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Regelanordnung für einen Ro11enIrger
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(Zusatz zur Patentanmeldung P 27 32 544.9, VPA 77 P 3162) Das Hauptpatent
bezieht sich auf eine Regelanordnung für einen RollentrEger, bei dem von einer drehbar
gelagerten Rolle gine Bahn mit vorgegebener Bahnspannung abgewickelt wird, wobei
der Rolle eine elektromotorische Antriebs- oder Bremseinrichtung mit einem Drehzahlregler
und einem Rechner zugeordnet ist, der optimierte Regelparameter für den Drehzahlregler
fortlaufend aus den Streckenparametern ermittelt, nach Patent (Patentanmeldung P
27 32 644.9).
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Regel anordnungen für Rollenträger mit fest eingestellten Regelparametern
des Drehzahlreglers arbeiten unbefriedigend, da sich während eines Abwickelvorganges
die Zeitkonstante der Strecke in weiten Grenzen verändert.
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Die Veränderung der Zeitkonstante wird verursacht durch die starke
Abnahme des Trägheitsmoments des Wickels mit abnehmendem Durchmesser. Im Hauptpatent
ist daher eine ständige Ermittlung optimierter Regelparameter in Abhängigkeit von
den sich verändernden Streckenparametern vorgesehen. Das momentane Trägheitsmoment
wird vom Rechner aus Eingabegrößen für die Bahnbreite und die spezifische Materialdichte,
sowie aus dem momentanen Radius des Wickels ermittelt. Die Bahnbreite konnte auch
von einer mechanischen Meßvorrichtung ermittelt werden.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Regelanordnung
für einen Rollenträger nach dem Hauptpatent so weiterzubilden, daß eine Eingabe
bzw.
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Erfassung der spezifischen Dichte des Bahnmaterials und der Bahnbreite
nicht mehr erforderlich ist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Rechner
die optimierte Reglerverstärkung und/oder die optimierte Nachstellzeit des Drehzahlreglers
aus einem während des Hochlaufs der neuen Rolle bestimmten Anfangswert des TrEgheitsmoments
und dem momentanen Radius des Wickels ermittelt.
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Bei der erfindungsgemäßen Regelanordnung werden keine Eingabevorrichtungen
oder Meßvorri htungen für die spezifische Materialdichte und die Bahnbreite mehr
benötigt. Die Ermittlung der optimierten Reglerparameter erfolgt vollkommen selbsttätig
aus den sich verändernden Streckenparametern. Neben einer Verringerung des konstruktiven
Aufwandes ist damit insbesondere auch eine größere Sicherheit gegen eine Fehlbedienung
gegeben.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bei einem Rollenträger
mit einem Gurtantrieb ist eine Schaltungsanordnung vorgesehen, die den Anfangswert
des Trägheitsmoments des Wickels aus Meßwerten für die synchrone Drehzahl, für die
Zeit bis zum Erreichen der synchronen Drehzahl, für das Antriebsmoment der Antriebsmaschine
und für den Anfangswert des Wickelradius, sowie aus vorgegebenen Werten für das
Trägheitsmoment des Antriebs und -den Radius der Antriebsrollen des Gurtan triebs
ermittelt
Bei einem Rollenträger mit einem Direktantrieb ist nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Schaltungsanordnung
vorgesehen, die den Anfangswert des Trägheitsmoments des Wickels aus Meßwerten für
die synchrone Drehzahl, für die Zeit bis zum Erreichen der synchronen Drehzahl,
für das Antriebsmoment der Antriebsmaschine sowie aus einem vorgegebenen Wert für
das Trägheitsmoment des Antriebs ermittelt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den beigefügten Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen: F- 1 einen Rollenträger
mit einem Gurtantrieb in der normalen Abwickelposition, FIG 2 den Rollenträger mit
Gurtantrieb in einer Zwischenposition beim Einschwenken in die Klebeposition, FIG
3 den Rollenträger mit Gurtantrieb in der Klebeposition, FIG 4 eine schematische
Darstellung einer Meßanordnung zur Erfassung des Anfangswertes und des Momentanwertes
des Wickelradius, FIG 5 eine Schaltungsanordnung zur Ermittlung des Anfangswertes
des Trägheitsmoments eines Wickels unter einem Gurtantrieb,
FIG
6 einen Rollenträger mit einem Direktantrieb in der Klebeposition, FIG 7 eine Schaltungsanordnung
zur Ermittlung des Anfangswertes des Trägheitsmoments eines Wickels bei einem Direktantrieb,
FIG 8 ein Ausführungsbeispiel eines Reglers mit optimierbarer Reglerverstärkung.
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Die FIG 1 bis 3 zeigen einen zweiarmigen Rollenträger 3 mit einem
Gurtantrieb 4, der aus seiner normalen Abwickelposition (FIG 1) von einem nicht
dargestellten Schwenkantrieb über eine Zwischenposition (FIG 2) in die Klebeposition
(FIG 3) geschwenkt werden kann. Derartige Rollenträger sind zweiarmig oder auch
dreiarmig ausgeführt. Am einen Arm des Rollenträgers 3 ist die ablaufende Rolle
(Wickel 2) drehbar gelagert. Die ablaufende Rolle ist jeweils mit der Bezugsziffer
2 gekennzeichnet, wobei die einzelnen Stadien des Wickels während des Abwickelvorganges
mit 2a, 2b, 2c verdeutlicht sind. Vom Wickel 2 wird eine Bahn B in Pfeilrichtung
abgezogen, beispielsweise eine Papierbahn, die über nicht näher bezeichnete Umlenkrollen
einer ebenfalls nicht dargestellten Zuggruppe zugeführt wird.
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Am anderen Arm des Rollenträgers 3 ist bereits die neue Rolle 1 eingeachst.
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In der Darstellung der FIG 1 läuft die ablaufende Rolle 2a in der
Abwickelposition des Rollenträgers 3 unter dem Gurtantrieb 4. Dem Gurtantrieb 4
ist ein elektromotorischer Antrieb mit einer elektrischen Maschine 5 zugeordnet,
die von einem Stromrichter 6 gespeist wird. Der Stromrichter 6 wird von einem
Steuersatz
33 mit ZündimpuXsen angesteuerc, dessen Steuerspannung von einem Strom-^egler 32
gebildet wird, dem ein Vergleichsglied 31 eingangsseitig vorgeschaltet ist. Die
elektrische Maschine 5 is mit einem Tachogenerator 7 zur Erzeugung einer dem Drehzahl-Istwert
proportionaen Tachospannung gekuppelt.
