DE2915217A1 - Verfahren zur herstellung einer hochtemperatur-gusseisenlegierung und deren verwendung - Google Patents
Verfahren zur herstellung einer hochtemperatur-gusseisenlegierung und deren verwendungInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C37/00—Cast-iron alloys
- C22C37/06—Cast-iron alloys containing chromium
Description
DUISBURGER KÜPPERHÜTTE, DUISBURG
Je/bc/kl
12. April 1979
Verfahren zur Herstellung einer Hochtemperatur-Gußeisenlegierung und deren Verwendung
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hochtemperatur-Gußeisenlegierung,
die sich für eine lang anhaltende hohe Temperaturbeanspruchung bei Temperaturen zwischen
500°C und 1000°C eignet.
Unter Grauguß wird eine Eisen-Kohlenstoff-Legierung, deren
Kohlenstoffgehalt überwiegend in Form von Graphitlamellen ausgeschieden ist, verstanden. Die GraphitlameIlen
weisen in ihrer Längsrichtung eine sehr hohe Wärmeleitfähigkeit auf, welche die ausgezeichnete Wärmeleitfähigkeit
des gesamten Graugusses bewirkt. Grauguß wird daher als bevorzugter Werkstoff für Kokillen, Zylinderbüchsen,
Ventilführungen und Auspuffteile eingesetzt. Er findet seine Anwendungsgrenze jedoch dann, wenn die Außenkühlung
eine lang anhaltende durchgehende Erwärmung der 5 gesamten GußStückwandung bis in den Temperaturbereich
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des Perlitzerfalls nicht mehr verhindern kann. Dieser
Fall tritt z.B. bei Auspuffkrummem von Motoren mit einer hohen Abgastemperatur und geringer Außenkühlung
auf. Nach der DE-OS 26 08 725 ist es bereits bekannt, eine Hochtemperatur-Gußeisenlegierung herzustellen,
indem einer Gußeisenlegierung eine Hochtemperaturlegierung auf Nickelbasis zulegiert wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Verfahren zr.r herstellung einer Graugußlegierung mit einer
hohen Temperaturbeständigkext, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man einer geschmolzenen Graugußlegierung
mit einem Gehalt von weniger als 0,2 Gew.-% Phosphor zunächst Chrom, Nickel, Kupfer und Molybdän in Form ihrer
Metalle und/oder als Ferrolegierung einzeln oder im Gemisch von 0,1 bis ca. 3 Gew.-% und anschließend Titan, Zirkonium, Hafnium, Vanadin,
Niob, Tantal und Wolfram in Form ihrer Metalle und/oder als Ferrolegierung einzeln oder im Gemisch bis zu 0,02 bis 0,5 Gew.-%
- bezogen auf die Schmelze - zusetzt und der Schmelze kurz vor dem
Vergießen ein Aufstickungsmittel zufügt.
Das erfindungsgemäß hergestellte Gußeisen ist hervorragend
als Material für solche Teile geeignet, die einer hohen Temperatur- bzw. Temperaturwechselbeanspruchung
unterliegen, z.B. für Auspuffkrümmer. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher die Verwendung der
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Gußeisenlegierung für Teile, die einer hohen Temperaturbeanspruchung bzw. einer hohen Temperaturwechselbeanspruchung
unterliegen. Desgleichen ist die Verwendung der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge-
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-JC-
stellten Legierung für Auspuffteile Gegenstand der Erfindung.
Typisches Merkmal der nach dem erfindungsgemäSen Verfahren
hergestellten Legierung ist, daß sie im Gußzustand neben fein lamellarem Perlit, der bei hoher Temperatürbeanspruchung
(z.B. im Bereich von 700 bis 800 0C) teilweise
zerfallen kann, noch zusätzliche, thermisch stabile, feine CarbonitridausScheidungen enthält. Carbcnitrid ist definiert
als Mischverbindung eines Carbides und eines Nitrides des gleichen Elementes, z.B. Niob-Carbonitrid NbC-NbN.
