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Verfahren zur Ermittlung der richtigen Schuh-
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große sowie Schuh zur Durchführung des Verfahrens Bislang war die
Ermittlung der richtigen Schuhgröße vor allem bei Kindern und Kleinkindern stets
problematisch. Gerade das kindliche FuB-skelett läßt sich noch leicht verformen,
so daß es das Kind bei der Anprobe nicht merkt, wenn der Schuh zu kurz ist. Der
Fuß weicht dann in die Breite aus, so daß der Schuh zu passen scheint. Bei längerem
Tragen eines solchen zu kurzen Schuhes käme es aber zu schädlichen FuB-skelettverformungen.
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Zu einer Täuschung hinsichtlich der richtigen Länge des Schuhes kommt
es, wenn der anprobierte Schuh zu weit ist. Der Fuß findet dann im Schuh keinen
Halt und rutscht nach vorne in den im Schuh notwendigen Freiraum von etwa 15 mm
vor den Zehenspitzen. Man glaubt dann, der Schuh sei zu groß und paßt dem Kind einen
kürzeren Schuh an - mit allen seinen schädlichen Folgen für den wachsenden FuB.
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Zur Ermittlung der richtigen Schuhgröße sind sogenannte WMS-FuBmeßgeräte
bekannt, mit denen die Länge und die Weite des Fußes bestimmbar ist.
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Solche Geräte werden vielfach jedoch aus Bequemlichkeit nicht benutzt.
Es ist auch kaum möglich, den Fuß eines Kleinkindes auszumesserì,
da
dieses dabei meist sehr unruhig ist oder seine Zehen einkrallt. Die Meßgenauigkeit
ist auch deshalb schlecht, weil der kindliche Fuß noch sehr weich ist und dadurch
beim Messen sehr leicht vor allem die Zehen unbemerkt wenn gedrückt werden. Die
Schuhgrößen fallen bei Schuhen unterschiedlicher Machart und auch bei Schuhen verschiedener
Hersteller oftmals auch unterschiedlich aus, so daß selbst das genaue Bestimmen
der Länge und Breite eines Fußes nicht die Gewähr dafür gibt, daß der entsprechende
Schuh tatsächlich gut paßt.
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Zu zuverlässigeren Werten kam man durch die früher recht gebräuchlichen
Durchleuchtungegeräte, welche mit Röntgenstrahlen arbeiten ,9 und die Möglichkeit
bieten, beim anprobierten Schuh zu sehen, wie der Fuß in ihm Platz findet.
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Wegen der mit solchen Geräten verbundenen Strahlenbelastung werden
diese aber heute in Schuhgeschäften nicht mehr eingesetzt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und billiges
Verfahren zur Ermittlung der richtigen Schuhgröße zu entwickeln, welches keine gesundheitlichen
Schäden mit sich bringen kann und eine sehr zuverlässige Schuhgrößenbestimmung ermöglicht.
Weiterhin soll ein Schuh zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens entwickelt
werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelost, daß für jede Schuhgröße
einer SchuhgröBenreihe zumindest ein einzelner Schuh mit gleichgroßer Sohle, jedoch
einem Schaftteil aus durchsichtigem Material als Anprobierschuh verwendet wird.
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Die Vorteile dieses Verfahrens liegen in erster Linie darin, daß die
Ermittlung der richtigen SchuhgröBe auf äußerst einfache und gefahrlose Weise erfolgt.
Es wird nicht nur die richtige Schuhlänge, sondern zugleich auch festgestellt, ob
die Schuhweite richtig ist. Dadurch wird auch einer der größten fußdeformierenden
Schäden, nämlich die Entstehung des hallux valgus vermieden, weil das Wegdrücken
der Zehen z.B.
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nach innen festgestellt und durch Wahl richtig passender Schuhe vermieden
werden kann.
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Ein besonders wichtiger Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens entsteht
auch bei Sohlen mit eingebrachten Bettungen, seien sie direkt in der fußseitigen
Sohle eingebaut oder nachträglich eingelegt (lose Einlagen). Mittels des durchsichtigen
Anprobierschuhes kann auch bei solchen Bettungen oder Einlagen der Sitz exakt überprüft
werden. In der Orthopädie ist es mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens sogar
möglich, bei Fußdeformationen zu beobachten, welche Änderungen z.B. durch Anheben
einer Fußseite eintreten, um zu erkennen, wie der Schuh nachgebessert werden muß.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ist natürlich auch dann vorteilhaft,
wenn nach dem Mehrweitensystem Schuhe nicht nur in unterschiedlichen Längen, sondern
auch in unterschiedlichen Weiten angeboten werden. Dies ist vor allem bei Kinderschuhen
aus fußgesundheitlichen Sesichtspunkten wünschenswert. Günstig ist auch bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren, daß keine unhandlichen Meßvorrichtungen zu dem Platz
transportiert werden müssen, an dem die Anprobe und Auswahl der Schuhe erfolgt,
oder aber daß der Schuhkäufer sich nicht zu einer solchen Meßvorrichtung oder zu
einem Durchleuchtungsgerät hinzubegeben hat.
