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3e schreibung
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zur Patentanmeldung Tierstreu Die Erfindung betrifft eine bessere
Tierstreu.
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Bei den bekannten Tierstreuen handelt es sich im wesentlichen um Naturprodukte
mineralischen oder organischen Ursprunges,
wie Bimsstein, Tonmineralien,
beispielsweise Sepiolithe, Holzmehle und Kieselgur, die auf Grund ihrer natürlichen
Porosität hydrophile und/oder lipophile Eigenschaften besitzen. Organische Produkte
haben jedoch den Nachteil von unerwünschten Nebenwirkungen bei ihrer Verwendung,
wie ihre Brennbarkeit. Andererseits neigen mineralische Produkte, wie Tonmineralien,
durch Aufnahme von Flüssigkeiten, hauptsächlich nach Erreichen der Saugkapazität,
in der Regel zum Quellen und damit zu einer plastischen Konsistenz (Erweichen) sowie
zum Verklumpen. Noch ausgeprägter ist dies bei Kieselgur1 welche stark klebrig,
schmierig und sogar breiig wird. Diese nachteiligen Eigenschaften führen zwangsläufig
zu Schwierigkeiten bei der Handhabung derartiger Produkte. Bimsstein hat den Nachteil
der zu geringen Saugfähigkeit. Daher wird er mit Sepiolithen vermischt verwendet,
was wiederum die genannten schwerwiegenden Nachteile der letzteren mit sich bringt.
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Da es sich bei diesen bekannten verstreuen vorzugsweise um Naturprodukte
handelt, haben sie auch noch den Nachteil, daß sie in der Regel einer größeren Variationsbreite
hinsichtlich ihrer chemischen und mineralischen Zusammensetzung unterliegen und
sich in der Art und Menge ihrer Verunreinigungen unterscheiden. Durch Abmischen
beispielsweise mit Sand wird eine Kompensation dieser bekannten Nachteile angestrebt,
was jedoch zwangsläufig infolge einer Konzentrationsverminderung der wirksamen Bestandteile
zu einer verminderten Saugfähigkeit der Produkte führt, ohne die genannten nachteiligen
Eigenschaften effektiv aufzuheben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Behebung der Nachteile
des Standes der Technik eine neue Tierstreu
mit niedrigem Schüttgewicht
mit besserer Saugfähigkeit, und zwar beschleunigtem Aufsaugvermögen bei besserer
Saugkapazität (Speichervolumen), welche nicht quellen, nicht klebend und nicht schmierend
ist, mit Harnsäure keine Geruchbildung ergibt, sondern im Gegenteil geruchbindend
und ferner bakterizid sowie nicht staubend und nicht färbend ist, zu schaffen.
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Das Obige wurde überraschenderweise durch die Erfindung gelöst.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Tiers treu, welche dadurch gekennzeichnet
ist, daß sie aus einer porösen Leichtbauplatte auf der Grundlage einer beziehungsweise
mit einem Gehalt an einer Calciumsilikatmasse oder genauer Calciumsilikathydratmasse
mit Porenradien von weniger als 500 p besteht.
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Vorzugsweise ist die poröse Leichtbauplatte auf der Grundlage einer
Calciumsilikatmasse eine solche mit Porenradien von weniger als 60 », insbesondere
weniger als 25 », ganz besonders weniger als 15 je.
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Die Produkt struktur mit den festgelegten Porenradien, vorzugsweise
mit Mikroporen unter 60 u, der Leichtbauplatten auf der Grundlage von beziehungsweise
mit einem Gehalt an Calciumsilikatmassen der erfindungsgemäßen Tierstreuen ist von
großer Bedeutung, da sie die angestrebten Produkteigenschaften, wie die hohe Saugkapazität
und niedrige Rohdichte sowie hohe Druckfestigkeit, sicherstellt.
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Bevorzugt ist die Leichtbauplatte der erfindungsgemaßen Tierstreuen
eine solche, welche, gegebenenfalls neben Faserstoffen, nur Calciumsilikat enthält.