Wegen der lückenlosen Mischbarkeit kann das Verhältnis von Carbid zu Nitrid in beliebig großen Bereichen zwischen reinem
Carbid und reinem Nitrid schwanken. Die in Vielstofflagierur.gen
auftretenden Carbonitride sind meist komplex 2us^v_-nengesetzt, d.h. sie können mehrere der vorstehend
genannten Metalle enthalten.
Die Entstehung von Carbonitriden kann in relativ einfacher Weise durch metallurgraphische Schliffe der
Gußstücke erkannt werden. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wurde eine relativ einfache Methode gefunden,
Carbonitride im Gußeisen möglichst fein zu verteilen und auf diese Art und Weise eine hohe Temperaturbeständigkeit
erreicht. Dazu wird eine Gußeisenlegierungsschmelze, z.B. in der Güteklasse GG-25 nach
DIN 1691, die einen niedrigen Phosphorgehalt, d.h. möglichst unter 0,2, vorzugsweise unter 0,15 Gew.-% Phosphor
besitzt, zunächst mit Legierungskombinationsmetallen
wie Chrom, Nickel, Kupfer, Molybdän sowohl einzeln oder auch im Gemisch von 0,1 bis zu 3 &ew.-%, z, Be mit 1 % Ni,
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0,5 % Cr7 0,3 % Mo und 0,25 % Cu versetzt. Daraufhin
wird dieser Legierung Titan, Zirkonium, Hafnium, Vanadin, Ni-cb, Tantal und Wolfram einzeln oder in beliebigem
Mischungen von ca. 0,02 bis 0,5 Gew.-% zugesetzt, eine alleinige Zugabe von Titan ist jedoch tür die später
erzielten Eigenschaften der herstellten Teile nicht so günstig. Anschließend wird der Legierungsschmelze ein
Aufstickungsmittel zugefügt. Das kann z.B. geschehen,
wenn das Eisen zum Gießen der Gußstücke aus dem Schute Iz-
oder Warmhalteofen in eine Pfanne abgestochen wird. Als Aufstickungsmittel werden die in der Stahlmetallurgie
benutzten Materialien verwendet; hierzu gehören z.3. die stickstoffhaltigen Ferrolegierungen mit der Kurzbezeichivjng
FeCrN, FeMnN, FeMnVN sowie die Chemikalien auf
Cyanamidbasis wie "Mecazote", "Granazote" etc. Die Aufstickungsnittel
werden in einer solchen Menge zugesetzt, daß die zugeführte Stickstoffmenge im Bereich von 5 - 50 %,
vorzugsweise im Bereich von 20 bis 50 Gew.-% der für die Bildung von -'einem Metallnitrid stöchiometrisch erforderlichen
Menge liegt. Unter Metallnitrid werden hier die Nitride von Titan, Zirkonium, Hafnium, Vanadin, Niob,
Tantal und/ocer Wolfram verstanden. Als höchster Absolutwert
soll jedoch auch bei einem höheren Gehalt an Carbo-..itrid
bildenden Elementen eine Zugabemenge von 0,1 Gew.-% Stickstoff (bezogen auf das Eisengewicht) nicht überschritten
werden. Ein hierdurch sich errechnender "Überschuß" an Carbonitrid-bildenden Elementen wirkt sich
nicht sä tor end; sondern festigkeitssteigernd auf das Gußeisen
aus.
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Der exakte Aufstickungsgrad hängt von den
Schmelzbedingungen, von den eingesetzten Aufstickungsmitteln, von den zugegebenen Carbonitridbildenden
Elementen und von den Zugabemethoden ab." Das Optimum muß daher im jeweiligen Betrieb ermittelt werden.
So reichen schon 5 bis 20 % der stöchiometrisch erforderlichen Stickstoffmengen zur Erzielung feiner
Carbonitridausscheidangen aus, vorzugsweise werden jedoch 20 bis 50 % der erforderlichen Stickstoffmenqen
eingestellt- Es ist auch nicht auszuschließen, daß bei ungünstigen betrieblichen Bedingungen die oben angegebenen
Mengen um ca. 50 bis 100 % vergrößert werden müssen.
