DE2930121C2 - Verfahren und Einrichtung zum Sprühbeschichten von Gegenständen mit Pulver - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Sprühbeschichten von Gegenständen mit PulverInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Einrichtung zum Sprühbeschichten von Gegenständen mit Pulver,
mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Anspruch 1 bzw. Anspruch 3.
Verfahren und Einrichtung dieser Art sind aus der GB-PS 14 85 255 bekannt. Dabei sind zwei Behälter für
verschiedene Pulver vorgesehen, die mittels Fördergas über getrennte Zuleitungen in eine Sammelvorrichtung
gefördert werden, in welche die Zuleitungen parallel und mit größerem Abstand voneinander einmünden.
Die Zuleitungen enthalten Quetschventile und stromab davon gelegene Anschlüsse zum Einbringen von
zusätzlichem Gas zur Spülung des Leitungssystem.
Beim Pulverwechsel wird die Zufuhr an Pulver und Fördergas unterbrochen, dann wird entgegengesetzt
zur ursprünglichen Strömungsrichtung des Pulvers das zusätzliche Gas durch die Zuleitungen getrieben und
anschließend wird zur weiteren Reinigung zusätzliches Gas in Richtung der ursprünglichen Pulverströmung
durch die Zuleitungen geleitet, und erst dann wird Pulver einer anderen Pulversorte über die Sammelvorrichtung
zur Sprühpistole geführt
Ferner ist aus der DE-OS 22 37 507 eine Einrichtung
bekannt, bei welcher die Zuleitungen mit bezug auf eine
gemeinsame Abgabeleitung seitlich bewegt werden müssen, um jeweils eine bestimmte der Zuleitungen mit
der Abgabeleitung zu verbinden.
Des weiteren sind aus den DE-OS 14 81 189 und DE-AS 12 45 847 Rohrweichen zur Förderung von
ίο Schüttgüter bekannt welche aber bisher beim Sprühbeschichten
mit Pulver keine Verwendung gefunden haben.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, mit kleinerem technischen und energiemäßigen Aufwand
sowohl beim Pulverwechsel als auch während der Pulverabgabe zur Sprühbeschichtung Pulveransammlungen
in der Einrichtung soweit zu vermeiden, daß bei einem Pulverwechsel in ihr keine Rückstände des zuvor
verwendeten Pulvers verbleiben und sich mit dem danach zu förderndem Pulver vermischen können.
Dabei soll heim Pulverwechsel kein besonderer Zeitaufwand für Reinigungsarbeiten erforderlich werden,
sondern möglichst schnell von einem Pulver auf ein anderes Pulver umgeschaltet werden können.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale in den kennzeichnenden Teilen der Ansprüche 1 und 3 gelöst
Da das zusätzliche Gas auch während der Pulverförderung mit niedrigem Druck zugefünrt wird, werden in
den Leitungen bereits während der Pulverförderung für die Sprühbeschichtung schwer lösbare Pulverablagerungen
in den Leitungen vermieden. Dadurch verkürzt sich auch die Zeit beim Pulverwechsel, da dann mit dem
unter erhöhtem Druck stehenden zusätzlichen Gas schnell eine abschließende Reinigung möglich ist. Als
Gas dient normalerweise Luft Unter »Pulver« ist pulverförmiges bis körniges Beschichtungsmaterial zu
verstehen. Die Steuerschaltung für den Ablauf des Pulverwechsels ist vereinfacht, weil das zusätzliche Gas
zur Spülung der Leitungen nur in einer Richtung durch die Leitungen getrieben zu werden braucht. Durch die
Vermeidung von relativ zueinander bewegten Dichtflächen werden auch strömungsungünstige Stellen vermieden,
an denen sich Pulver ansammeln könnte.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen.
Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnung als Beispiel
beschrieben.
Die Zeichnung zeigt zwei von beispielsweise sechs Pulverbehältern 1 und 2. Das untere Ende der
Pulverbehälter 1 bzw. 2 ist jeweils an den Unterdruckbereich 3 einer Injektor-Fördereinrichtung 5 bzw. 6
angeschlossen. Der Unterdruckbereich 3 entsteht dadurch, daß ein Förderkanal 7 mit einer Kanalverengung
8 und einer sich anschließenden Kanalerweiterung 9 nachdem Venturi- oder Diffusorprinzip versehen ist.