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So ist nach einer speziellen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
die Leichtbauplatte der erfindungsgemäßen Tierstreuen eine solche mit einer Rohdichte
von etwa 160 kg/m3 bis 800 kg/m3 auf der Grundlage von faserverstärkten Calciumsilikatmassen
oder genauer Calciumsilikathydratmassen, welche durch Umsetzen von amorphem und
kristallinem Siliciumdioxyd beziehungsweise diese enthaltenden Materialien mit Calciumoxyd
beziehungsweise dieses enthaltenden Materialien in einem Molverhältnis von CaO zu
SiO2 von 0,8 : 1 bis 1,1 : 1 unter Einarbeiten von toxikologisch unbedenklichen
Faserstoffen in Gegenwart von Wasser und unter Entwässern erfolgendes Formen und
Autoklavenhärten mit der weiteren Maßgabe, daß ziels weiterer Zusatz ein synthetisch
hergestelltes Calciumsilikatgranulat beziehungsweise -pulver mit einem Molverhältnis
von CaO zu SiO2 von 0,8 : 1 bis 1,1 : 1 verwendet und die Umsetzung vor dem Formen
(Vorreaktion) ohne äußere Wärmeanwendung durchgeführt worden ist, nach der nicht
vorveröffentlichten und wegen der Neuheitsschonfrist auch keinen sonstigen Stand
der Technik darstellenden deutschen Patentanmeldung P 28 32 125.7 der Anmelderin
erhalten worden ist.
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Bei der Durchführung der Umsetzung vor dem Formen (Vorreaktion) ohne
äußere Wärmeanwendung (Arbeiten ohne Erwärmen) handelte es sich anders ausgedrückt
um die Durchführung dieser Umsetzung bei der Temperatur, welche sich bei der Reaktion
(durch die Reaktionswärme) von selbst einstellte.
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Diese betrug im Falle der Verwendung einer 8 bis 12% Feststoffe enthaltenden
Dispersion als Rohstoff gemisch im allgemeinen 36 bis 400C, So ist ein langsamer
Aufbau der Gelstruktur mit den daraus sich ergebenden genannten vorteilhaften Materialeigenschaften
erzielt worden. Durch den Zusatz des synthetischen Calciumsilikatgranulates beziehungsweise
-pulvers von auf das übrige Ausgangsgemisch abgestimmter Zusammensetzung, bei welchem
es sich um einen in seiner chemischen Zusammensetzung der zu Calciumsilikatmassen
umzusetzenden Reaktionsmischung gleichwertigen Zusatzstoff handelte, und Durchführung
der Umsetzung vor dem Formen (Vorreaktion) ohne äußere Wärmeanwendung sind vorteilhafte
Produkteigenschaften mit monolithischer naterialstruktur erreicht worden. Das zuge
setzte synthetisch hergestellte Calciumsilikatgranulat beziehungsweise -pulver war
also nicht lediglich ein Füllstoff, sondern ein die Verbesserung bewirkender und
gleichzeitig chemisch gleichwertiger, also' eine Materialhomogenität sicherstellender
Zusatz.
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Nach einer besonders bevorzugten speziellen Ausführungsform der erfindung
ist die Leichtbauplatte auf der Grundlage einer faserverstärkten Calciumsilikatmasse
eine solche, für welche als synthetisches Calciumsilikatgranulat beziehungsweise
-pulver ein solches, welches aus amorphem und/oder kristallinem Siliciumdisyd und
Kalk, insbesondere Quarzmehl und WeiUfeinkalk, zweckmibig unter Zusatz von hikroporenbildnern,
durch Autoklavenhärtung hergestellt worden ist, verwendet worden ist. Die nach diesem
Verfahren erhaltenen Leichtbauplatten auf der Grundlage von faserverstärkten Calciumsilikatmassen
der erfindungsgemäßen Tierstreuen sind auch dann, wenn sie ohne Zusatz von Mikroporenbildnern
hergestellt
worden sind, mikroporös. Im Falle des Zusatzes von
Nikroporenbildnern sind ihre Porenradien besonders gering, und zwar in der Größenordnung
der Radien der Wassermoleküle.
