DE2950010A1 - Viskosimeter - Google Patents

Viskosimeter

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DE2950010A1
DE2950010A1 DE19792950010 DE2950010A DE2950010A1 DE 2950010 A1 DE2950010 A1 DE 2950010A1 DE 19792950010 DE19792950010 DE 19792950010 DE 2950010 A DE2950010 A DE 2950010A DE 2950010 A1 DE2950010 A1 DE 2950010A1
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Alfred Dr. 4150 Krefeld Horbach
Werner 5000 Köln Lessnig
Klaus Dr. 4150 Krefeld Wangermann
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Bayer AG
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    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01NINVESTIGATING OR ANALYSING MATERIALS BY DETERMINING THEIR CHEMICAL OR PHYSICAL PROPERTIES
    • G01N11/00Investigating flow properties of materials, e.g. viscosity, plasticity; Analysing materials by determining flow properties
    • G01N11/02Investigating flow properties of materials, e.g. viscosity, plasticity; Analysing materials by determining flow properties by measuring flow of the material
    • G01N11/04Investigating flow properties of materials, e.g. viscosity, plasticity; Analysing materials by determining flow properties by measuring flow of the material through a restricted passage, e.g. tube, aperture
    • G01N11/06Investigating flow properties of materials, e.g. viscosity, plasticity; Analysing materials by determining flow properties by measuring flow of the material through a restricted passage, e.g. tube, aperture by timing the outflow of a known quantity

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Description

  • Viskosimeter
  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Messung der kinematischen Viskosität mit Kapillare und hängendem Niveau nach dem Prinzip von Ubbelohde. Sie besteht aus einem Füllrohr, einem Kapillarrohr, einem Reinigungsrohr und einem Druckausgleichsrohr, einem Meßgefäß am Kapillarrohr über der Kapillare mit Ringmeßmarken sowie einem Vorrats- und Niveaugefäß. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung der Vorrichtung in einem automatisierten Zeitmeß-, Reinigungs- und Füllgerät.
  • Die Messung der kinematischen Viskosität mit dem Ubbelohde-Viskosimeter ist in der DIN 51562, Februar 1976 beschrieben. In der DIN 53012, Februar 1959 wird auf Fehlerquellen und Korrekturen bei der Viskosimetrie hingewiesen, auf beide DIN-Normen wird im folgenden Bezug genommen, wobei auch vorausgesetzt wird, daß das Viskosimeter im vertikalen Meßzustand betrachtet wird.
  • Statt der üblichen kugelförmigen Meß- und Vorlaufgefäße sind auch zylindrische Gefäße bei einem Mikro-Ubbelohde-Viskosimeter bekannt.
  • Beim Arbeiten mit Viskosimetern der bekannten Art treten folgende Verfahrensschritte auf: Füllen, Hochpumpen, Messen der Durchlaufzeit7 Entleeren, Reinigen. Der Reinigungsvorgang erfordert oft größenordnungsmäßig den gleichen oder einen noch größeren Zeitaufwand wie der Meßvorgang. Es ist eine Reinigungsvorrichtung bekannt, die zur Reinigung eines Ubbelohde-Viskosimeters geeignet ist. Bei einer Reinigung, bei der das Ubbelohde-Viskosimeter nicht aus dem Thermostaten entfernt wird, ist ein weiteres Rohr am Viskosimeter erforderlich, das bis auf den Boden reichen muß und über das durch Anwendung von Uber- oder Unterdruck auf einzelnen öffnungen des Viskosimeters die Flüssigkeit herausgeholt wird, wozu verschiedene Rohrteile druckdicht mit Ventilen im Reinigungs- bzw. Meßgerät verschlossen werden müssen.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Messung der kinematischen Viskosität auf der Basis des Ubbelohde-Meßprinzips (hängendes Niveau) zu entwickeln, die besser an einen automatisierten Betrieb anpaßbar ist, wobei insbesondere das automatische Füllen und automatische Reinigen der Vorrichtung und die Messung schneller und störunanfälliger bewirkt werden kann. Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung gelöst, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Druckausgleichsrohr am Viskosimeter oberhalb des Meßgefäßes in die Verlängerung des Kapillarrohres mündet. In einer besonderen Ausführungsform ist der Bereich, wo die Verlängerung des Druckausgleichsrohres in den Bereich oberhalb des Meßgefäßes mündet, so ausgebildet, daß das Druck- ausgleichsrohr vom Meßgefäß her gesehen einen Winkel größer 90 Grad bildet. In einer weiteren besonderen Ausführungsform ist der Querschnitt der Verlängerung des Druckausgleichsrohrs unmittelbar bevor es in den Raum oberhalb des Meßgefäßes, der auch die oeffnung des Viskosimeters nach außen darstellt, mündet, bis zu 80 % herabgesetzt. Ganz besonders bevorzugt ist eine Vorrichtung die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Meßgefäß aufgeteilt ist in zwei U-förmig miteinander verbundene kommunizierende Teilmeßgefäße, wobei ein Teilmeßgefäß mit den Ringmeßmarken, bzw. Detektoren seitlich versetzt oberhalb der Kapillare angebracht ist und das zweite Teilmeßgefäß über der Kapillare auch mit dem Druckausgleichsrohr ohne Querschnittsverengung aber über eine, bezogen auf die Ringmeßmarke ausreichend hohe Schwelle, in Verbindung steht, wobei die über das Druckausgleichsrohr aufsteigende Flüssigkeit direkt in das Teilmeßgefäß ohne die Ringmeßmarken einströmen kann. Zwar ist es im Prinzip gleichgültig, wie groß die beiden Teilmeßgefäße sind und welche Form sie haben, aber schon aus Herstellungsgründen ist es bevorzugt, beide aus Rohren ähnlichen Durchmessers zu machen.
  • Dabei ist ein Teilmeßgefäß über der Kapillare und bevorzugt das Teilmeßgefäß, mit den Ringmeßmarken zur Erzielung der nötigen Blasenfreiheit der Meßflüssigkeit in diesem Rohr seitlich versetzt dazu angebracht. Das Druckausgleichsrohr ist dabei so ausgebildet, daß die hochgedrückte oder hochgezogene Flüssigkeit zunächst in das Teilmeßgefäß gelangt, das sich direkt über der Kapillare befindet und nicht in das Teilmeßgefäß mit den Ringmeßmarken. Da die Teilmeßgefäße unterhalb der unteren Ringmeßmarke durch ein Rohr miteinander in Verbindung stehen, wird das zweite Teilmeßgefäß mit den beiden Ringmeßmarken von unten her gefüllt. Im automatischen Betrieb sind bekanntlich anstelle von Ringmeßmarken geeignete Detektoren, z.B. Lichtschranken vorhanden. Der Füllvorgang des Teilmeßgefäßes mit den Ringmeßmarken von unten her ist besonders vorteilhaft, weil aus der zeitlichen Reihenfolge des Ansprechens der Lichtschranken am Steuergerät erkennbar ist, ob es sich um einen Füll- oder Meßvorgang handelt. Etwa entstehende Blasen in der Flüssigkeit steigen in dem Teilmeßgefäß über der Kapillare auf; es kommt praktisch nicht vor, daß noch Blasen in dem Teilmeßgefäß mit den Ringmeßmarken vorhanden sind. Dagegen können bei dem bekannten Ubbelohde-Viskosimeter sich zwar nicht beim ersten Mal nach dem Einfüllen der Flüssigkeit aber bei allen nachfolgenden Hochpumpvorgängen, wenn wie üblich zur Erhöhung der Genauigkeit die Messung mehrmals wiederholt wird, durch ein Auftreten eines Luftpolsters am unteren Bereich der Kapillare Blasen in der Flüssigkeit bilden, die anschlie-Bend ins Meßgefäß aufsteigen. Dies führt besonders bei automatischem Meßablauf leicht zu Störungen.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders für ein Gerät geeignet, welches das Füllen, Messen und Reinigen automatisch durchführt. Durch die erfindungsgemäße Weiterbildung des Ubbelohde-Viskosimeters ergeben sich drei Vorteile, die besonders bei der angestrebten Automatisierung in Erscheinung treten: a) das Hochpumpen der Flüssigkeit in das Meßgefäß beim Meßvorgang wird beschleunigt, weil die Flüssigkeit nicht in ihrer Hauptmenge durch die Kapillare gedrückt oder gezogen wird, sondern weil der größte Teil über das im Innendurchmesser viel größere Druckausgleichsrohr strömt; b) durch Wegfall des offenen Belüftungsrohres des bekannten Ubbelohde-Viskosimeters entfallen z.B.
