DE2928384C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft bestimmte neue Disulfidderivate
der im Patentanspruch angegebenen allgemeinen Formel.
Die neuen Disulfidderivate sind nützliche Reagentien mit
einer S-S-Austauschreaktivität, wobei das reaktive Derivat
der Carboxylgruppe als ein Einführungsmittel für eine
Thiolgruppe verwendet werden kann.
Disulfidderivate mit einer S-S-Austauschreaktivität für
Verbindungen mit einer Thiolgruppe sind bereits bekannt,
und sie werden für die kovalente Chromatographie eingesetzt
("Biochem. J.", 133, 573 bis 584 (1973): "Affinity
Chromatography-practice and application", Seiten 64 und
65 (1976) K. K. Kodansha; "Farmacia", 14(1), 47 bis 52
(1978)). Einige der Disulfidderivate werden aufgrund der
S-S-Austauschreaktivität als Vernetzungsmittel für die
Reaktion zwischen einem Protein mit einer Thiolgruppe
und einem Protein mit einer Aminogruppe verwendet ("Biochem.",
17(8), 1499 bis 1506 (1978)).
Ein Verfahren zur Synthese asymmetrischer Disulfide des
Cysteins, die in der Peptidchemie genützt werden können,
ist auch aus der DD-PS 1 13 530 bekannt. In dieser Druckschrift
wird unter anderem die Herstellung von S-(Benz
thiazolyl-(2)-mercapto)-cystein beschrieben.
Aus Chem. Abstract 73 (1970) 105380j und Chem. Abstract 71
(1969) 91245p sind bereits substituierte Thiazol-2-disulfide
und substituierte Pyridindisulfide mit einer S-S-Austauschreaktivität
bekannt.
Die S-S-Austauschreaktivität der bekannten Disulfidderivate
ist jedoch ziemlich langsam und erfordert einen langen
Zeitraum. Diese Verbindungen sind daher nicht vorteilhaft.
Es wurde nun gefunden, daß neue Disulfidderivate der For
mel:
R₁-S-S-CH₂-CH₂-R₄
in der R₁ für den 2-Benzothiazolyl- oder den 2-Pyridyl-N-
oxidrest steht und R₄ für die Carboxylgruppe, ein reaktives
Derviat davon oder eine Imidatgruppe steht, nützliche
Verbindungen sind, bei denen die S-S-Austauschreaktion
zwei- bis zehnmal so schnell abläuft als im Falle
von bekannten Verbindungen.
Beispiele der Synthese von Disulfidderivaten der Formel
(I) werden nachstehend angegeben:
Darin bedeutet R₅ die gleiche Gruppe wie R₄ oder eine
Gruppe, die in eine Imidatgruppe umgewandelt werden kann.
R₁ und R₄ haben die oben angegebenen Bedeutungen.
Die Verbindungen R₁-S-S-R₁ der Formel (II) sind 2,2′-Di
thiobis-(benzothiazol) und 2,2′-Dithiobis-(pyridin-N-
oxid).
Die Verbindungen HS-CH₂-CH₂-R₅ der Formel (III) sind
β-Mercaptopropionsäure oder ihre Carbonsäurederivate,
die sich mit den Verbindungen der obigen Formel (II) umsetzen,
z. B. einem funktionellen Derivat oder einem
Schutzderivat eines aktiven Esters oder eines Säurehalogenids,
und β-Mercaptopropionitril, welches in ein Imidat
umgewandelt werden kann.
Eine Verbindung der Formel:
R₁-S-S-R₁ (II)
wird mit einer Verbindung der Formel:
HS-CH₂-CH₂-R₅ (III)
gewöhnlich in einem Lösungsmittel, wie Methanol, Ethanol,
Aceton, Benzol, Chloroform oder Tetrachlorkohlenstoff,
umgesetzt.
Zu dem Lösungsmittel wird jede Verbindung im äquimolaren
Verhältnis zugesetzt und bei 10 bis 70°C, vorzugsweise
bei 70°C 10 Minuten bis 5 Stunden lang, vorzugsweise
2 bis 3 Stunden lang, umgesetzt.