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So kann die Leichtbauplatte auf der Grundlage einer faserverstärkten
Calciumsilikatmasse der erfindungsgemäßen Tierstreuen sehr vorteilhaft eine solche,
bei deren Herstellung ein nach dem in der nicht vorveröffentlichten und wegen der
Neuheitsschonfrist auch keinen sonstigen Stand der Technik darstellenden deutschen
Patentanmeldung P 28 32 194.0 der Anmelderin beschriebenen Verfahren hergestelltes
synthetisches Calciumsilikatgranulat beziehungsweise -pulver als Zusatz eingesetzt
worden ist, sein.
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Leichtbauplatten auf der Grundlage von Calciumsilikatmassen, welche
wie oben beschrieben hergestellt worden sind, haben Porenradien von weniger als
60 », wobei sie sogar weniger als 25 r und vielfach auch weniger als 15 p sein können.
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So können homogene Platten, die keine Schichtenbildung aufweisen,
mit präzisen Maßen mit variabler Plattendicke geformt worden sein.
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Die Leichtbauplatte mit einem Gehalt an einer Calciumsilikatmasse
der erfindungsgemäßen Tiers treuen kann aber auch, wenn auch mit weniger vorteilhaften,
aber dennoch überlegenen Produkteigenschaften, einen Zuschlagstoff, beispielsweise
einen solchen mit zelliger Struktur, enthalten.
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So kann die Leichtbauplatte mit einem Gehalt an einer Calciumsilikatmasse
der erfindungsgemäßen Tierstreuen durch Erzeugen einer stabilen Aufschlämmung aus
einem Kalkmaterial, einem Kieselsäurematerial und Wasser, Einblasen eines vorgeformten
Schaumes unter Druck unter die Oberfläche dieser Aufschlämmung und Zugabe eines
geblähten porösen leichten Zuschlagstoffes, wie von Bimsstein, ausgewahltem Klinker,
geblähtem Perlit, geblähtem Schiefer, geblähtem Ton, Vermiculit beziehungsweise
geschäumter Schlacke, wobei die Mischung aus Schaum und Aufschlämmung bewegt worden
ist, nach der US-Patentschrift 3 144 346 hergestellt worden sein.
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So können Leichtbauplatten mit einem Gehalt an einer Calciumsilikatmasse
mit Porenradien von 400 bis 500 P erhalten worden sein.
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Auch kann die Leichtbauplatte mit einem Gehalt an einer Calciumsilikatmasse
der erfindungsgemäßen Tierstreuen als Kalksandstein hergestellt worden sein.
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Die erfindungsgemäßen verstreuen haben wie bereits erwähnt eine niedrige
Rohd-ichte, vorzugsweise eine trockene Rohdichte von etwa 160 kg/m3 bis 800 kg/m3,
und eine hohe Druckfestigkeit, vorzugsweise über 6,5 N/mm2 Ferner zeichnen sich
die erfindungsgemäßen Tierstreuen durch ein überlegen hohes und stets gleichmäßig
reproduzierbares Ab- beziehungsweise Adsorptionsvermögen aus. Ihre Saugkapazität
in Bezug auf Wasser (Sättigungswasseraufnahme) kann 300 Gew.-% (bei einer Rohdichte
von 212 kg/m3) und mehr betragen. Noch dazu zeigen sie eine beschleunigte Aufsaugung,
den sogenannten'%öschblatteffekt".
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Ein großer Vorteil der erfindungsgemäßen Tierstreuen ist es, daß
ihre Leichtbauplatten auf der Grundlage von beziehungsweise mit einem Gehalt an
Calciumsilikatmassen bei hoher Saugfähigkeit im Gegensatz zu den saugfähigsten Produkten
des Standes der Technik selbst bei optimaler Nutzung nicht quellend, nicht klebend
und nicht schmierend sind, also keinem Erweichen unterliegen, andererseits aber
auch nicht stauben. Darüberhinaus sind sie auch nicht färbend.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Tierstreuen ist es, daß
bei ihnen auch bei optimaler Flüssigkeitssättigung unter Druckbelastung kein Flüssigkeitsaustritt
stattfindet.
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Die erfindungsgemäßen Tierstreuen sind hydrophil ab-beziehungsweise
adsorbierend. Unter 'hydrophiler Ab- beziehungsweise Adsorption" ist die Ab- beziehungsweise
Adsorption von Wasser und wäßrigen Medien, beispielsweise Urin, zu verstehen.
