DE2913124A1 - Verfahren zur zielbremsung einzelner abteilungen vor dem ablaufberg einer rangieranlage - Google Patents

Verfahren zur zielbremsung einzelner abteilungen vor dem ablaufberg einer rangieranlage

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DE2913124A1 DE19792913124 DE2913124A DE2913124A1 DE 2913124 A1 DE2913124 A1 DE 2913124A1 DE 19792913124 DE19792913124 DE 19792913124 DE 2913124 A DE2913124 A DE 2913124A DE 2913124 A1 DE2913124 A1 DE 2913124A1
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    • B61RAILWAYS
    • B61LGUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
    • B61L17/00Switching systems for classification yards

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Electric Propulsion And Braking For Vehicles (AREA)

Description

  • Verfahren zur Zielbremsung einzelner Abteilungen vor dem
  • Ablaufberg einer Rangieranlage Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zielbremsung einzelner Abteilungen von mit vorgegebener Abdrückgeschwindigkeit über den Ablaufberg einer Rangieranlage gedrückten Zügen vor dem Ablaufberggipfel unter Verwendung einer fernsteuerbaren Rangierlok und unter Ausnutzung einer auf dem Ablaufberg angeordneten, vorzugsweise durch die Achsen der vorüberlaufenden Abteilungen betätigbaren punktförmigen Einwirkstelle.
  • In Eisenbahnrangieranlagen wird die Wagenfolge der zulaufenden Züge nach bestimmten Gesichtspunkten geändert, indem die Fahrzeuge dieser Züge zu neuen Zügen mit Jeweils gleichen Bestimmungsbahnhöfen umorgansisiert werden. Dies geschieht in der Weise, daß die zu zerlegenden Züge zunächst entkuppelt werden und dann über eine Gefällestrekke und eine Weichenverteilzone nacheinander in ihren jeweiligen Bestimmungsbahnhöfen zugeordnete Richtungsgleise laufen. Um eine exakte Laufwegtrennung der ablaufenden Einzelfahrzeuge und Fahrzeuggruppen, im folgenden als Abteilungen bezeichnet, zu erreichen, ist es erforderlich, die ablaufenden Abteilungen in bestimmtem zeitlichen Abstand nacheinander auf den Weg zu schicken. Dies geschieht in modernen Rangieranlagen dadurch, daß die Abteilungen mit Hilfe einer Rangierlok auf einen Ablaufberg geschoben werden, von dessen Berggipfel sie unter dem Einfluß der Schwerkraft in die zugeordneten Richtungsgleise laufen. Die Jeweilige Abdrückgeschwindigkeit der schiebenden Rangierlok läßt sich abhängig von den Laufwegdaten der jeweiligen Rangieranlage und den den zu behandelnden Abteilungen zugeordneten Daten wie z. B.
  • Gewicht, Länge und Laufvermögen nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten optimieren. Wie dies im einzelnen zu geschehen hat, ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung; vielmehr wird bei der vorliegenden Erfindung von einer wie auch immer ermittelten vorgegebenen Abdrückgeschwindigkeit ausgegangen, die z.B. in einer zentralen Steuerstelle ermittelt worden ist und deren Wert der schiebenden Rangierlok über eine Funkfernsteuerung übermittelt wird. Auf der Lok sorgt eine Geschwindigkeitsregeleinrichtung für die Einhaltung der vorgegebenen Anrückgeschwindigkeit.
  • Gelegentlich kommt es vor, daß einzelne Abteilungen nicht über den Ablaufberg ablaufen sollen oder dürfen; dies können z.B. Spezialfahrzeuge sein, Triebfahrzeuge oder auch defekte Fahrzeuge. Theoretisch könnten diese Fahrzeuge vor dem eigentlichen Ablaufvorgang ausgesondert werden; dies bedingt Jedoch einen außerordentlich hohen Aufwand für das Vorsortieren der zu behandelnden Abteilungen. Aus diesem Grunde sondert man solche Fahrzeuge i.a. während des Ablaufvorganges aus, indem man den Ablaufvorgang dann unterbricht, wenn die auszuson- dernde Abteilung kurz vor dem Ablaufberggipfel steht.
