DE2917058A1 - Ein- oder mehrstufiges verfahren zur entsalzung bzw. teilentsalzung von salzhaltigem wasser mit einem salzgehalt von ueber 13g/kg vorzugsweise meerwasser unter anwendung der umkehrosmose - Google Patents

Ein- oder mehrstufiges verfahren zur entsalzung bzw. teilentsalzung von salzhaltigem wasser mit einem salzgehalt von ueber 13g/kg vorzugsweise meerwasser unter anwendung der umkehrosmose

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DE2917058A1 DE19792917058 DE2917058A DE2917058A1 DE 2917058 A1 DE2917058 A1 DE 2917058A1 DE 19792917058 DE19792917058 DE 19792917058 DE 2917058 A DE2917058 A DE 2917058A DE 2917058 A1 DE2917058 A1 DE 2917058A1
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Description

Anmelder; 5270 Gummersbach, den 25.4.1979
L. & C. Steinmüller GmbH Pa 79°4 Postfach 1949/1960
5270 Gummersbach 1
Patentanmeldung
"Ein- oder mehrstufiges Verfahren zur Entsalzung bzw. Teilentsalzung von salzhaltigem Wasser mit einem Salzgehalt von über 13g/kg vorzugsweise Meerwasser unter Anwendung der Umkehrosmose"
Die Erfindung bezieht sich auf ein ein- oder mehrstufiges Verfahren zur Entsalzung bzw. Teilentsalzung von salzhaltigem Wasser mit einem Salzgehalt von über 13g/kg vorzugsweise Meerwasser unter Anwendung der Umkehrosmose.
Die Trennung eines Meerwasserstromes oder hoch salzhaltigen Rohwasserstromes P in einen salzarmen Permeat— strom ρ und einen salzreichen Konzentratstrom B unter Anwendung der umgekehrten Osmose ist bekannt. So wird z.B. aus Meerwasser in bisher mindestens zweistufiger Verfahrensweise Trinkwasser oder Brauchwasser hergestellt.
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Kennzeichnend für die umgekehrte Osmose ist, daß unter Anwendung von mechanischer bzw. elektrischer Energie der Rohwasserstrom von einem Umgebungsdruck Po auf einen Förderdruck p^^ + Δ p^ (siehe Fig. 1) (Meerwasserentsalzung durch Umkehrosmose mit Energierückgewinnung aus dem Konzentrat) gepreßt wird. Das so geförderte Rohrwasser wird dann einem oder mehreren Umkehrosmoseapparaten UO zugeführt, wobei durch Strömungsverluste in Leitungen und Druckverluste in nicht dargestellten Armaturen und Regelarmaturen der Druck auf P1^ abgebaut wird* In der Umkehrosmose durchströmt das Permeat P die semipermeablen Membranen, baut seinen Druck auf p-^ ab und verringert dabei seinen Salzgehalt von der Rohwasserkonzentration m„ auf die Permeatkonzentration m « m„. Auf der Primärseite der Membran
P F
verringert sich der Wasserstrom von F auf B. Dabei
sinkt dessen Druck umAp. auf p-p» und <^β Konzentration steigt von m„ im Rohwasser auf mB im Konzentrat. Trotz Verringerung von Druck und Menge ist im Konzentrat B jedoch häufig noch so viel Energie vorhanden, daß eine Energierückgewinnung in einer z.B. Entspannungsturbine T möglich und sinnvoll ist. In einer solchen Turbine wird der Konzentratstrom B von p^p - Δ P*? auf Po entspannt. Es liegt nun in der Eigenart der umkehrosmotischen Vorgänge, daß eine hohe Permeatausbeute a « £ und die
damit verbundene hohe Konzentrationsänderung um mß - mp einen hohen Arbeitsdruck p^2 ar" Austritt aus der Umkehrosmoseapparatur erfordert, da an bzw. in der semipermeablen Membran die an sich bekannte osmotische Druckdifferenz und der Reibungsverlust in der Membran überwunden werden müssen.
