DE2941228C2 - Einrichtungen zum Auffangen eines unter Wasser unkontrolliert austretenden Erdöl/Erdgas-Gemisches - Google Patents
Einrichtungen zum Auffangen eines unter Wasser unkontrolliert austretenden Erdöl/Erdgas-GemischesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Einrichtungen zum Auffangen eines unter Wasser unkontrolliert austretenden Erdöl/
Erdgas-Gemisches entsprechend den in den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 2 jeweils enthaltenen
Merkmaien.
Aus der US-PS 36 74 150 ist eine Einrichtung in Form
einer Auffangglocke bekannt, die nur im Bereich der Wasseroberfläche verwendbar ist. Die Auffangglocke
hat nämlich in ihrem oberen Teil Belüftungsöffnungen, durch die bei Unterwasserverwendung Wasser eintreten
könnte. Die Auffangglocke kann zwar auch so verwendet werden, daß im unteren Teil derselben eine
Trennung von öl und Wasser stattfindet, wenn die Auffangglocke über einer von Öl durchströmten und
gebrochenen Leitung angeordnet wird. Sollte aber gleichzeiüg mit dem Öl Erdgas in die Auffangglocke
gelangen, würde das Gas den für die Trennung von Öl und Wasser vorgesehenen Bereich durchsetzen und eine
derart starke Beunruhigung dieses Bereiches bewirken,
daß eine Trennung zwischen öl und Wasser allenfalls in
geringem Maße eintritt, nicht jedoch in einem solchen Umfang, daß sich eine einwandfrei abgetrennte ölphase
abziehen läßt
Aus der US-PS 36 66 100 ist eine andere Einrichtung bekannt, bei der eine Auffangglocke unmittelbar
oberhalb einer Leckage am Meeresboden gehalten ist. Diese Einrichtung kann auch so ausgebildet werden, daß
mittels einer Leitung und einer in diese eingeschalteten Pumpe ein öl-Wasser-Gemisch nach oben ,gefördert
wird. Diese Phasen können also allenfalls erst über Wasser getrennt werden. Mittels einer weiteren Leitung
wird das Gas abgezogen, was aber allenfalls nur für einen Teil des austretenden Gases möglich ist. Da die
Auffangglocke keine Beruhigungszone hat, in der sich die Phasen trennen können, kann austretendes Gas auch
durch die erstgenannte Leitung, die zur Förderung des Öl-Wasser-Gemisches dienen soll, von der Pumpe
angesaugt werden, Wenn der hierbei angesaugte Gasanteil zu groß wird, kann hierdurch der Pumpvorgang
beeinträchtigt werden. Eine zufriedenstellende Trennung der drei Phasen ist also mit dieser Einrichtung
nicht möglich.
Eine nächste Ausführungsform ist aus der US-PS 35 48 605 bekannt. Zu dieser Einrichtung gehört eine
Auffangglocke, die abgedichtet auf den Meeresboden über der jeweiligen Leckage aufgesetzt wird. Alle
Phasen des auf der Leckage austretenden Gemisches gelangen über eine faltenbaigähnlich ausgebildete
Förderleitung bis zur Wasseroberfläche, was durch den von der Gasphase bewirkten Lif'cffekt weitgehend
unterstützt wird. Eine Beruhigung des Gemisches in dem in Höhe der Wassereberfläche liegenden Bereichs
und damit eine Trennung der Phasen kann zumindest nicht in einem befriedigenden Ausmaß erfolgen, zumal
auch dieser Bereich von der Gasströmung durchsetzt wird. Durch eine an die Förderleitung angeschlossene
weitere Leitung gelangt das Gemisch zu einem Schiff, auf dem sich ein Separator befindet Erst in diesem
erfolgt eine systematische Trennung.