  • Hierzu muß der abzudrückende Zug mindestens kurzzeitig angehalten werden; der eigentliche Abdrückvorgang darf erst wieder fortgesetzt werden, wenn die auszusondernde Abteilung das Zulaufgleis verlassen hat; dies geschieht in aller Regel in der Weise, daß die schiebende Rangierlok die betreffende Abteilung auf ein Ausweichgleis schiebt, das etwa am Ablaufberggipfel in das Zulaufgleis mündet und mit den übrigen Abteilungen wieder in das Zulaufgleis zurücksetzt, nachdem die auszusondernde Abteilung abgekuppelt wurde.
  • Ferner gibt es Fahrzeuge mit z.B. zerbrechlicher oder explosiver Fracht, die zwar ablaufen dürfen, bei denen aber sicherzustellen ist, daß sie nicht mit zu hoher Geschwindigkeit auf eine vorauslaufende Abteilung auflaufen bzw. mit zu hoher Geschwindigkeitsdifferenz von einer nachlaufenden Abteilung eingeholt werden können.
  • Bei solchen Fahrzeugen ist der Abdrückvirgang vor dem Passieren des Ablaufberggipfels und nach dem Passieren des Ablaufberggipfels mindestens so lange zu unterbrechen, bis die jeweils im Fahrweg liegende Talbremse vom Vorläufer bzw. dem Fahrzeug mit Sonderbehandlung geräumt ist, d.h. feststeht, daß in diesen Talbremsen kein Festbremsen von Fahrzeugen stattgefunden hat.
  • Das ortsgenaue Anhalten eines auf den Ablaufberg zulaufenden Zuges ist außerordentlich schwierig und mühselig, denn die Bremskommandos zum Abbremsen der schiebenden Rangierlok müssen gegeben werden, bevor die anzuhaltende Abteilung den Ablaufberggipfel erreicht. In Anlagen ohne Bergmeister muß das Bremsen der Rangierlok entweder durch den die Rangieranlage. steuernden Ablaufmeister oder den Lokführer bewirkt werden. Der Ablaufmeister kann wegen der räumlichen Entfernung zum anrückenden Zug und vor allem wegen der für ihn nicht genau genug erkennbaren Anrückgeschwindigkeit des Zuges kaum den exakten Bremseinsatzpunkt bestimmen; außerdem können ihn Witterungseinflüsse wie z.B. Nebel und Schneetreiben sowie ggf. während des Anrückvorganges abgedrUckte Züge in seiner Sicht behindern. Der Lokführer hingegen kennt zwar seine Vorrückgeschwindigkeit, wegen des Fahrortes der Lok am Ende des Zugverbandes ist für ihn aber die genaue Positionsbestimmung einer anzuhaltenden Abteilung im Hinblick auf den Ablaufberggipfel außerordentlich schwierig. Auch in solchen Rangieranlagen, bei denen Bergmeister eingesetzt sind, ist ein ortsgenaues Bremsen des anrückenden Zugverbandes außerordentlich schwierig, weil der Bergmeister zwar eine genaue Positionsbestimmung durchführen kann, ihm dafür aber die Anrückgeschwindigkeit des Zugverbandes unbekannt ist.
  • Allen vorgenannten Maßnahmen zum Einleiten eines Bremsvorganges während des Ablaufbetriebes haftet der gemeinsame Nachteil an, daß die Durchführung dieses Bremsvorganges nicht nur wesentlich von der auf Erfahrungen aufbauenden Leistungsfähigkeit der Beteiligten, sondern auch von ihrer Sorgfaltspflicht abhängt; so wäre es ohne weiteres vorstellbar, daß der für die Ausgabe eines Bremsbefehls Zuständige beispielsweise bei anderweitigen Betriebsstörungen das rechtzeitige Ausgeben des Bremskommandos versäumt.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Zielbremsung einzelner Abteilungen von mit vorgegebener Abdrückgeschwindigkeit über den Ablaufberg einer Rangieranlage gedrückten Zügen vor dem Ablaufberggipfel anzugeben, das nicht nur eine hochgenaue Zielbremsung zuläßt, sondern automatisch arbeitet und damit unabhängig von der Sorgfaltspflicht und Leistungsfähigkeit der Bahnbediensteten ist. Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens soll möglich sein, ohne daß es hierzu in der Rangieranlage umfangreicher zusätzlicher Maßnahmen bedarf; als notwendige Mindestvoraussetzung ist lediglich eine durch die vorüberlaufenden Abteilungen betätigbare punktförmige Einwirkstelle auf dem Ablaufberggipfel vorzusehen.
