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Auftragsvorrichtung für Medien in einer Siebdruckmaschine
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Die Erfindung betrifft eine Auftragsvorrichtung für Medien in einer
Siebdruckmaschine, bestehend aus einem das Medium aufnehmenden Gehäuse, welches
im oberen Teil einen Medienvorratsraum und nach unten zum Substrat hin einen Schlitz
als Öffnung zum Substrat aufweist, sowie oberhalb des Schlitzes zwei in einer horizontalen
Linie einander gegenüberliegende Förderelemente trägt, die das Medium durch den
Schlitz zum Substrat hin fördern.
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Derartige Vorrichtungen sind an sich bekannt, und zwar durch die US-PS
2 474 254. Bei dieser Maschine handelt es sich allerdings nicht um eine Druckmaschine
und auch nicht um eine Siebdruckmaschine, sondern hier soll Flüssigkeit breitflächig
lauf eine Warenbahn aufgetragen werden zur Imprägnierung des Materials. Bei dieser
Vorrichtung sind die Förderelemente miteinander verzahnt und arbeiten ähnlich einer
Flügelpumpe, wobei die relativ breit gehaltenen Zahnräder ineinandergreifen und
bei Betrieb das Medium unter konstantem Pumpdruck in das Substrat fördern. Eines
dieser zahnradähnlichen Förderelemente ist angetrieben, wobei die Geschwindigkeit
in Stufen veränderbar ist, da eine aufge-
setzte Keilriemenscheibe
unterschiedliche Übersetzungen zuläßt. Der Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin,
daß die einmal in Drehbewegung versetzten Förderelemente eine gleichmäßige Menge
des Auftragsmediums in das Substrat fördern, gleichgültig nun, ob das Substrat diese
Menge aufnehmen kann oder nicht. Ein Zurückfließen, ein Rückstau, dadurch eine in
Grenzen entstehende, selbsttätige Regulierung der ausfließenden Menge ist bei einmal
eingestellter Geschwindigkeit nicht möglich.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung dieser
Art, insbesondere bei Siebdruckmaschinen, zu verwenden, bei denen unterschiedliche
Aufnahmemöglichkeiten vorhanden sind und die geförderte Flüssigkeitsmenge abhängig
zu machen vom Gegendruck des Substrates bzw. der Schablone.
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Die Erfindung besteht darin, daß das Gehäuse oberhalb einer Siebdruckschablone
angeordnet ist und die Förderelemente als Walzen ausgebildet sind, die eine glatte,
leicht angerauhte oder gering profilierte Oberfläche aufweisen und beide Walzen
mit einstellbarer, beliebig wählbarer Geschwindigkeit antreibbar sind und ihre Mantelflächen
im Abstand zueinander stehen. Dabei können sie vorzugsweise in einem wählbaren Abstand
ihrer Mantelflächen im Verhältnis zueinander stehen.
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Damit ist erzielt, daß die beiden mit Abstand zueinander liegenden
Walzen zwar gleichmäßig die Farbe oder ein anderes beliebiges Druckmedium, wie ein
Glanzmittel, ein Ätzmittel, ein Kleber odOdgl. zum Substrat hin fördern, daß aber,
wenn der Gegendruck, der vom Substrat her kommt, anwächst, die Walzen weniger Menge
in den Schlitz einfördern, da das Medium die Möglichkeit hat, zurückzustauen. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet somit nicht als positive Verdrängerpumpe,
sondern bei Ansteigen des Gegendruckes wird weniger Menge des Mediums in den Schlitz
und auf das Substrat hin gefördert.
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Durch die einstellbare, beliebig wählbare Geschwindigkeit kann der
Druck im Auslaufschlitz beliebig gewählt werden und eine bestimmte Farbmenge abhängig
von der Aufnahmefähigkeit des Substrates zugefördert werden, wobei aber die vom
Substrat aufgenommene Medienmenge abhängig ist einerseits von der Walzengeschwindigkeit
und dem sich daraus resultierenden Förderdruck und dem Gegendruck, den das Substart
selber gibt, so daß nur eine ganz bestimmte Farbmenge in das Substrat eingepreßt
wird.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 die Vorrichtung im schematischen Querschnitt, Fig. 2 eine Teildraufsicht,
teilweise gebrochen.
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Fig. 3 ein Antriebsschema.
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In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Auftragsvorrichtung 1 dargestellt,
die einer Rundschablone 2 zugeordnet ist, die in einer beliebig gestalteten, nicht
näher dargestellten Druckstation einer Siebdruckmaschine liegt. Derartige Siebdruckmaschinen
mit entsprechenden Druckstationen sind in der DE-AS 25 05 903 dargestellt und beschrieben.