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Die Leichtbauplatten auf der Grundlage von beziehungsweise mit einem
Gehalt an Calciumsilikatmassen der erfindungsgemäßen Tierstreuen haben einen alkalischen
pH-Wert von im allgemeinen 8,7 bis 10, vorzugsweise 9 bis 10, insbesondere 9,4 bis
9,8. Daher wirken sie säurebindend. Beispielsweise vermögen sie die geruchbildenden
Verbindungen, wie Harnsäure,-im Gierharn chemisch zu neutralisieren und damit ohne
Zusätze geruchbindend zu wirken, was einen großen Vorteil der erfindungsgemäßen
Tierstreuen darstellt.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Tierstreuen ist die bakterizide
Wirkung ihrer Leichtbauplatten auf der Grundlage von beziehungsweise mit einem Gehalt
an Calciumsilikatmassen, wobei sie auch in keiner Weise toxisch sind.
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Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen Tierstreueii
ist das für Katzen (Katzenstreu).
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Zusammenfassend bringen die erf indungs gemäßen Tiers treuen gegenüber
den bekannten Tierstreuprodukten den großen Vorteil mit sich, daß bei überlegenem
Ab- beziehungsweise Adsorptionsvermögen (hohe Saugkapazität und beschleunigte Aufsaugung)
ihrer Leichtbauplatten auf der Grundlage von beziehungsweise mit einem Gehalt an
Calciumsilikatmassen diese auch noch wie bereits erwahnt nicht nur form- und konsistenzbeständig,
sondern auch geruchbindend und bakterizid sind.
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Wie bereits erwähnt sind die Leichtbauplatten auf der Grundlage von
beziehungsweise mit einem Gehalt an Calciumsilikatmassen der erfindungsgemäßen Tierstreuen
an sich schon geruchbindend. Es ist aber auch möglich, solche mit einem Zusatz von
Deodorierungsmitteln, wie Parfümölen, die auf sie aufgebracht worden sein können,
zu verwenden.
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Gegebenenfalls können in den erfindungsgemäßen Tierstreuen die Leichtbauplatten
auf der Grundlage von beziehungsweise mit einem Gehalt an Calciumsilikatmassen mit
einem Zusatz von Farbindikatoren zur Kontrolle des Sättigungsgrades der Ab- beziehungsweise
Adsorption vorliegen. Dadurch kann die verwendete Tierstreu jeweils im richtigen
Augenblick ausgewechselt werden.
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Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele in Verbindung
mit den beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
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Hierbei sind: Figur 1 das Fließschema der Herstellung einer Tierstreu
nach einer Ausführungsform der Erfindung und Figur 2 das Diagramm der Wasseraufnahme
mit der Zeit einer erfindungsgemäßen Tierstreu und eines Handelproduktes auf Sepiolithbasis
als Vergleichsverbindung.
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Beispiel 1 Die Herstellung der verwendeten Leichtbauplatten auf der
Grundlage einer Calciumsilikatmasse erfolgte unter Bezugnahme auf die Figur 1 wie
folgt: Es wurden folgende Ausgangsfeststoffe verwendetO, 23,0 Gew.-% Quarzmehl 12,0
Gew.-% amorphes Siliciumdioyd material *) 44 Gew.-% Weißfeinkalk oder Kalkhydrat
6 Gew.-% Calciumsilikat **) 7 Gew.-% Bentonit 8 Gew.-% Cellulosefasern.
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*) in Form von Natrium- oder Kaliumsilikat, gefällter oder pyrogener
Kieselsäure, Kieselgur oder hochdisperser
Siliciumdioxydfüllstoffe,
die als Nebenprodukte bei chemischen Verfahren anfielen und von amorpher Struktur
waren.
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**) Es ist synthetisch hergestellt und nach der Autoklavenhärtung
auf eine Korngröße von kleiner als 1,5 mm, vorzugsweise kleiner als 0,5 mm, zerkleinert
worden.