Um den Arbeitsdruck nicht zu hoch zu treiben, sind umkehrosmotische Prozesse bisher auch nur mit etwa mittleren
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Drücken von 55 bis max. 70 bar als wirtschaftliche Obergrenze betrieben bzw· ausgelegt worden. Das geschah einmal mit Rücksicht auf die mechanischen Eigenschaften der Membranen, aber auch mit Rücksicht auf den Aufwand für die Druckerzeugung. Trotz durchgeführter Rückgewinnung von im Permeat enthaltener Energie ist der Energiebedarf der Umkehrosmose noch erheblich.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zur Entsalzung bzw. Teilentsalzung von salzhaltigen Wässern unter Anwendung der Umkehrosmose zu schaffen, bei dem der im allgemeinen erhebliche Badarf an mechanischer bzw. elektrischer Energie je Einheit des erzeugten Produktwassers (Permeat) minimiert wird unter gleichzeitiger Optimierung des Investitions- und Betriebsaufwandes für die im allgemeinen erforderliche Vorbehandlung des einzusetzenden Rohwassers.
Eine genauere Untersuchung des Erfindungsgedankens kommt nun zu dem überraschenden Ergebnis, daß ein höherer Arbeitsdruck und die dabei ausgenutzte, mögliche Vergrößerung der Ausbeute zu einer Verringerung des Energieaufwandes W in der Förderpumpe oder des Gesamtenergieaufwandes W = Wp - W_ führt, wobei W_, die zurückgewonnene Energie in der Turbine ist. Der Abfall des Energieverbrauches ist zunächst stark und erreicht dann ein ausgeprägtes Minimum, nach dessen Durchschrei ten der Energiebedarf wieder stark ansteigt.
Der erzielbare Effekt soll durch die nachstehende Beschrei· bund verdeutlicht werden. Zur Herstellung eines Permeate aus einem Rohwasser wird dieses in zuvor beschriebe-
030044/0465 #/*
• D —
ner Weise auf einen Druck ρ ^, vor der Umkehrosmoseapparatur gepreßt. Unter dem Einfluß der Differenz zwischen diesem Druck und dem Druck p^« auf der Sekundärseite der Membranen wird das Permeat durch diese getrieben. Die treibende Druckdifferenz wird jedoch durch die
hydrodynamischen Verluste in der Apparatur und durch die sogenannte osmotische Druckdifferenz vermindert.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird nach der Erfindung ein Verfahren vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das salzhaltige Rohwasser vor Trennung in einen salzreichen Konzentratstrom und einen salzarmen Permeatstrom auf einen Prozeßanfangsdruck von über 80 bar gepreßt wird, und die Trennung in den salzreichen Konzentratstrom und den salzarmen Permeatstrom bei einem Mengenverhältnis von Permeat zu Rohwasser von über 0,4 erfolgt.
Die Erfindung sieht ferner vor, daß im Falle eines zweistufigen Verfahrens der Prozeßanfangsdruck in der zweiten Stufe des in der ersten Stufe auf höchstens 1,5 g/kg vorentsalzten Rohwassers der zweiten Stufe über 60 bar liegt, und die Trennung in den Konzentratstrom und den Permeatstrom bei einem Mengenverhältnis von Permeat zu Rohwasser von über 0,7 erfolgt.
Bei der Entsalzung bzw. Teilentsalzung von Brackwasser oder Prozeßwasser mit einem Salzgehalt von unter 13 g/kg können nach der Erfindung die Prozeßparameter, Druck über 60 bar, Mengenverhältnis von Permeat zu Rohwasser von über 0,7 der im vorhergehenden beschriebenen zweiten Stufen eines zweistufigen Behandlungsverfahrens zur Anwendung kommen.