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Das erfindungagemäße Verfahren ermöglicht es auch, nach dem Kauf von
Schuhen sich von Zeit zu Zeit davon zu überzeugen, ob die Schuhe noch ausreichend
groß sind, in dem ein den gekauften Schuhen entsprechender Schuh mit durchsichtigem
Schaft anprobiert wird.
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Die zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
das Schaftteil des Schuhes aus einem durchsichtigen Kunststoff besteht.
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Ein solcher Schuh ist sehr billig herzustellen, da es eine große Zahl
durchsichtiger Materialien gibt, die billig sind und gut mit einer Sohle verbunden
werden können, zum Beispiel auch durch Kleben nach dem sogenannten Ago-Verfahren.
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Besonders vorteilhaft gestaltet sich der erfindungsgemäße Schuh, wenn
gemäß einer anderen Ausgestaltung der Erfindung seine Sohle einen nach außen gerichteten
Nährand mit vorgefertigten Löchern hat. Die niedrigen Herstellungskosten eines solchen
Schuhes ermöglichen es, daß jedes Schuhgeschäft sich diese Schuhe mit durchsichtigem
Schaftteil anschaffen kann. Als besonderen Service kann der Schuhhändler später
kostenlos die Träger oder Eltern zur Nachmessung der getragenen Schuhe einladen,
nachdem vom Verkaufstag an gerechnet eine bestimmte Zeitspanne verstrichen ist.
Der Käufer wird durch einen solchen Service an das Fachgeschäft gebunden und betritt
so zusätzlich das Schuhgeschäft, was unter Umständen einen neuen Kaufentschluß auslösen
kann, vor allem wenn festgestellt wird, daß der Schuh nicht mehr passend ist und
der Fuß deshalb deformiert wird.
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Besonders billig wird der erfindungsgemäße Schuh, wenn seine Sohle
aus Polyurethan besteht und einstückig mit dem Nährand ausgebildet ist. Die Sohle
kann natürlich auch aus einem anderen für die Sohlenherstellung geeigneten, verformbaren,
spritzbaren oder vulkanisierbaren Material bestehen.
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Ebenfalls zu niedrigen Herstellungskosten kommt man gemäß einer anderen
Ausgestaltung der Erfindung, gemäß der der Schaftteil ein Thermoplast ist. Das Thermoplast
kann einfach auf das Sohlen-
teil durch Nähen befestigt und anschließend
mittels eines Leisten unter Wärme in die richtige Form gebracht werden.
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Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist denkbar einfach
und ergibt sich von selber, wenn man nur den erfindungsgemäßen Schuh mit durchsichtigem
Schaftteil vor sich sieht. Man probiert diesen Schuh mit durchsichtigem Schaftteil
an und kann ohne weiteres sehen, ob der Schuh hinsichtlich seiner Länge und Weite
gut paßt. Ist das der Fall, so paßt der entsprechende Schuh mit einem Schaftteil
aus Leder oder sonstigem Obermaterial zwangsläufig genausogut.
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Die Zeichnung zeigt einen typischen erfindungsgemäß gestalteten Kinderschuh,
der aus einer Fußtormsohle 1 aus PolyurEthan besteht mit hochgezogener, einstückig
mit der Fußformsohle ausgebildeter Fersenkappe 2 . Die Fußformsohle 1 hat einen
nach außen gerichteten umlaufenden Nährand 3 mit vorgefertigten Löchern, auf der
ein durchsichtiges Schaftteil 4 dadurch aufgenäht ist, daß sein sohlenseitiger Rand
nach außen auf den Nährand gebogen wurde. Das Schaftteil 4 entspricht in seiner
Weite genau dem Schaftteil aus zum Beispiel Leder, welches zur Herstellung des eigentlichen
Schuhes auf eine gleiche Fußformeohle genäht wird. Zur Verdeutlichung des Erfindungsgedankens
wurde in den Schuh ein Fuß 5 eingezeichnet.
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