Nach der Reaktion wird das Produkt der Formel:
R₁-S-S-CH₂-CH₂-R₅ (IV)
auf übliche Weise, beispielsweise durch Abkühlen und Extraktion,
erhalten.
In dem Produkt bleibt die Carboxylgruppe, so wie sie ist,
zurück, oder eine Carboxyl- oder Nitrilgruppe wird in
herkömmlicher Weise in das reaktive Derivat der Carboxylgruppe
oder in eine geschützte Carboxylgruppe umgewandelt,
und weiterhin wird eine Nitrilgruppe in eine Imidatgruppe
umgewandelt, wodurch das Produkt der Formel (I) erhalten
wird.
Beispiele für reaktive Derivate der Carboxylgruppe sind
herkömmliche Derivate, wie das Säureazid, Säureanhydrid,
Säureimidazolid, ein aktiver Ester oder ein Säurehalogenid,
z. B. ein Cyanomethylester, Thiophenylester, p-Nitro
thiophenylester, p-Nitrophenylester, 2,4-Dinitrophenylester,
2,4,5-Trichlorphenylester, 2,4,6-Trichlorphenylester,
Pentachlorphenylester, N-Hydroxysuccinimidester,
N-Hydroxyphthalimidester, 8-Hydroxychinolinester oder
N-Hydroxypiperidinester. Weitere reaktive Derivate können
erhalten werden, indem man ein Carbodiimid, ein N,N′-Carb
onyldiimidazol oder eine Isoxazoliumverbindung, beispielsweise
ein Woodward-Reagens, verwendet.
In Tabelle I sind verschiedene Beispiele für erfindungsgemäße
Disulfidverbindungen, verglichen mit 3-(Pyridin-
2′-yl-dithio)-propionsäure und mit dem aus der DD-PS
1 13 530 bekannten S-(Benzthiazolyl-(2)-mercapto)-cystein,
zusammengestellt. Die S-S-Austauschreaktionsgeschwindigkeit
wurde durch Umsetzung mit Dithiothritol, enthaltend
1 mM EDTA in 0,2 M-Tris-HCl-Puffer (pH 7,5), als eine
Verbindung mit Thiolgruppe gemessen. Danach wurde die erhöhte
Absorption bei der maximalen Absorptionswellenlänge
gemessen, um das Molverhältnis der S-S-Austauschreaktion
pro Minute zu bestimmen.
Aus der Tabelle ergibt sich, daß die erfindungsgemäßen
Disulfidderivate eine höhere S-S-Austauschreaktionsge
schwindigkeit haben.
Die Disulfidderivate der Formel (I) sind nützliche Verbindungen
als Einführungsmittel für eine Thiolgruppe und
als Vernetzungsmittel. So wird z. B. ein Disulfidderivat
der Formel (I) mit einer Verbindung mit einer reaktiven
Wasserstoffgruppe als Aminverbindung in einem Lösungsmittel,
wie Benzol, Toluol, Chloroform, Aceton, Tetrahydrofuran
oder Dimethylformamid, gegebenenfalls in Anwesenheit
eines Kondensationsreagenzes umgesetzt, um eine
Ester-, Amidino- oder Amidbindung durch Umsetzung der
reaktiven Gruppe R₄ des Disulfidderivats mit der Hydroxylgruppe
oder Aminogruppe in einer Verbindung mit einer
Hydroxylgruppe oder einer Aminverbindung zu bilden. Danach
wird die Disulfidbindung der Verbindung hydrolysiert, um
die Thiolgruppe in die Verbindung mit der Hydroxylgruppe
oder in die Aminverbindung einzuführen. Die obige Verbindung
mit einer Ester- oder Amidbindung wird auch mit
einer Verbindung mit einer Thiolgruppe in Gegenwart
eines wäßrigen Mediums bei einem pH-Wert von 7 bis 8 umgesetzt,
um die S-S-Austauschreaktion herbeizuführen, wodurch
die Verbindung mit der Thiolgruppe und die Verbindung
mit der Hydroxylgruppe oder die Aminverbindung vernetzt
werden.
