 103 weist in seinem Inneren mehrere
Zuführrohre 107 auf, die fon mAanderförmig gestalteten Ableitkanälen 106 umgeben
sind. Der untere Teil 102' der Reaktionskammer 102 ist unterteilt in eine Reaktionskammer
109, in der körniger Titanschwamm 112 enthalten ist, und eine in Bodennähe des Reaktionsgefässes
angeordnete Heizkammer 121. In dieser Heizkammer ist eine in einer flachen Spirale
gewickelte Heizung 113 vorgesehen, die über AnschluBdrAhte 114 mit Energie versorgt
wird.
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Der rohrförmige Wärmetauscher 103 reicht bis in die Heizkammer 121,
in die die Zufünrrohre 107 münden. Der Wärmetauscher ist hier mit einer Lochplatte
122 abgeschlossen, deren Löcher mit den Zuführrohren in Verbindung stehen, wohingegen
die dazwischenliegenden Ableitkanäle 106 gegen die Heizkammer 121 verschlossen sind.
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Die Heizkammer 121 ist von der Reaktionskammer 109 durch ein Strahlblech
123 getrennt, das parallel zu dem Boden des Reaktionsgefässes 102 oberhalb der Heizung
113 angeordnet ist. Das Strahlblech 123 liegt bündig an dem Umfang des Wärmetauschers
103 an und weist im achsenfernen Bereich des Reaktionsgefässes Einleitschlitze 124
auf, über die die Heizkammer 121 mit dem
Reaktionsgefäß 109 in
Verbindung steht. Diese Einleitschlitze 124 laufen nahezu über den gesamten Innenumfang
des unteren Teiles 102' des Reaktionsgefässes.
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Direkt oberhalb des Strahlbleches 123 ist parallel zu diesem ein festes
Sieb 125 angeordnet, das an dem rohrförmigen Wärmetauscher anliegt und mit der zylindrischen
Außenwand des Reaktionsgefässes 102 verbunden ist. Dieses Sieb 125 bildet den Boden
der den übrigen unteren Teil 102' des Reaktionsgefässes ausfüllenden Reaktionskammer
109, in die der Reaktionsstoff , in diesem Fall Titanschwamm eingefüllt ist, so
daß dieser auf dem Sieb 125 aufliegt. Mit dem Strahlblech 123 und dem Sieb 125 ist
noch eine den Wärmetauscher 103 umgebende Zylinderhülse 126 fest verbunden, die
sich über die Länge de Reaktionskanmer 109 nahezu erstreckt.
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Der rohrförmige Wärmetauscher ist inder Gegend des oberen Endes der
Reaktionskammer 109 , d.h. dort, wo der untere Teile 102' der Reaktionskammer in
den Hals 102 " übergeht, mit Ableitöffnungen 127 versehen, die mit den Ableitkanälen
106 in Verbindung stehen.
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Zur Reinigung von Argongas, das durch Stickstoff verunreinigt ist,
wird das Reaktions#efäß 102 zunächst wie oben beschrieben evakuiert. Danach wird
die Heizung 113 eingeschaltet und auf Reaktionstemperatur, in diesem Fall etwa 9000
aufgeheizt. Das zu reinigende Gasgemisch wird darauf über die Zuführrohre 107 des
Wärmetauschers 103 in Achsennähe des Reaktionsgefässes 102 in dessen Heizkammer
121 eingeleitet.
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Das Gasgemisch strömt dann, geleitet durch das Strahlblech 123 an
den Spiralenwindungen der Heizung 113 entlang in Richtung auf die achsenfernen Einleitschlitze
124. Während das Gasgemisch an der Heizung 113 zwangsgeführt entlangströmt, wird
es auf die erforderliche Reaktionstemperatur von etwa 9000C aufgeheizt. Mit dieser
Reaktionstemperatur tritt
das Gasgemisch durch die Einleitschlitze
124 in die mit Titanschwamm ausgefüllte Reaktionskammer 109 ein und durchströmt
diese. Bei der Durchströmung des Titanschwammes wird aus dem Argon-Stick stoff-Gasgemisch
der Stickstoff entfernt, so daß gereinigtes Argongas in die Ableitöffnungen 127
des Wärmetauschers 103 einströmt. Durch die achsenferne Einleitung des Gasgemisches
und die achsennahe Ableitung des gereinigten Gases ergeben sich für das Gasgemisch
im wesentlichen gleiche Strömungsweglängen durch den Reaktionsstoff,. so daß dieser
gleichmäßig von dem aufgeheizten Gasgemisch durchströmt und auf die Reaktionstemperatur
aufgeheizt wird.
