DE2940822C2 - Werkzeugmachine mit einem verfahrbaren Bearbeitungstisch, der mit einem Palettenwechsler zusammenwirkt - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Werkzeugmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Bei einer aus der DE-AS 23 20 370 bekannten Werkzeugmaschine dieser Art besteht der verfahrbare Bearbeitungstisch stets ausschließlich aus einem der Wechseltischteile, die aufeinanderfolgend einzeln vom Palettenwechsler in den Bereich des Bearbeitungswerkzeugs gebracht werden. Diese vom Palettenwechsler übernommenen Wechseltischteile haben den Vorteil, daß die Hilfszeit der Werkzeugmaschine aufgrund von Werkstückaufspannarbeiten sehr kurz gehalten werden kann. Nachteilig ist jedoch, daß diese Wechseltischteile relativ kleinflächig sind, so daß mit einer derartigen mit einem Palettenwechsler zusammenwirkenden Werkzeugmaschine nur relativ kleinflächige Werkstücke bearbeitet werden können.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Werkzeugmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, bei der ein großflächiger Bearbeitungstisch bei Bedarf zur Verfügung steht, ohne daß der Vorteil der kurzen Hilfszeit zum Aufspannen und Entnehmen von relativ kleinflächigen Werkstücken verlorengeht.

Diese Aufgabe wird bei einer Werkzeugmaschine der eingangs genannten Art durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs angegebenen Merkmale gelöst.

Bei der erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine ist es also einerseits nach wie vor möglich, für relativ kleinflächige Werkstücke jeweils einen von mehreren Bearbeitungstischen in Form von Wechseltischteilen zu haben, bei dem die Hilfszeit zum Aufspannen und so Entnehmen des betreffenden Werkstückes eine unwesentliche Rolle spielt, es ist aber andererseits gleichzeitig auch möglich, diese Werkzeugmaschine dadurch für großflächige Werkstücke zu verwenden, indem ein großflächiger Bearbeitungstisch geschaffen wird, der durch das Zusammenkoppeln eines der Wechseltischteile mit dem Grundtischteil entsteht.

Aus der DE-OS 20 28 814 ist es zwar bekannt, auf einer Basis einen Hauptschlitten in einer Koordinatenachse hin- und herzuverschieben und auf diesem Hauptschlitten Oberschlitten in dieser bzw. in der anderen Koordinatenachse zu verschieben, jedoch sind die Oberschlitten mit den Werkzeugen versehen, während das Werkstück still steht. Da diese Werkzeugmaschine somit einer anderen Gattung angehört und zur Mehrfachbearbeitung eines einzigen Werkstückes dient, stellt sich hierbei das oben angeführte Problem nicht.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in der Zeichnung anhand einer bevorzugten Ausführungsform näher beschrieben und erläutert Es zeigt

F i g. 1 eine Ansicht einer Werkzeugmaschine mit einem Palettenwechsler von vorn in schematischer Darstellung in der Anordnung für die Bearbeitung von größeren Werkstücken,

F i g. 2 eine Draufsicht hierzu,

Fig.3 eine Ansicht der Werkzeugmaschine von vorne bei der Bearbeitung mit Palettenwechsel unter Weglassung des Palettenwechslers.

Die Werkzeugmaschine weist einen als Koordinatentisch ausgebildeten Bearbeitungstisch 1 auf, der sich aus einem Grundtischteil 2 und einem Wechseltischteil 3 zusammensetzt. Die Tischflächen 4,5 des Grundtischteiles 2 und des Wechseltischteiles 3 liegen in einer Ebene, in der in F i g. 1 wiedergegebenen Grundstellung ist der Wechseltischteil 3 fest arretiert, so daß eine große Aufspannfläche für große Werkstücke unter Benutzung beider Tischflächen 4,5 gegeben ist In der Darstellung in F i g. 1 ist auf diese Tischflächen 4, 5 ein Rundschalttisch 6 mit Gegenhaltern (strichpunktiert wiedergegeben) mit horizontaler Schaltachse 7 und einer Teilung von z. B. 4 ■ 90° für eine Vier-Seiten-Bearbeitung aufgesetzt Das gespannte Werkstück wird von einem Bearbeitungswerkzeug 8 bearbeitet, das senkrecht zu den Tischflächen 4,5 bewegbar ist (Vorschub). In dieser Grundstellung liegen die T-Nuten 9, 10 des Grundtischteiles 2 und des Wechseltischteiles 3 in einer Linie. Dadurch ist ein Koordinatentisch mit einer großen Aufspannfläche aus den beiden Tischflächen 4,5 gebildet. Große und sperrige Werkstücke lassen sich damit bearbeiten.