  • Diese Aufgabe soll nach der Erfindung dadurch gelöst werden, daß für die Geschwindigkeitssteuerung der Rangierlok eine verminderte Abdrückgeschwindigkeit vorgegeben wird, sobald der Abstand der vor dem Ablaufberggipfel anzuhaltenden Abteilung zum Ablaufberggipfel einen vorgebbaren Wert unterschreitet, daß die verminderte Abdrückgeschwindigkeit mindestens noch einmal vermindert wird, sobald der Abstand der Abteilung zum Ablaufberggipfel einen bzw. mehrere weitere vorgebbare kleinere Werte unterschreitet und daß die Haltbremsung der Rangierlok veranlaßt wird, sobald die vor der anzuhaltenden Abteilung laufende Abteilung die auf dem Ablaufberggipfel angeordnete punktförmige Einwirkstelle passiert hat. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Die Erfindung ist nachstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
  • Die Zeichnung zeigt schematisch einen Ablaufberg B im Bereich des Berggipfels, dem von links her durch eine nicht dargestellte Rangierlok ein zu zerlegender Zug zugeführt wird. Von diesem Zug sind die ersten fünf Abteilungen Al bis A5 dargestellt; die vierte Abteilung A4 dieses Zuges soll nicht über den Ablaufberg laufen, sondern während des Ablaufvorganges ausgesondert werden bzw. sie soll zwar ablaufen dürfen, vor dem Passieren des Ablaufberggipfels jedoch kurzzeitig angehalten werden. Im Bereich des Zulaufgleises können sich an vorgegebenen Streckenpunkten durch die vorüberlaufenden Abteilungen betätigbare punktförmige Einwirkstellen X1 und X2 befinden; auf dem Ablaufberggipfel befindet sich eine weitere Einwirkstelle X3. Sobald die anzuhaltende Abteilung A4 die erste Einwirkstelle X1, z.b. 35m vor dem Ablaufberggipfel, passiert, soll die vorgegebene Abdrückgeschwindigkeit vermindert werden; passiert die Abteilung die zweite Einwirkstelle X2, z.B. lOm vor dem Ablaufberggipfel, soll die verminderte Abdrückgeschwindigkeit noch weiter vermindert werden. Passiert die vor der anzuhaltenden bzw. auszusondernden Abteilung laufende Abteilung A3 die auf dem Ablaufberggipfel angeordnete Einwirkstelle X3, so soll der Bremsbefehl für die Haltbremsung der Rangierlok ausgegeben werden. Alle diese Kommandos werden der hinter dem Zug anrückenden Rangierlok über die Funkfernsteuerung übermittelt.
  • Um die Lage der Jeweils anzuhaltenden Abteilung innerhalb des anrückenden Zugverbandes lokalisieren zu können, ist es erforderlich, daß spätestens zu Beginn des Abdrückbetriebes Angaben über die Position dieser Abteilung innerhalb des anrückenden Zugverbandes vorliegen. Diese Informationen sind z.B. der Zugzerlegeliste zu entnehmen. Uber eine Eingabe EG wird der jeweilige Standort, d.h. die Position einer solchen Abteilung bezüglich des Spitzenfahrzeugs des anrückenden Zugverbandes in einem Standortmarkierer SM markiert. Aus dieser Standortmarkierung und den zu Beginn des Ablaufbetriebes ebenfalls vorliegenden und aus einem Fahrzeugdatenspeicher FD entnehmbaren Fahrzeugdaten ermittelt ein Achsen- markierer die Anzahl der Achsen aller vor dieser Abteilung laufenden Abteilungen einschließlich der ersten Achse der auszusondernden Abteilung und führt diesen Wert einem ersten Vergleicher V1 zu. Der erste Vergleicher bildet ständig die Differenz der ihm vom Achsenmarkierer AM angebotenen Achsenzahl und der ihm von der ortsfesten Einwirkstelle X1 nacheinander mitgeteilten Anzahl der bereits vorübergelaufenen Fahrzeugachsen.
  • Sobald der Vergleicher V1 Ubereinstimmung der ihm gemeldeten Achsenzahlen feststellt, gibt er ein Steuerkommando auf einen nachgeschalteten ersten Begrenzer BG1, der den Wert der in einem Geschwindigkeitsgeber GG gespeicherten Abdrückgeschwindigkeit VAB auf einen Wert Va von z.B. 0,7mjs vermindert und dafür sorgt, daß die verminderte Abdrückgeschwindigkeit der am Ende des anrückenden Zugverbandes laufenden Rangierlok über die Sendeantenne SA der Funkfernsteuerung übermittelt wird.