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Die Bahn B soll mit einer gleichbleibenden Bahnspannung in die nachfolgende
Verarbeitungsmaschine einlaufen, beispielsweise in eine Druckmaschine. Die Regelung
der Bahnspannung erfolgt über den Gurtantrieb 4. Der Gurtantrieb 4 wird von einer
Regeleinrichtung mit einem Lageregler 8, einem Drehzahlregler 13 und dem unterlagerten
Stromregler 32 in Abhängigkeit von der Lage einer Tänzerwalze geregelt, beispielsweise
derart, daß die Tänzerwalze 9 in der Mitte ihres Stellbereiches bleibt.
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Die Tänzerwalze 9 ist gewichtsbelastet oder erhält eine pneumatische
Vorspannung. Ein Istwert für die Lage der Tänzerwalze 9 wird an einem schematisch
dargestellten Potentiometer 14 abgegriffen und in einem Vergleicher 10 mit einem
Lagesollwert von einer Einstellvorrichtung 11 verglichen. Die Lagedifferenz steuert
den Lageregler 8 aus, dessen Ausgangsspannung den Drehzahl-Sollwert für den Drehzahlregler
13 bildet. Der Drehzahl-Sollwert wird in einem weiteren Vergleicher 12 mit der Tachospannung
des Tachogenerators 7 als Drehzahl-Istwert verglichen, die über den geschlossenen
Schaltkontakt 23 auf den Vergleicher 12 geschaltet ist. Die im Vergleicher 12 gebildete
Regeldifferenz steuert den Drehzahlregler 13 aus, dessen Ausgangssignal über die
sich in der gezeichneten Stellung befindlichen Schaltkontakte von Umschaltern 25
und 26 dem Vergleicher 31 als Stromsollwert zugeführt wird. Im Vergleicher 31 wird
der Stromsollwert mit dem von einem Strommeßwandler 34
erfaßten
Stromistwert verglichen und dem Stromregler 32 als Regeldifferenz zugeführt. Die
Ausgangsspannung des Stromreglers 32 bildet die Steuerspannung für den Steuersatz
33 des Stromrichters 6. Somit bestimmt die Ausgangsspannung des Drehzahlreglers
13 die Drehzahl der Maschine 5 und über den Gurtantrieb 4 die Drehzahl des Wickels
2a.
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Die Problematik bei einer derartigen Drehzahlregelung liegt in den
erheblichen Anderungen der Eigenschaften der Regelstrecke während des Abwickelvorganges.
Während des Abwickelvorganges kanr beispielsweise der Durchmesser des Wickels von
im auf 0,1m abnehmen Außerdem können abhängig vom Produktionsprogramm Bahnen mit
unterschiedlicher Breite in einem Bereich von etwa 1:4 verwendet werden. Auch das
spezifische Gewicht des verwendeten Bahnmaterials kann unterschiedlich sein. Demnach
kann sich auch die Masse 't95 Wickels in einem sehr weiten Bereich verändern. Die
Masse des Wickels hat jedoch einen wesentlichen Anteil am gesamten Trägheitsmoment
der Regelstrecke. Durch die genannten Parameter kann sich das TrEgheitsmomenL des
Wickels in einem Bereich größer als 1:1000 verändern Bei einer Drehzahlregelung
werden die Regelparameter d Drehzahlreglers 13 üblicherweise so eingestellt, daß
im gesamten Regelbereich die Stabilitätsbedingungen erfüllt sind Mit derartigen
fest eingestellten Regeloarametern kann die Drehzahl regelung jedoch nicht im gesamten
Regelbereich optimal arbeiten, da sich die Streckenparameter aufgrund der großen
Unterschiede -m Trrc;;leitsmoment des Wickels in einem sehr weiten Bereich verändern.
Es werden daher von einer Recheneinrichtung 50 optimierte Regelparameter für den
Drehzahlregler 13 fortlaufend aus den Strecken parametern ermittelt und der Drehzahlregler
entsprechend eingestellt
Bei den folgenden Erläuterungen werden
die nachstehend aufgeführten Größen verwendet: a, Optimierungsfaktor für die Reglerverstärkung
A wickeispezifischer Summand nach Gl.(10) d Index für einen Direktantrieb g........Index
für einen Gurtantrieb Ia s.Ankerstrom J auf den Antrieb bezogenes Trägheitsmoment
(Jo = Anfangswert) .......Trägheitsmoment des Antriebs .......Trägheitsmoment des
Wickels (JWo = Anfangswert) .......Konstanter Fakt9or nach Gl. (3) d spezifischer
F.t;tor bei einem Direktantrieb nach Gl. (16d) kg spezifischer Faktor bei einem
Gurtantrieb nach Gl. (11g) n5 synchrone Drehzahl, n ..... Nenndrehzahl Mk . . konstantes
Antriebsmoment r Radius der Antriebsrollen des Gurtantriebes Rw Radius des Wickels
(RWo = Anfangswert) T1 . Nachstellzeit des Reglers TS.......Zeitkonstante der Strecke
(TSo = Anfangswert) TSo......Anfangswert von TS Tu Verzugszei der Strecke ts.......Zeit
bis zum Erreichen von ns VK.......Kreisverstärkung VR Reglerverstärkung VS.......Streckenverstärkung
Für
die günstigste Einstellung von Regelvorgängen sind zahlreiche Optimierungsvorschriften
bekannt, die beispielsweise beschrieben sind in Winfried Oppelt "Kleines Handbuch
technischer Regelvorgänge" 3. Auflage 1960, Seite 418 bis 433, insbesondere Seite
427. Bei der günstigsten Einstellung eines Regelkreises ist zu unterscheiden, ob
er für die Ausregelung von Störgrößen oder für die Änderung der Führungsgröße optimiert
werden soll, denn ein Regelvorgang ist verschieden einzustellen, je nachdem ob er
eine Störung möglichst rasch ausgleichen soll oder ob er eine Änderung der Führungsgröße
möglichst getreu folgen soll. Weiterhin ist zu unterscheiden, ob ein aperiodischer
Regelvorgang mit kürzester Dauer gefordert wird, oder ob eine gewisse Überschwingung
zugelassen wird, beispielsweise 20% Überschwingung bei kleinster Schwingungsdauer.
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Schließlich ist auch zu berücksichtigen, ob es sich bei dem verwendeten
Regler um einen P-Regler, einen PI-Regler oder einen PID-Regler handelt.
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Die nachfolgenden Erläuterungen werden beispielhaft gegeben für einen
PI-Regler, der eine Störung möglichst rasch ausgleichen soll, wobei 20% Uberschwingung
bei kleinster Schwingungsdauer zugelassen sein sollen. Es werden die Optimierungsfaktoren
von Chien, Hrones, Reswick (a.a.O. S. 427) verwendet.