Beispiele für Verbindungen mit einer Hydroxylgruppe oder
Aminverbindungen sind Insulin, Albumin, Wachstumshormon,
Calcitonin, Prolactin, ACTH, PTH, Glucagon, Gastricsin,
Secretin, γ-Globulin oder Immunkomponenten, wie z. B. IgG,
IgM, IgA, sekundäre Antikörper, Östrogene, ATP, Catecholamin,
Trÿodthyronin, Antigene von Antibiotika oder Hypnotika,
Antikörper, sekundäre Antikörper und Haptene,
oder Oxidoreduktasen, wie Peroxidase, Catalase, Cholesterin
oxidase, Glycerinaldehyd-Dehydrogenase oder Cholinoxidase,
Hydrolase, wie alkalische Phosphatase, Glucoamylase, Phos
pholipase D, b-Galactosidase oder Lysozym oder andere
Transferasen, Lyasen, Isomerasen, Polysaccharide, wie
Cellulose, aminierte Cellulose, Agarose, Dextrin, Dextran
oder ihre wasserunlöslichen Träger oder wasserunlösliche
Träger mit Hydroxyl- oder Aminogruppen, wie aminiertes
Polyamid, Polyacrylnitril oder Silan. Beispiele
für Träger mit Aminogruppen sind γ-aminopropylierte Polyamide,
Aminoderivate von Polyacrylnitrilpolymeren oder
Polymere der Polyacrylnitrilgruppe. γ-aminopropylierte
Polyamide werden hergestellt, indem man einen Polyamidträger,
wie 6,6-Nylon und 6-Nylon, in γ-Aminopropyltri
ethoxysilan 3 Stunden lang auf 100°C erhitzt, um teilweise
γ-Aminopropylgruppen in die Amidgruppen der Poly
amidverbindung einzuführen. Die Aminoderivate der Polyacrylnitrilpolymeren
oder der Polymeren der Polyacrylnitrilgruppe
können in der Weise hergestellt werden, daß
man ein Polyacrylnitrilpolymeres oder ein Polymeres der
Polyacrylnitrilgruppe in Gegenwart von Lithiumaluminiumhydrid
in einem Medium, wie Diethylether, Dioxan oder
Tetrahydrofuran, 1 bis 48 Stunden lang am Rückfluß erhitzt,
um Aminogruppen mit teilweise reduzierten Nitrilgruppen
zu bilden.
Beispiele für Verbindungen mit einer Thiolgruppe sind z. B.
Enzyme, wie Peroxidase, Catalase, β-Galactosidase oder
alkalische Phosphatase oder Haptene, oder Verbindungen,
in die eine Thiolgruppe durch S-Acetylmercaptobernstein
säureanhydrid ("Arch. Biochem. Biophys.", 96, 605 bis 612
(1962)) eingeführt worden ist.
Die S-S-Austauschreaktion wird, wie oben erläutert, in
der Weise durchgeführt, daß man die obigen Verbindungen
beliebig in herkömmlicher Weise in einem wäßrigen Medium,
wie einem Puffer mit pH 7 bis 8, bei Raumtemperatur miteinander
kombiniert. Das Reaktionsprodukt wird durch her
kömmliche Trenn- und Reinigungsverfahren, beispielsweise
durch Aussalzen, Phasenabtrennung, Extraktion, Dialyse
oder Adsorptionschromatographie, gewonnen. Die auf diese
Weise hergestellte Verbindung ist eine vorteilhafte und
nützliche Verbindung für immobilisierte Enzyme, für die
Vernetzung von Enzymen mit wasserunlöslichen Trägern,
für immobilisierte Antigene oder Antikörper, für die
Vernetzung von Antigenen oder Antikörpern mit wasserunlöslichen
Trägern, für antigene Haptene, für die Vernetzung
von Protein und Hapten oder als Enzymimmunassaykomponente
oder für die Vernetzung von Enzym- und Immun
komponenten.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
Zu 2,2′-Dithiobis-(benzothiazol) (13,2 g) wird Benzol
(400 ml) und 3-Mercaptopropionat (6 g) gegeben, und das
Gemisch wird bei 70°C 3 Stunden lang unter Rühren umgesetzt.
