Die Zusatzerfindung bezieht sich auf eine Anordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine solche
Anordnung ist Gegenstand des Hauptpatents 29 32 330, welches seinerseits die aus der Literaturstelle Rundfunktechnische
Mitteilungen, Band 22 (1978), H. 1, S. 22 —27, bekannte kopfbezogene Mikrophonanordnung
zum Ausgangspunkt hat.
Als kopfbezogene Mikrophonanordnung kommt grundsätzlich sowohl eine Anordnung entzerrter Sondenmikrophone
in den Gehörgängen einer Versuchsperson als auch ein Kunstkopf in Frage. Eine Sondenmikrophonanordnung
ist z. B. aus Radio Mentor Electronic 42 (1976), Heft 3. S. 97 bis 100 bekannt, ein Kunstkopf
z. B. aus der US-Patentschrift 41 43 244. Mit Hilfe entzerrter Sondenmikrophone in den Gehörgängen einer
Versuchsperson können, mit bestimmten Einschränkungen, recht genaue elektrische Entsprechungen natürlicher
Ohrsignale gewonnen werden (vgl. Radio Mentor Electronic a. a. O.). Dies gilt sowohl für die
Richtcharakteristik, die häufig in Form von richtungs- und frequenzabhängigen interauralen Amplituden- und
Laufzeitunterschieden dargestellt wird, als auch für die Frequenzbewertung durch die kopfbez.ogene Mikrophonanordnung,
die häufig als Freifeldübertragungsfunktion oder Außenohr-Übertragungsfunktion bezeichnet
wird.
Zwar gelingt es auch mit Kunstköpfen — durch die Nachbildung der Geometrie von Hals. Kopf und Ohrmuscheln
und durch die Ankopplung von Mikrophonen in den Gehörgängen — zwei Mikrophonsignale zu gewinnen,
deren richtungsabhängige Unterschiede gut mit den richtungsabhängigen interauralen Unterschieden
beim natürlichen Hören übereinstimmen; anders als bei einer Sondenmikrophonanordnung weicht jedoch die
Frequenzbewertung bei Kunstköpfen von der Frc quenzbewertung durch das natürliche Außenohr ab. wie
z. B. aus der US-Patentschrift 41 43 244 zu entnehmen ist.
Zur Wiedergabe der kopfbezogenen Stereosignale ist es allgemein bekannt, eine verzerrungsfreie Kopfhöreranordnung
zu verwenden, d. h. einen elektrisch entzerrten Kopfhörer, der die wiederzugebenden elektrischen
Signale ohne lineare Verzerrungen in den Gehörgang des Zuhörers überträgt. Eine solche verzcrrungsfieie
Kopfhöreranordnung wird deshalb im allgemeinen als ideal für die kopfbezogene Stereophonie
angesehen.
Im Falle der Aufnahme durch einen Kunstkopf ist es aus der US-Patentschrift 41 43 244 zusätzlich bekannt,
bei der elektrischen Entzerrung der Wiedergabeseite den frontalen Unterschied der Frequenzbewertung zwischen
dem Kunstkopf und dem natürlichen Gehör auszugleichen. Dadurch erhält der Zuhörer auch im Fall
einer Kunstkopfaufnahme Ohrsignale mit seiner natürlichen Frequenzbewertung. Eine möglichst genaue Entzerrung
hilft Übertragungsfehler zu vermeiden. Als Bedingung für eine genaue Gesamtentzerrung gilt, daß die
Übertragungsfunktion der gesamten Übertragungsstrecke vom Kunstkopf bis zum Kopfhörer gleich der
natürlichen Außenohr-Übertragungsfunktion sein muß. Das Einhalten dieser Bedingung garantiert die originalgetreue
Reproduktion der Klangfarbe einer Schallquelle und — in Verbindung mit der guten Nachbildung der
interauralen Unterschiede — die Lokalisation.
Diese summarische Bedingung läßt sich jedoch nicht ohne weiteres anwenden, wenn die an der Schnittstelle
zwischen Aufnahme- und Wiedergabeseite vorhandenen kopfbezogenen Stereosignale auf üblichen stereophonen
Kanälen (Rundfunk, Tonband, Schallplatte) übertragen werden sollen. Die Wiedergabe erfolgt dann
räumlich oder zeitlich getrennt von der Aufnahme. Die genauen Eigeschaften der Aufnahme- und der Wiedergabeseite
sind in der Regel auf der jeweils anderen Seite nicht bekannt, wie die folgende Betrachtung der obcnerwähnten
kopfbezogenen Übertragungsanordnungen zeigt.