Ein dem Einlaß 10 des Förderkanals 7 jeweils zugeführtes Treibgas 11 bzw. 12 einer Fördergasleitung
F saugt aus dem Behälter 1 bzw. 2 Pulver in den Unterdruckbereich 3. Das Treibgas-Pulvergemisch
gelangt über eine Zuleitung 13 bzw. 14 mit einem Quetschventil 15 bzw. 16 und einem sich stromabwärts
anschließenden Zuleitungskanal 17 bzw. 18 in einen Abgabekanal 20. Von dort gelangt es ohne weitere
Unterbrechung über eine Leitung 19 zu einer Zerstäubungseinrichtung 22 in Form einer Pulverspritzpistole.
Diese kann in an sich bekannter Weise Einrichtungen zum elektrostatischen Aufladen des Pulvers haben. Die
Kanäle 17,18 und 20 befinden sich in einem Verteiler 42.
Die Zuleitungskanäle 17 und 18 sowie die aus der Zeichnung nicht ersichtlichen Zuleitungskanäle der
anderen Farbpulver sind kegelförmig zueinander derart angeordnet, daß sie alle in den stromaufwärtigen
Anfangsabschnitt des Abgabekanals 20 münden und sich ihre Mittellinien in einem Punkte 23 dieses Abgabekanals
20 treffen. Der Anfangsabschnitt des Abgabekanals 20 bildet eine Art Mischkammer 24. In ihr sind die
stromabwärtigen Enden der Zuleitungskanäle 17 und 18 nur durch einen scharfkantigen bzw. spitzen Steg 25
voneinander getrennt
In jede Zuleitung bzw. jeden Zuleitungskanal 17 und 18 mündet unmittelbar stromabwärts des Quetschventiles
15 bzw. 16 ein Gasanschluß 31 bzw. 32 zum Einbringen von Gas zur Spülung und Reinigung der
Pulverkanäle.
Die Quetschventile 15 und 16 enthalten jeweils eine elastische Kanalwand 39, die von einem Strömungsmittel,
vorzugsweise Gas, das über Anschlüsse 41 in ein umgebendes Gehäuse 40 eingebracht werden kann,
zusammengequetscht werden kann.
An den Unterdruckbereich 3 der Injektor-Fördereinrichtungen 5 und 6 ist jeweils seitlich eine Druckgasleitung
50 bzw. 60 angeschlossen. Da die Funktion beider Leitungen 50 und 60 gleich ist, wird im folgenden nur die
Leitung 60 beschrieben. Die Zeichnung zeigt, daß die Leitung 60 von zwei getrennten Leitungen 61 und 62 mit
Druckgas versorgt werden kann. Die über die Leitung 61 zugeführte Druckluft dient zur Einstellung des
Druckes im Unterdruckbereich 3 und damit zur Einstellung der Förderleistung. Über die Leitung 62
kann Druckluft mit höherem Druck zugeführt werden, um die Zuleitung 14 von Pulver zu reinigen, wenn das
Sprühen mit Pulver aus dem Behälter 2 beendet werden soll, beispielsweise weil anschließend Pulver aus dem
Behälter 1 versprüht werden soll.
In der Zeichnung ist die über die Leitung 62 zugeführte Luft mit R, die über die Leitung 61 mit Dund
die dem Einlaß 10 jeweils zugeführte Förderluft mit 12 bzw. 11 bezeichnet. Alle 3 Druckluftsorten können der
gleichen Druckgasquelle 70, gegebenenfalls über Druckminderventile, entnommen werden.
Zur Versorgung der Zusatzgasanschlüsse 31, 32 und 44 dient eine Druckgasquelle 71.
Funktionsbeschreibung
Wenn beispielsweise vom Farbpulver des Behälters 2 auf Farbpulver des Behälters 1 gewechselt wird, werden
die Luftzuführungen 12 und D, welche im Betriebszustand die Leistung des Förder-Injektors 6 beeinflussen,
abgestellt Die Reinigungsluft R wird eingeschaltet Diese bewirkt daß die Zuleitung 14 mit dem
Zuleitungskanal 18 und die Abgabeleitung 20, die Leitung 19 und die Pistole 22 gereinigt werden.
Während dieser Phase bleibt die Hochspannungsquelle der Pistole 22 eingeschaltet, so dtQ dieses Pulver noch
auf dem zu beschichtenden Gegenstand 65 abgeschieden wird. Beim zweiten Verfahrensschritt wird die
Reinigungsluft R abgestellt und das Quetschventil 16
ίο geschlossen. Beim dritten Takt werden der Gasanschluß
32 und 31 und die Gaskanäle 44 mit erhöhter Luftmenge versorgt. Diese Reinigungsluftmenge bewirkt die
Reinigung des Zuleitungskanals 18 und der Abgabeleitung 20, insbesondere deren stromaufwärtigen Kammer
24, wobei die Gaskanäle 44 in die Kammer 24 radial einmünden. Es ist mindestens eine solche radiale
Gaskanalmündung 44 vorhanden. Gleichzeitig wird der Zuleitungskanal 17 sauber gehalten.