Danach wird das Reaktionsgemisch in einem Eisbad
abgekühlt, um rohe Kristalle (13,8 g) auszufällen, die
aus Benzol umkristallisiert werden. Es werden 3-(Benzo
thiazol-2′-yl-dithio)-propionatkristalle (12 g) erhalten.
Fp. 162 bis 164°C
λ max : 272 nm (Methanol)
Rf: 0,33 (TLC, Silicagel, Benzol : Ethylacetat = 1 : 2).
λ max : 272 nm (Methanol)
Rf: 0,33 (TLC, Silicagel, Benzol : Ethylacetat = 1 : 2).
2,2′-Dithiobis-(pyridin-N-oxid) (4,3 g) wird zu Chloroform
(200 ml) und 3-Mercaptopropionat (3 g) gegeben, und
das Gemisch wird bei 70°C 3 Stunden lang umgesetzt. Das
Reaktionsgemisch wird abgekühlt, und rohe Kristalle kommen
zur Ausfällung. Sie werden aus Chloroform umkristallisiert,
wodurch Kristalle von 3-(Pyridin-N-oxid-2′yl-
dithio)-propionat (4,1 g) erhalten werden.
Fp. 126 bis 218°C
g max : 270 nm (Methanol)
Rf: 0,66 (TLC, Silicagel, Butanol : Essigsäure : Wasser = 4 : 1 : 1).
g max : 270 nm (Methanol)
Rf: 0,66 (TLC, Silicagel, Butanol : Essigsäure : Wasser = 4 : 1 : 1).
Zu dem 3-(Benzothiazol-2′-yl-dithio)-propionat (3 g) in
Ethylacetat (20 ml) wird N-Hydroxysuccinimid (1 g) und
Dicyclohexylcarbodiimid (1,7 g) gegeben, und das Gemisch
wird 3 Stunden lang bei Umgebungstemperatur gerührt.
Der ausgefällte Dicyclohexylharnstoff wird abfiltriert,
und das Filtrat wird mit Phosphatpuffer (pH 7,5) gewaschen,
um nichtumgesetzte freie Säure zu entfernen. Die
Ethylacetatschicht wird mit wasserfreiem Natriumsulfat
entwässert und zur Trockene eingedampft. Der Rückstand
wird aus heißem Petrolether umkristallisiert, wodurch
Kristalle von 3-(Benzothiazol-2′-yl-dithio)-propionat
succinimidester (2,4 g) erhalten werden.
Fp. 114 bis 115°C, korrigierter Wert 121 bis 123°C
λ max : 270 nm (pH 7,5, 10% wäßriges Dimethylformamid)
Rf: 0,53 (TLC, Silicagel, Benzol : Ethylacetat = 3 : 1).
λ max : 270 nm (pH 7,5, 10% wäßriges Dimethylformamid)
Rf: 0,53 (TLC, Silicagel, Benzol : Ethylacetat = 3 : 1).
Ein Gemisch von 3-(Benzothiazol-2′-yl-dithio)-propionat
(3 g), erhalten nach dem Herstellungsverfahren gemäß Beispiel
1, und p-Nitrophenol (1,2 g) und Dicyclohexylcarbodiimid
(2,1 g), gelöst in Ethylacetat (20 ml), wird
3 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt. Das weitere
Vorgehen erfolgt wie im Beispiel 3, wodurch 3-(Benzothia
zol-2′-yl-dithio)-propionat-p-nitrophenylester (1,85 g)
in Form von Kristallen erhalten wird.
Fp. 113 bis 114°C
λ max : 279 nm (pH 7,5, 10% wäßriges Dimethylformamid)
Rf: 0,84 (TLC, Silicagel, Benzol : Ethylacetat = 5 : 1).