Bei der Übertragung mit Sondenmikiophoncn und
verzerrungsfreiem Kopfhörer müßte zur Durchführung der Entzerrung zunächst die sogenannte Bezugsebenc
im Gehörgang genau definiert werden, also diejenige Stelle im Gehörgang, an der aufnahmeseitig der Schalldruckverlauf
entnommen wird und bis zu der wiedergabeseitig der Kopfhörer verzerrungsfrei ist. Bereits diese
Definition wäre aufgrund der anatomischen Gegcbenheiten im Ohrkanal sehr schwierig und wurde daher bis
jetzt nicht vorgenommen. Wenn sie trotzdem gelänge, müßte die Kopfhöreranordnung des Zuhörers auf der
Wiedergabeseite mit Hilfe einer Sondenmikrophonmcssung so entzerrt werden, daß sie keine linearen Vcrzerrungen
aufweist. Zu diesem Zweck müßte das Sondenmikrophon so in den Gehörgang eingeführt werden, daß
die Mündung der Sonde in der definierten Bc/.ugscbcnc liegt, ohne jedoch die Schallausbreitung unter dem
Kopfhörer zu stören. Aufnahmeseilig müßten die Sondenmikrophone
in ähnlicher Weise an einer Versuchsperson angeordnet werden.
Trotz dieses aufwendigen Entzerrungsverfahrens ware die erforderliche Genauigkeit nicht gegeben, da beim
wiedergabeseitigen Zuhörer die Ohrsignale der aufnahmeseitigen
Versuchsperson reproduziert würden. Es ist jedoch bekannt, daß die individuellen Streuungen dieser
Außenohr-Übertragungseigenschaft beträchtlich, d. h. größer als die entsprechenden Wahrnehmungsschwellen
des Gehörs sind. Die Frequenzbewertung der Ohrsignale des jeweiligen Zuhörers würde daher von seiner
natürlichen Frequenzbewertung erheblich abweichen. Nur bei Identität von aufnahmeseitiger Versuchsperson
und wiedergübeseitigem Zuhörer wäre durch diese Art der Entzerrung eine originalgetreue Reproduktion der
Hörereignisse zu gewährleisten.
Diese Schwierigkeiten bei aufnahmeseitig und wiedergabeseitig unterschiedlichen Außenohr-Übertragungsfunktionen
können umgangen werden, wenn die Entzerrung gemäß der US-Patentschrift 41 43 244 vorgenommen
wird. Dort wird auf die erwähnte Gesamtbedingung zurückgegriffen, um so die Unterschiede zwischen
dem Kunstkopf und dem Zuhörer auszugleichen. Zu diesem Zweck werden wiederum Sondenmikrophone
in den Gehörgängen des Zuhörers angeordnet Anschließend wird der Zuhörer zweifach beschallt, zunächst
direkt von einer frontalen Schallquelle und dann über den Kunstkopf, ein einstellbares Entzerrerfilter
und den Kopfhörer. Die jeweils gemessenen Ohrsignale werden im Zeit- oder Frequenzbereich miteinander verglichen
und das Filter wird dann so eingestellt, daß die Ohrsignale in beiden Beschallungsfällen gleich sind.
Auf diese Art können für jeden individuellen Zuhörer Ohrsignale mit der natürlichen Frequenzbewertung er
zeugt werden. Jedoch wäre es zur praktischen Durchführung dieses Entzerrungsverfahrens notwendig, bei
jedem Zuhörer auf der Wiedergabeseite den Kunstkopf zur Verfügung zu haben.
Die Entzerrung einer kopfbezogenen Übertragungsstrecke ist also nach dem Stand der Technik darauf angewiesen,
daß die verwendete kopfbezogene Aufnahmeanordnung entweder dem Zuhörer von vorneherein
in der Frequenzbewertung sehr ähnlich ist oder auf der Wiedergabeseite verfügbar ist.
Eine Möglichkeit, hier Abhilfe zu schaffen, ist im
Hauptpatent dargestellt.
Gemäß dem Hauptpatent 29 32 330 wird als kopfbezogene
Mikrophonanordnung ein Kunstkopf verwendet, dessen richtungsabhängige interaurale Übertragungsfunktionen
weitgehend mit der natürlichen Richtcharakteristik übereinstimmen. Diesem Kunstkopf ist
aufnahmeseitig ein Klangfilter nachgeschaltet, welches so dimensioniert ist, daß sein Frequenzgang die Außenohr-Übertragungsfunktion
des verwendeten Kunstkopfs aufhebt. Das Klangfilter enthält eine Kettenschaltung
von Brücken-T-Gliedern mit frequenzunabhängiger Eingangs- und Ausgangsimpedanz, deren Anzahl
gleich der Anzahl der zu entzerrenden Maxima und Minima ist.