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Es wurden das Quarzmehl aus einem Quarzmehlsilo 1, das Calciumsilikat
aus einem Calciumsilikatbehälter 2, der Weißfeinkalk oder das Kalkhydrat aus einem
Kalksilo 3 und der Bentonit aus einem Bentonitbehälter 6 über eine Vierkomponentenwaage
7 einem Intensivmischer 11 zueführt.
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Diesem Intensivmischer 11 wurde auch Natriumsilikat aus einem Natriumsilikatlösungsbehälter
4 als wäßrige Lösung über einen Dosierbehälter 5 zugeführt. Ferner wurde dem Intensivmischer
11 ein Baserbrei der angegebenen Fasern aus einem Dissolverbehälter 9, das heißt
einem mit bei schonender Behandlung der Faserstoffe eine optimale Aufteilung der
Fasern im Wasserüberschuß (in diesem Beispiel wurden 1 Gew.-Teil Feststoffe und
20 Gew.-Teile Wasser verwendet) herbeiführenden Zerkleinerungs- und Mischwerkzeugen
versehenen Behälter, über einen Dosierbehälter 10 zugeführt. Der eingesetzte Cellulosefaserstoff
wurde mit Hilfe des Dissolverbehälters 9 zu einem dünnen Brei aufbereitet, wobei
kein Lösungsvorgang stattfand. Die Verwendung des Dissolverbehälters 9 war für die
Herstellung
der Faserstoffdispersion erforderlich, um die Verteilung der so aufbereiteten Faserstoffe
im Intensivmischer 11 zu gewährleisten und die Fasern durch den Mischarbeitsgang
nicht zu zerstören. Schließlich wurde dem Intensivmischer 11 aus einem Wasserbehälter
8 Wasser zugeführt. Im Intensivmischer 11 wurde eine dünnbreiige, gut pumpfähige
Dispersion erzielt. Diese wurde nach abgeschlossener Aufbereitung in Reaktionsbehälter
12 gepumpt. In diesen bildete sich nach einer Reaktionszeit von etwa 12 Stunden
die Gelstruktur optimal aus, wobei sich die Konsistenz so einstellte, daß die Pumpfähigkeit
dieser Aufschlämmung unverändert erhalten blieb, was von besonderer Bedeutung ist.
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Die Formgebung erfolgte in der Weise, daß ein bestimmtes Aufschlämmungsvolumen
aus den Reaktionsbehältern 12 in einen Dosierbehälter 13 gepumpt wurde. Dieses Aufschlämmungsvolumen
ergab sich aus dem Feststoffgehalt dieser Calciumsilikataufschlämmung, dem gewünschten
Plattenvolumen und dem gewünschten Raumgewicht der herzustellenden Platte.
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Dieses im Dosierbehälter 13 bemessene Aufschlämmungsvolumen wurde
in eine rechteckige Filterpreßform 14 eingefüllt und gleichmäßig auf deren Preßfläche
verteilt (Füllstation A), Nach der Durchführung des Füllvorganges wurde die Filterpreßform
14 von der Füllstation A mit Hilfe einer als umlaufende Filtersiebbandstrecke ausgebildeten
Förderstation 15, auf welcher die Filterpreßform 14 angeordnet wurde, durch Verfahren
des Filtersiebbandes der Förderstation 15 um einen Arbeitstakt in die Filterpreßstation
B versetzt. In dieser erfolgte der Preßvorgang durch Absenken des oberen Teiles
der Filterpreßform 14, welcher einen gleichmäßig verteilten Preßdruck auf die gesamte
Preßfläche ausübte, mit beidseitiger Entwässerung. Das
Filtersiebband
der Förderstation 15 bot die Voraussetzung für das Abführen des auf der Boden- beziehungsweise
Unterseite der Filterpreßform 14 austretenden Filtrat- beziehungsweise Preßwassers.
Das auf der Bodenseite der Filterpreßform 14 ausgetretene Filtratwasser lief von
einer Auffangwanne 17 in einen Sammelbehälter 18. Das an der Oberseite der Filterpreßform
14 ausgetretene Filtrat wurde vollständig abgesaugt und ebenfalls in den Sammelbehälter
18 entleert. Dieses Filtratwasser wurde in den Kreislauf zurückgeführt und einer
neuen Ausgangsmischung zugesetzt.