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Für die optimierte Kreisverstärkung gilt allgemein die Optimierungsbedingung
(1):
wobei der Optimierungsfaktor a für das gewünschte Regelverhalten
zu 0,7 gewählt werden kann.
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Die Verzugszeit Tu der Strecke ist im wesentlichen die Summe der Ankerzeitkonstante
der Maschine 5 und der Totzeit des Stromrichters 6. Diese Zeiten sind vom Trägheitsmoment
des Wickels unabhängig. Die Verzugszeit Tu kann in dieser Betrachtung näherungsweise
als konstant angesehen werden.
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Die Kreisverstärkung VR des Regelkreises ist das Produkt aus der Reglerverstärkung
VR und der Streckenverstärkung VS. Die Streckenverstärung VS ist das Produkt aller
Einzlverstärkungen, beispielsweise der Verstärkungen der M-l,yeb, de unteriagerten
Regler, des Stromrichters und des Antriebs. Die Streckenverstärkung VS ist näherungsweise
unebhängig vom Trägheitsmoment des Wickels und kann daher ebenfalls als konstant
angesehen werden. Die Kreisverstärkung VK ist das Produkt aus der Regierverstärkung
Vk und der Streckenverstärkung VS nach Gl.(2) VK = VR VS (2) Setzt man in Gl. (2)
das Optmierungskriterium 1) fiir die Kreisverstärkung eine so erhält man Gl.(2)
) für die optimierte Reglerverstärkung VR:
Man erkennt aus Gl. (2.1), daß die optimierte Reglerverstärkung
VR unmittelbar proportional ist zur Zeitkonstante T5 der Regelstrecke, da der Optimierungsfaktor
a, die Verzugszeit Tu der Strecke und die Streckenverstärkung VS näherungsweise
konstant sind.
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Führt man einen konstanten Faktor ka nach Gl. (3) ein:
so nimmt die Gl. (2.1) die Form (2.2) an: ka T5 k r (2.2) Das Problem besteht nun
darin, da, -»ur laufenden Ermittlung der optimierten Reglerverstirkung VR die sich
laufend ändernde Zeitkonstante TS der Strecke benötigt wird. Da die Veränderung
der Zeitkonstante TS der Strecke im wesentlichen von der Ve änderung des Trägheitsmoments
JW des Wi( i bestimmt wird, erfolgt erfindungsgemäß eine laufende Fr@@ttlung des
Trägheitsmoments JW des Wickels aus einem Anfangswert JWo und dem jeweiligen Wickelradius
RW. GEsucht wird somit die Funktion (4): TS (JWo, RW) (4) Zur Bestimmung der Parameter
der Regelstrecke, die im wesentlichen die elektrische Maschine 5 mit dem Wickel
als fest angekuppelter Last enthält, kann die Zeit herangezogen werden, die dr Antrieb
benötigt, um eine neue Rolle mit einem konstanten Moment aus dem Stillstand auf
eine bestimmte Drehzahl zu beschleunigen.
Unter der Annahme eines
weitgehend linearen Hochlaufs einer neuen Rolle bei einem vorgegebenen konstanten
Antriebsmoment Mk, vorzugsweise dem Nennmoment, aus dem Stillstand auf eine vorgegebene
Drehzahl n5 gilt für die Zeit ts, die bis zum Erreichen der vorgegebenen Drehzahl
ns benötigt wird, die Gl. (5) :
Die Gl.(5) kann nach dem Aiifangswert Jo des auf den Antrieb bezogenen gesamten
Trägheitsmoments umgeformt werden zu Gl.(5.1) :
Für einen von einem Gurtantrieb (Index g) angetriebenen Wi.ckel gilt Gl.(6g)
Für den Anfangswert JWo des Trägheitsmoments des Wickels kann die G1.(6g) zur Gl.(6.1q)
umgeformt werden:
Setzt man Gel.(5.1) in Gl.(6.1g) ein, so erhält man Gl.(6.2g):
Der Anfangswert JWo des Trägheitsmoments des Wickels läßt sich somit berechnen,
wenn man die Werte auf der rechten Seite der Gel.(6.2) kennt. Bevor auf die Ermittlung
dieser Werte und damit auf die Ermittlung des Anfangswertes des Trägheitsmoments
des Wickels im einzelnen eingegangen wird, wird zunächst der Ablauf eines Rollenwechsels
anhand der FIG 2 und 3 erläutert: Sobald der Durchmesser des Wickels einen bestimmten
Wert unterschreitet, wird in der Darstellung der FIG 2 der Gurtantrieb 4 vom Wickel
2b abgehoben. Der Arm des Rollenträgers 3 wird geschwenkt. Die Regelung der Bahnspannung
der ablaufenden Bahn B erfolgt jetzt über elektrische Bremseinrichtungen, beispielsweise
über die schematisch dargestellten Induktionsbremsen 17 bzw.
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18. Die Indukt:onsbremsen 17 bzw. 18 sind mit den Rollenachsen urd
mit Tachogeneratoren 19 bzw. 20 gekuppelt. Durch die Stellung der Schaltkontakte
der Umschalter 27 bzw. 28 wird festgelegt, daß die dem Wickel zugeordnete Induktionsbremse
17 zusammen mit dem zugehörigen Tachogenerator 19 wirksam wird, wenn der Gurtantrieb
4 vom Wickel 2b abgehoben wird. In der normalen Abwickelposition sind die Induktionsbremsen
17 bzw. 18 nicht wirksam. Daher befinden sich in der Darstellung der FIG 1 die Schaltkontakte
der Umschalter 27 und 28 in einer Mittelstellung, so daß keine der beiden Induktionsbremsen
17, 18 wirksam ist und die Tachospannungen
der Tachogeneratoren
19, 20 nicht weiterverarbeitet werden. Zum besseren Verständnis sind in FIG 2 und
FIG 3 die Umschalter 22 und 28 derart vereinfacht dargestellt, daß die Verbindungen
zur jeweils nicht wirksamen Induktionsbremse und zum Tachogenerator weggelassen
sind.
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FIG 2 zeigt den Rollenträger in einer Zwischenposition während des
gegen den Uhrzeigersinn erfolgenden Schwenkvorganges aus der in FIc 1 dargestellten
Abrollposition in die in FIG 3 dargestellte Klebeposition. Der Gurtantrieb 4 wurde
abgehoben und gleichzeitig wurden die Schaltkontakte der Schalteinrichtungen in
die dargestellten Schaltstellungen umgesteuert. Die Drehzahlregelung des Wickels
2b erfolgt nicht mehr über den Gurtantrieb, sondern über die Induktionsbremse 17.
Der Lageistwert von der Tnzerwalze 9 wird am Potentiometer 14 abgegriffen und im
Vergleicher 10 mit dem Lagesollwert von der Einstellvorrichtung 11 verglichen. Die
Ausgangsspannung des Lagereglers 8 bildet den Drehzahl-Sollwert, der im weiteren
Vergleicher 12 mit einem Drehzahl-Istwert verglichen wird. Dieser Drehzahl-Istwert
wird in dieser Position des Rollenträgers über den geschlossenen Schaltkontakt 24
vom Tachogenerator 19 geliefert, der mit dem Wckei 2b gekuppelt ist. Die Ausgangsspannung
des Drehzahlreglers 13 wird über den Schaltkontakt des Umschalters 25 und über ein
Anpaßglied als Steuerspannung dem Steuersatz 36 eines weiteren Stromrichters 16
zugeführt. Der Stromrichter 16 ist das Stellglied für die Induktionsbremse 17, die
auf den Wickel 2b wirkt.
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FIG 3 zeigt den RoGlenträger 3 in der Klebeposition, in der die neue
Rolle 1 an die ablaufende Bahn B
fliegend ang.klebt wird. D ec>^
Vorgang tD im einzelnen beispielsweise be.-chriebtffl in dcr DE-OS 26 1? 236. Der
Wickel 2c ist bis auf des Pestrollendurchmesser abgelaufen. Die Induktionsbremse
17 17 ist weiterhin im Eingriff. Die neue Rolle 1 befindet sich unter dem Gurtantrieb
4. Der Gurtantrieb 4 wird auf die neue Rolle 1 abgesenkt.
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Damit. die neue Rolle 1 fliegend an die Bahn B angeklebt werden kann,
muß zunächst die Umfangsgeschwindigkeit der neuen Rolle 1 mit der Bahngeschwlndigkeit
übereinstimmen. Um diese Übereinstimmung herzustellen, sind ein Drehzahlregler 30
und ein vorgeschalteter Hochlaufgeber 37 vorgesehen. Der Hochlaufgeber 37, der beispielsweise
als Integrator mit einem nachgeschalteten Begrenzungsglied ausgebildet sein kann,
führt den Sollwert für den Drehzahlregler 30 nach einer fest vorgegebenen Rampenfunktion
bis zur synchronen Drehzahl n5, bei der die Umfangsgeschwindigkeit der neuen Rolle
mit der Bahngeschwindigkeit übereinstimat. u;ie Steigung der Rampenfunktion wird
so gewählt, daß die Maschine 5 in dieser Hochlaufphase annähernd mit konstantem
Ankerstrom betrieben wird. Zur Bildung einer der synchronen Drehzahl n5 entsprechenden
Tachospannung ist ein Tachogenerator 21 vorgesehen, der über ein Reibrad 22 von
der ablaufenden Bahn B angetrieben wird. Die Tachospannung des Tachogenerators 21
ist somit ein Maß für die Bahngeschwindigkeit. Die erforderliche synchrone Drehzahl
n5 steht hierzu in einem festen Verhältnis, da die Umfangsgeschwindigkeit der neuen
Rolle der Geschwindigkeit des Gurtbandes des Gurtantriebes 4 entspricht, die wiederum
über die Drehzahl der Arbeitsmaschine 5 und das Ubersetzungsverhältnis des Gurtantriebes
bekannt ist.
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Die Ausgangsspannung des dochlaufgebers 37 wird mit der Tachospannung
des Tachogenerators 7 in einem Vergleicher 29 verglichen. Die Regeldifferenz steuert
den Drehzahlregler 30 aus. Die Ausgangsspannung des Drehzahlreglers 30 wird über
den Umschalter 26 als Sollwert für den unterlagerteii Stromregler 32 verwendet.
Die neue Rolle wird somit über die Drehzahlregelung mit dem Drehzahlregler 30 und
dem unterlagerten Stromregler 32 bis auf die synchrone Drehzahl ns beschleunigt,
wobei der Hocetlaufgeber 37 für einen gleichmäßigen Hochlauf mit weitgehend konstantem
Ankerstrom und damit auch weitgehend kostantem Antriebsmoment sorgt.
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Wenn die Umfangsgeschwindigkeit der neuen Rolle 1 mit der Bahngeschwindigkeit
der ablauenden Bahn B übereinstimmt, erfolgt der Klebevorganq durch Andrücken der
ablaufenden Bahn B an die mit einer Klebefahne 15 versehene neue Rolle 1 durch eine
pürstenwalze 40. Hinter der Klebestelle wird die @@ der alten Rolle ablaufende Bahn
von einem Schlagmesser 41 durchgeschnitten. Unmittelbar nach dem Klebeve qang übernimmt
wiederum der Gurtantrieb die Drehzahlregelung der neuen Rolle. Hierzu ist im allgemeinen
zunucl.ct ein Abbremsen der neuen Rolle erforderlich. Der Gu@tantrieb mit der elektrischen
Maschine 5 una dem Stromrichter 6 ist daher als 4-Quadrantenantrieb ausgeführt,
vorzugsweise :it einem Stromrichter in kreisstromfreiet Gegenparallelschaltung.
Der Ubergany der Steuerung des Gurtantriebes von der Beschleunigung der neuen Rolle
auf die Synchrondrehzahl ns, bei der die r~mfangsgeszhwindigkeit der neuen Rolle
1 mit der Schngeschwirdigkeit der ablaufenden Rolle B übereinstim@t, auf die Drekahlregelung
im Hinblick auf eine gleichb1eibende Bahnspannung, erfolgt dadurch, daß die Schaltke
takte der Schaltein-
richtungen wiederum: in die Lage umgesteuert
werden, die in der FIG 1 dargestellt ist. Die Restrolle 2c wird nun von der Achse
des Rollenträgers abgezogen und es wird auf diese Achse eine neue Rolle eingeschoben.
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Der Hochlauf der neuen Rolle 1 wird dazu benutzt, um die zur Lösung
der Gl. (6.2) erforderlichen Werte zu ermitteln. Zunächst wird die Ermittlung des
Wickelradius anhand von FIG 4 beschrieben: FIG 4 zeigt schematisch die meßtechnische
Ermittlung des Radius der neuen Rolle 1 und des Radius der ablaufenden Rolle 2.