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Das gereinigte Argongas wird nach Einströmen in die Ableitöffnungen
127, die mit den Ableitkanälen 106 in Verbindung stehen, nach unten in Richtung
auf den Boden des Reaktionsgefässes umgeleitet. Das aufgeheizte Argon heizt demnach
in diesem Bereich das durch die Zuführrohre 107 der Heizkammer zugeführte Gasgemisch
auf. Im Bereich der Lochplatte 122 am unteren Ende des Wärmetauschers wird das Argon
erneut umgelenkt und strömt dann mäanderförmig um die Zuführrohre 107 geleitet nach
oben durch den Wärmtauscher, bis es oberhalb des Deckels 104 über eine hier nicht
dargestellte Verteilerkammer in einem Ableitrohr gesammelt wird. Das Argongas heizt
während seines Weges durch die Ableitkanäle 106 im Bereich der Reaktionskammer 109
und im Bereich des Halses 102" das zu reinigende Gasgemisch in den Zuführrohren
107 vor, so daß dieses bei Eintritt in die Heizkammer bereits ine in der Nähe der
Reaktionstemperatur liegende Temperatur hat. Für den beschriebenen Fall der Argonreinigung
von Stickstoff tritt das Gasgemisch in die Heizkammer 121 durch diese Vorheizung
mit einer Temperatur von bereits etwa 7500C ein.
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In der Nähe der Einleitschlitze 124 sind ein oder mehrere aemperaturfühler
128 angeordnet, mit denen die Einleittemperatur des Gasgemisches in die Reaktionskammer
gemessen wird. Der Meßwert der Temperaturfühler 128 wird zur Regelung der Heizung
113 verwendet, so daß diese und auch die Temperatur des
Gasgemisches
sehr genau und mit verihger Trägheit geregelt werden kann.
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Der als Reaktionsstoff verwendete Titanschwamm ist nach einer gewissen
Zeit verbraucht und kann nicht mehr weiter zur Reinigung des Araongases benutzt
werden. In diesem Fall wird der Wärmetauscher 103 aus dem Reaktionsgefäß gezogen
und der körnige Titanschwamm z.B. mittels eines Staubsaugers aus dem Gerät entleert.
Über den Anschluß schlauch des Staubsaugers kann der Behälter auch wieder gefüllt
werden.; jedoch kann auch wie in Figur 2 gezeigt, ein im Querschnittrbmbusförmiger
Füllkörper durchden Hals 102' des Reaktionsgefässes abgelassen werden und innerhalb
der Zylinderhülse 126 so plaziert werden, daß nach oben an die Zylinderhülse anschließend
der obere Kegel des Füllkörpers 129 angeordnet ist. Wenn danach frischer körniger
Titanschwamm in den Hals 102' geschüttet wird, so gleitet dieser entlang den oberen
Kegelflächen des Füllkörpers und fällt danach in die Reaktionskammer 109. Nach Auffüllen
wird der Füllkörper 129 wieder herausgezogen und an dessen Stelle der Wärmetauscher
gesetzt, so daß das Reaktionsgefäß erneut in Betrieb genommen werden kann. Durch
diesen Füllkörper wird vermieden, daß Teile des Reaktionsstoffes in die Heizkammer
121 fallen, wo sie beim Betrieb an den Heizschlangen 113 anbacken könnten; in diesem
Falle wäre es denkbar, daß die Heizschlange bei dieser hohen Temperatur an dieser
Stelle durchbrennt.
