DE29505379U1 - Druckbehälter, vorzugsweise für Sterilisatoren oder Trockner in der Tierkörperverwertungs-Industrie - Google Patents

Description

Druckbehälter, vorzugsweise für Sterilisatoren oder Trockner in der Tierkörperverwer-

tungs-Industrie

Die Neuerung betrifft einen Druckbehälter nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Auf dem Gebiet der Tierkörperverwertung werden die Tierkadaver nach der Zerkleinerung in Sterilisatoren, sogenannten Kochern, in denen ein Überdruck bis etwa 3 bar herrscht, auf ca. 140° C erhitzt. Der Sterilisator weist einen das zu behandelnde Gut aufnehmenden, feststehenden, zylindrischen Druckbehälter mit Rührwerk auf, das beidseitig in Stehlagern gelagert ist, und die Wellendurchführungen gegen den hohen Innendruck im Druckbehälter sowie gegen Kochgutaustritt mittels Stopfbuchse, Packung und Stopfbuchsenbriiie abgedichtet sind. Das sterilisierte Gut wird nach der Sterilisation in einem Trockner weiterbehandelt, der ebenfalls mit einem dampfbeheizten Rührwerk ausgestattet ist. Auch die Rotorwelle des Trockners ist in Stehlagern gelagert und weist aus Stopfbuchse, Packung und Stopfbuchsenbrille bestehende Abdichtungen auf. Derartige bekannte, bei Behältern für diese Anwendungszwecke bisher gebräuchliche Stehlager und Wellenabdichtungen haben den entscheidenden Nachteil, daß eine häufige und laufende Wartung der Lager erforderlich ist, daß der Aufbau derartiger Stehlager relativ sperrig ist, und daß aufgrund des in den Behältern zu behandelnden aggressiven Gutes die Stopfbuchsen in kurzen Zeitabständen wiederholt ersetzt werden müssen, sowie funktionsbedingte Tropfleckagen auftreten.

Aufgabe der Neuerung ist es, bei derartigen Sterilisatoren, Trocknern oder ähnlichen rotierenden Großbehältern die Nachteile der bekannten Form von Stehlagern mit Stopfbuchsen durch effektivere Dichtlager zu ersetzen, die wesentlich weniger Wartung erfordern, deren Abdichtungen eine entscheidend höhere Lebensdauer haben, eine kompakte Bauweise der Lager ermöglichen und geruchsintensive Tropfleckagen und Dampfaustritte aus dem Gehäuseinnenraum verhindern.

Diese Aufgabe wird gemäß der Neuerung dadurch gelöst, daß die Lager als kombinierte Gleitringdichtungs- und Flanschlagereinheiten ausgebildet sind. Dabei weist jede Lager-

stelle ein eigenes Schmiersystem auf. Des weiteren sind die Gleitringdichtungen der neuerungsgemäßen Art mit einer zusätzlichen Flüssigkeits-Langzeitschmierung versehen, die vorzugsweise eine das feststehende Lagerteil zum drehenden Lagerteil führende Bohrung zur Aufnahme des Schmiermitteis aufweist.

Im Gegensatz zu den herkömmlichen sperrigen und wartungsintensiven Stehlagern mit Stopfbuchse ergeben die Flanschlager mit Gleitringdichtung nach der Neuerung eine extrem kompakte Bauweise der Lagerung und damit des gesamten Sterilisators bzw. Trockners. Des weiteren wird dadurch erreicht, daß der Wartungsaufwand sehr stark reduziert wird.

Gleitlager in Kombination mit Rollenlagern sind an sich bekannt, ihrer Verwendung bei extremen Druck- und Temperaturbedingungen, wie bei den vorstehend beschriebenen Sterilisatoren und Trocknern in der TKV-Industrie standen jedoch bisher erhebliche Bedenken entgegen, so daß die bisherigen Sterilisatoren und Trockner ausschließlich mit Stehlagern und Stopfbuchsendichtungen ausgerüstet worden waren, obwohl die Nachteile hierfür allgemein bekannt waren.

Mit dem neuerungsgemäßen Vorschlag des Einsatzes von kombinierten Gleitringdichtungen mit Flanschlager und mit einer zusätzlichen Flüssigkeits-Langzeitschmäerung werden die bestehenden Probleme bei den bisher verwendeten Systemen behoben und einwandfreie, langlebige Abdichtungen geschaffen, wobei die Räume für die Pendelrollenlager und für die Gleitringdichtungen voneinander getrennt sind und die Lagerung selbst eine eigene Schmierung erhält, während zum Schutz des Lagers ein Freiraum in Form einer Kammer für verschleißbedingte Leckage an der Gleitringdichtung geschaffen wird.