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Die osmotische Druckdifferenz hat ihren höchsten Wert am Austrittsende der Umkehrosmose-Apparatur, da dort die Salzkonzentration am höchsten ist. Die osraotische Druckdifferenz ist dieser Salzkonzentration praktisch proportional. Der verbleibende Rest der treibenden Druckdifferenz muß als eine etwa konstant anzusetzende Größe angesehen werden, da dieser verbleibende Rest die Membranfläche bestimmt, wodurch diese in wirtschaftlichen Grenzen gehalten wird. Eine Erhöhung der Permeatausbeute ist daher nur durch eine Erhöhung des Arbeitsdruckes unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten möglich. Ein höherer Arbeitsdruck bedeutet jedoch eine Erhöhung der Pumpenleistung, die aber durch die Verminderung des Rohwasserbedarfs bei gleichzeitig steigender Ausbeute vubenfompensiert wird. Da Druck und Ausbeute andersartigen, gegenläufigen Gesetzmäßigkeiten gehorchen, kommt es bei der richtigen Kombination der den Permeatfluß treibenden Druckdifferenz, der Bemessung der Membranflächen und der richtig gewählten Permeatausbeute zu dem Minimum an Energiebedarf je Permeateinheit. Dieses Minimum hat also drei Auslegungsvoraussetzungen:
- die Auslegung der Pumpe nach Fördermenge und Förderhöhe
- die Auslegung der Umkehrosmose-Apparatur nach ihrer Membranfläche
- die Auslegung der Turbine oder im Falle eines Verzichtes auf die Energierückgewinnung die Auslegung der Entspannungsapparatur nach Durchsatz und Druckdifferenz
Der Betrieb unter relativ hohem Arbeitsdruck und bei hoher Ausbeute an diesem Minimalpunkt oder in dessen Nähe wird als Erfindung beansprucht. Ein über den Vorteil des minimierten Energiebedarfs hinausgehender Vorteil ist noch der,
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ORlGiNAL INSPECTED
— O —
daß bei der relativ hohen Permeatausbeute a am Energieminimum der Rohwasserbedarf F auch relativ klein ist, und damit der Aufwand an Investitionen, Wartung und Betrieb für die Rohwasservorbehandlung durch Flockung, Sedimentation, Druckfiltration, Entkeimung, Entchlorung und Sicherheitsfiltration ebenso relativ klein ist.
Der Vorteil soll an einem Beispiel verdeutlicht werden. Für die Herstellung von Trinkwasser aus Meerwasser mit einem Salzgehalt von 42000 ppm (Arabischer Golf), entsprechend einer Molarität des Rohwassers von m„ = l»34y wird das Verfahren der umgekehrten Osmose angewendet. Die Umkehrosmose muß in zwei Stufen, d.h. zweimal durchgeführt werden, damit der zuträgliche Salzgehalt im Trinkwasser unter 500 ppm erreicht wird. Da ohnehin zweistufig gearbeitet werden muß, kann mit einer Membran mit einer Selektivität von 90 % in der ersten Stufe gearbeitet werden, d.h. an einem Flächenelem-ent der Membran betagt die Verringerung der Salzkonzentration berechnet aus Konzentrat und Permeat, jedoch bezogen auf das Permeat 90 %. Die folgenden Betrachtungen bleiben auf die erste Umkehrosmosestufe beschränkt, da diese vom Aufwand jeder Art gegenüber der zweiten Stufe erheblich ist; sie gelten im Prinzip aber auch für die zweite Stufe. Die Prozeßanfangsdrücke in einer zweiten Stufe liegen dabei nach dem derzeitigen Stand der Technik durchweg unter 60 bar, bei Ausbeuten erheblich unter 60 %. Die grundlegenden Daten für die erste Stufe, deren Erklärung aus der Fig. 1 hervorgeht, sind:
Molarität des Rohwassers mp » 1,34 (Mol/nT) Selektivität der Membran S - 90 Wirkungsgrade der Pumpen T) p »66
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ORIGINAL INSPECTED
Wirkungsgrad der Turbine γι _, a 61 (%)
Zulaufdruck vor der Pumpe P = 2 (bar) Ablaufdruck hinter der Turbine P3 » 2 (bar)
Tafel 1: Grundlegende Daten für Beispiel Meerwasserentsalzung.
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ORIGINAL INSPECTED
Permeatausbeute
a - I 100
Permeatstrom P Wp
Hohwas sers trom P
Druckdiffe renz
an der Pumpe
ΔΡρ
Druck vor der
Umkehrosmose
P11
O
2 spezifischer
ο Leistungsbedarf
ο der Pumpe
wp -
IIGINAl *"* spezifische
^ Leistungsabgabe
W m
m
•g an spezifischer
π Leistungsbedarf
Leistungsverhältnis
W ■ W —V
wm/v
(m3A)
(bar)
(bar)
(kWh/m5)
(kWh/m5)
(kWh/m5)
33 17
40 50 60 70 80 90
1 1 1 1 11
2,50 2,00 1,67 1,43 1,25 1,11
90 98 111 131 170 283
86
99 119 158 271
9,5 8,3 7,8 7,9 8,9 13
1,76 1,32 1,02 0,80 0,64 0,50
7,74 6,96 6,73 7,04 8,29 12,?