Eine nächste Einrichtung ist aus der US-PS 35 00 841
bekannt. Diese Einrichtung hat eine Auffangglocke, die über einer Leckage angeordnet ist, welche sich in einer
unter Wasser verlaufenden Rohrleitung befindet. Der Inhalt der Rohrleitung und das Wasser bilden ein
Zweiphasengemisch. Um dieses nach oben zu fördern, wird über eine zusätzliche Leitung Gas in die eigentliche
Förderleitung gepumpt. Letztere enthält also drei Phasen, die frühestens im Bereich der Wasseroberfläche
voneinander getrennt werden. In diesem Fall darf das Gas nicht Luft sein, denn die Verwendung von Luft kann
dazu führen, daß das in die Förderleitung eintretende Gemisch explosiv wird. Es muß also ein inertes Gas
verwendet werden, um die gewünschte Liftwirkung zu erzielen, was jedoch den notwendigen technischen
Aufwand weiter erhöht.
Schließlich ist in der US-PS 37 45 773 eine Einrichtung
zum Aufrangen eines unter Wasser unkontrolliert austretenden Erdöl/Erdgas-Gemisches beschrieben, bei
der die Ableitung der Gasphase unmittelbar von einer
Auffangglocke erfolgt, während ein Separator die Trennung des Erdöl-Wasser-Gemisches bewirken solL
Letzteres wird durch eine weitere Leitung mittels einer Pumpe nach oben gefördert Wenn ein Anteil des Gases
auch in diese Leitung eintreten sollte, so stellt die in die Leitung eingeschaltete Pumpe eine Drosselung des
Leitungsquerschnitts dar, so daß das Gas keinen Lifteffekt bewirken kann. Das Vorhandensein von Gas
in dieser Leitung kann sogar nachteilig sein, wenn es in ">
einem nennenswerten Anteil einströmt, da die Funktion der Pumpe hierdurch nachteilig beeinflußt werden kann.
Es wird also eine verhältnismäßig starke Pumpenleistung benötigt, um das die flüssigen Phasen enthaltende
Gemisch bis zu dem oberhalb des Wasserspiegels angeordneten Separator zu fördern.
Es war Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Einrichtung der letztgenannten Art so zu verbessern,
daß mit geringem technischen Aufwand eine einwandfreie Trennung aller drei Phasen gewährleistet ist.
Diese Aufgabe kann erfindungsgemäß durch eine den Merkmalen des Anspruchs 1 oder durch eine den
Merkmalen des Anspruchs 2 entsprechende Einrichtung gelöst werden.
Bei der entsprechend den Merkmalen des An- » Spruchs 1 ausgebildeten Einrichtung ist der Separator
zur Trennung von drei Phasen und zusammen mit der Auffangglocke als eine zu der Austrittsstelle des
Gemisches absenkbare Einheit ausgebildet Die Aufangglocke ist hierbei mit der Unterseite des Separators
verbunden, dieser ist dem hydrostatischen Druck der überlagernden Wassersäule ausgesetzt.
Die Zusammenfassung von Separator und Auffangglocke zu einer Einheit führt zu einer Herabsetzung des
gerätetechnischen Aufwandes und des Aufwandes für Leitungen. Da nur die ölphase und nicht mehr die
Wasserphase nach oben gefördert wird, ist auch der Bedarf an Pumpenleistung geringer.
Bei der gemäß Anspruch 2 ausgebildeten Einrichtung ist der Separator ebenfalls als 3-Phasen-6eparator
ausgebildet und ein nach unten hin offener Behälter, der
unter geringem Überdruck des Umgebungswassers steht. Das von der Auffangglocke aufgefangene
Gemisch wird komplett mittels Gaslift-Effekt des unkontrolliert austretenden Erdgases aus dem separatorseitigen
Ende der von der Auffengglocke zum Separator führenden Förderleitung durch die untere
Öffnung des Separators bis in dessen Gasraum hineingeführt. Da die Förderleitung einen ungedrosselten
Querschnitt hat, bewirkt der Gaslift-Effekt die Förderung des Gemisches bis zum Separator, ohne daß
hierfür Pumpenleistung erforderlich ist. Der Separator kann auf beliebiger Höhe zwischen der Leckage und der
Wasseroberfläche oder auch in unmittelbarer Nähe der Wasseroberfläche angeordnet werden. Da der Separator
mit dem umgebenden Wasser in Verbindung steht, muß allein das Abziehen der Ölphase mit Hilfe von
Pumpenleistung bewirkt werden. Somit gewährleistet die Einrichtung auch in dieser Ausführungsform, daß das
gleichzeitige Trennen der Phasen mit einfachen Mitteln möglich ist und nur verhältnismäßig wenig Pumpenleistung
benötigt wird.