Die Schablone 2 kann ein Schablonenband sein, das über Walzen geführt ist, wie es
in der CH-PS 179 747 gezeigt ist, es kann sich auch um eine flach ebene Schablone
handeln von der Art, die als Flachschablonen bezeichnet werden. Dabei ist es auch
noch gleichgültig, ob sich die Schablone im Verhältnis zur Auftragsvorrichtung 1
bewegt oder umgekehrt. Anhand des dargestellten Ausführungsbeispiels mit einer Rundschablone,
die also im Querschnitt zylindrisch ausgebildet ist, soll die Erfindung beschrieben
werden.
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Durch eine beliebige Medienzuführungsvorrichtung 3 wird z.B.
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Farbe in Pfeilrichtung B in die Auftragsvorrichtung 1 gebracht. Dargestellt
ist ein Farbzuführungsrohr, das an einem Ende geschlossen sein kann und auf der
gegenüberliegenden Seite über Leitungen 30 von einem Farbvorrat 31 durch eine stufenlos
regelbare Pumpe 32 mit vorzugsweise Farbe versorgt wird. Die Medienzuführungsvorrichtung
3 kann auch ein einfacher ventilgesteuerter Auslauf eines Medienvorratsbehälters
31 sein.
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Die Zuführungsvorrichtung 3 des dargestellten Ausführungsbeispieles
der Fig. 1 erstreckt sich über die ganze Breite respektive Länge der Schablone 2,
die ihrerseits wiederum in ihrer Breite respektive Länge über die Druckbreite hinaus
gezogen ist.
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Die Auftragsvorrichtung 1 selbst besteht zunächst aus einem relativ
massiven Gehäuse 10, welches im oberen Teil einen Vorratsraum für das zugeführte
Medium, vorzugsweise Farbe, hat und daS nach unten hin zum Substrat S einen Schlitz
12 aufweist. Dieser Schlitz ist zur Schablone 2 respektive zum Substrat S hin offen
und in dem Übergangsbereich zwischen Vorratsraum 11 und Schlitz 12 liegen zwei in
einer horizontalen Linie einander gegenüberliegend als Förderelemente dienende Walzen
13 und 14, die angetrieben sind. Diese Walzen 13 und 14 haben eine glatte bzw. leicht
angerauhte oder geringfügig profilierte Oberfläche und fördern das im Vorratsraum
11 vorhandene Medium in den Schlitz 12 allein durch die Adhäsionskraft ihrer sich
bewegenden Mantelflächen. Vorzugsweise bewegen sich die Walzen 13 und 14 aufeinanderzu,
wie es dargestellt ist. Das Gehäuse 10 wird seinerseits gebildet durch zwei Lagerblöcke
110, in denen die Walzen 13 und 14 angeordnet sind und zwei Stirnplatten 210, die
stirnseitig den Abschluß bilden und an denen die Lagerblöcke 110 verstellbar befestigt
sind. Die Befestigung kann auf be-
liebige Art und Weise erfolgen,
beispielsweise durch Schrauben 4, die in Langlöchern 210' liegen. Wie die Teile
im Verhältnis zueinander abgedichtet werden, ist sekundär, selbstverständlich können
Dichtungen angeordnet sein. Die Achs- oder Wellenenden der Walzen 13 und 14, die
mit 113 und 113 in der Zeichnung bezeichnet sind, tragen mindestens einseitig Antriebsmittel,
beispielsweise Zahnräder 5, wobei jeder Walze 13 oder 14 ein gesonderter Antrieb
50 zugeordnet sein kann, um beispielsweise differierende Geschwindigkeiten zu erzielen.
Vom Antrieb 50 kann jeweils ein Antriebszahnrad 51 den Zahnrädern 5 zugeordnet werden.
Der Antrieb kann mit an sich bekannten Mitteln auch völlig anders gestaltet werden.
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Wesentlich ist, daß die Walzen 13 und 14 mit einstellbarer, beliebig
wählbarer Geschwindigkeit angetrieben werden können, gegebenenfalls auch unterschiedlich
im Verhältnis zueinander, vorzugsweise aber gleich, wobei unter gewissen Umständen
aber auch eine der Walzen eine andere Drehrichtung haben kann.
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Der Spalt 12 läßt sich durch Verschiebung der Lagerblöcke 110 verstellen.
Die Verstellung kann durch eine Rechts-Links-Gewindespindel 6 mit Drehschloß 60
erfolgen, wobei an beiden Enden der Auftragsvorrichtung eine derartige Rechts-Links-Gewindespindel
6 angeordnet sein kann. Diese Gewindespindel kann noch mit Kontermuttern gesichert
werden. Gegebenenfalls genügte auch die Verstellung durch Lösen der Schrauben 4.