  • Aufgrund des über die Funkfernsteuerung ausgelösten Steuerkommandos reduziert die schiebende Rangierlok ihre Vorrückgeschwindigkeit auf den jeweils vorgegebenen Wert Va. Beim weiteren Vorrücken passieren die auf den Ablaufberggipfel zulaufenden Abteilungen die zweite Einwirkstelle X2, die dabei Zählimpulse auf den einen Eingang eines nachgeschalteten zweiten Vergleichers V2 gibt. Dieser zweite Vergleicher vergleicht ebenfalls die ihm seit Ablaufbeginn von der zugehörigen Einwirkstelle zugeführte Anzahl von Achszählimpulsen mit der ihm vom Achsenmarkierer zugeführten Achsenzahl für die Position der ersten Achse der auszusondernden bzw. anzuhaltenden Abteilung. Wenn der zweite Vergleicher V2 Ubereinstimmung zwischen den ihm zugeführten Werten feststellt, befindet sich die Abteilung mit Sonderbe- handlung mit ihrer Fahrzeugspitze im Nahbereich der zweiten Einwirkstelle X2. Der zweite Vergleicher schaltet dann Steuerpotential auf einen zweiten Begrenzer BG2, der die bereits im ersten Begrenzer verminderte Abdrückgeschwindigkeit noch weiter auf eine Geschwindigkeit Vb von z.B. 0,3 m/s vermindert. Die Vorrückgeschwindigkeit der schiebenden Rangierlok verringert sich hierdurch entsprechend.
  • Sobald die auf den Ablaufberggipfel zulaufenden Abteilungen den Ablaufberggipfel passieren, wird die dritte Einwirkstelle X3 aktiviert und meldet die Anzahl der seit Ablaufbeginn über ihn hinweggelaufenen Achsen einem dritten Vergleicher V3. Wenn nun die letzte Achse der vor der anzuhaltenden Abteilung A4 laufenden Abteilung A3 den Ablaufberggipfel passiert, stellt der Vergleicher V3 dies fest und löst über einen Schalter S ein Stoppkommando aus, aufgrund dessen die ohnehin nur noch mit geringer Geschwindigkeit vorrückende Rangierlok die Haltbremsung einleitet. Bei der üblicherweise vorhandenen Steigung des Zulaufgleises ist ein sicheres Anhalten der Abteilung A4 vor dem Ablaufberggipfel möglich; bei relativ schwacher Steigung des Zulaufgleises kann es erforderlich sein, die Stillstandsbremsung der auszusondernden bzw. anzuhaltenden Abteilung nicht durch die letzte Achse der vor dieser Abteilung laufenden Abteilung, sondern durch eine andere Achse dieser Abteilung zu veranlassen.
  • In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist angenommen, daß außer der Einwirkstelle X3 auf dem Ablaufberggipfel in vorgegebenen Abständen hierzu weitere Einwirkstellen X2 und X1 vorhanden sind.
  • Dort, wo solche Einwirkstellen-tatsächlich nicht vorhanden sind und auch nicht installiert werden sollen, läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren zur ortsgenauen Zielbremsung einzelner Abteilungen dennoch anwenden.
  • Bei derartigen Anlagen ist es lediglich erforderlich, in dem Achsenmarkierer AM nicht die erste Achse der Abteilung mit Sonderbehandlung bzw. die letzte Achse der davorlaufenden Abteilung zu markieren, sondern eine Achse derjenigen Abteilung, die etwa zu dem Zeitpunkt, an dem die anzuhaltende Abteilung die Ortsmarke X1 bzw. X2 passiert, eine vorausliegende Einwirkstelle, z.B. die auf dem Ablaufberggipfel vorgesehene Einwirkstelle X3 passiert. Diese Modifizierung des erfindungsgemäßen Verfahrens setzt allerdings voraus, daß zu einer einigermaßen genauen Steuerung der Fahrgeschwindigkeit nicht nur die Achszahlen der vor der auszusondernden bzw. anzuhaltenden Abteilung laufenden Abteilungen, sondern auch deren Fahrzeuglängen bekannt sind.