schlagen, daß die Einrichtung mit einer Abgangsleitung verbunden ist, die mittels einer Armatur während
des Einschwimmens geöffnet und während des Betriebes verschließbar ist. Die offene Abgangsleitung
erleichtert den Transport der Einrichtung durch das Wasser bis in die vorgesehene Betriebsstellung, da sich
innerhalb der Auffangglocke wirksame Auftriebs- oder Druckkräfte über die Abgangsleitung abbauen können.
Vorteilhaft irt es erfindungsgemäß fernerhin, wenn an
den Separator ein druckabhängig arbeitender Regler angeschlossen ist, mit dem die Höhe der jeweiligen
Phasengrenzen vorgebbar ist
Weiterhin ist es erfindungsgemäß denkbar, daß die Förderleitung eine Schlauchleitung ist, deren Strömungsdurchtrittsquerschnitt
sich aufgrund der Materialelastizität dem jeweiligen hydrostatischen Druck
selbsttätig anpaßt Die Schlauchleitung gewährleistet gleichzeitig auch einen ausreichenden Ausgleich auch
bei starker Bewegung der Auffangglocke und/oder des Separators.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher beschrieben. Im
einzelnen zeigt
F i g. 1 in schematischer Darstellung die Einrichtung in der ersten Ausführungsform;
Fig.2 in schematischer Darstellung die Einrichtung
in der anderen Ausführungsform.
Die Einrichtung nach F i g. i hat eine Auffi-nggiocke i
und einen Separator 2, dessen Unterseite offen ist Der
Separator 2 taucht mit seinem unteren Teil in das Wasser ein, während der obere Teil aus der mit der
Bezugsziffc·- 9 bezeichneten Wasseroberfläche hervorsteht
Die Auffangglocke 1 und der Separator 2 sind durch eine Förderleitung 3 miteinander verbunden, die
oberhalb der Linie 11 im Gasraum endet und gegebenenfalls mit einem Fallenergiebred/er versehen
sein kann, der einen störungsfreien Ablauf des F.rdöl-Meerwassergemisches gewährleistet.
Auftriebskörper 4 sind an auf dem Meeresboden ruhenden Fundamenten 5 mit Hilfe von Abspannseilen 6
gehalten. In diese sind Federn 7 eingeschaltet Wie F i g. 1 erkennen läßt, sind auf diese Weise die
Auffangglocke 71 und der Separator 2 lagestabilisierend miteinander und mit dem Leckagebereich am Meeresboden
verbunden.
Über der Wasseroberfläche 9 befindet sich eine hier nur schematisch angedeutete Arbeitsplattform 8, die
ebenfalls mit dem aus den Schwimmkörpern 4 und den Abspannseilen 6 gebildeten Stabilisierungssystem über
weitere Abspannseile 6 in Verbindung steht.
Innerhalb des Separators 2 trennen sich die drei Phasen. Die Linie 10 bezeichnet die Grenze zwischen
der Wasserphase und der Ölphase, während die Linie 11
die Grenze zwischen der ölphase und der Gasphase bezeichnet. Das Gas wird über eine Leitung 12
abgezogen. Eine weitere Leitung 17 ist zwischen den Linien 10 und 11 an den Separator 2 angeschlossen und
dient zum Abziehen des Erdöls.