Der Wechseltischteil 3 ist relativ zum Grundtischteil 2 über ein Kraftelement 11 hin- und herschiebbar, das vorzugsweise aus einem Hydraulik- oder Pneumatikzylinder besteht, dessen Kolbenstange 12 an ihrem freien Ende einen Mitnehmer 13 trägt, der in eine Nut 14 auf der Unterseite des Wechseltischteiles 3 eingreifen kann. Der Wechseltischteil 3 ist auf Gleitführungen 15 geführt, er kann indexiert und in bestimmten Stellungen, insbesondere der Grundstellung, verriegelt, z. B. über Tellerfedern gespannt und hydraulisch entspannt werden.

Ein beigestellter Palettenwechsler 16 hat einen z. B. jeweils um 180° schaltbaren Drehtisch 17, auf dessen Oberseite Gleitführungen 18 angeordnet sind, die den Gleitführungen 15 auf dem Bearbeitungstisch 1 entsprechen. Da die Höhen übereinstimmen, kann der Wechseltischteil 3 über das Kraftelement 11 bei der in Fig.2 wiedergegebenen Stellung des Drehtisches 17 auf den Drehtisch 17 aufgeschoben oder von diesem heruntergezogen werden. Der Palettenwechsler 16 arbeitet z. B. mit zwei Paletten 19,20, wobei bei der hier gezeigten Anordnung die Palette 20 durch den Wechseltischteil 3 gebildet wird. Bei kleineren Werkstücken, für deren Spannung die Tischfläche 5 ausreicht, wird man also stets den Palettenwechsler 16 einsetzen, mit dessen Hilfe die Werkstücke in einer Zeit entspannt bzw. gespannt werden können, die in die Bearbeitungszeit für andere Werkstücke fällt.

Für die Verwendung mit dem Palettenwechsler 16 wird während der Bearbeitung eines Werkstückes 21 auf der Palette 20 durch das Bearbeitungswerkzeug 8 auf der Palette 19 das nächstfolgende zu bearbeitende Werkstück 22 aufgespannt. Nach der Durchführung der Bearbeitungsoperation am Werkstück 21 wird der Bearbeitungstisch 1 in eine Übergabeposition gefahren,

ti:? ζ. B. mit seiner in der Zeichnung rechten Endstellung identisch ist Von dort aus schiebt das Kraftelement 11 Qber den Mitnehmer 13 in der ringförmigen Mut 14 die Palette 20 mit dem Werkstück 21 von der Gleitführung 15 auf die Gleitführung 18 des Drehtische 17. Danach schwenkt der Drehtisch 17 um 180°, so daß jetzt die Palette 19 mit dem Werkstück 22 über die Nut 14 in Eingriff mit dem Mitnehmer 13 des Kraftelementes 11 kommt Die Palette 19 wird dann von der Kolbenstange 12 auf den Grundtischteil 2 gezogen und dort indexiert und verriegelt, so daß die Bearbeitung des Werkstückes 22 einsetzen kann, nachdem der Bearbeitungstisch 1 in die entsprechende SteUung gefahren ist

Eine andere Benutzung kann so vorgenommen werden, daß über den Palettenwechsler 16 Werkstücke entsprechender Größe zugeführt werden, für die die Tischfläche 5 ausreicht Die Tischfläche 4 des Grundtischteiles 2 kann für das Spannen und Entspannen in anderer Spannlage oder für die Fixierung eines zweiten, ganz anderen Werkstückes entsprechender Größe verwendet werden, wobei die Spannvorrichtung entweder direkt auf die Tischfläche 4 aufgesetzt werden kann oder ein Rundschalttisch 6, wie in F i g. 1 angedeutet, jedoch ohne Gegenhalter, benützt wird. Damit können auf den beiden Tischflächen 4,5 des Bearbeitungstisches 1 innerhalb eines Arbeitszyklus zwei völlig verschiedene Bearbeitungen ausgeführt werden, wobei die Spannzeit für das Werkstück auf der Tischfläche 5 des

ίο Wechseltischteiles 3 mit Hilfe des Palettenwechslers 16 in die Bearbeitungszeit fällt, während die Spannzeit für das Werkstück auf die Tischfläche 4 des Grundteiles 2 zusätzlich in die Stückzeit für das Werkstück eingeht, da die Maschine warten muß, bis das Werkstück gespannt oder entspannt ist Ein Rohteil mit zeitlich aufwendigen Justierungen wird vorzugsweise auf der Palette gespannt, ein vorbearbeitetes Teil kann in bereits bearbeiteten Bohrungen in relativ kurzer Zeit auf der Tischfläche 4 des Grundteiles 2 fixiert werden.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Werkzeugmaschine mit einem bewegbaren Bearbeitungswerkzeug und einem verfahrbaren Bearbeitungstisch, der mit einem mindestens zwei Wechseltischteile handhabenden Palettenwechsler so zusammenwirkt, daß jeweils ein Wechseltischteil zwischen dem Bearbeitungstisch und dem Palettenwechsler mit einem mechanischen Antrieb hin- und herbewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß ίο der Bearbeitungstisch (1) aus einem relativ feststehenden Grundtischteil (2) und einem der Wechseltischteile (3) (Palette 19, 20) zusammengesetzt ist und daQ deren Tischflächen (4, 5) in einer Ebene liegen.