DE2903333C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schmiedepresse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine derartige Presse ist aus dem Buch "Hydraulische Pressen und Druckflüssig­ keitsanlagen", Erster Band Schmiedepressen, 3. Auflage von Ernst Müller, Springer-Verlag Berlin/Göttingen/- Heidelberg 1962, S. 58/59 bekannt.

Bei solchen Pressen ist die hydraulische, mit Öl betriebene Kolben-Zylinder-Einrichtung mit einem von der Platte nach oben vorstehenden Schaft oder Stiel versehen. Bei der Kolben-Zylinder-Einrichtung wird hydraulisches Öl unter Druck in den Zylinder oberhalb des Kolbens eingeführt, und obgleich der Kolben von Abstreifdichtungen umgeben ist, wird eine gewisse Menge des Hydrauliköls an der Dichtung vorbeiflüchten und längs den Zylinderwänden herabtropfen und eventuell auf die Platte fallen. Wenn der Ölverlust einen beträchtlichen Wert angenommen hat, ist es möglich, daß hinreichend viel Öl auf die Platte herabtropft und möglicherweise auch auf das heiße Werkstück, wodurch eine Feuergefahr besteht.

Aus der GB-PS 7 70 638 sind hydraulische Scher- und Niederhaltevorrichtungen bekannt, welche gegenüber der vorliegenden Anmeldung gattungsfremd sind. Die Niederhaltevorrichtung gemäß dieser britischen Patentschrift umfaßt eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einrichtung, bei welcher die verschiebbare Kolbenstange, die gleichzeitig den Kolben bildet, akurat in den Zylinder eingepaßt ist, ohne irgendeine Möglichkeit eines seitlichen Spiels, geschweige denn einer Schwenkbewegung zwischen Kolben­ stange und Zylinderwand. Die Vorrichtung weist im unteren Endbereich des Zylinders O-Ringe auf, die in den Nuten in der inneren Wand des Zylinders ausgebildet sind, und an einer Stelle erheblich oberhalb der O-Ringe ist an der inneren Wand eine Nut ausgebildet, welche an dem Kolben vorbeigelaufenes Öl aufzufangen vermag, welches durch eine Leitung aus dem Zylinder abgeführt werden kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schmiedepresse zu schaffen, bei welcher die oben beschriebene, sonst stets potentielle Gefahrensituation ausgeschlossen ist.

Diese Aufgabe ist bei Schmiedepressen der eingangs genannten Art durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

Gemäß der Erfindung ist somit zusätzlich zu der Dichtung zwischen Kolben und Zylinderwand, eine weitere Dichtung zwischen dem Stiel und der Zylinderwand vorgesehen, wodurch jedwedes Hydrauliköl, welches an dem Kolben vorbeiflüchtet, von der unteren Dichtung gesammelt und aus dem Zylinderringraum zu dem Ölsammelbehälter abgeführt wird.

Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung umfaßt die Entleerungseinrichtung einen Kanal, der sich an einer Position unmittelbar oberhalb der Dichtungseinrichtung durch die Wand des Zylinders zu dessen Außenseite erstreckt, so daß hydraulisches Öl, welches sich auf der Dichtungseinrichtung angesammelt hat, durch den Kanal hindurchfließen kann.

Der Kanal, der sich durch die Zylinderwand erstreckt, kann kommunizierend mit dem Ölsammelbehälter verbunden sein.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der einzigen Figur näher beschrieben.

Eine Schmiedepresse weist eine Platte 1 auf, welche an ihrer Unterseite ein Schmiedewerkzeug trägt und welche durch nicht dargestellte Einrichtungen vertikal geführt wird. Ein im allgemeinen zylindrischer Stiel 3 steht von der oberen Oberfläche der Platte nach oben vor und erstreckt sich durch einen vertikal angeordneten Zylinder 5, welcher von einem starren, stationären Gehäuse 7 gebildet wird. Am oberen Ende des Stiels ist ein kugelförmiger Kopf 9 ausgebildet, welcher eine Befestigung des Stiels an dem Kolben 11, welcher an dem Zylinder 5 verschiebbar ist, derart ermöglicht, daß der Stiel in gewissem Umfang Dreh- oder Schwenkbewegungen ausführen kann. Der Kolben trägt eine oder mehrere Ringdichtungen 13, welche mit der Zylinderwand zum Eingriff kommen. Eine Öffnung 15 in dem Gehäuse 7 ermöglicht die Zuführung von druckbeauf­ schlagtem Hydraulikfluid, welches oberhalb des Kolbens 11 in den Zylinder eingeführt wird, um die nach unten ge­ richtete Kraft auf den Kolben und damit auf die Platte 1 auszuüben.