Zur Wiedergabe setzt die Anordnung nach dem Hauptpatent den in der Literaturstelle Rundfunktechnische
Mitteilungen ebenfalls verwendeten frcifeldentzerrten
Kopfhörer voraus. Die Freifeldentzerrung dieses Kopfhörers bezieht sich auf frontalen Schalleinfall,
wie er in DIN 45 500 für die Entzerrung des Standardkopfhörers vorgesehen is'.. Es ist im Stand der Technik
jedoch auch bekannt, daß die Entzerrung eines Kopfhörers nicht unbedingt auf frontalen Schalleinfall bezogen
sein muß. So wurde beispielsweise laut »radio fernsehen
clckironik«, Bd. 28 (1979), H. 5, S. 457 eine Entzerrung
des Kopfhörers für 30° vorgeschlagen (also für den Winkel, unter dem üblicherweise die Wiedergabelautsprecher
angeordnet sind).
Die Fig. 1 zeigt ein typisches Beispiel für das Freifeldübenragungsmaß
G\([) eines Kopfhörers, der nicht für frontalen Schalleinfall freifeldentzerrt ist (ausgezogene
Kurve). Es ist allgemein bekannt, daß die Frequenzbewertung des natürlichen Außenohrs ein ausgeprägtes
Minimum bei etwa 8 bis 10 kHz aufweist, das für frontalen Schalleinfall charakteristisch ist. Da dieses typische
Minimum bei anderen Schalleinfa'lsrichtungen fehlt, zeigen Vergleichsmessungen für nichtfrontalen
Schalleinfall, bezogen auf frontalen Schalleinfall, stets eine entsprechende Pegelanhebung in diesem Bereich.
Beispielsweise ist in dem Buch »Das Ohr als Nachrichtenempfänger« (2. Aufl., E. Zwicker und R. Feldtkeller,
Stuttgart, 1967, S. 122) das Ergebnis einer Vergleichsmessung zwischen diffusem und frontalen Schalleinfall
dargestellt, das eine entsprechende Höhenanhebung aufweist. Diese für nichtfrontalen Schalleinfal! charakteristische
Höhenanhebung tritt im Freifeldübertragungsmaß Cf(O eines Kopfhörers, der nicht nach DfN 45 500
für frontalen Schalleinfall freifeldentzerrt ist, in analoger Weise auf.
Unter Umständen kann es also vorteilhaft sein, die raumbezogene Entzerrung des Kopfhörers auf einen
anderen Schalleinfall zu beziehen als den frontalen gemäß DlN 45 500. Jedoch wird man zur meßtechnischen
Kennzeichnung zweckmäßigerweise auch in diesem Fall das Freifeldübertragungsmaß Gr(f) eines Kopfhörers
gemäß DIN 45 619 heranziehen, welches bei frontalem Schalleinfal! gemessen wird.
Die Aufgabe der Zusatzerfindung besteht darin, wie beim Hauptpatent die kopfbezogene Mikrophonanordnung
ohne Sondenmikrophonmessungen an wiedergabeseitigen Zuhörern zu entzerren, d. h. insbesondere:
die Entzerrung der Aufnahmeseite soll zeitlich und örtlich völlig getrennt von der Entzerrung der Wiedergabeseite
erfolgen können. Im Gegensatz zum Hauptpatent soll sich aber die Entzerrung an der Schnittstelle
zwischen Aufnahmeseite und Wiedergabeseite auf nichtfrontalen Schalleinfall beziehen.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 gelöst.
Die Zusatzerfindung weist alle Vorteile auf, die auch
der Erfindung nach dem Hauptpatent zu eigen sind.
Da die Bestimmung des aufnahmeseitig zu entzerrenden Kunstkopf-Übertragungsmaßes nach üblichen Mikrophon-Meßverfahren
erfolgen kann (DIN 45 591) und da die Bestimmung des Freifeld-Übertragungsmaßes des wiedergabeseitig zu entzerrenden Kopfhörers
nach dem üblichen Kopfhörermeßverfahren erfolgen kann (DIN 45 619), sind wie bei der Anordnung nach
dem Hauptpatent sowohl für die aufnahmeseitige als auch für die wiedergabeseitige Entzerrung keine Messungen
mit Sondenmikrophonen notwendig. Dennoch ist für jeden Zuhörer eine individuell genaue Entzerrung
und Reproduktion der Hörerereignisse möglich, weil bei Bedarf der wiedergabeseitige Kopfhörer individuell
genau entzerrt werden kann. Der Frequenzgang Gi{f), der den Unterschied zum Hauptpatent charakterisiert,
kann außerdem durch einen Vergleich zweier Messungen des Außenrohr-Übertragungsmaßes des Kunstkopfs
für frontalen und für nichtfrontalen Schalleinfall bestimmt werden, weil die Richtcharakteristik de?
