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"Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, für den Transport von
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Raumzellen aus Stahlbeton, insbesondere Fertiggaragen" Die Erfindung
betrifft ein Fahrzeug, insbesondere Kraftfahrzeug, zum Transportieren und Versetzen
von Raumzellen aus Stahlbeton, insbesondere Fertiggaragen, mit einem an dem Fahrzeugrahmen
biegesteif und in Längsrichtung des Fahrzeugs verschiebbar gelagertem Ausleger,
an dem eine Hubeinrichtung zum mittelbaren oder unmittelbaren Kraftangriff an der
Raumzelle vorgesehen ist und mit gegenüber dem Boden ausfahrbaren Stützböcken.
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Spezialfahrzeuge zum Transport von Raumzellen aus Stahlbeton, insbesondere
Fertiggaragen, sind in großer Anzahl und verschiedenen Ausführungsformen bekannt.
In der einfachsten Form besteht das Fahrzeug aus einem Fahrzeugrahmen mit einer
aus Längsträgern gebildeten Pritsche. Das Fahrzeug wird unter die mit davon getrennten
Hubeinrichtungen angehobene Raumzelle
gefahren und diese wird auf
die Pritsche abgesenkt. Diese Hubmittel können z.B. im Betonwerk aus einem Kran
bestehen oder aus hydraulisch angetriebenen Hubstempeln, die im Inneren der Garage
verspannt sind und Bodenaussparungen der Raumzelle durchgreifen. Mittels derartiger
Hubstempel kann die Garage am Verwendungsort auch wieder abgesetzt werden-.
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Am Verwendungsort ergeben sich aber insbesondere beim Abladen von
Fertiggaragen Schwierigkeiten dadurch, daß das Transportfahrzeug zum Manövrieren
mehr Platz benötigt als die Personenkraftfahrzeuge, für die die Garagenanlage im
Endzustand bestimmt ist. Es ist also oft schwierig, die Garage mittels des Transportfahrzeugs
exakt an den vorgesehenen Platz zu transportieren.
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Um diese Aufgabe zu erleichtern, ist bei einem bekannten Fahrzeug
ein gegenüber dem Fahrzeug in Längsrichtungverschiebbarer Ausleger vorgesehen, der
sich in die offene Stirnseite der Raumzelle einfahren läßt und an dem Hubeinrichtungen
zum Anheben der Garage in Form von über Umlenkrollen geführten Seilen angeordnet
sind, die an im Boden der Garage vorgesehenen Haltevorrichtungen befestigt werden
können.
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Durch Verkürzen der Hubseile wird die Raumzelle angehoben und durch
Längsverschiebung des Auslegers über die Pritsche des Fahrzeugs gebracht, wobei
der Boden der Garage in dem Zwischenraum zwischen der Pritsche und dem Ausleger
liegt (DE-OS 22 03 082).
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Während bei diesem bekannten Fahrzeug Einbauteile in der Garage zum
Anbringen der Befestigungsmittel der Hubeinrichtung vorgesehen werden müssen, ist
das bei einem anderen bekannten Fahrzeug nicht der Fall, bei dem an einem auf dem
Fahrzeugrahmen längsverschiebbaren Führungsrahmen ein um eine horizontale Achse
schwenkbarer Hubschwenkarm angeordnet
ist, der an seinem äußersten
Ende eine Tragvorrichtung aufweist, die sich unmittelbar gegen die Decke der Raumzelle
abstützt (DE-OS 21 42 522). Abgesehen davon, daß der apparative Aufwand bei dieser
Vorrichtung verhältnismäßig groß ist, besteht keine Möglichkeit, etwaige Lageungenauigkeiten
beim Versetzen der Raumzelle auszugleichen, die oft unvermeidbar sind, weil das
Fahrzeug nicht so exakt manövriert werden kann, daß die Raumzelle exakt an der vorbestimmten
Stelle abgesetzt werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeug der eingangs
angegebenen Art so weiterzubilden, daß mit möglichst geringem maschinellen Aufwand
und möglichst geringem totem Gewicht eine optimale Möglichkeit geschaffen wird,
um Lageungenauigkeiten an der Versetzstelle auszugleichen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einem Fahrzeug der eingangs
angegebenen Art dadurch, daß die am freien Ende des Auslegers angeordnete Hubeinrichtung
aus einer vertikalen Hubspindel besteht, deren oberes Ende an einer Tragplatte befestigt
und die an einer mit dem Ausleger verbundenen Grundplatte antreibbar gelagert ist.