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Die besondere Konstruktion der Filterpreßform 14 ermöglichte die Herstellung
von Platten mit Abmessungen von höchstens 3 000 mm x 1 250 mm und Dicken von 10
bis 100 mm, die.
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nach bestimmten Rastermaßen mittels einer Schneidevorrichtung in entsprechend
kleinere Einheiten unterteilt werden konnten.
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Nach abgeschlossenem Preßvorgang wurde die Platte beziehungsweise
wurden mehrere kleinere Einheiten, die in ihrer Summe dem Maximalmaß entsprachen,
mittels einer vollflächig wirksamen Vakuumanlage 16, die mit einer Vakuumhaube,
welche auf die gepreßte Platte beziehungsweise die mehreren kleineren Einheiten
abgesenkt wurde und vollfächig auflag, aus der Filterpreßform 14 gehoben und mittels
der Förderstation 15 auf eine speziell ausgebildete Horde 20 umgesetzt. Die Abmessungen
der Vakuumsaugfläche entsprachen dem größten Plattenpreßmaß und die Vakuumanlage
16 war
in mehrere Kammern unterteilt, wodurch die Voraussetzung
geschaffen wurde, um sowohl die einzelne Platte als auch ein Vielfaches entsprechend
kleinerer Platteneinheiten von der Förderstation 15 abzuheben und auf die Horden
20 umzusetzen.
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Die Förderstatio 15 hatte also die Aufgabe des Transportes der Bilterpreßform
14 in die einzelnen Arbeitsstationen, die -den gesamten Preßvorgang und das Umsetzen
der Platten aus machen.
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Die Horden 20 waren als rechteckige Rahmenkonstruktion ausgebildet
und mit einem gelochten Blech abgedeckt. Die mit Platten belegten Horden 20 wurden
übereinandergestapelt.
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An den beiden Längsseiten der Horden 20 befanden sich je zwei auswechselbare
Distanzstücke, so daß in -Abhangigkeit von der jeweils gefertigten Plattendicke
im übereinander gestapelten Rordenpaket 20 jeweils zwischen der Oberkante der Platte
und der Unterkante der daruber befindlichen Borde 20 ein Freiraum von etwa 2 cm
blieb. Es ist, insbesondere bei unterschiedlichen Plattendicken, zur optimalen Nutzung
des Autoklavenvolumens und des Trockners von Bedeutung, daß die als Abstützung der
übereinander gestapelten Horden 20 erforderlichen Distanzstücke entsprechend den
variablen Plattendicken auswechselbar waren.
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Die Horden 20 wurden mit Hilfe einer Seitentransportanlage 19 mittels
einer Vakuumhaube derselben von der Förderstation 15 abgehoben und an seitlich zur
Bilterpreßanlage angeordnete Horoenwagen 21 übergeben beziehungsweise auf diesen
abgesetzt.
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Die auf den Hordenwagen 21 gestapelten Horden 20 wurden zu einem
Wagenzug zusammengestellt und in einen Autoklaven 22 eingefahren. Eier erfolgte
die hydrothermale Här tung in einem Härtezyklus von etwa 10 Stunden.
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Nach abgeschlossener Autoklavenhärtung wurden die Bordenwagen 21
in einen Trockner 23 eingefahren und bei etwa 14000 bis zur Erreicbung einer Restfeuchte
von etwa 6 bis 10% getrocknet.
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Die getrockneten Platten wurden aus dem Trockner 23 ausgefahren und
mit Hilfe einer der Seitentransportanlage 19 ähnlichen Entstapelanlage mit einer
Vakuumhaube von den Horden 22 abgehoben und auf Paletten umgesetzt und über einandergestapelt.
Die Plattenpakete 24 wurden mit Folie verpackt und waren versandfertig.