Die radiale Einmündung der Reinigungsluft der Gaskanäle 44 ermöglich! eine hohe Geschwindigkeit
entlang der Wandungen der Kammer 24 und damit einen hohen P.einigungseffekt. Bei einer anderen
Ausführungsform besteht auch die Möglichkeit die Gaskanäle 44 tangential in die Kammer 24 münden zu
lassen.
Die auf die Anschlüsse 32 und 34 wirkende Reinigungsluft wird nicht stetig, sondern pulsierend
zugeführt, das heißt in kurzer Taktfolge ein- und ausgeschaltet.
Beim vierten Verfahrensschritt wird dann die Zuluft der Gasanschlüsse 32 und 44 auf einen minimalen Wert
reduziert und nicht mehr pulsierend, sondern stetig zugeführt. Dies bewirkt ein dauerndes Sauberhalten der
Zuleitungskanäle 17 und 18 und des stromaufwärtigen
kammerartigen Abschnittes 24 der Abgabeleitung 20 während der Förderung von Pulver.
Gleichzeitig wird das Quetschventil 15 der Zuleitung
13 geöffnet und der Injektor 5 des Pulverbehälters 1 in Betrieb gesetzt. Dies erfolgt zweckmäßigerweise 0,5 bis
3 Sekunden vor Eintritt des nächsten Gegenstandes 65 in den Bereich der Pistole 22, so daß die ersten paar
Gramm der neuen Pulverfarbe des Behälters 1 noch eine Reinigungswirkung vollziehen können.
Eine Abwandlung der Erfindung kann darin bestehen, daß die Ventile 15 und 16 in den Zuleitungen 13, 17 und
14,18 unmittelbar vor dem stromaufwärtigen Abschnitt 24 der Abgabeleitung 20 angeordnet sind. In diesem
Falle können die zur Reinigung dienenden Gasanschlüsse 31 und 32 entfallen, da dann das Gas der Gaskanäle 44
so die Leitungen bis zu diesen Ventilen reinigt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zum Sprühbeschichten von Gegenständen mit Pulver, bei welchem mehrere Pulver
mittels Fördergas über getrennte Zuleitungen einer gemeinsamen Abgabeleitung zugeführt werden,
jedoch jeweils nur das gewünschte Pulver abgegeben wird, und bei welchem die Leitungen beim
Pulverwechsel mit zusätzlichem Gas gereinigt werden, wobei das Gas stromabwärts von Zuleitungsverschlußstellen
eingebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Gas
während der Pulverförderung mit niedrigem Druck und beim Pulverwechsel mit hohem Druck, vorzugsweise
pulsierend in kurzer Taktfolge, zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil des zusätzlichen
Gases im Mündungsbereich der Pulverzuleitungen in die Abgabeleitung unter Wirbelbildung eingebracht
wird.
3. Einrichtung zum Sprühbeschichten von Gegenständen mit Pulver zur Durchführung des Verfahrens
nach Anspruch 1 oder 2, mit mehreren Pulverzuleitungen, einer an alle Zuleitungen angeschlossenen,
zu einer Sprühvorrichtung führenden Abgabeleitung, mit Ventilen in den einzelnen
Zuleitungen und mit Anschlüssen zum Einbringen des Zusatzgases stromabwärts der Ventile, dadurch
gekennzeichnet, daß das stromaufwärtige Ende der Abgabeleitung (20) als Wirbelkammer (24) ausgebildet
ist, in die die Pulverzuleitungen und mindestens eine Gaszusatzleitung (44) münden.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Endabschnitte (17; 18) der
Zuleitungen (13, 17, 14, 18) zueinander konvergierend in den Anfangsabschnitt (24) der Abgabeleitung
(20) einmünden und daß der Anfangsabschnitt (24) dieser Abgabeleitung am stromaufwärtigen Anfang
einen alle Mündungen der Zuleitungen umfassenden Querschnitt hat und sich stromabwärts trichterartig
verengt, wobei die Konvergenz der Trichterwänce mindestens am stromaufwärtigen Anfangsbereich
im wesentlichen der Konvergenz der Zuleitungen entspricht.
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