Die Pasition des Rollenträgers entspricht der FIG 3. Es sind lediglich diejenigen
Elemente dargestellt, die zur Erfassung der ];adien erforderlich sind. Auf einer
auf dem @@ckelkern bzw. der Achse des Wickels 2 befestigten Scheise ist eine Markierung
51 angebracht, die von ciner Sonde 52 erkannt wird. Die Sonde 52 erzeugt bei jeder
Umdrehung des Wickels 2 einen Impuls beim Vorbeilauf der Markierung 51.
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Die Bahn B triebt über ein Reibin 53 einel. digitalen Impulsgeber
54 an, desse; Impulsscheibe eine größere Anzahl von Markierlmgen täg-, die von einer
weiteren Sonde 55 abgetastet werden. Die Sonde 55 erzeugt somit bei einer bestimmten
Bahnlänge eine vorgegebene Anzahl von Impulsen. Die Impulse der Sonde 55 werden
von einer Zähleinrichtung 60 gezählt. Die Zähleinrichtung wird durch einen ersten
Impuls der Sonde 52 freigegeben und zählt die Impulse der Sonde 55 solange, bis
ein zweiter Impuls der Sonde 52 eintrifft l)ie Anzahl der Impulse der Sonde 55 zwischen
zwei aufeinanderfolgenden Impulsen der Sonde 52 ist eir Ma? für die bei einer Umdrehung
des Wickels 2 abgezo@ene Bahnlänge und damit auch ein
Maß für den
Radius RW den Wickels 2.
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Auf einer am Wickelkern oder der Achse der neuen Rolle 1 befestigten
Scheibe ist eine weitere Markierung 56 angebracht, die von einer weiteren Sonde
57 erkannt wird. Unter der Voraussetzung, daß die Bahngeschwindigkeit der ablaufenden
Bahn B mit der Umfangsgeschwindigkeit der neuen Rolle übereinstimmt, kann in einer
weiteren Zähleinrichtung 61 der Radius RWo der neuen Rolle 1 dadurch bestimmt werden,
daß die Anzahl der Impulse der Sonde 55 zwischen zwei Impulsen der Sonde 57 gezählt
werden. Die Bestimmung des Radius RWo erfolgt somit dadurch, daß bei Erreichen des
Synchronlaufes am Ende des Hochfahrens der neuen Rolle 1 ein Schalter 58 durch einen
entsprecheneel, Befehl geschlossen wird. Die Zähleinrichtung 61 zählt nunmehr die
Impulse der Sonde 55 während einer Umdrehung der neue Rolle 1. Die Anzahl der Impulse
der Sonde 5E ist unmittelbar ein Maß für den Radius RWo der neuen Rolle 1.
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In Gl.(6O2g) wird weiterhin der Radius r der Antriebsrollen des Gurtantriebes
benötigt. Dieser Radius ist bekannt und kann fest vorgegeben werden.
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Weiterhin wird die Synchrondrehzahl ns benötigt, bei der die Geschwindigkeit
der ablaufenden Bahn B übereinstimmt mit der Umfangsgeschwindigkeit der neuen Rolle
1.
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Die Synchrondrehzahl ns kann aus der vom Tachogenerator 7 erfaßten
Drehzahl der Maschine 5 unter Berücksichtigung des Ubersetzungsverhältnisses "/RWo
oder unmittelbar aus der Tachospannung des Tachogenerators 20 ermittelt werden.
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Weiterhin wird die Zeit b erfaßt, die der Antrieb be-5 nötigt, um
die neue Rolle mit einet fest vorgegebenen Moment aus dem Stillstand auf die Synchrondrehzahl
n 5 hochzufahren.
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Zur Festlegung des vorgegebenen Antriebsmoments kann die Maschine
5 grundsätzlich auf konstantes Moment geregelt werden. Für den vorliegenden Fall
ist es jedoch ausreichend, wenn das Moment der Maschine 5 als unmittelbar proportional
zum Ankerstrom angesehen wird. Es ist dann eine Regelung auf konstanten Anker strom
ohne weiteres dadurch möglich, daß der Hochlaufgeber 37 entsprechend ausgelegt wird.
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Das Trägheitsmoment JM des Antriebs ist bekannt und kann als konstant
angenommen werden. Es kann bei der Inbetriebnahme ermittelt werden.
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Die Ermittlung des Anfangswertes JWo des Trägheitsmoments des Wickels
wird somit wie folgt vorgenommen: Der Gurtantrieb 4 wird auf die neue Rolle 1 abgesenkt.
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Der Antrieb 5 wird eingeschaltet und mit konstantem Strom, vorzugsweise
Nennstrom, bis zum Erreichen der Synchrondrehzahl ns hochgefahren. Sobald die Synchrondrehzahl
n5 erreicht ist, wird diese bestimmt und die benötigte Zeit t5 gemessen. Jetzt wird
auch der Radius RWo der neuen Rolle 1 bestimmt. Bekannt ist weiterhin der vorgegebene
Wert des Ankerstromes Ia, das Trägheitsmoment JM der Maschine und der Radius r der
Antriebsrollen des Gurtantriebes. Hieraus läßt sich nach Gl.(6.2g) unmittelbar der
Anfangswert JWo des Trägheitsmoments des Wickels unter einem Gurtantrieb berechnen.
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FIG 5 zeigt ein Ausfhrungsbeispiel einer Schaltungsanordnung 80 zur
Ermittlung des Anfangswertes JWo des Wickels unter einem Gurtantrieb. Die Schaltungsanordnung
80 enthält einen Integrator 81, der zu Beginn des Hochlaufs der neuen Rolle über
einen Schalter 82 an ein Potentiometer 83 angeschlossen wird. Der von einer Kommandostufe
92 betätigte Schalter 82 wird wieder geöffnet, wenn die Rolle die synchrone Drehzahl
erreicht hat. Dies läßt sich aus einer Überwachung der Regeldifferenz ermitteln,
die den Drehzahlregler 30 aussteuert. Der Integrator 81 integriert somit eine konstante
Eingangsspannung solange bis die synchrone Drehzahl erreicht wird. Die Ausgangs
spannung des Integrators 81 ist somit ein Maß für die Hochlaufzeit ts.