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In Figur 3 ist ein weiteres Reaktionsgefäß für die Reinisung von Argon
dargestellt. Dieses Reaktionsgefäß ähnelt demjenigen in den vorigen Figuren, so
daß gleiche oder gleichwirkende Teile mit den Bezugsziffern aus den Figuren 1 und
2 bezeichnet werden. Im Gegensatz zu dem obigen Ausführungsbeispiel ist bei diesem
Reaktionsgefäß der Wärmetauscher 103 fest in das Reaktionsgefäß eingebaut, so daß
beidiesem Reaktionsgefäß der Hals 162'' in den Figuren 1 und 2 sowie die dort dargestellte
Zylinderhülse 126 fortfallen. Der Wärmetauscher 103 ist im Inneren so aufgebaut,
wie dies auch zu den Figuren 1 und 2 beschrieben worden ist, so daß sich eine weitere
Beschreibung erübrigt. Auch dieses Reaktionsgefäß ist in eine
Reaktionskammer
109 und eine HeiZtai.er 121 mit einer darin befindlichen Heizung 113 aufgeteilt,
die beide denselben Aufbau wie oben zu Figur 1 beschrieben aufweisen. Der Wärmetauscher
103 weist in einem oberen Ende noch einen Anschlußflansch 130 auf, an dem ein entsprechender
Rohrverteiler zur Zufuhr des Gasgemisches in das Reaktionsgefäß und zum Ableiten
aus dem Reaktionsgefäß angeschlossen werden kann. Zum Füllen und Auswechseln des
körnigen Titanschwammes 112 ist an der Oberseite der Reaktionskammer am Ausgang
des Reaktionsgefässes ein Steigrohr 131 angeschweißt, das ebenfalls aus dem hier
nicht dargestellten Isolatorgefäß 101 herausführt und an der Oberseite einen Flansch
132 trägt. Die oeffnung des Steigrohres an dem Flansch wird mit einem Deckel 133
verschlossen, der mit einer Ringdichtung 134 gegen den Flansch abgedichtet ist.
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Mit dem Deckel ist über einen Draht 135 ein Abschlußdeckel 136 verbunden,
der die Einmündung des Steigrohres 131 gegen die Reaktionskammer 109 abschließt.
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Soll der Titanschwamm aus dem Reaktionsgefäß ausgeleert werden, so
wird der Deckel 133 sowie über den Draht 135 auch der PbschluB-deckel 136 entfernt
und in das Steigrohr ein Schlaudieiner Saugvorrichtung bis in die Reaktionskammer
109 eingeschoben, wonach dann der Titanschwamm aus dieser abgesaugt wird. Der Schlauch
der Saugvorrichtung ist so flexibel, daß er in der Reaktionskammer verschoben werden
kann, so daß die gesamte Reaktionskammer ausgesaugt werden kann. Selbstverständlich
ist es auch möglich, den Schlauch in bestimmter Weise vorzuformen oder so zu gestalten,
daß er an seinem in die Reaktionskammer reichenden Ende manipulierbar ist.
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Ist der Titanschwamm 112 aus der Reaktionskammer abgesaugt, so wird
nach Entfernen des Schlauches der Saugvorrichtung oder auch direkt über diesen Schlauch
Titanschwamm durch das Steigrohr 131 erneut in das Reaktionsgefäß eingeführt. Nach
Verschließen des Steigrohres 131 kann das Reaktionsgefäß erneut in Betrieb genommen
werden.
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Ein derart gestaltetes Reaktionsgefäß hat den Vorteil des einfachen
Aufbaues, da nur wenige Teile verwendet sind, die fest verschweißt werden. Die bei
diesen hohen Temperaturen kritischen Stellen, d.h. insbesondere die Dichtungen sind
weit von der Reaktionskammer entfernt, wobei der Querschnitt,
der
zu diesen führenden Wärmeleitflächen nur sehr klein ist.