Kunstkopfs voraussetzungsgemäß mit der natürlichen Richtcharakteristik weitgehend übereinstimmt. Am einfachsten
bestimmt man den Frequenzgang Gi{f)m\\ Hilfe
eines Kunstkopfs nach dem Hauptpatent, der für frontalen Schalleinfall entzerrt ist. Gi{f)eve\b\ sich hirr-
bei durch eine einzige Messung am Kunstkopf, und zwar entweder eine Messung des nichtfrontalen Schalleinfalls
oder des entsprechend entzerrten Kopfhörers, der dem Kunstkopf aufgesetzt wird. Die Kopfhörermessung
am geeichten Kunstkopf stimmt im Rahmen der Meßgenauigkeit mit der Kopfhörermessung durch den
subjektiven Lautheitsvergleich nach DIN 45 500 überein. Die erreichbare Meßgenauigkeit ist bei diesen Methoden
nicht schlechter als wenn Gp(0durch Sondenmikrophonmessungen
an Versuchspersonen bestimmt würde.
Ein besonderer Vorteil liegt darin, daß die Erfindung einen zweckmäßigen Weg für die Standardisierung der
Aufnahmeseite weist, die in der kopfbezogenen Stereophonie noch ungelöst ist.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß die innere Geometrie des Kunstkopfs (Gehörgang,
Trommelfell, Art und Ankopplung des Schallwandlers), die im Gegensatz zur äußeren Geometrie von Hals,
Kopf und Ohrmuscheln bekanntlich keinen Einfluß auf die Richtcharakteristik, sondern nur Einfluß auf die Frequenzbewertung
hat, bei der konstruktiven Ausgestaltung abgestimmt werden kann auf die aufnahmeseitige
elektrische Filterung, so daß entweder die innere Geometrie oder das Klangfilter vereinfacht werden können.
Vorteilhaft ist ferner, daß der Kunstkopf aufgrund der elektrischen Kompensation im gesamten Hörfrequenzbereich
von etwa 40 Hz bis etwa 15 kHz genau entzerrt werden kann.
Die Erfindung hat auch den Vorteil, daß die gesamte kopfbezogene Übertragungsstrecke für die besonders
kritische frontale Schalieinfallsrichtung besonders genau entzerrt werden kann, ohne das schwer meßbare
und individuell stark streuende frontale Außenohr-Übertragungsmaß des Zuhörers auf der Wiedergabeseite
explizit kennen zu müssen.
Dies geschieht dadurch, daß das individuell gemessene Freifeld-Übertragungsmaß des wiedergabeseitigen
Kopfhörers sehr genau den vorgesehenen Frequenzgang Ch{f) aufweist und gleichzeitig die erfindungsgemäße
elektrische Filterung sehr genau nach der Vorschrift des kennzeichnenden Teils realisiert wird.
Ein beachtlicher Vorteil ist auch, daß die erfindungsgemäß
entzerrten Kunstkopfsignaie zur Übertragung über gebräuchliche stereophone Kanäle und zur Wiedergabe
über Lautsprecher wesentlich besser geeignet sind als übliche, mit einer Frequenzbewertung behaftete
Kunstkopfsignale. Damit wird die für eine breitere Anwendung des Verfahrens bedeutsame Kompatibilität
zur konventionellen raumbezogenen Stereophonie verbessert. Der zusätzliche Vorteil gegenüber dem Hauptpatent
besteht darin, daß die Kompatibilität zur raumbezogenen Stereophonie weiter verbessert werden
kann, weil der Raumbezug der Signale an der Schnittstelle
besser an den nichtfromalen Schaileinfall zweier Stereoiautsprecher angepaßt werden kann. Im Prinzip
ist die erfindungsgemäße Entzerrung auf jede dem Fachmann bekannte Lautsprecherbeschallung anwendbar.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die Frequenzgänge eines nicht für frontalen
Schalleinfall freifeldentzerrten Kopfhörers (mit ausgezogener Linie gezeichnete Kurve) sowie eines nach
DIN 45 500 freifcldenl/crrten Kopfhörers (mil gcsirichelter
Linie gezeichnete Kurvu):
F i g. 2 die Frequenzgänge der Summe AL(f) aus den
Freifeldübertragungsmaßen JLk(O eines bekannten
KuiiStkopfes für frontalen Schalleinfall und des in F i g. 1
zugrundegelegten Kopfhörers mit frequenzabhängigem Freifeldübertragungsmaß (mit ausgezogener Linie gezeichnete
Kurve) sowie des Übertragungsmaßes ALi(Q
der erfindungsgemäß vorgesehenen Filteranordnung (mit gestrichelter Linie gezeichnete Kurve), und
F i g. 3 ein elektrisches Schaltbild eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäß vorgesehenen Filtcranordnung.