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Dem Integrator 81 ist ein Divisionsglied 84 nachgeschaltet, dessen
Dividendeneingang mit dem Ausgang des Integrators 81 und dessen Divisoreingang mit
dem Tachogenerator 7 verbunden ist. Der Ausgang des Divisionsgliedes 84 ist mit
dem einen Eingang eines Multipliziergliedes 85 verbunden, dessen zweiter Eingang
mit einer den Ankerstrom 1a der Maschine abbildenden Spannung verbunden ist. Der
Ankerstrom ist ein Maß für das Antriebsmoment der Maschine. Zur Berücksichtigung
der Proportionalitätsfaktoren wird die Meßspannung für den Ankerstrom über ein Potentiometer
86 geführt. Die Ausgangsspannung des Multipliziergliedes 85 wird in einem Vergleichsglied
87 mit einer Spannung verglichen, die auf einen dem Trägheitsmoment JM der Maschine
entsprechenden Wert eingestellt ist, beispielsweise an einem weiteren Potentiometer
88. Die Ausgangsspannung des Vergleichsgliedes 87 wird dem Dividendeneingang eines
Divisionsgliedes 89 zugeführt, dessen Divisoreingang mit einer Spannung beaufschlagt
ist, die
2 dem Wert (r/0) ) entspricht. Diese Spannung kann beispielsweise
an einem Potentiometer 90 abgegriffen werden, das an einer von der Zähleinrichtung
61 bestimmten Spannung liegt bzw. dessen Abgriff von der Zähleinrichtung 61 verändert
werden kann. Die Ausgangsspannung des Divisionsgliedes ist ein Maß für den gesuchten
Anfangswert Jwo des Trägheitsmoments eines Wickels unter einem Gurtantrieb. Sie
wird über einen Schalter 91 dem Rechner 50 zugeführt. Der Schalter 91 wird von der
Kommandostufe 92 geschlossen, sobald die synchrone Drehzahl erreicht ist, und unmittelbar
nach der Übernahme des Anfangswertes JWo des Trägheitsmoments des Wickels wieder
geöffnet.
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Zunächst wird der Anfangswert TSo der Zeitkonstante der Strecke benötigt.
Unter der getroffenen Voraussetzung eines linearen Hochlaufs ergibt sich TSo nach
Gl.(7) :
Hieraus folgt der Anfangswert VRo der optimierten Reglerverstärkung nach Gl.(2.3)
aus der Beziehung (2.2) zu: VRo =ka T50 (2.3)
Die sich mit abnehmeplem
Wickelradius Rw laufend verändernde Zeitkonstante TS der Strecke läßt sich über
die Beziehung (8) ermitteln:
Für das momentane Trägheitsmoment J gilt als Gl.(6.3g) die in allgemeiner Form dargestellte
Gl.(6g):
Löst man die Beziehung (8) nach T5 auf und setzt Gl.(6.3g) ein, so erhält man Gl.
(8.1g) für einen Wickel mit Gurtantrieb:
Da für das momentane Trägheitsmoment JW des Wickels die Beziehung (9) gilt:
nimmt die Gl.(8.1g) die Form (8.2g) an:
Die Gleichung (8.2g) ist die gesuchte Funktion (4) für einen Wickel
mit Gurtantrieb.
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Führt man einen wickelspezifischen Summanden
und einen bei einem Gurtantrieb spezifischen Faktor kg
ein, so nimmt die Gl.(8.2g) die Form (8.3g) an: TS = A + kg ' RW4 (8.3g) Für die
optimierte Reglerverstärkung VRg eines Drehzahlreglers für einen Wickel mit Gurtantrieb
gilt dann Gl.(2.4g) : VRg = ka(A + kg . RW4) (2.4g) Die Gl.(2.4g) wird von der Recheneinrichtung
50 laufend berechnet und dem Drehzahlregler 13 wird die optimierte Reglerver stärkung
vorgegeben.
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Bezüglich der Nachstellzeit T1 eines PI-Reglers gilt für eine gute
Ausregelung von Störgrößen bei 20% Überschwingung die Optimierungsbedingung (12):
TI = 2,3 @ Tu (12)
Da - wie bereits erwähnt - die Verzugszeit Tu
der Strecke als konstant angesehen werden kann, kann für ein derartiges Regelverhalten
die Nachstellzeit TI des Drehzahlreglers fest eingestellt werden.
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Wird dagegen ein gutes Führungsverhalten eines PI-Reglers gefordert,
so gilt bei einer zulässigen 20% Überschwingung bei kleinster Schwingungsdauer die
Optimierungsbedingung (13): T =T5 (13) Falls ein derartiges Regelverhalten gewünscht
wird, kann somit die optimierte Nachstellzeit TI des Drehzahlreglers 13 aus der
Gel.(12) fortlaufend ermittelt werden.
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FIG 6 zeigt einen zweiarmigen Rollenträger 3 mit Direktantrieb in
der Klebeposition vergleichbar mit der Darstellung der FIG 3. Die ablaufende Rolle
2c wird unmittelbar von einer elektrischen Maschine 63 angetrieben, bzw. abgebremst.
Die Drehzahl der Maschine 63 und damit die Drehzahl der ablaufenden Rolle 2c wird
von einem Tachogenerator 64 erfaßt. Die Maschine 63 wird von einem Stromrichter
65 gespeist, der als Vierquadrantensteller ausgebildet ist. Die Regelung der Drehzahl
der Maschine 63 wird von einem Drehzahlregler 69 durchgeführt, dem ein Stromregler
67 unterlagert ist. Zur Erzielung einer gleichbleibenden Bahnspannung ist wiederum
eine Lageregelung mit einer Tänzerwalze 9 zur Gewinnung eines Lageistwertes, einer
Einstellvorrichtung 11 zur Einstellung eines Lagesollwertes, ein Vergleicher 10
zur Bildung der Lagedifferenz aus Lagesollwert und Lageistwert und ein Lageregler
8 vorgesehen. Die Ausgangs-
spannung des Lagereglers 8 bildet den
Sollwert für den Drehzahlregler 69, dessen Istwert vom Tachogenerator 64 geliefert
wird. Die Reglerverstärkung und die Nachstellzeit des Drehzahlreglers 69 werden
von einer Recheneinrichtung 70 eingestellt, die später erläutert wird. Das Ausgangssignal
des Drehzahlreglers 69 ist der Sollwert für den unterlagerten Stromregler 67, der
in einem Vergleicher 68 mit dem Stromistwert verglichen wird. Die Ausgangsspannung
des unterlagerten Stromreglers 67 steuert den Zündwinkel der Zündimpulse eines Steuersatzes
66.
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Der neuen Rolle 1 ist ein gleichartig aufgebauter Direktantrieb zugeordnet.