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Dadurch herrschen hier nur geringe Temperaturen und es ergeben sich
an den abzudichtenden Stellen erhebliche Vereinfachungen, so daß einfache und billige
handelsübliche Dichtungen verwendet werden können. Im Gegensatz hierzu liegen bei
bekannten Einrichtungen die Dichtungen in einem Bereich mit wesentlich höheren Temperaturen.
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Eine Einrichtung gemäß der Erfindung ist ferner sehr leicht zu regeln,d#
durch die Zwangführung des Gasgemisches an der Heizung entlang lediglich das Gas
auf Reaktionstemperat#ur zu bringen ist. Diese Temperatur ist einfach und eindeutig
an der Einleitstelle des heißen Gas gemisches in die Reaktionskammer zu messen.
Im normalen Betrieb kann eine Überhitzung des Reaktionsgefässes nicht auftreten,
da die Einleittemperatur zugleich die maximale Temperatur ist. Gleichwohl ist jedoch
die Reaktionskammer in all ihren Bereichen auf dieser Reaktionstemperatur, da durch
die achsenferne Einleitung des Gasgemisches in die Reaktionskammer und die achsennahe
Ableitung aus der Reaktionskammer sich eine nahezu vollständige Durchströmung der
Reaktionskammer ergibt. Der darin enthaltene Titanschwamm oder ein anderer Reaktionsstoff
können damit vollständig verwertet werden. Bei bekannten Einrichtungen sind durch
die Aufheizung des Reaktionsgefäßes und des Reaktionsstoffes hingegen lediglich
einzelne Zonen innerhalb des Reaktionsstoffes auf Reaktionstemperatur.
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Durch die direkte Aufheizung des Gasgemisches und die sehr trägheitsarme
Regelmöglichkeit der Temperatur in der Reaktionskammer ergibt sich noch ein weiterer
Vorteil: Sollte z.B., wie oben erwähnt, durch ein Leck in der gesamten Anlage Sauerstoff
in das Reaktionsgefäß eindringen können, so steigt durch die exbtherme Reaktion
zwischen Sauerstoff und Titan die Temperatur in der Reaktionskammer nahezu schlagartig
an. Dadurch
wird das Gasgemisch in der Reaktionskammer ebenfalls
stark aufgeheizt und heizt dann seinerseits nach Eintritt in den Wärmetauscher das
über diesen der Heizkammer zugeführte Gasgemisch stark auf. Dessen Temperatur wird
bei Eintritt in die ReAktionskammer von den Temperaturfühlern gemessen, wobei durch
diese Konstruktiondie Verzdgerung næh dem Temperatursprung in der Reaktionskammer
bis zur Messung der Eintrittstemperatur des überhitzten Gasgemisches nur sehr gering
ist. Aufgrund des hohen Meßwertes des Temperaturfühlers wird dann sofort die Heizung
abgestellt und, da diese wegen der geringen Masse und Trägheit sehr schnell reagiert,
wird auch dem Gasgemisch ab diesem Zeitpunkt kaum mehr Wärme über die Heizung zugeführt.
Der Temperaturanstieg in ds Reaktionskammer kann dadurch sehr gut beherrscht werden,
ohne daß es zu Beschädigungen des Reaktionsgefässes in Folge von Überhitzung kommt.
Im Gegensatz hierzu ist bei der oben geschilderten bekannten Einrichtung wegen der
großen Trägheit der Heizung eine kontrollierte Reaktion auf den Temperatursprung
innerhalb kurzer Zeit nicht möglich.
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Durch die Umleitung des abgeleiteten gereinigten Gases in dem Wärmetauscher
zunächst nach untpn in den Bereich der Reaktionskammer wird das über den Wärmetauscher
in die Heizkammer zugeführte zu reinigende Gasgemisch bereits sehr stark aufgeheizt,
so daß auch die erforderliche Heizleistung der Heizung selbst nur verhältnismäßig
gering sein muß. Da im Gegensatz zu bekannten Einrichtungen das Gasgemisch zudem
direkt aufgeheizt wird, ist die Heizleistung einer Einrichtung gemäß der Erfindung
gegenüber derjenigen für bekannte Einrichtungen um weit über die Hälfte kleiner.
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