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Dabei kann zur Verhinderung einer Relativbewegung zwischen Grundplatte
und Tragplatte eine Schere aus zwei gekreuzten und im Kreuzungspunkt gelenkig miteinander
verbundenen Armen vorgesehen sein, wobei die unteren Enden der Arme an der Grundplatte
und die oberen Enden der Arme an der Tragplatte gelenkig bzw. horizontal verschiebbar
sind.
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Anstelle einer Schere kann aber auch mindestens eine parallel zur
Spindel angeordnete Führungssäule vorgesehen sein, die -an der Tragplatte befestigt
und am Ausleger bzw.
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an der Grundplatte längsverschieblich geführt ist.
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Der Vorteil der Erfindung wird zunächst in einer exakten.
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Trennung von horizontaler Verschiebebewegung und vertikaler Hubbewegung
gesehen, wobei gerade die Spindel eine besonders einfache und zuverlässige Ausübung
der Hubkräfte gestattet.
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Uberdies ist es sehr leicht möglich, die Antriebsmittel für die Spindel
im Bereich des Auslegers anzuordnen, so daß keine großen Kraftumlenkungen, insbesondere
auch keine schwenkbaren hydraulischen Zylinder vorhanden sind.
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Durch die Anordnung der Hubeinrichtung in Verbindung mit entsprechenden
Führungsmitteln am freien Ende des Auslegers wird eine vorteilhafte Konzentration
der Hubbewegung an dieser Stelle gesehen, wodurch auch eine Reihe von anderen Bewegungsmöglichkeiten
erreicht wird.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der in-der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine erste Ausführungsform
eines Fahrzeugs nach der Erfindung in Seitenansicht, teilweise im Schnitt, Fig.
2 das in Fig. 1 dargestellte Fahrzeug mit ausgefahrenem Ausleger und angehobener
Raumzelle, Fig. 3 dasselbe Fahrzeug mit ausgefahrenem Ausleger und abgesenkter Raumzelle,
Fig. 4 dasselbe Fahrzeug nach dem Absetzen der Raumzelle im Zustand des Ausfahrens
und
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Ausleger, Fig. 6 eine andere
Ausführungsform eines Fahrzeugs nach der Erfindung in Seitenansicht, teilweise im
Schnitt.
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Das in der Zeichnung dargestellte Fahrzeug 1 dient dem Transport
von Raumzellen aus Stahlbeton, insbesondere Fertiggaragen 2. Diese Fertiggaragen
2 sind mit einer durchgehenden Bodenplatte 3, einer Deckplatte 4, Seitenwänden 5
und einer Rückwand 6 versehen. Im Bereich der Toröffnung 7 ist ein Tor 8 angeordnet.
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Das Fahrzeug 1 selbst besteht in seinem grundsätzlichen Aufbau aus
einem Fahrzeugrahmen 9 mit in dessen vorderem Bereich angeordneten Führerhaus 10.
An dem Fahrzeugrahmen 9 sind zwei seitliche Laufschienen 11 befestigt; am rückwärtigen
Ende des Fahrzeugrahmens befinden sich zwei vorzugsweise hydraulisch ausfahrbare
Stützböcke 12.
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Auf dem Fahrzeug ist in den Laufschienen 11 verfahrbar ein Ausleger
13 angeordnet. Der Ausleger 13 ist unter Zwischenschaltung eines Drehkranzes 14
an einem Schlitten 15 befestigt, der mit Fahrwerken, die im einzelnen nicht Gegenstand
der Erfindung sind, an den Laufschienen 11 horizontal verfahrbar ist. Anstelle des
Drehkranzes kann auch ein Drehzapfen oder dergleichen angeordnet sein. Der Schlitten
15 mit dem Drehkranz 1 befindet sich in der in Fig. 1 gezeigten Transportstellung
zwischen dem Führerhaus 10 und der Raumzelle 2.