Wenn das Fluid unter Druck unterhalb des Kolbens 11 in den Zylinder eingeführt wird, wird eine gewisse Menge des hydraulischen Öls an der Dichtung 13 vorbeigelangen und an der Zylinderwand unterhalb des Kolbens herablaufen. Die­ ses ausleckende Öl ist deshalb gefährlich, weil es von dem heißen Werkstück, welches geschmiedet wird und sich unter­ halb der Höhe der Platte 1 befindet, entzündet werden kann. Es ist deshalb erwünscht, dieses ausleckende Öl von dem Werkstück fernzuhalten. Zu diesem Zweck ist eine Dichtung 17 am unteren Ende des Zylinders 5 an dem Gehäuse 7 befestigt. Die Dichtung umfaßt einen elastischen Ringteil 19, welcher mit dem Umfang des Stiels 3 am Eingriff gedrängt wird, welcher jedoch gleichzeitig eine vertikale Verschiebung des Stiels relativ zu diesem Dichtungsteil 19 ermöglicht. Die Dichtung verhindert, daß Öl aus dem unteren Ende des Zylin­ der herunterfließt. Dieses Öl wird vielmehr oberhalb der Dichtung 17 gesammelt und durch einen Kanal 21, welcher in dem Gehäuse ausgebildet ist, zu einem Ölsammelbehälter 23 abgeleitet, welcher außerhalb des Zylinders angeordnet ist.

Beim Betrieb der Schmiedepresse kann die auf die Platte 1 wirkende Kraft so gerichtet sein, daß sie eine exzentri­ sche Kraft auf den Stiel 3 ausübt, wodurch eine gewisse Dreh- oder Schwenkbewegung zwischen dem Kopf des Stiels und dem Kolben 11 bewirkt wird. Deshalb muß die Dichtung 17 so ausgebildet sein, daß sie jegliche Seitwärtsbewegung des Stiels, welche aufgrund dieser exzentrischen Belastung auftritt, aufnehmen kann. Solche Dichtungen sind allgemein bekannt.

Claims (3)

1. Schmiedepresse mit einer vertikal verschiebbaren Platte mit einem nach oben stehenden Stiel, dessen oberes Ende einen sphärischen Kopf hat, an welchem der Kolben so befestigt ist, daß er eine Schwenkbewegung zwischen Kolben und Stiel zuläßt, einem vertikal angeordnetem Zylinder, in welchem der Kolben angeordnet ist, Einrichtungen zur Einführung hydraulischen, mit Druck beaufschlagten Öls in den Zylinder oberhalb des Kolbens, um eine nach unten wirkende Kraft auf die Platte auszuüben, gekennzeichnet durch Dichtungseinrichtungen zwischen dem Stiel und dem Zylinder in einer Höhe unterhalb des genannten Kolbens, und Einrichtungen zur Entleerung des Zylinderraums zwischen der Dichtungseinrichtung und dem Kolben zur Außenseite des Zylinders hin, wobei die Dichtungseinrichtung (17) an dem Zylinder befestigt ist und einen ringförmigen Teil (19) umfaßt, der zum Eingriff mit dem Zylinderabschnitt des Stiels (3) so vorgespannt ist, daß die dichtende Relation zwischen dem Stiel (3) und dem ringförmigen Teil (19) selbst im Falle einer seitlichen Bewegung des Stiels aufgrund exzentrischer Belastung der Platte aufrechterhalten bleibt.

2. Schmiedepresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entleerungseinrichtung einen Kanal umfaßt, der sich an einer Position unmittelbar oberhalb der Dichtungseinrichtung (17) durch die Wand des Zylinders (5) zu dessen Außenseite erstreckt, so daß hydraulisches Öl, welches sich auf der Dichtungseinrichtung angesammelt hat, durch den Kanal (21) hindurchfließen kann.

3. Schmiedepresse nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (21) der sich durch die Zylinderwand (7) erstreckt, kommunizierend mit dem Ölsammelbehälter (23) verbunden ist.