DE29226C - Kaffeemaschine - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 34: Hauswirthschaftliche Geräthe.

FRIEDRICH MOHRHOFF in NEAPEL. • Kaffeemaschine.

Patcntirt im Deutschen Reiche vom l. März 1884 ab.

Die Neuerungen sind in der Zeichnung in Fig. ι bis 3 dargestellt und beziehen sich im wesentlichen auf die Gesammtanordnung der Kaffeemaschine, welche folgende Eigenthümlichkeiten zeigt:

a) Der Behälter b für den fertigen Kaffee wird von dem Kochbehälter k umschlossen, der Kaffee wird also nach Fertigstellung vom Wasserbade weiter erwärmt. '

b) Das Siebgefäfs α oder der Behälter b wird bei dieser Anordnung von einem besonderen Stativ getragen, während die übrigen Theile der Maschine als Pendel- oder Balancirmaschine wirken, und durch diese getrennte Aufhängung wird das selbsttätige Erlöschen der Flamme bewirkt.

Fig. ι zeigt die Maschine mit separat ge-, lagertem Siebbehälter, Fig. ia die Modification mit separat gelagerter Kaffeekanne.

Die Maschine kann als Pendel- oder Balancirmaschine gebaut werden, die Wirkung ist die gleiche, und zwar folgende:

Der geschlossene und mit Steigerohr e -versehene Wasserbehälter k wird erhitzt, die in geringen Massen (vor dem Kochen) sich entwickelnden Dämpfe ziehen durch das kleine Rohr d, Fig. 1 a (in Fig. 1 ist es nur eine kleine Oeffnung d im Steigerohr), ab und bereiten die Aufschliefsung des Kaffees durch Anwärmen und Anfeuchten vor. Beim Kochen erst genügt die Oeffnung (Rohr) d nicht mehr, und es steigt nunmehr Wasser und Dampf gemischt über, wodurch die Extrahirung des Kaffees eine viel vollkommenere wird wie bisher, da der Dampf erstens an und für sich die Aufschliefsung des Kaffees erleichtert und dann auch durch seine latente Wärme das Wasser während des Durchseihens kochend erhält.

Am vollkommensten wird dieser Zweck durch die Anordnung Fig. ia erzielt, bei dem das Dampfrohr d direct in den Siebbehälter geführt ist, so dafs also dem in der Extrahirung begriffenen Wasser stets neuer Dampf zugeführt wird.

Ist das Wasser aus dem Behälter k übergestiegen, so hebt sich dieser auf dem Hebelarm c p ruhende Kessel, oder es pendelt dieser Kessel um Drehpunkt x, Fig. 1 a, und läfst den Arm q einer Lampe in bekannter Weise frei. ', Die specielle und neue Construction dieser Lampe soll weiter unten beschrieben werden.

In Fig. ι ist es der auf dem Stativ s separat aufgehängte Siebbehälter, der, als Zwischenglied wirkend, diese Entlassung des Waagebalkens/ herbeiführt, indem das schnell überkochende, aber nur sehr langsam sich filtrirende Wasser sich im Siebbehälter α sammelt. In Fig. 1 a dient der Kaffeebehälter als Entlastungsglied in ' dieser Combination, da er getrennt vom Stativ s getragen wird. Durch excentrische Anordnung der Flüssigkeit im Kochtopf k wird die Pendelung erzeugt und bei der Balancirmaschine die Entlastung vermehrt.

Die Lampe besitzt entweder zwei Flammen, eine grofse und eine kleine, und die grofse. Flamme wird durch den frei werdenden Arm q gelöscht oder sie ist wie in Fig. 1 construirt. Der Arm q hält die bewegliche Dochthülse η hoch; μ ist ein feststehendes Rohr. Fällt q und damit Hülse η mit Docht, so verkleinert der äufsere feststehende Mantel m die Flamme.

Claims (1)

1. ■ Patent-Ansprüche:

   Bei Pendel- und Balancir-Kaffeemaschinen:

   , Die Combination eines pendelnden oder balancirenden Kochkessels k mit einem in ihm angeordneten, von ihm umschlossenen, aber getrennt von ihm aufgehängten Kaffeebehälter b, welch letzterer als Entlastung für den Kessel k dient, behufs Löschung der Lampe.

   Die Combinirung des den Kaffeebehälter in sich aufnehmenden Kochkessels k mit dem als Entlastungsglied dienenden, von einem besonderen Stativ getragenen Siebbehälter, zum gleichen Zweck wie unter i.

   3. Die excentrische Anordnung der Kaffeekanne im Innern des Kochkessels k, um die entlastende Wirkung zu vermehren bezw. die Pendelung zu bewirken.

   4. Die Anwendung eines Nebenrohres bezw. einer Oeffnung d, die vom Dampfraum des Kessels zum Siebbehälter führt, zum combinirten Zweck, die warme Luft aus dem Kochtopf zu entfernen und das aufsteigende Wasser mit Dampf vermischt zum Siebe zu leiten, behufs besserer . Aufschliefsung des Kaffees. > '. . ■'■■'·■'.

   Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.