  • Ein gewisser Nachteil gegenüber einer Ausführungsform mit ortsfesten Einwirkstellen zum Herbeiführen von Geschwindigkeitsverminderung ist darin begründet, daß dann, wenn der Abstand einer Abteilung mit Sonderbehandlung von der Zugspitze kleiner ist als der Abstand von der Ortsmarke zum Herbeiführen der Geschwindigkeitsverminderung bis zur nächsten Einwirkstelle, die Abdrückgeschwindigkeit der Rangierlok von vornherein zu begrenzen ist. Ein derartiger Fall läge z.B. bei der in Figur1 angenommenen Fahrzeugfolge vor, bei der die Abteilung A4 im anrückenden Zugverband relativ weit vorn liegt.
  • Wenn aufgrund der Betätigung einer vor dem Ablaufberggipfel liegenden zusätzlichen Einwirkstelle oder aufgrund der Markierung einer vor der anzuhaltenden Abteilung laufenden Abteilung eine erste Geschwindigkeitsverminderung bereits herbeigeführt worden ist, dann läßt sich die weitere Geschwindigkeitsverminderung nicht nur durch das Betätigen einer weiteren Einwirkstelle bzw.
  • das Markieren einer weiteren Abteilung herbeiführen, sondern auch dadurch, daß in einer weiteren Rechenoperation aus der Fahrgeschwindigkeit der Rangierlok und der Fahrzeit, die seit Unterschreiten des eine vorausgegangene Geschwindigkeitsverminderung auslösenden Abstandes zum Ablaufberggipfel vergangen ist, der seither zurückgelegte Fahrweg ermittelt und solange von diesem Abstand subtrahiert wird, bis der vorgegebene Abstandswert zur weiteren Geschwindigkeitsverminderung erreicht ist. Der jeweils zurückgelegte Fahrweg läßt sich sowohl in der Steuerstelle als auch auf der Rangierlok für die weitere Geschwindigkeitsreduzierung verwenden.
  • In Anlagen mit relativ starker Steigung im Bereich des Zulaufgleises eines Ablaufberges kann es evtl. genügen, die erste Verminderung der zulässigen Abdrückgeschwindigkeit nicht durch Anlegen der Fahrzeugbremsen der Rangierlok, sondern allein durch Abschalten ihrer Fahrmotoren herbeizuführen. Die zweckmäßigsten Werte für die reduzierten Geschwindigkeiten und die Anzahl der Geschwindigkeitsreduzierungen sind von Anlage zu Anlage verschieden und werden durch den praktischen Betrieb bestimmt.
  • Bei Rangieranlagen mit relativ schwacher Steigung der Zulaufgleise wird es erforderlich sein, die Abteilungen in gekuppeltem Zustand auf den Ablaufberg zuzuführen und erst kurz vor oder beim Überlaufen des Ablaufberggipfels nacheinander zu entkuppeln. Bei relativ steil ansteigenden Zulaufgleisen kann auf diese Forderung evtl. verzichtet werden.
  • Handelt es sich bei einem Fahrzeug mit Sonderbehandlung um ein solches, das den Ablaufberg passieren darf, dann muß nach dem Abdrücken dieses Fahrzeugs ein erneutes Haltkommando für die schiebende Rangierlok ausgegeben werden. Das Kommando für die Fortsetzung des Abdrückbetriebes darf erst gegeben werden, wenn das Fahrzeug mit Sonderbehandlung die im Fahrweg liegende Talbremse mit einer Geschwindigkeit verlassen hat, die ein Auflaufen einer nachfolgenden Abteilung ausschließt.
  • Das Ausgeben der Kommandos für das Abdrücken eines Fahrzeugs mit Sonderbehandlung nach dessen Haltbremsung, das anschließende Ausgeben eines Stoppkommandos zur kurzzeitigen Unterbrechung des Abdrückvorganges und das Ausgeben eines Kommandos für die Wiederaufnahme des Abdrückbetriebes wird vorzugsweise vom Berg- oder Ablaufmeister veranlaßt, weil dieser die infrage kommenden Teile der Rangieranlage um die Talbremsen am besten einsehen kann und damit am ehesten in der Lage ist, Aussagen über die Ablaufgeschwindigkeit der Abteilungen nach dem Passieren der Talbremsen zu machen.