19 16 13 10 7 4
Tafe 2 : Umkehrosmose Stufe 1 für Meerwasserentsalzung nach Bild 1 und Tafel 1 Eingerahmte Werte ■ konventionelle Auslegung
Der Einfluß der Pumpen-DruckdifferenzA p^tuf die Auebeute und auf den spezifischen Energiebedarf Wp und W geht aus der Tafel 2 hervor, noch deutlicher aus der Figur 2.- Die Symbole in dieser Figur= korrespondieren mit den Erklärungen in der Tafel 2.
Die Minima liegen
für Wp - 7,65 (kWh/nf) bei
a ■ 62 (%) und
A Pp * 112 (bar) Λ
für w « 6,80 (kWh/m3) bei
a * 57 (%) und
Δ Pp - 107 (bar)
Geht man davon aus, daß bisher allenfalls Ausbeuten von 30 % unter vergleichbaren Voraussetzungen realisiert wurden, so ergeben sich gegenüber dem Betrieb am Punkt des Energieminimums folgende Verschlechterungen
1) für Wp s 1OO « 57 (%)
2) für W s 9f4 - 6,8 h 1OO - 38
für Wp
gegen W
S 6,8 100 « 23
3). für F-4
ei
9r4 - 7,65 100 - 107
bzw. 7,65 1OO « 90
4) 1
30
- 1
62
1
62
S) 1
30
57
030044/0465
ORIGINAL INSPECTED
Die Zahlen machen den Betrieb an Minimalpunkt deutlich. Aus 1. und 2. geht hervor, daß der Energiebedarf bei der derzeit etwa üblichen Permeatausbeute von 30 %, je nachdem, ob mit oder ohne Turbine für die Energierückgewinnung gearbeitet wird, um 57 % oder 38 % höher liegt als am Minimalpunkt. Selbst ein Vergleich (Zeile 3.) am Minimalpunkt für den Betrieb nur mit einer Pumpe ohne Rückgewinnungsturbine mit dem Energiebedarf einschließlich Rückgewinnung bei der üblichen kleinen Permeatausbeute ist um 38 % schlechter zu Ungunsten des üblichen Betriebes. Aus den Zeilen 4 und 5 geht der um 90 bis 107 t höhere Rohwasserbedarf mit allen seinen Folgen für Investitionen und Betrieb der Rohwasser-Vorbehandlung hervor. Voraussetzung dafür ist ein genügend hoher Pumpendruck und eine genügend große Ausbeute« , .. . · ·
030044/0465 ORIGINAL INSPECTED
-43-
Leerseite

Claims (3)

Patentansprüche
1. Ein- oder mehrstufiges Verfahren zur Entsalzung bzw. Teilentsalzung von salzhaltigem Wasser mit einem Salzgehalt von über 13 g/kg vorzugsweise Meerwasser unter Anwendung der Umkehrosmose, dadurch gekennzeichnet, daß das salzhaltige Rohwasser vor Trennung in einen salzreichen Konzentratstrom und einen salzarmen Permeatstrom auf einen Prozeßanfangsdruck von über 80 bar gepreßt wird, und die Trennung in den salzreichen Konzentratstrom und den salzarmen Permeatstrom bei einem Mengenverhältnis von Permeat zu Rohwasser von über 0,4 erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle eines zweistufigen Verfahrens der Prozeßanfangsdruck in der zweiten Stufe des in der ersten Stufe auf höchstens 1,5 g/kg vorentsalzten Rohwassers der zweiten Stufe über 60 bar liegt, und die Trennung in den Konzentratstrom und den Permeatstrom bei einem Mengenverhältnis von Permeat zu Rohwasser von über 0,7 erfolgt.
3. Einstufiges Verfahren zur Entsalzung bzw. Teilentsalzung von Brackwasser oder Prozeßwasser mit einem Salzgehalt von unter 13 g/kg unter Anwendung der Umkehrosmose, dadurch gekennzeichnet,
0300U/0465 #/"
daß das Brackwasser oder Prozeßwasser vor Trennung in einen Konzentratstrom und einen Permeatstrom auf einen Prozeßanfangsdruck von über 60 bar gepreßt wird, und die Trennung in den Konzentratstrom und den Permeatstrom bei einem Mengenverhältnis von Permeat zu Rohwasser von über 0,7
erfolgt.
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