An die Auffangglocke 1 ist eine Abgangsleitung 14 angesf.hlc-.s-in. Mittels einer in diese und in die
Förderleitung 3 eingeschalteten Armatur 15 können die Abgangsleitung 14 geöffnet und die Förderleitung 3
geschlossen werden. Dieser Schaltzustand wird für, das Einschwimmen der Auffangglocke 1 über die Leckage
gewählt. Anschließend wird die Armatur 15 umgeschaltet, so daß die Abgangsleitung 14 geschlossen und die
Förderleitung 3 geöffnet sind. Das in der Auffangglocke
1 befindliche Dreiphasengemisch kann dann mit Hilfe des Gaslift-Effektes in den Separator 2 gelangen.
Die jeweilige Höhe der durch die Linien 10 und 11 bezeichneten Trennschichten innerhalb des Separators
2 ist durch einen druckabhängig arbeitenden Regler 16 beeinflußbar.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 2 sind die
Auffangglocke 1 und der Separator 2 zu einer konstruktiven Einheit zusammengefaßt. Mit der Förderleitung
3 werden jetzt nur die sich im oberen Separationsbereich sammelnden Erdgase nach oben
geleitet, während eine Förderleitung 13 zum Abziehen 5 sen. des Erdöls dient, das sich zwischen den Linien 10 und 11
gesammelt hat. Wie F i g. 2 erkennen läßt, ist in diesem Fall der Regler 16 in mehrere Elemente unterteilt, da es
zweckmäßig ist, die jeweiligen Druckverhältnisse an unterschiedlichen Stellen zu erfassen bzw. zu beeinflus-
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Einrichtung zum Auffangen eines unter Wasser unkontrolliert austretenden Erdöl/Erdgas-Gemisches,
mit einer unten offenen, mit ihrem Inneren mit dem sie umgebenden Wasser in Verbindung
stehenden, zu der Austrittsstelle des Gemisches absenkbaren Auffangglocke, aus der Gas, Öl und
Wasser ableitbar sind, und mit einem Separator, aus dem zumindest die flüssigen Phasen nach Trennung
einzeln ableitbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Separator (2) zur Trennung
von drei Phasen und zusammen mit der Auffangglocke (1) als eine zu der Austrittsstelle des
Gemisches absenkbare Einheit ausgebildet ist, wobei is
die Auffangglocke (1) mit der Unterseite des Separators (2) verbunden und dieser dem hydrostatischen
Druck der überlagernden Wassersäule ausgesetzt ist.
2. Einrichtung zum Auffangen eines unter Wasser unkontroliijn austretenden Erdöl/Erdgas-Gemisches,
mit einer unten offenen, zur AustrittssteUe des
Gemisches absenkbaren Auffangglocke, an die eine zu einem mit Abstand von der Auffangglocke
angeordneten, zur Aufbereitung eines mindestens Zweiphasengemisches ausgebildeten Separater führende
Förderleitung angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Separator als 3-Phasen-Separator
(2) ausgebildet und ein nach unten hin offener Behälter ist sowie unter geringem Überdruck
des Umgebungswassers steht, und daß das von der Auffanfrglocke (1) aufgefangene Gemisch
komplett mittels Gaslift-Effekt des unkontrolliert austretenden Erdgasen aus c^-rn separatorseitigem
Ende der von der Auffaiigglocke (1) zum Separator
(2) führenden, einen ungedro^elten Querschnitt aufweisenden Förderleitung (3) in die untere
Öffnung des Separators (2) einleitbar ist.
3. Einrichtung nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Abgangsleitung
(14) verbunden ist, die mittels einer Armatur (15) während des Einschwimmen geöffnet und während
des Betriebes verschließbar ist.
4. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den
Separator (2) ein druckabhängig arbeitender Regler (16) angeschlossen ist, mit dem die Höhe der
jeweiligen Phasengrenzen vorgebbar ist.
5. Einrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Forderleitung
(3; 13) eine Schlauchleitung ist, deren Strömungsdurchtrittsquerschnitt sich aufgrund der
Materialelastizität dem jeweiligen hydrostatischen Druck selbsttätig anpaßt.
55
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