Claims (6)

  1. Patentansprüche Verfahren zur Zielbremsung einzelner Abteilungen von mit vorgegebener Abdrückgeschwindigkeit über den Ablaufberg einer Rangieranlage gedrückten Zügen vor dem Ablaufberggipfel unter Verwendung einer fernsteuerbaren Rangierlok und unter Ausnutzung eines auf dem Ablaufberg angeordneten, vorzugsweise durch die Achsen der vorüberlaufenden Abteilungen betätigbaren punktförmigen Einwirkstelle, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß für die Geschwindigkeitssteuerung der Rangierlok eine verminderte Abdrückgeschwindigkeit (Va) vorgegeben wird, sobald der Abstand der vor dem Ablaufberggipfel anzuhaltende Abteilung (A4) zum Ablaufberggipfel einen vorgebbaren Wert unterschreitet, daß die verminderte Abdrückgeschwindigkeit mindestens noch einmal vermindert wird (auf Vb), sobald der Abstand der anzuhaltenden Abteilung zum Ablaufberggipfel einen bzw. mehrere weitere vorgebbare kleinere Werte unterschreitet und daß die Haltbremsung der Rangierlok veranlaßt wird, sobald die vor der anzuhaltenden Abteilung laufende Abteilung (A3) die punktförmige Einwirkstelle (X3) passiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Unterschreiten eines vorgegebenen Abstandes zwischen anzuhaltender Abteilung und Ablaufberggipfel dadurch festgestellt wird, daß spätestens bei Beginn des Ablaufvorganges die Anzahl der vor der anzuhaltenden Abteilung (A4) laufenden Abteilungen (Al bis A3) bzw. deren Achszahl bzw. die Stellenzahl der ersten Achse der anzuhaltenden Abteilung (A4) im Zugverband festgestellt und mit der Anzahl der von einer im vorgegebenen Abstand vor dem Ablaufberggipfel angeordnete Einwirkstelle (X1 bzw. X2) seit Beginn des Ablaufvorganges ermittelten vorUberlaufenden Abteilungen bzw. Achsen verglichen wird, wobei dann, wenn beide Werte übereinstimmen, die Ausgabe des Fernsteuerkommandos für die Verminderung der Abdrückgeschwindigkeit an die betreffende Rangierlok durch die folgende Abteilung bzw. Achse vorbereitet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Unterschreiten eines vorgegebenen Abstandes zwischen anzuhaltender Abteilung und Ablaufberggipfel dadurch festgestellt wird, daß spätestens bei Beginn des Ablaufvorganges die in diesem Abstand vor der anzuhaltenden Abteilung laufende Abteilung bzw. eine Achse dieser Abteilung und ihr Abstand zum Spitzenfahrzeug des abzudrückenden Zuges festgestellt und mit der Anzahl der seit Beginn des Ablaufvorganges über den Ablaufberggipfel gelaufenen Abteilungen bzw. Achsen verglichen wird, wobei dann, wenn beide Werte übereinstimmen, die Ausgabe des Fernsteuerkommandos für die Verminderung der Abdrückgeschwindigkeit an die betreffende Rangierlok durch die folgende Abteilung bzw. Achse vorbereitet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Unterschreiten eines weiteren Abstandswertes zur weiteren Verminderung der Abdrückgeschwindigkeit (auf Vb) dadurch festgestellt wird, daß aus der Fahrgeschwindigkeit der Rangierlok und der Fahrzeit, die seit Unterschreiten des eine vorausgegangene Geschwindigkeitsverminderung (Va) auslösenden Abstandes zum Ablaufberggipfel vergangen ist, der seither zurückgelegte Fahrweg ermittelt und so lange von diesem Abstand subtrahiert wird, bis der vorgegebene Abstandswert zur weiteren Geschwindigkeitsverminderung erreicht ist.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß dann wenn der Abstand einer anzuhaltenden Abteilung (A4) vom Spitzenfahrzeug (A1) des abzudrückenden Zuges kleiner ist als der zur Herbeiführung einer Geschwindigkeitsverminderung (z.B. Va) vorgegebene Wert, der nächstniedrigere Geschwindigkeitswert (Va) der Abdrückgeschwindigkeit an die Geschwindigkeitssteuerung der Rangierlok ausgegeben wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß bei entsprechender Wahl der Steigung des Zulaufgleises einer Rangieranlage mindestens die erste Geschwindigkeitsverminderung (auf Va) der Abdrückgeschwindigkeit allein durch Abschalten der Fahrmotoren der Rangierlok herbeigeführt wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT307494B (de) * 1970-02-18 1973-04-15 Mini Verkehrswesen Anordnung zur durchfuehrung von ablaufversuchen zwecks erprobung von automatischen kupplungen an schienenfahrzeugen

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DE-Z.: Rangiertechnik 27,1967,Oktober,S.3-7 *

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