Sein Aufbau wird zusammen mit seiner Funktion bei der Beschleunigung der neuen Rolle
auf die synchrone Drehzahl n5 beschrieben. Die elektrische Maschine 71 zum Antrieb
der neuen Rolle wird von einem Stromrichter 73 gespeist, der ebenfalls als Vierquadrantensteller
ausgebildet ist. Dem Stromrichter 73 ist ein Drehzahlregler 77 mit einem unterlagerten
Stromregler 75 zugeordnet. Während des Beschleunigungsvorganges der neuen Rolle
1 ist wiederum der Hochlauf geber 37 wirksam, der den Sollwert für den Drehzahlregler
77 nach einer vorgegebenen Rampenfunktion bis zum Erreichen der synchronen Drehzahl
hochfährt. Das Ausgangssignal des Hochlaufgebers 37 wird mit dem von einem Tachogenerator
72 abgegriffenen Drehzahl-Istwert in einem Vergleicher 78 verglichen. Die Drehzahldifferenz
steuert den Drehzahlregler 77 aus. Die Ausgangsspannung des Drehzahlreglers 77 bildet
den Sollwert für den unterlagerten Stromregler 75 und wird mit dem Stromistwert
in einem Vergleicher 76 verglichen.
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Die Regeldifferenz steuert den Stromregler 15 aus. D Ausgangsspannung
des Stromreglers 75 ist die Steuerspannung für den Steuersatz 74 zur Erzeugung der
Zün %nyBe ru d Stromrichter 73.
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Ein Rollenwechsel wird bei einem derartigen Rollenträger mit Direktantrieb
in analoger Weise durchgeführt wie bei einem Rollenträger mit Gurtantrieb. Da jedoch
beide Rollen mit einem Direktantrieb ausgerüstet sind, sind keine Induktionsbremsen
erforderlich und der Ablauf eines Rollenwechsels gestaltet sich etwas einfacher.
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Zunächst läuft in der normalen Abrollposition analog zu FIG 1 die
Bahn von der alten Rolle ab. Die Bahnspannung wird dabei über den Direktantrieb
C3 nach Maßgabe des :Lagereglers 8, des Drehzahlreglers 69 und des unterlagerten
Stromreglers 67 geregelt. Die Regelparameter des Drehzahlreglers 69 werden von Recheneinrichtung
70 fortlaufend ermittelt. Unmittelbar vor dem Klebevorgang schwenkt der Rollenträger
in die in FIG 6 dargestellte Klebeposition. Die Beeinflussung der ablaufenden Rolle
2c durch den Direktantrieb 63 bleibt weiterhin im Eingriff. Gleichzeitig wird die
neue Rolle 1 auf die synchrone Drehzahl in der beschriebenen Weise beschleunigt.
Dabei werden diejenigen Daten ermittelt, die zur Berechnung des An-Fangswertes des
Trägheitsmoments der neuen Rolle und des Anfangswertes ihres Radius erforderlich
sind. Unmittelbar vor dem Klebekommando wird die Vorgabe von optimierten Reglerparametern
durch die Recheneinrichtung 70 70 den Drehzahlregler 59 beendet. e Recheneinrichtung
70 übernimmt die beim Hochlauf der neuen Rolle ermittelten Daten und berechnet über
den Anfangswert des Trägheitsmoments der neuen Rolle und
den Anfangswert
von deren Radius die optimierten Reglerparameter für die sich an den Klebevorgang
anschließende Drehzahlregelung der neuen Rolle 1 Mit dem Klebekommando wird der
Hochlaufgeber 37 abgeschaltet und stattdessen wird das Ausgangssignal des Lagereglers
8 auf den Vergleichspunkt 78 des Drehzahlreglers 77 geschaltet. Gleichzeitig werden
dem Drehzahlregler 77 die Anfangswerte der optimierten Reglerparameter durch die
Recheneinrichtung 70 eingegeben. Die Recheneinrichtung 70 ermittelt daran anschließend
fortlaufend die optimierten Reglerparameter aus der Abnahme des Radius des Wickels.
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Der Antrieb 63 wird abgeschaltet, die Restrolle entfernt und eine
neue Rolle eingeschoben. Der Antrieb 63 ist bis zum nächsten Klebevorgang stillgesetzt.
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Für die erforderlichn Berechnungen gelten die Gl.(1) bis (3) für die
Regleroptimierung in gleicher Weise:
= VR . VS (2)
VR = k T a 5 (2.2)
Für die Hochlauf gil@ ts bei einem weitgehend
linearen Hochlauf gil@ ebenfilis die Gl.(5).
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die wiederum zu Gl.(5.1) umgeformt werden kann :
Für einen von einem Direktantrie) (Index d) anyetriebenen Wickel gilL jedoch -jns
elle von Gl.(6g) die Gl. (14d) : Jo = JM + JWo (14d) Für den Anfangswert JWo des
Träght tsmoments des Wickels kann die Gl.(5.1) in die Gl.(14d. eingesetzt werden.
Man e@helt dann Gl.(14. 1d) :
Der Anfangswert des Trägheitsmoments des Wickels läßt sich somit nach Gl.(14.1d)
berechsen, wenn man die synchrone Drehzahl ns, die Hochlaufzeit t5 bis zum Erreichen
der synchronen Drehzahl ds Antriebsmoment Mk der Maschine bzw. den hierzu proportionalen
Ankerstrom, sowie das Trägheitsmoment JM der Maschine kennt. Diese Großen werden
in der gie ben Weise ermittelt wie be reits @@schrieben.
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Für den Anfangswert TSo der Zeltkonstante der Strecke gilt wiederum
die Gl.(7)
Heraus folgt der Anfangswert VRo der optimierten Regler verstärkung nach Gl.(2.3)
: VRo =ka TSo (2.3) Für den Momentanwert der Zeitkonstante T5 der Strecke gilt wiederum
Gl.(8) :
Für den Momentanwert J des gesamten auf den Antrieb bezogenen Trägheitsmoments gilt
bei einem Direktantrieb die Gl.(14d) in der allgemeinen Form (14.2d): J = JM + JW
(14.2d) Löst man die Beziehung (8) wiederum nach T5 auf und setzt Gl. (14.2d) ein,
so erhält man die Cl. (15d)
Mit Gl . (9)
nimmt Gl.(15d) die Form (15.1d) an:
Führt man wiederum den wickelspezifischen Summanden A nach Gl.(10)
und einen für einen Direktantrieb spezifischen Faktor kd nach Gl.(16d) ein:
so nimmt die Gl. (15.1) die Form (15.2) an: TSd. = A + kd RW2 (15.2d) Für die optimierte
Reglerverstärkung VRd eines Drehzahlreglers bei einem Wickel mit Direktantrieb gilt
dann Gl.(25d) Ra a a w
FIG 7 zeigt ein Ausfthrunarbeispiel einer
Schaltungsanordnung 100 zur Ermittlung des Antaflgswertes Jwo des Wickels bei einem
Direktanrieb. Die Schaltungsanordnung 100 enthält einen Integrator 96, der zu Beginn
des Hochlaufs der neuen Rolle über einen Schalter 94 an ein Potentiometer 93 angeschlossen
wird. Der von einer Kommandostufe 103 betätigte Schalter 94 wird wieder geöffnet,
wenn die Rolle die synchrone Drehzahl ns erreicht hat. Der Integrator 96 integriert
somit eine konstante Eingangsspannung solange, bis die synchrone Drehzahl erreicht
wird. Die Ausgangs spannung des Integrators 96 ist ein Maß für die Hochlaufzeit
ts.
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Dem Integrator 96 ist ein Divisionsglied 97 nachgeschaltet, dessen
Dividendeneingang mit dem Ausgang des Integrators 96 und dessen Diviscreingang mit
dem Tachogenerator 72 verbunden ist, c1e in der Darstellung der FIG 6 dem Direktantrieb
71 t ar die neue Rolle 1 zugeordnet ist. Beim nächsten Rollenwechsel wird der Divisoreingang
des Divlsionsgliedes 97 mit dem anderen Tachogenerator 64 verbunden. Der Ausgang
des Divisionsgliedes 97 ist mit dem minen Eingang eines MulLipliziergliedes 98 verbunden,
dern zweiter Eingang mit dem Strommeßwandler 79 zur Erfassung des Ankerstromes des
Direktantriebs 71 der neuen R«']e 1 verbunden ist. Beim nächsten Rollenwechsel wird
dieser Eingang des Multipliziergliedes 98 mit dem Strommeßwandler 104 des anderen
Direktantriebes verbunden. Der Ankerstrom der jeweils die neue Rolle 1 beschleunigenden
Maschine ist wiederum ein Maß für das Antriebsmoment. Zur Berücksichtigung der Proportionalitätsfaktoren
wird die Meßspannung für den Ankerstrom über ein Potentiometer 105 geführt. Die
Ausgang;.spannuricr des Multipliziergliedes 98
wird in einem Ver.(j1clhsqiied
99 mit einer Spannung verglichen, die aur: einer: dem Trägheitsmoment JM der Maschine
entsprechenden Wert eingestellt ist, beispielsweise an einem weiteren Potentiometer
102. Die Ausgangsspannung des Veryleichsyliedes 99 ist ein Maß für den gewünschten
Anfangswert Jwo des Trägheitsmoments des Wickels bei einem Direktantrieb. Sie wird
über einen Schalter 101 dem Rechner 70 zugeführt. Der Schalter 101 wird von der
Kommandostufe 103 geschlossen, sobald die synchrone Drehzahl erreicht ist und unmittelbar
nach der Übernahme des Anfangswertes des Trägheitsmoments in den Rechner 70 wieder
geöffnet.
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FIG 8 zeigt das Zusammenwirken eines Drehzahlreglers mit einstellbarer
Reglerverstärkung mit einem Rechner und mit den Schaltungsanordnungen zur Ermittlung
des Anfangswertes des Trägheitsmoments des Wickels, des Anfangswertes des Wickelradius
und des aktuellen Wickelradius.
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Die Bezugszeichen beziehen sich auf die Anwendung bei einem Rollenträger
mit Gurtantrieb gemäß den Figuren 1 bis 5. In Klammern sind jeweils die Bezugszeichen
für die Anwendung bei einem Rollenträger mit Direktantrieb gemäß den Figuren 6,
7 angegeben. Der Drehzahlregler 13 enthält einen Operationsverstärker, dessen Rückführung
mit der Serienschaltung eines Kondensators und eines ohmschen Widerstandes beschaltet
ist. Der invertierende Eingang des Operationsverstärkers wird über einen Eingangswiderstand
und ein Multiplizierglied 106 mit der Regeldifferenz beaufschlagt. Die Nachstellzeit
des Reglers, die als Produkt aus dem Widerstandswert des Eingangswiderstandes im
invertierenden Eingang und der Kapazität des Kondensators in der Rückführung definiert
ist, bleibt konstant, da sich voraussetzungsgemäß die
Zeitkonstante
der Strecke nict ändert. Die Peglers¢Ç~rstärkung ist der Quotit-nt aus dem Widerstandswert
des Widerstandes in der rtückführung und des Eingangswiderstandes. Diese durch die
Reglerbeschaltung vorge-Ebene Verstärkung ist veränderbar um einen Faktor V, der
dem Multiplizierqlied 106 an dessen zweiten Eingang zugeführt wird.
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Der Faktor V wird als entsprechende Spannung vom Rechner 50 geliefert.
Der Rechner 50 berechnet fortlaufend die Glo (2,4g) zur Ermittlung der optimierten
Reglerverstärkung. Der Rechner 50 benötigt hierzu den Anfangswert JWo des Trägheitsmoments
des Wickels, der ihm von der Schaltungsanordnung 80 nach FIG 5 am Ende des Beschleunigungsvorganges
der neuen Rolle eingegeben wird.
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Der Rechner 50 benötigt weiterhin den Anfangswert RWo und den laufenden
Wert RW des Wickelradius. Diese Werte werden ihm in der zu FIG 4 beschriebenen Weise
zugeführt.
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Bei einem Rollenträger mit Direktantrieb wird die optimierte Reglerverstärkung
laufend von einem Rechner 70 nach Gl.(2.5d) ermittelt. Der hierzu benötigte Anfangswert
JWo des Trägheitsmoments des Wickels wird von der Schaltungsanordnung 100 gemäß
FIG 7 am Ende der Beschleunigung der neuen Rolle eingegeben. Der momentane Wickelradius
BW wird in bekannter Weise ermittelt, beispielsweise wie in FIG 4 dargestellt ist.
Der Anfangswert des Wickelradius wird in diesem Falle nicht benötigt.
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Außer der in FIG 8 dargestellten Möglichkeit zur Veränderung der effektiven
Reglerverstärkung sind auch andere aus der Regelungstechnik bekannte Wege möglich.
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Für den Fall, daß auch die Nachstellzeit des Reglers optimiert werden
soll, kann ein Kondensator mit veränderbare kapazität in die Rückführung des Drehzahlreglers
eingeschaltet werden. Beispielsweise ist es möglich, einen motorisch angetriebenen
Drehkondensator zu verwenden, der vom Rechner gesteuert wird.
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5 Patentansprüche 8 Figuren
L e e r s e i t e