  • bei der auf das neue Viskosimeter zugeschnittenen Reinigungsvorrichtung ein Teil der Ventile und Steuerorgane, sowie in dem für das Messen benötigten ZeitmeB- und Steuergerät eines von zwei Ventilen; c) der Wegfall des offenen Belüftungsrohres bzw. die besondere Führung dieses Rohres im oberen Bereich führt zum sich selbsttätig einstellenden und für die Messung äußerst wichtigen Druckausgleich im Gasraum dber der Flüssigkeit ohne Betätigung von äußeren Ventilen.
  • Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in Fig. 1 und 2 dargestellt. Es zeigen: Fig.1: die Gesamtansicht der Vorrichtung, Fig.2: eine spezielle Ausbildung des oberen Bereichs des Reinigungsrohres.
  • Die drei Rohrteile 1,2,3 aus z.B. Borosilikatglas sind im wesentlichen vom Ubbelohde-Viskosimeter bekannt: Füllrohr 1, Kapillarrohr 2 und Druckausgleichsrohr 3.
  • Im unteren Bereich des Füllrohres 1 ist ein Vorratsgefäß 4. Im Kapillarrohr 2 ist die Kapillare 5. Die Länge und Art der Kapillare, sowie die Ausbildung des Auslaufbereichs 6 in das Niveaugefäß 7 stimmt im allgemeinen mit der in der DIN 51562 angegebenen Ausführungsform überein. Oberhalb der Kapillare wird das Kapillarrohr 2 zu dem Teilmeßfäß 9 aufgeweitet; es wird dabei ein Volumen 8 gebildet, das durch die Höhe festgelegt ist. Ebenso wie in dem parallel dazu verlaufenden Rohr 10 entspricht ein Mittelbereich jeweils einem Teilmeßgefäß. Dieser Bereich ist nur in dem versetzt angebrachten Rohr 10 durch eine obere und untere Ringmeßmarke M 1 und M 2 gekennzeichnet. Bei automatischem Betrieb werden diese Marken durch Detektoren, z.B.
  • Lichtschranken, ersetzt. Die untere Ringmeßmarke M 2 liegt mit hinreichend hoch über der Verbindung 11 zwischen den Teilmeßgefäßen 9 und 10 und damit um über dem Einlauf der Kapillare. In einer speziellen Ausführungsform sind die Rohre 9 und 10 zylindrisch mit einem Innendurchmesser von 5 mm. Der Abstand der beiden Marken M 1 und M 2 beträgt 40 mm, sind je etwa 15 mm.
  • Da das Gerät beim automatischen Betrieb meistens mit einem Rechner zusammen betrieben wird, können die Meßwerte aufgrund des Steighöhenfehlers bei stark schwankender Oberflächenspannung und aufgrund der Hagenbach-Korrektion nach Eichen auch automatisch korrigiert werden; in vielen Fällen ist die Korrektur jedoch unter 0,2 % und nicht erforderlich.
  • Das Besondere an dem Viskosimeter ist die Führung des Druckausgleichsrohrs 3 im oberen Bereich; das Rohr ist nicht unmittelbar nach oben offen, sondern ist oberhalb des Meßgefäßes (hier oberhalb der Ringmeßmarke M 1) in das Rohr 9 über der Kapillare geführt. Seine weitere Verbindung in das Rohr 10 ist dabei um ca. 300 im Vergleich zur Horizontalen nach unten geneigt und der Durchmesser auf etwa 3 mm verkleinert.
  • Sonst hat das Druckausgleichsrohr einen Durchmesser von etwa 4 mm. Das Druckausgleichsrohr 3 steht dadurch auch mit dem Rohr 10, dem in gleicher Höhe wie im Rohr 9 zwischen den Marken M 1 und M 2 ein Teilmeßgefäß entspricht, in Verbindung. Die Schwelle 13 bzw. der Übergangsbereich 12 ist so ausgelegt, daß die im Druckausgleichsrohr 3 aufsteigende Flüssigkeit zwangsläufig zuerst in das Teilmeßgefäß 9 gelangt.