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Die. durchschnittlichen Materialparameterwerte der erhaltenen Beichtbauplatten
waren wie folgt (hier und im folgenden bedeuten die internationale Dimension N/mm²
UNewton/Quadratmillimeteri = 10 kp/cm2 und die internationale Dimension W/mK [Watt/Meter
. Kelvin3 = m , stunde * UC Rohdichte in kg/m3 212 Druckfestigkeit in N/mm2 1,5
Schwindung bei75.00C in % 1,2 Schwindung bei 950°C in 1,6 Wärmeleitzahl in W/mE
0,040 Saugkapazität in Bezug auf Wasser [Wasseraufnahme]: 300 Gew.-% pH-Wert: 9,4
bis 9,8.
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In der Figur 2 ist auf der Ordinate die Wasseraufnahme in Gew.-%
und auf der Abszisse die Zeit in Minuten aufgetragen. Die Kurve I ist der Verlauf
der Wasseraufnahme bei den wie vorstehend beschrieben hergestellten Beichtbauplatten
auf der Grundlage der Calciumsilikatmasse der erfindungsgemäßen Tierstreu und die
Kurve II ist der Verlauf der Wasseraufnahme bei einem Handelsprodukt auf Sepiolithbasis,
dem bisher besten Katzenstreuhandelsprodukt Aus der Figur 2 geht eindeutig hervor,
daß die Leichtbauplatten auf der Grundlage der Calciumsilikatmasse hinsichtlich
der Ab- beziehungsweise Adsorption mit einer Wasseraufnahme von 300 Gew.-% dem Handelsprodukt
mit einer Wasseraufnahme von nur 100 Gew.-% bei weitem überlegen sind. Da auch bezüglich
der Geruchbindung und in den anderen weiter oben erörterten Hinsichten die ersteren
dem letzteren bei weitem überlegen sind, eigneten sich die ersteren zur Verwendung
als überlegene Tierstreu. Dabei ist die Verwendung auch in zerkleinerter Form möglich.
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Beispiel 2 Die Herstellung der verwendeten Leichtbauplatten auf der
Grundlage einer Calciumsilikatmasse erfolgte unter Bezugnahme auf die Figur 1 wie
folgt: Es wurde das Beispiel 1 mit dem Unterschied wiederholt, daß folgende Ausgangsfeststoffe
verwendet wurden:
31 Gew.-% Quarzmehl 9 Gew.-o% amorphes Siliciumdioxydmaterial
*) 37 Gew.-% Weißfeinkalk oder Kalkhydrat 12 Gew.-% Calciumsilikat **) 3 Gew.-°,Ó
Bentonit 8 Gew.-% Cellulosefasern .
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*) die entsprechende Bemerkung des Beispieles 1 gilt auch hier.
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**) die entsprechende Bemerkung des Beispieles 1 gilt auch hier.
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In diesem Falle bildete sich nach einer Reaktionszeit von etwa 6
Stunden die optimale Geistruktur aus.
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Die durchschnittlichen Materialparameterwerte der erhaltenen Leichtbauplatten
waren wie folgt: Rohdichte in kg/m3 212 Druckfestigkeit in N/mm2 7,5 Schwindung
bei 7500C in % 1,2 Schwindung bei 950°cm in % 1,5 Wärmeleitzahl in W/mE 0,105 Saugkapazität
in Bezug auf Wasser FWasseraufnahmeJ: 320 Gew.-% pH-Wert: 9,4 bis 9,8
Die
so hergestellten Leichtbauplatten auf der Grundlage der Calciumsilikatmasse eigneten
sich ahnlich vorteilhaft wie die im Beispiel 1 hergestellten zur Verwendung als
Tierstreu.
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Beispiel 3 Die Herstellung der verwendeten Leichtbauplattenaif der
Grundlage einer Calciumsilikatmasse erfolgte unter Bezugnahme auf die Figur 1 wie
folgt: Es wurde das Beispiel 1 mit dem Unterschied wiederholt, daß folgende Ausgangsfeststoffe
verwendet wurden.
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30 Gew.-% Quarzmehl 6 Gew.-% amorphes Siliciumdioxydmaterial *) 35,5
Gew.-% Weißfeinkalk oder Kalkhydrat 20 Gew.-% Calciumsilikat **) 0,5 Gew.-% Bentonit
8 Gew.-% Cellulosefasern *) die entsprechende Bemerkung des Beispieles 1 gilt auch
hier.