λ max : 279 nm (pH 7,5, 10% wäßriges Dimethylformamid)
Rf: 0,84 (TLC, Silicagel, Benzol : Ethylacetat = 5 : 1).
3-(Benzothiazol-2′-yl-dithio)-propionat (3 g), gelöst in
Thionylchlorid (10 ml), wird 2 Stunden lang bei 25°C um
gesetzt, wonach Thionylchlorid im Vakuum entfernt wird,
wodurch 3-(Benzothiazol-2′-yl-dithio)-propionylchlorid
als ölige Substanz erhalten wird.
λ max : 272 nm (Methanol)
Rf: 0,25 (TLC, Benzol).
Rf: 0,25 (TLC, Benzol).
3-(Pyridin-N-oxid-2′-yl-dithio)-propionat, hergestellt
gemäß Beispiel 2, wird zur Herstellung des Succinimidesters,
des p-Nitrophenylesters und des Säurechlorids
davon nach den Methoden der Beispiele 3, 4 bzw. 5 verwen
det.
Succinimidester:
λ max : 260 nm (Methanol)
Rf: 0,25 (TLC, Silicagel, Benzol : Ethylacetat = 3 : 1).
Rf: 0,25 (TLC, Silicagel, Benzol : Ethylacetat = 3 : 1).
p-Nitrophenylester:
λ max : 391 nm (Methanol)
Rf: 0,82 (TLC, Silicagel, Benzol : Ethylacetat = 3 : 1).
Rf: 0,82 (TLC, Silicagel, Benzol : Ethylacetat = 3 : 1).
Säurechlorid:
λ max : 270 nm (Methanol)
Rf: 0,15 (TLC, Silicagel, Benzol : Ethylacetat = 3 : 1).
Rf: 0,15 (TLC, Silicagel, Benzol : Ethylacetat = 3 : 1).
2,2′-Dithiobis-(benzothiazol) (1,1 g) und 3-Mercaptopro
pionitril, gelöst in Benzol (50 ml), werden bei 70°C
3 Stunden lang unter Rühren umgesetzt. Das Reaktionsgemisch
wird in einem Eis/Wasser-Bad abgekühlt, wodurch
rohe Kristalle erhalten werden, die aus Benzol umkristallisiert
werden, wodurch 3-(Benzothiazol-2′-yl-dithio)-
propionitril (750 mg) erhalten wird. 700 mg davon werden
zu einer Methanollösung (50 ml), die HCl (19 g) enthält,
gegeben, und das Gemisch wird bei 5°C über Nacht
umgesetzt. Das Lösungsmittel wird im Vakuum abdestilliert,
wodurch ein rohes Pulver erhalten wird, das mit Benzol
gewaschen wird, wodurch Methyl-3-(benzothiazol-2′-yl-di
thio)-propionimidat-hydrochlorid (720 mg) erhalten wird.
g max : 272 nm (Methanol)
Rf: 0,05 (TLC, Silicagel, Benzol : Ethylacetat = 1 : 2).
Rf: 0,05 (TLC, Silicagel, Benzol : Ethylacetat = 1 : 2).
Zu Rinderinsulin (0,6 mg), gelöst in 0,1 M-Veronalpuffer
(pH 7,5, 10 ml), wird Dimethylformamidlösung (1 ml) von
3-(Benzothiazol-2′-yl-dithio)-propionat-succinimidester
(3,1 mg) gegeben. Es wird 4 Stunden lang bei Raumtemperatur
gerührt. Danach wird das Reaktionsgemisch auf einen
ph-Wert von 5,0 eingestellt, um das Produkt auszufällen.
Dieses wird 10 Minuten lang bei 3000 UpM zentrifugiert,
wodurch das Insulinderivat erhalten wird, in das die
3-(Benzothiazol-2′-yl-dithio)-propionylgruppe eingeführt
worden ist.
Das Insulinderivat wird mit Citratpuffer (pH 5) gewaschen
und in 0,1 M-Phosphatpuffer (10 ml, pH 7,5) aufgelöst.