  • Wichtig ist das Vorhandensein einer Schwelle 13 und einer Aufweitung 15; es entsteht dadurch ähnlich wie beim Ubbelohde-Viskosimeter eine Art "Vorlaufkugel". Die Schwelle 13 liegt um über der oberen Ringmeßmarke M 1. Größenordnungsmäßig beträgt 10 mm. Zur Reinigung des Viskosimeters ist zusätzlich ein engeres Reinigungsrohr 14 erforderlich, das bis auf den Boden des Viskosimeters reicht.
  • In einer speziellen Ausführung in Figur 2 kann das primär ausschließlich zum Entleeren benötigte Reinigungsrohr 14 gleichzeitig auch zum Füllen des Viskosimeters dienen. Es wird dann über die übliche Höhe des gesamten Viskosimeters von etwa 30 cm hinaus nach oben um etwa 10 cm verlängert und mit einer Verzweigung 17 versehen. Der nach oben zeigende seitliche Teil kann z.B trichterförmig 18 enden. Wesentlich ist dabei, daß das von 17 ausgehende Rohr 19 zunächst ansteigt und dann nach unten abbiegt. Beim Entleeren mit z.B. geringem Überdruck auf Rohr 1 und 16 steigt dann die Flüssigkeit in Rohr 14 nur geringfügig über die Höhe der Verzweigung 17 auf und verläßt das Viskosimeter über den Teil 19 der Verzweigung 17, ohne daß für die oeffnungen 18 und 19 Ventile im verwendeten Reinigungsgerät benötigt werden.
  • Das Viskosimeter kann natürlich auch über Rohr 1 oder 16 gefüllt werden, ein vollständiges Entleeren über diese Rohre im nicht gekippten Zustand ist dagegen genauso wie beim Ubbelohde-Viskosimeter nicht möglich.
  • Zum Hochpumpen in der Anordnung Fig. 1 wird die Flüssigkeit vorwiegend über das Rohr 3 und weniger über die Kapillare 5 hochgedrückt bzw. hochgesaugt. Dabei wird das Teilmeßgefäß 9 von oben her gefüllt, das Teilmeßgefäß 10 aber über die Verbindungsleitung 11 stets von unten her. Blasen in der Flüssigkeit platzen spätestens in der Aufweitung 15 oberhalb des Teilmeßgerätes 9. Das Teilmeßgefäß 10 ist praktisch stets blasenfrei.
  • Nach Uberschreiten der oberen Ringmeßmarke M 1 wird in bekannter Weise nach einer einstellbaren Nachlaufzeit der Hochpumpvorgang durch Druck- bzw. Unterdruckentlastung beendet. Bei druckgeregeltem Steuergas über steigt die Flüssigkeit dabei M 1 jedesmal um einen definierten, wählbaren Betrag. Nach Druckentlastung fließt die oberhalb der Schwelle 13 stehende Flüssigkeitsmenge vollständig ab, so daß danach im Gasraum bei 16,15 und 6 der gleiche Druck herrscht. Dieser für die Genauigkeit der Messung unerläßliche Druckausgleich wird insbesondere nicht durch Fehlfunktionen äußerer Ventile beeinflußt, sondern selbsttätig erreicht, was einen besonderen Vorteil dieses Viskosimeters darstellt.
  • Nach Druckentlastung klingen evtl. anfänglich noch vorhandene vertikale Schwingungen der Flüssigkeitssäulen in den Rohren 9 und 10 ab. Der Fachmann wird das Vorlaufvolumen oder die Höhendifferenz oder die Nachlaufzeit oder den Steuerdruck entsprechend einstellen.