Die neuerungsgemäße Vorrichtung wird vorzugsweise in druckbeaufschiagten Behältern, in denen eine hohe Temperatur herrscht, wie z.B. bei den vorbeschriebenen Sterilisatoren, eingesetzt, in gleicher Weise ist der Einsatz jedoch auch in drucklosen Behältern mit hohen Temperaturen im Innenraum geeignet. Darüberhinaus ist der Einsatz derartiger

GIeitringdichtungs- und Flanschlagereinheiten für drucklose Behälter im Niedrig-Temperaturbetrieb geeignet.

Nachstehend wird die Neuerung in Verbindung mit der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 einen Behälter für die Tierkörperverwertung, in dessen oberem Abschnitt A ein Sterilisator und in dessen unterem Abschnitt B ein Trockner dargestellt ist, die beide die gleiche Einheit aus Flanschlager und Gleitringdichtung aufweisen,

Fig. 2 eine Glettringdichtungs- und Flanschlagereinheit nach der Neuerung.

Fig. 1 zeigt zwei Ausführungsformen einer neuerungsgemäßen Anordnung, nämlich im oberen Teil A der Zeichnung einen Sterilisator-Behälter 1 mit Rührarmen 2 und im unteren Teil B einen Trockner-Behälter 3 mit Rotor-Heizscheiben 4. Beide Behälter 1 und 3 sind somit lediglich jeweils zur Hälfte dargestellt und nur aus Zeichnungs-Vereinfachungsgründen zu einem Behälter zusammengefaßt. Beide Behälter 1 und 3 weisen ähnliche Abschlußwände auf, wie durch eine einzige Abschlußwand 5 angedeutet. Des weiteren weisen beide Behälter gleich ausgebildete Flanschlager 6 mit Abdichtungen auf, so daß auch hier für beide Behältertypen ein und dieselbe Darstellung gewählt ist.

Das Flanschlager 6 mit Abdichtungen ist in Fig. 2 näher dargestellt. Die Rotorweile 7 nimmt den drehenden Lagerteil 8 auf, der durch eine WeI!enringmutter 9 am äußeren Ende fixiert ist. 10 bezeichnet den Lagergehäusedeckel, der mit dem feststehenden Lagerteil 11 verschraubt (bei 12 verbunden ist). Zwischen drehendem Lagerteil 8 und feststehendem Lagerteil 11 ist das Pendel-Rollenlager 13 eingebaut, das beidseitig durch Dichtringe 14, 15 abgedichtet ist. Die vom Lager 13 getrennte Gleitringdichtung 17, 18 ist so ausgebildet, daß einer der beiden Gleitringe rotiert, während der andere stillstehend gelagert ist. Die elastomeren Teile zwischen den Spannkegeln von Gleitring und Aufnahmebohrung ergeben die zur einwandfreien Abdichtung erforderliche Axialkraft, indem diese elastomeren Vorteile gestaucht werden. Im feststehenden Lagerteil 11 ist eine Schmier-

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bohrung 19 dargestellt. Beide Gehäusekammern, für die Lagerung und die Gieitringabdichtung, werden getrennt versorgt. Durch eine Austrittssteile 20 an der unteren Gehäusehälfte kann Leckageaustritt aus beiden Kammern abgeleitet werden.

Claims (4)

Schutzansprüche

1. Druckbehälter, vorzugsweise für Sterilisatoren oder Trockner in der Tierkörperverwertungs-lndustrie, mit einem Innendruck von mindestens 3 bar und einer Betriebstemperatur von ca. 150° C, die mit einem innenliegenden Rotor ausgestattet sind, wobei

. die Lagerstellen in Form eines Festlagers und eines beweglichen Loslagers ausgebildet sowie die Abdichtung der Rotor-Wellendurchführung an den beidseitigen Stirnwänden den im Behälter herrschenden Druck- und Temperaturbedingungen ausgesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Lager (6) als kombinierte Gleitringdichtungs- und Flanschlagereinheiten ausgebildet sind.

2. Druckbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Lagerstelle ein eigenes Schmiersystem aufweist.

3. Druckbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Gleitringdichtung (17, 18) und Lagerung (13) in zwei von einander getrennten Gehäusekammern in einer Kompakteinheit integriert sind.

4. Druckbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitringdichtung (17, 18) eine Flüssigkeits-Langzeit-Schmierung (19) aufweist.