Zu der Lösung (0,1 ml) wird β-Galactosidase (5 mg), gelöst
in Phosphatpuffer (pH 7,5, 5 ml), gegeben, und es
wird bei Raumtemperatur 1 Stunde lang umgesetzt. Danach
wird das Reaktionsgemisch auf eine Säule von Sephadex
G-100 (Warenzeichen, 1×80 cm) aufgegeben, und es wird
mit 0,01 M-Phosphatpuffer (pH 7,5), enthaltend 0,15 M-NaCl,
eluiert. Es werden jeweils Fraktionen mit 4 ml gesammelt.
Die Fraktionen Nr. 7 und 8 werden gesammelt, um die vernetzte
Verbindung von Insulin und β-Galactosidase zu er
halten.
Zu 0,02 bis 10 ng Rinderinsulin in Reagenzgläsern wird
die vernetzte Verbindung von Insulin und β-Galactosidase,
wie oben erhalten, und Antirinderinsulinserium gegeben. Es
wird bei 5°C über Nacht inkubiert, und es wird weiter
über Nacht bei 5°C unter Zugabe von Kaninchen-anti-Meer
schweinchen-IgG-Serum als sekundärer Antikörper inkubiert.
Das Inkubationsgemisch wird 10 Minuten bei 3000 UpM
zentrifugiert. Der erhaltene Niederschlag wird bei 44°C
20 Minuten lang durch β-Galactosidasekolorimetrie unter
Zugabe von 200 µl o-Nitrophenylgalactosid (5 mg/ml, 0,1%
Rinderserumalbumin, 10 mM Mercaptoethanol in 0,1 M-Phosphat
puffer, pH 6,7) inkubiert. Danach wird die Reaktion
durch Zugabe von Glycinpuffer (pH 10,5, 0,1 M, 25 ml) abgebrochen,
und das Gemisch wird kolorimetrisch bei 420 nm
analysiert, um die β-Galactosidaseaktivität zu bestimmen.
Es wird ein Enzymimmunoassay von Insulin unter Verwendung
der vernetzten Insulin-β-Galactosidase-Verbindung,
Antiinsulinserum und sekundärem Antikörper durchgeführt.
Die Ergebnisse sind in der Figur dargestellt. Es wird
eine gute lineare Beziehung erhalten.
Das Rinderinsulin im Referenzbeispiel 1 wird durch Meer
schweinchen-Antirinderserum, das mit 3-(Benzothiazol-2′-
yl-dithio)-propionat-succinimidester umgesetzt worden
ist, ersetzt, wodurch die vernetzte Meerschweinchen-Anti
rinder-Insulin-β-Galactosidase-Verbindung erhalten wird.
Zu β-Galactosidase (5 mg) in 0,1 M-Veronalpuffer (5 ml,
pH 7,5) wird 3-(Benzothiazol-2′-yl-dithio)-propionat-
succinimidester (3,1 mg) in Dimethylformamid (1 ml) gegeben.
Es wird bei Raumtemperatur 4 Stunden lang gerührt,
wodurch 3-(benzothiazol-2′-yl-dithio)-propionierte β-Galactosidase
erhalten wird, zu der danach eine wäßrige
Lösung (pH 9,0), eingestellt durch Zugabe von 0,1 N-Natriumcarbonat,
gegeben wird, und das Gemisch wird 2 Stunden
lang stehengelassen. Die S-S-Bindung wird hydrolysiert,
wodurch b-thiopropionierte β-Galactosidase erhalten wird
(20 Moleküle β-Thiolpropionylgruppe wurden in das β-Ga
lactosidasemolekül eingeführt).
Claims (1)
- Disulfidderivate der allgemeinen Formel: R₁-S-S-CH₂-CH₂-R₄in der R₁ für den 2-Benzothiazolyl- oder den 2-Pyridyl- N-oxidrest steht und R₄ für die Carboxylgruppe, ein reaktives Derviat davon oder eine Imidatgruppe steht.
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