  • Es überrascht, daß diese Schwingungen, die natürlich vor Erreichen der oberen Ringmeßmarke M 1 verschwunden sein müssen, rasch abklingen. Bei genügend großen oder gleichen inneren Durchmessern der Rohre 9 und 10 stellt sich danach ein gleiches Niveau der Flüssigkeitsoberflächen ein, bei engen und ungleichen Durchmessern entsprechend der Oberflächenspannung der Flüssigkeit und des Viskosimeterglases ein etwas verschiedenes. Der grundsätzlich vorhandene Einfluß der Oberflächenspannung der Flüssigkeit auf die mittlere Druckhöhe h kann durch entsprechende Abstimmung der Durchmesser der Rohre 9 und 10 auf den Krümmungsradius der Kugelkalotte im Auslaufbereich der Kapillare 6 eliminiert werden. Bei geraden Rohren 9,10 kann die Kompensation vollständig sein (Literatur: Einfeldt, J.; Sändig, R.; Schmelzer, N., Exper. Technik Physik 27 (1979), 3, S. 271 und S. 283). Die Hagenbach-Korrektion (DIN 51562, Seite 3) ist hier in gleicher Weise erforderlich wie beim Ubbelohde-Viskosimeter; bei der Beschreibung des Eichens ist das noch genauer dargestellt. Da die Auslaufzeit nur an einem Teil des Meßgefäßes bestimmt wird, verschlechtert sich die Auflösung der Meßzeit, bzw. die Unsicherheit des Ansprechens der Detektoren beim Durchgang des Flüssigkeitsmeniskus, bei etwa gleichgroßen Durchmessern der Teilmeßgefäße im Bereich der Meßmarken maximal um den Faktor 2.
  • Trotz dieser Unsicherheit ist die Reproduzierbarkeit der Meßzeit besser als 0,1 %. Die nicht vorhersagbaren und oft nur schwer erkennbaren Fehler bei nicht exakter Belüftung bekannter Viskosimeter können dagegen bei dieser Vorrichtung nicht auftreten.
  • Die Füllzeit des Meßgefäßes, d.h. die Zeit zum Hochpumpen der zuerst im Vorratsgefäß 4 und im Niveaugefäß 7 vorhandenen Meßflüssigkeit innerhalb eines Meßzyklus ist wesentlich kürzer als bei einem Ubbelohde-Viskosimeter und nur geringfügig abhängig von der Viskosität der Flüssigkeit; der anzuwendende Druck bzw.
  • Unterdruck wird z.B. so eingestellt, daß ein bestimmtes Niveau oberhalb von M 1 nicht überschritten wird. Die Größe des Druckes hängt damit nur von dem spezifischen Gewicht der Flüssigkeit ab. Während des Füllvorganges und auch sonst kann das Reinigungsrohr 14 unverschlossen bleiben, die Meßflüssigkeit steigt dann parallel in Rohr 14 maximal bis zur etwa gleichen Höhe an wie im Druckausgleichsrohr 3 bzw. bis zur Höhe der Schwelle 13; der Hochpump-Vorgang wird dadurch nicht gestört.
  • Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird bei Beibehaltung der für Ubbelohde-Viskosimeter typischen Vorteile und Genauigkeit insbesondere der Reinigungsvorgang verbessert und beschleunigt. Weil das Reinigen eines Viskosimeters von Hand zeitaufwendig und umständlich ist und mit prinzipiellen Nachteilen behaftet ist, wie z.B.
  • Verlust der Genauigkeit bei mangelnder Stabilität der Lage der Lichtschranken bzw. Umgang mit ätzenden oder giftigen Flüssigkeiten, wird häufig durch Druckbeaufschlagung bzw. Absaugen über ein bis auf den Boden reichendes Reinigungsrohr analog Reinigungsrohr 14, welches bei den üblichen Ubbelohde-Viskosimetern nachträglich von außen z.B. über Rohr 1 eingeführt wird, die Meßflüssigkeit entfernt und gleich darauf wieder eine neue Meßflüssigkeit eingefüllt (Wiederholung möglich).
  • In einer bekannten Ausführung werden dem Meßvorgang analoge Vorgänge, d.h. eine oder mehrere Leermessungen mit der nächsten zu messenden Flüssigkeit als Reinigungsflüssigkeit durchgeführt und dabei das Meßgefäß und die Kapillare gespült.
  • ein solches Reinigungsverfahren ist oft bei Präzisionsmessungen nicht anwendbar und im folgenden soll unter Reinigung stets die sog. "Vollreinigung" verstanden werden, also das Entleeren des Viskosimeters, das Einfüllen und Bewegen der Reinigungsflüssigkeit durch nacheinander abwechselnde Druck- bzw. Unterdruckeaufschlagung der einzelnen oeffnungen des Viskosimetern, das Entleeren der Reinigungsflüssigkeit und das Trocknen.