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Die Auftragsvorrichtung 1 ist derart ausgebildet, daß die Unterfläche
110' der Lagerblöcke 110 sich der Form der Schablone 2 anpaßt. Es ist daher nicht
möglich, bei Lauf der Schablone in Pfeilrichtung A, daß wesentliche Teile des aufzutragenden
Mediums in den Auslaufbereich der Schablone 2 gelangen.
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Als Substrat kann jede beliebige Ware Verwendung finden, Textil, insbesondere
Textilbahnen, Papier, Non-Wovens, Folie od.dgl., insbesondere aber ist die Vorrichtung
vorteilhaft einzusetzen beim Auftrag von Farbe od.dgl. in eine Florware, beispielsweise
in eine Teppichware bzw. in eine Teppichwarenbahn.
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Die Menge des Auftrages der Farbe od. dgl. ist veränderbar durch Vergrößerung
oder Verkleinerung des Schlitzes 12 sowie gegebenenfalls auch unabhängig davon,
wenn eine kompliziertere Lagerung der Walzen 13 und 14 durchgeführt wird, die Veränderung
des Mantelabstandes der Walzen 13 und 14 im Verhältnis zueinander allein, ferner
ist die Mengenregelung des eingepreßten Mediums in das Substrat durch die veränderbare
und einstellbare Geschwindigkeit der Walzen 13 und 14 im Verhältnis zueinander möglich.
Entscheidend ist bei dieser Vorrichtung, daß die Fördermenge in ihrem Maximum den
jeweiligen Verhältnissen entsprechend automatisch gergelt wird durch den Gegendruck,
der erzielt wird vom Substrat her und von der Schablone her. Liegt die gesamte Vorrichtung
auf der Warenbahn auf, so wird einerseits durch die geschlossenen Stellen in der
Schablone und andererseits durch die Warenbahn selbst der Schlitz 12 im unteren
Bereich zu einem Teil verschlossen und nimmt nur so viel Farbe oder ein anderes
Druckmedium auf, wie die Situation im Moment im Farbschlitz es ermöglicht und der
übrige Teil staut sich im Schlitz 12, d.h. die Walzen 13 und 14 drehen sich, fördern
aber die evtl.
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nur ganz geringe Menge, die der Gegendruck zuläßt.
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Die Blöcke 110 sind vorzugsweise vollwandig ausgebildet, so daß hier
kein Abdichtungsproblem entsteht und sich die Gesamtvorrichtung leicht reinigen
läßt. Sie nehmen durch ihre Formgebung im Inneren im wesentlichen Bereich, wie Walzen
13 und 14 auf und lassen nur einen Sektor frei. Dieser freie Mantelflächenabschnitt
bildet auch den Übergang zwischen dem Vorratsraum und dem Schlitz 12.
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Die Schlitzflächen sind dabei derart gelegt, daß sie bei gedanklicher
Verlängerung nach oben tangential die Walzenmantelflächen berühren.
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Die Walzen sollen im wesentlichen glatt sein, damit eben bei einem
Gegendruck die Fördermenge nicht aktiv zu stark in den Schlitz 12 gepreßt wird.
Es besteht auch die Möglichkeit, um die Anhaftkraft etwas zu erhöhen, die Walzenmantelflächen
zu rauhen oder geringfügig zu profilieren, d.h. leicht zu riffeln, zu rändeln od.dgl.
Die Adhäsionskraft wird dadurch erhöht. Es wird aber nicht eine positive Verdräntung
erzielt, was gerade beim Erfindungsgegenstand nicht gewünscht wird.
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In Fig. 3 ist ein Antriebsschema gezeigt, aus dem hervorgeht, wie
die Möglichkeit gegeben ist, bei verstellbaren Förderelementen, wie Walzen 13 und
14 und damit auch verstellbarer Zuführung des Antriebes dieser Walzen den Gesamtantrieb
derart zu gestalten, daß ein gemeinsamer Antrieb gewählt werden kann. Hierzu sind
außer den Antriebszahnrädern 51 noch die Antriebsverbindung gebende Zahnräder 52
und 53 vorhanden.
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Dies ist ein mögliches Ausführungsbeispiel eines gemeinsamen Antriebes.
Welches der Zahnräder nun vom Hauptantrieb der Maschine angetrieben wird, ist dabei
gleichgültig, da die Zahnräder ineinander kämmen. Man wird vorzugsweise eines der
Zahnräder wählen, das bei Verlagerung der Walzen 13 und 14 mit ihren Zahnrädern
5 selbst nicht verlagert zu werden braucht.
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Wie aus der vorhergehenden schon deutlich wird, läßt sich der Gedanke
der Erfindung vielfach varrieren. So läßt sich jede Walze einzeln antreiben, die
Walzen lassen sich gemeinsam antreiben, je nach dem, welche Wirkungsweisen jeweils
gewünscht sind.
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