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**) die entsprechende Bemerkung des Beispieles 1 gilt auch hier
In
diesem Falle bildete sich nach einer Reaktionszeit von etwa 5 Stunden die optimale
Gelstruktur aus.
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Die durchschnittlichen Materialparameterwerte der erhaltenen Leichtbauplatten
waren wie folgt: Rohdichte in kg/m3 212 Druckfestigkeit in N/mm2 11,4 Schwindung
bei 7500C in % 1,0 Schwindung bei 9500C in % 1,3 Wärmeleitzahl in W/mK 0,135 Saugkapazität
in Bezug auf Wasser EWasseraufnahme: 310 Gew.-% pH-Wert: 9,4 bis 9,8 Die so hergestellten
Leichtbauplatten auf der Grundlage der Calciumsilikatmasse eigneten sich ähnlich
vorteilhaft wie die im Beispiel 1 hergestellten zur Verwendung als Tierstreu.
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Beispiel 4 Es wurde eine Menge von gebrochenem Bimsstein mit einer
Schüttdichte von 690 bis 750 kg/m3 klassiert und die durch ein Sieb mit einer Maschenweite
von 19,1 mm hindurchgegangene, jedoch von einem Sieb mit einer Maschenweite von
6,4 mm zurückgehaltene
Fraktion wurde getrennt gesammelt. Die
so gesammelte Fraktion enthielt 6,1% Calcium und 64,3% Silicium, jeweils als Oxyd
berechnet.
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Es wurde eine feuchte Aufschlämmung, bestehend aus 45,4 kg zu einer
Teilchengröße von weniger als 0,4 mm gemahlenem Ätzkalk, 43,1 kg feingemahlenem
Sand und 106,6 kg Wasser, bereitet. Die Bestandteile wurden zur Bildung einer schweren
feuchten Aufschlämmung miteinander innig vermischt.
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In den Boden der Mischung wurde ein vorgeformter Schaum, welcher aus
9,9 kg einer 2°/-igen wäßrigen Lösung einer stabilisierten Harzseife bereitet worden
ist und einen Expansionsfaktor von 9 hatte, eingespritzt. Der Schaum wurde durch
gelindes Rühren in der Aufschlämmung gleichmäßig verteilt. Die belüftete Aufschlämmung
wurde dann in Formen mit Abmessungen von 31,8 cm x 31,8 cm x 7,6 cm, welche 113,4
kg der wie im vorhergehenden Absatz beschrieben gesammelten Bimssteinfraktion enthielten,
gegossen, wobei die Zwischenräume zwischen den Teilchen von dieser Bimssteinfraktion
ausfüllen gelassen wurden.
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Die Aufschlämmung wurde etwa 6 Stunden lang bei einer Temperatur
von 300C in den Formen stehengelassen, um eine Vorhärtung zu erhalten und die Formen
und deren Inhalt wurden dann der Wirkung von Sattdampf unterworfen. Der Dampfdruck
wurde allmählich während eines Zeitraumes von etwa 3 Stunden auf 9,80 kg/cm² gebracht
und dieser Druck wurde 14 Stunden lang gehalten. Dann wurde der Dampfdruck allmählich
während eines Zeitraumes von etwa 2 Stunden auf den Atmosphärendruck vermindert.
Die gehärteten Blöcke wurden dann aus den Formen entfernt und in einen Strom von
warmer Luft getrocknet.
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Die Materialparameter der so erhaltenen Platten waren wie folgt:
Rohdichte in kg/m3 880 Druckfestigkeit in N/mm2 6,7 Saugkapazität in Bezug auf Wasser
EWasseraufnahme: 120 bis 125 Gew.-% pH-Wert: 8,7 bis 9,0 Auch dieses Produkt ist
hinsichtlich der Ab- beziehungsweise Adsorption dem Handelsprodukt überlegen, wenn
auch weniger als die in den vorhergehenden Beispielen verwendeten Produkte. Da auch
bezüglich der Geruchbindung und in den anderen weiter oben erörterten Hinsichten
das erstere dem Handelsprodukt überlegen ist, eignete sich das erstere als überlegene
Tierstreu.
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Patentansprüche
Leerseite