  • Das Beschicken und Entfernen der Reinigungsflüssigkeit muß in manchen Fällen öfter wiederholt werden, wobei zuletzt meist ein Trockenvorgang mit z,B. erhdhtem Druck auf Rohr 1 und 16 angewandt wird. Gelegentlich werden auch verschiedene Rsinigungsflüssigkeiten nacheinander angewandt, wobei die zuletzt angewandte schnell genug verdampfen soll. Das soll nicht ausschließen, daß in unkritischen Fällen als Reinigungsflüssigkeit die nachfolgende Meßflüssigkeit verwendet werden kann oder daß nach der "Vollrelnigung", d.h. nach dem vollständigen Säubern und Trocknen ein Spülvorgang mit der zunächst zu messenden Flüssigkeit nachfolgen kann, ehe die neue Messung beginnt. Dies kann als zusätzliche Maßnahme bei extrem verdünnten Lösungen zur Vermeidung von Wandeffekten vorteilhaft sein.
  • Bei der Reinigung des erfindungsgemäßen Viskosimeters wird die überraschende Tatsache ausgenutzt, daß zwischen den Enden der Kapillare 5 trotz des parallel geschalteten Druckausgleichsrohrs 3 ein ausreichender strömungsbedingter Differenzdruck erzeugt werden kann, dessen Größe im wesentlichen von der Ausgestaltung der oberen Verbindungsstelle 12 der Rohre 9 und 10 und dem Durchmesser des Druckausgleichsrohres 3 abhängt. Es ergibt sich eine geteilte Strömung aus dem Rohr 16 oberhalb des Teilmeßgefäßes 10 mit den Ringmeßmarken, einerseits direkt in das Rohr 3 bei 12 und 15 und andererseits über die Rohre 10,11,9, ebcnfalls zu dem Druckausgleichsrohr 3. Je nach dem, ob die Hilfsenergie ein Druckgas oder Unterdruck ist, werden die Rohre 16 und 1 mit Druck bzw. 14 mit Unterdruck beaufschlagt.
  • Druck wird bevorzugt, weil dadurch Rohr 14 ohne äußeres Ventil auskommt. Am Ende einer Messung befindet sich der größte Teil der Flüssigkeit in den Gefäßen 4 und 7 und kann schnell über das Reinigungsrohr 14 entfernt werden. Es wird danach bevorzugt über das Reinigungsrohr 14 bzw. in der speziellen Ausführung nach Fig. 2 über 18 und 14 die Reinigungsflüssigkeit auf dem gleichen Weg wie die Meßflüssigkeit zugeführt. Dann werden durch Druck auf Rohr 1, wie beim Messen, die beiden Rohre 9 und 10 mit den Teilmeßgefäßen gefüllt.
  • Ein Entleeren der Rohre 9 und 10 nur über die Kapillare 5 würde eine verhältnismäßig lange Zeit benötigen. Durch den Bypass, als der das Druckausgleichsrohr 3 aufgefaßt werden kann, wird aber die in den Rohren 9 und 10 befindliche Reinigungsflüssigkeit schneller und fast vollständig entfernt. Dies geschieht durch erhöhten Druck auf Rohr 16 und 1, wobei das letztere auch verschlossen sein kann.
  • In Rohr 10 stellt sich dann infolge der Teilung des Gasstromes an der Verbindungsstelle 12 ein tieferes Niveau der Flüssigkeit als in Rohr 9 ein. Wenn durch entsprechend hohen Druck in Verbindung mit einer geeigneten Ausbildung der Verbindungsstelle 12 in Rohr 10 das Niveau bis auf die Höhe der Verbindungsstelle 11 absinkt, wird sofort anschließend auch die Flüssig- keit aus Rohr 9 nach Rohr 3 verdrängt und verläßt über Rohr 14 die Abzweigung 17 und Rohr 19 das Viskosimeter. Es ergibt sich dabei eine dem Füllvorgang der Rohre 9 und 10 quasi entgegengesetzte Fließrichtung der Flüssigkeit. Die Verdrängung der Flüssigkeit in den Rohren 9 und 10 ist dabei annähernd vollständig bis auf den absichtlich im Bereich verbleibenden Rest, der durch die Kapillare nach unten ins Niveaugefäß 7 abfließt. Dabei herrscht während der Druckanwendung oberhalb der Flüssigkeit in den Rohren 9 und 10 ein deutlich höherer Druck als im Niveaugefäß 7, so daß die im Bereich verbleibende Flüssigkeit die Kapillare beschleunigt gegenüber reiner Schwerkraftwirkung passiert.