ίο In Fig. 1 sind zur Veranschaulichung die unterschiedlichen
Frequenzgänge von Kopfhörern mit frequenzabhängigem und frequenzunabhängigem Freifeldübertragungsmaß
dargestellt. Wie man hieraus erkennt, zeigt der mit durchgezogener Kurve angedeulete
Kopfhörer mit frequenzabhängigem Freifeldübertragungsmaß gegenüber dem mit gestrichelter Kurve
angedeuteten Kopfhörer mit frequenzunabhängigem Freifeidübertragungsmaß eine Höhenanhebung bei einer
Frequenz von ca. 10 kHz. Die Summe aus diesem Frequenzgang und dem Frequenzgang eines Kunstkopfes
des Typs KU 80 der Firma Neumann GmbH, Berlin, ergibt den in Fig. 2 mit ausgezogener Linie
dargestellten Frequenzgang. Die der Zusatzerfindung zugrunde liegende Überlegung besteht darin, diese
Frequenzgangsumme von Kunstkopf und Kopfhörer gegenläufig mit Hilfe einer Filteranordnung zu kompensieren,
wie in F i g. 2 mit der gestrichelt eingezeichneten Kurve angedeutet ist. Die Überschwinger der
ausgezogenen Kurve sind zur Erläuterung des Erfindungsgedankens vernachlässigbar.
Die in F i g. 3 anhand eines Ausführungsbeispiels dargestellte Filteranordnung besteht aus der Kettenschaltung
eines Bandpasses 10 und zweier Bandsperren 20, 30, wobei die Schaltungsbestandteile 10,20 und 30 durch
senkrechte gestrichelte Linien voneinander getrennt sind. Der Bandpaß 10 und die Bandsperren 20,30 sind in
Form von Brücken-T-Gliedern ausgebildet. Der Querzweig
des Bandpasses 10 umfaßt einen Parallelschwingkreis mit einer Induktivität L\, einer Kapazität C und
einem ohmschen Widerstand R], ferner einen Serienwiderstand Ri. Der Brückenzweig des Bandpasses 10 umfaßt
einen Serienschwingkreis mit einer Induktivität Li,
einer Kapazität Ci und einem ohmschen Widerstand R„
ferner einen Paraiieiwiderstand «4. Der Längszweig des
Bandpasses 10 umfaßt zwei ohmsche Widerstände R. Dies gilt in gleicher Weise auch für die Längszweige der
beiden Bandsperren 20 und 30.
Bei der ersten Bandsperre 20 umfaßt der Querzweig einen Serienschwingkreis mit einer Induktivität L^ einer
Kapazität Cs und einem ohmschen Widerstand R^. Der
Brückenzweig der Bandsperre 20 umfaßt einen Parallelschwingkreis mit einer Induktivität Lt. einer Kapazität
Cb und einem ohmschen Widerstand Rb.
Bei der zweiten Bandsperre 30 umfaßt der Querzweig einen Serienschwingkreis mit einer Induktivität L7, einer
Kapazität C- und einem ohmschen Widerstand R7. Der
Brückenzweig der Bandsperre 30 umfaßt einen Parallelschwingkreis mit einer Induktivität L8, einer Kapazität
Cs und einem ohmschen Widerstand Rh-
Dem Eingang 11 der Filteranordnung nach F i g. i ist
zur Impedanzanpassung ein ohmscher Widerstand Ri1
vorgeschaltet.
Aufgrund der ausschließlichen Verwendung passiver Bauelemente zeigt die Filtcranordnung nach F i g. 3 kein
h") Eigcnriiuschcn.
Die Wirkungsweise der Filteranordnung nach I· i g. i ist am besten aus dem Frequenzgang gemäß F i g. 2 (gestrichelt
eingezeichnete Kurve) ersichtlich. Der Biind-
palt 10 bewirkt die Anhebung des Frequenzgangs bei 10 kHz, während die Bandsperren 20,30 die Absenkungen
bei 1,4 kHz bzw.4,2 kHz bewirken.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
10
15
30
35
-(O
45
50
55
60
65