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Der Ausleger 13 selbst besteht aus einem Tragarm 16 mit zwei seitlichen
Ansätzen 17, an denen um vertikale Achsen 18 schwenkbar zwei seitliche Schwenkarme
19 angebracht sind (Fig. 5)
Am rückwärtigen Ende der Schwenkarme
19 ist, wiederum gelenkig, eine Grundpaltte 20 für die Hubeinrichtung angeordnet.
Die Schwenkarme 19 bilden mit der Grundplatte 20, an der sie gelenkig angeschlossen
sind, eine parallelogrammartige. Führung, die eine Bewegung der Hubeinrichtung quer
zur Fahrzeugachse (Doppelpfeil 21 in Fig. 5) zuläßt.
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An der Grundplatte 20 ist eine vertikale Hubspindel 22 gelagert,
an deren oberem Ende eine Tragplatte 23 befestigt ist. Die Hubspindel 22 wird über
eine an der Grundplatte 20 angeordnete Antriebsvorrichtung 25 betätigt. Die Antriebsvorrichtung
25 besteht aus einer drehbaren Mutter, die z.B. durch einen Hydraulikmotor angetrieben
wird.
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Sowohl in der Grundplatte 20, wie auch in der Tragplatte 23 sind
seitliche Führungen angeordnet, in denen Arme 24a, 24b von zu beiden Seiten der
Hubspindel 22 angeordneten Scherenpaaren 24 laufen (Fig. 1). Die Scherenpaare 24
dienen der Verhinderung einer Relativbewegung zwischen Grundplatte 20 und Tragplatte
23, Rlso der Parallelführung der über die Hubspindel 22 gehobenen Garage 2.
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Die Grundplatte 20 mit der Hubeinrichtung ist gegenüber dem Ausleger
noch um eine vertikale Achse 26 (Doppelpfeil 27 in Fig. 5) schwenkbar. Schließlich
sind im Bereich der Tragplatte 23 Auflagerplatten 28 angeordnet, die seitlich in
Richtung der Pfeile 29 aus- und einfahrbar sind. Dadurch wird zum Laden und Transportieren
einer Garage eine breite Auflagerbasis geschaffen, die bei Leerfahrt zur Geringhaltung
des Lichtprofils verkleinert werden kann. Die Auf lagerplatten 28 sind mit einer
elastischen Auflage versehen.
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Da in vielen Fällen das Fahrzeug nicht exakt. in der Ebene anfahren
kann, in der die Fertiggarage 2 zu versetzen
ist, ist der Tragarm
16 des Auslegers 13 an dem Schlitten um eine horizontale Achse 30 schwenkbar gelagert
(Fig. 1). Die Schwenkbewegung nach Art eines zweiarmigen Hebels wird über eine hydraulische
Zylinder-Kolben-Einheit 31 oder dergleichen betätigt.
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Aus der in Fig. 1 gezeigten Transportstellung heraus werden zum Abladen
und Versetzen der Garage zunächst die Stützböcke 12 ausgefahren. Durch unterschiedlich
weites Ausfahren der Stützböcke an beiden Fahrzeugseiten kann ein Verschwenken des
gesamten Fahrzeugs um einen gewissen Winkel um dessen Längsachse erreicht werden.
Sodann wird der Ausleger 1 in Längsrichtung des Fahrzeugs nach rückwärts ausgefahren
(Fig.
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Schließlich wird durch Absenken der Hubspindel 22 die Fertiggarage
2 abgesetzt (Fig. 3). Sie kann dabei durch die in Fig. 5 angedeuteten verschiedenen
Bewegungsmöglichkeiten exakt einjustiert werden. Sobald die Tragplatte 23 von der
Decke 4 der Fertiggarage freikommt, kann der Ausleger 13 wieder nach vorn verschoben
und können die Stützböcke 12 eingefahren werden (Fig. 4).
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Eine andere Möglichkeit zur Parallelführung der Garage beim Heben
und Senken ist in Fig. 6 angedeutet. Hier ist neben der Hubspindel 22 eine Führungssäule
32 angeordnet, die an der Tragplatte 23 befestigt und am Ende 33 des Auslegers 13
längsverschieblich geführt ist.