  • Der strömungsbedingte Differenzdruck reicht ebenfalls aus, Flüssigkeitsreste in der Kapillare, die aufgrund der Oberflächenspannung sich dort bis zu einigen cm Höhe halten könnten, vollständig zu verdrängen und damit die Kapillare ebenfalls zu trocknen.
  • Der Reinigungseffekt wird einmal durch die gerichtete Strömung und zum anderen durch Verdünnungseffekte erreicht. Er ist besonders groß, wenn das Volumen 8 größer ist als das Volumen der Kapillare wobei das Volumen der beiden Teilmeßgefäße 9 und 10 zusammen wiederum größer sein soll als das Volumen 8.
  • Bei gleicher Reinigungswirkung wie bei bekannten Geräten ist bei diesem Viskosimeter die Zeit für die Reinigung verkürzt. Es ist aber für dieses Viskosimeter auch nur ein wesentlich einfacher gebautes Reinigungsgerät erforderlich. Lediglich die beiden Rohre 1 und 16 benötigten zum Verschließen bzw. Umschalten zwischen Gasen und Flüssigkeiten Ventile, während Rohr 14 kein Ventil benötigt. Dadurch wird das Reinigungsgerät einfacher und insbesondere die Gefahr des mangelhaften Druckausgleiches bei der Messung entfällt. Prinzipiell genügt zur Reinigung eine Hilfsenergie, Druck oder Unterdruck, Druck ist bevorzugt.
  • Für Absolutmessungen muß das Viskosimeter geeicht werden. Zur automatischen Zeitmessung verwendet man in Sonderfällen ins Glas eingeschmolzene elektrische Kontakte, üblicherweise aber außen am Meßgefäß befindliche Lichtschranken, deren Höhe und Abstand durch Halterung des Viskosimeters in einem Meßstativ relativ zu diesem festgelegt werden, wodurch die mittlere Druckhöhe h definiert wird. Nach der Eichung sollen zur Vermeidung von Fehlern Meßstativ und Viskosimeter nicht mehr voneinandet getrennt werden, da auch kleine mechanische Veränderungen das Ergebnis merklich beeinflussen können. Damit sind auch aus Gründen der Genauigkeit alle Reinigungsverfahren von Hand nicht zu empfehlen.
  • Da im allgemeinen kurze Meßzeiten angestrebt werden, die bei gegebenem Meßvolumen nur mit nicht zu enger Kapillare erreicht werden, muß auch eine Korrektur der Meßzeit t um die Korrektursekunden A t, die nicht mehr als 2 8 von t betragen sollen, durchgeführt werden (s. DIN 51 562).
  • Ebenso sind die Strömungsverhältnisse, charakterisiert durch die Reynolds-Zahl Re zu beachten, wodurch sich Einschränkungen bezüglich der Geometrie, insbesondere des maximalen Kapillarendurchmessers ergeben.
  • Generell errechnet sich die kinematische Viskosität %?V nach DIN 51562 bzw. DIN 53012 zu sf= K (t t); t = Meßzeit mit trichterförmiger Auslaufstelle 6 (s. DIN 51 562).
  • K = Viskosimeterkonstante E = Korrekturkonstante t = Korrektursekunden Für die Eichung, d.h. für die Bestimmung der für ein bestimmtes Viskosimeter im Zusammenhang mit einem bestimmten Meßstativ gültigen Konstanten K und E, werden zwei Flüssigkeiten 1 und 2 mit bekannten kinematischen Viskositäten V1 und \V2 so ausgewählt, daß etwa um einen Faktor 2 größer ist als V1. Die Flüssigkeit 1 soll in der Nähe der unteren Grenze des mit diesem Viskosimeter meßbaren Viskositätsbereiches liegen, die Korrektursekunden sollten für diese Flüssigkeit zwischen 0,5 und 2 % der Meßzeit liegen.
  • Daraus errechnen sich die Größen K und E zu: und mit V2 > V1 und t2 > t 1.
  • Für reine Relativmessungen (z.B. Viskosität der Lösung # Lös zu derjenigen des Lösungsmittels # LösM) kann nur auf das angegebene Eichverfahren bzw. die Anwendung der Korrektursekunden verzichtet werden, wenn diese im Verhältnis zur Meßzeit tLöSM des Lösungsmittels vernachlässigbar sind. Bei stark verdünnten Lösungen (bzw. bei gleicher Dichte von Lösung und Lösungsmittel) ist das Verhältnis der kinematischen Viskositäten V Lös / V LösM gleich dem Verhältnis der dynamischen Viskositäten M Lös/ n LösM = 5 real Die angegebenen Gleichungen gelten in guter Nährung für trichterförmiges Kapillarenende, gleiche Dichte, gleiche Oberflächenspannung der Flüssigkeiten und wenn: ist, sowie nach Durchführung der oben angegebenen Eichung zur Ermittlung von K und E.
  • Da die Viskosimeter im automatischen Betrieb meistens mit einem Rechner betrieben werden, versteht es sich, daß die Eichung mit ins Programm aufgenommen werden sollte und dadurch Fehlermöglichkeiten beim Eichen eines Viskosimeters weitgehend ausgeschlossen werden können.

Claims (6)

  1. Patentansprüche Vorrichtung zur Messung der kinematischen Viskosität mit Kapillare und hängendem Niveau, bestehend aus einem Füllrohr, einem Kapillarrohr, einem Reinigungsrohr und einem Druckausgleichsrohr, einem Meßgefäß am Kapillarrohr über der Kapillare mit Ringmeßmarken oder geeigneten Detektoren, wie z.B. Lichtschranken, sowie einem Vorrats- und Niveaugefäß, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckausgleichsrohr (3) am Viskosimeter oberhalb des Meßgefäßes (9) in die Verlängerung des Kapillarrohres (2) mündet.
  2. 2) Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bereich, wo die Verlängerung des Druckausgleichsrohres (3) in dem Bereich (12) oberhalb des Meßgefäßes (10) mündet, so ausgebildet ist, daß die Verlängerung des Druckausgleichsrohres (3) vom Meßgefäß (10) her gesehen, einen Winkel größer 90 Grad bildet.
  3. 3) Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Verlängerung des Durckausgleichsrohrs (3) unmittelbar bevor es in den Raum (12) oberhalb des Meßgefäßes (10) mündet, bis zu 80 % herabgesetzt ist.
  4. 4) Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßgefäß aufgeteilt ist in zwei U-förmig (11) miteinander verbundene, kommunizierende Teilmeßgefäße (9,10), wobei ein Teilmeßgefäß (10) mit den Ringmeßmarken (M 1, M 2) bzw. Detektoren seitlich versetzt oberhalb der Kappilare (5) angebracht ist und das zweite Teilmeßgefäß (9) über der Kapillare (5) auch mit dem Druckausgleichsrohr (3) ohne Querschnittsverengung, aber über eine, bezogen auf die obere Ringmeßarke M 1 ausreichend hohe Schwelle (13), in Verbindung steht, wobei über das Druckausgleichsrohr (3) aufsteigende Flüssigkeit zuerst direkt in das Teilmeßgefäß (9) ohne Ringmeßmarken einströmen kann.
  5. 5) Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungsrohr (14) nach oben verlängert ist, eine Verzweigung (17) vorhanden ist, die einerseits trichterförmig (18) endet und unterhalb des Trichters ein zunächst ansteigendes und sodann nach unten gerichtetes Auslaufrohr (19) enthält, wobei der Trichter (18) zum Einfüllen von Flüssigkeit und das Rohr (19) zum Ablaufen von Flüssigkeit dient.
  6. 6) Verwendung der Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 5 in einem Gerät, welches das Füllen, Hochpumpen und Reinigen automatisch durchführt.
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