Die feinen Carbonitridausscheidungen sind gegen thermisehe
Belastung im Bereich des Perlitzerfalls stabil, koagulieren nicht und verhindern dadurch ainen übermäßigen
Festigkeitsabfall. Die Bearbeitbarkeit des Eisens wird durch diese Art der Ausscheidung praktisch nicht verändert.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Hochtemperatur-Gußeisenlegierungen eignen
sich besonders gut für solche Gußteile, die einerseits sehr hohen Dauertemperaturen, andererseits aber auch
wechselnd hohen Temperaturen, wie z.B. Auspuffanlagen
ausgesetzt sind. Der Legierungsgehalt gewährleistet auch nach längerer Belastungszeit, z.B. nach über 100 000 km
Fahrstrecke eines PKW, noch eine ausreichende Festigkeit.
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Claims (2)
1) Verfahren zur Herstellung einer Graugußlegierung mit
einer hohen Temperaturbeständigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß man einer geschmolzenen Graugußlegierung rät einem
Gehalt von weniger als 0,2 Gew.-% Phosphor - bezogen auf den Eisengehalt
- Chrom, Nickel, Kupfer und Molybdän in Form ihrer Metalle und/oder Ferrolegierung einzeln oder im Gemisch von ca. 0,1 bis
2.U ca. 3 Gew.-% - bezogen auf den Eisengehalt - und zusätzlich
Titan, Zirkon, Hafnium, Vandin, Niob, Tantal und Wolfram in Form ihrer Metalle und/oder als Ferrolegierung einzeln oder im Gemisch
bis zu 0,02 bis 0,5 Gew.-% - bezogen auf die gesamte Schmelze - zusetzt
und der Schmelze kurz vor dem Vergießen ein Aufstickungsmittel
zufügt.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
"' 5 daß soviel Auf stickungsmittel zugefügt wird, daß
5 bis 50 % der zugegebenen Carbonitrid-bildenden Elemente zu Nitrid umgesetzt werden können.
3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß maximal 0,1 Gew.-% - bezogen auf die
Eisenmenge - als Aufstickungsmittel zugesetzt werden.
4) Verwendung der nach einem oder mehieren der Ansprüche
1 bis 3 hergestellten Legierung für Teile, die einer hohen Temperaturbeanspruchung unterliegen.
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BAD ORIGINAL
.1) Verblendung der nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 h-3 3 hergestellten Legierung für Teile, die einer
hohen Temperaturwechselbeanspruchung unterliegen.
6) Verwendung der nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 hergestellten Legierung für Auspuffteile.
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ßAD ORSOiNiAL
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19792915217 DE2915217A1 (de) | 1979-04-14 | 1979-04-14 | Verfahren zur herstellung einer hochtemperatur-gusseisenlegierung und deren verwendung |
FR8008309A FR2453909A1 (fr) | 1979-04-14 | 1980-04-14 | Procede pour produire une fonte alliee refractaire et utilisation de cette fonte notamment pour la fabrication de collecteurs d'echappement de voitures |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19792915217 DE2915217A1 (de) | 1979-04-14 | 1979-04-14 | Verfahren zur herstellung einer hochtemperatur-gusseisenlegierung und deren verwendung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2915217A1 true DE2915217A1 (de) | 1980-10-30 |
DE2915217C2 DE2915217C2 (de) | 1987-03-12 |
Family
ID=6068346
Family Applications (1)
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DE19792915217 Granted DE2915217A1 (de) | 1979-04-14 | 1979-04-14 | Verfahren zur herstellung einer hochtemperatur-gusseisenlegierung und deren verwendung |
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Country | Link |
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FR (1) | FR2453909A1 (de) |
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- 1980-04-14 FR FR8008309A patent/FR2453909A1/fr not_active Withdrawn
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2453909A1 (fr) | 1980-11-07 |
DE2915217C2 (de) | 1987-03-12 |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DOBBENER, RAYMUND, DIPL.-CHEM.DR., 4330 MUELHEIM, |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: M. BUSCH GMBH & CO KG, 5780 BESTWIG, DE |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8125 | Change of the main classification |
Ipc: C21C 1/08 |
|
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |