DE2900225C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B28/00—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
- C04B28/34—Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing cold phosphate binders
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- Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
porösen, schall- und wärmeisolierenden Körpers mit den
Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
Bei einem Verfahren der genannten Art wird eine Dispersion
von synthetischen Mineralfasern in Flüssigkeit oder Luft
mit einem gelösten Phosphatbinder und als Reaktionskompo
nente einem blättchenförmigen Aluminiumsilicat und/oder
wenigstens einem Oxid oder Hydroxid eines Metalls aus der
Gruppe Aluminium, Magnesium, Calcium, Zink gemischt und die
Mischung sodann geformt und getrocknet. Diese Verfahrens
schritte sind z. B aus der DE-OS 20 49 054 bekannt und
dienen zur Herstellung von feuerfesten Teilen, die zum
Schutz von Turbinengehäusen benutzt werden. Diese sind beim
Betrieb der Turbinen hohen Temperaturen ausgesetzt, da die
Gase innerhalb des Gehäuses 900°C bis 1400°C erreichen
können. Die DE-OS 20 49 054 beschreibt somit feuerfeste,
wärmeisolierende Formkörper, die anorganische Fasern, ins
besondere Aluminiumsilicatfasern oder Calciumsilicatfasern,
ein wasserlösliches anorganisches Bindemittel und feuer
festes Material enthalten. Als Bindemittel findet u. a.
Metallphosphat und als feuerfestes Material u. a. Aluminium
oxid, Magnesiumoxid, Siliciumdioxid bzw. Kieselgur Ver
wendung.
Ferner ist aus der DE-AS 11 17 031 ein Verfahren zum Her
stellen eines temperaturbeständigen Gegenstandes bekannt,
bei dem ein flüssiger Schlamm von siliciumhaltigen Fasern
hergestellt, aus dem Schlamm ein Faserfilz gebildet und
danach der Filz getrocknet wird, wobei dem Filz ein Binde
mittel zugesetzt wird. Das vollständige oder teilweise
Trocknen des Filzes erfolgt vor dem Aufbringen des Binde
mittels und wird bei einer niedrigen Temperatur von vor
zugsweise 38°C bis 120°C ausgeführt. Grundsätzlich können
jedoch auch andere Temperaturen angewendet werden, und zwar
solange, bis das vorhandene Wasser im gewünschten Umfang
entfernt ist. Deshalb gehört es zur Lehre der DE-AS 11 17 031,
das Bindemittel auf einen teilweise oder vollständig
getrockneten Filz aufzubringen, woben letzteres dann getan
wird, wenn eine maximale Aufnahme des Bindemittels er
wünscht ist. Solch eine Trocknung, selbst wenn sie voll
ständig durchgeführt wird, entfernt aber nicht das chemisch
gebundene Wasser, das in den Siliciumdioxidfasern enthalten
ist. Wenn es erwünscht ist, die Fasern auch von chemisch
gebundenem Wasser zu befreien, sollen die Filze nach der
Lehre der DE-AS 11 17 031 auf eine Temperatur von etwa 980
bis 1200°C erhitzt werden. Solch eine Erhitzung reicht dann
normalerweise aus, um das chemisch gebundene Wasser sowohl
aus den Siliciumdioxidfasern als auch aus einem Füllstoff
zu entfernen, der chemisch gebundenes Wasser enthält, wie
z. B. nicht gebrannter Ton.
Bei den niedrigen Trocknungstemperaturen erfolgt noch keine
Reaktion des Bindemittels. Beim Erhitzen auf die hohen Tem
peraturen von etwa 980 bis 1200°C tritt dann aber auch eine
Keramisierung ein, wie aus der Druckschrift "Sonderdruck
aus Ziegelindustrie, 12/1975, Seiten 436-446" hervorgeht,
wo ausgesagt ist, daß nach einer Entwässerung bei 180°C
sich Phosphate Al(PO₃)₃ bilden, die durch chemische Um
setzung mit den tonerdereichen Bestandteilen der Masse
schließlich bis zur Bildung von AlPO₄ reagieren, das einen
Schmelzpunkt von rd. 2000°C aufweist, wobei oberhalb von
1000°C die chemische Bindung durch eine keramische Bindung
ergänzt wird.
Die Druckschrift "Sonderdruck aus Ziegelindustrie, 12/1975"
befaßt sich darüber hinaus allgemein mit feuerfesten Bau
stoffen, wobei auch ausgeführt wird, daß die geforderte
Feuerbeständigkeit den zu verwendenden Zementtyp bestimmt.
Danach enthält derartiger Zement hydraulische Bindemittel,
die im wesentlichen aus Verbindungen von Calciumoxid mit
Siliciumoxid und Aluminiumoxid in wechselnden Verhältnis
sen bestehen. Wie dieser Druckschrift ferner zu entnehmen
ist, führen Zusätze von Phosphorsäure und von flüssigen,
sauren Aluminiumphosphaten zu tonerdehaltigen Massen zu
einer wirksamen Verfestigung ab 200°C bis 250°C. Sie werden
daher als chemische Bindemittel in Form von Lösungen für
solche Massen eingesetzt, die auch hohen Temperaturen
widerstehen.
Schließlich ist in dem Sonderdruck aus "Ziegelindustrie"
ausgesagt, daß geformte, feuerfeste Erzeugnisse sich in
zwei Gruppen unterteilen lassen, nämlich in Erzeugnisse mit
einer Porosität unter 45% und in Feuerleichtsteine mit
einer Gesamtporosität über 45%, also in Körper mit großer
Porosität.
Ausgehend von einem derartigen Stand der Technik liegt der
Erfindung das Problem zugrunde, als Massenartikel verwend
bare, poröse, schall- und wärmeisolierende Körper wie z. B.
nicht brennbare Dämmplatten auf einfache Weise derart her
zustellen, daß sie ein ansprechendes Design erhalten.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß die
Mischung nach dem Tocknen mit dreidimensionalen Oberflä
chenstrukturen versehen wird und daß durch Erhitzen eine
keramisierende Reaktion des Phosphatbinders mit der
Reaktionskomponente herbeigeführt wird.
Die dreidimensionalen Oberflächenstrukturen werden dadurch
erhalten, daß vor dem Erhitzen auf höhere Temperaturen in
die Platte Strukturen eingeprägt oder aus der Platte
herausgefräst werden. Die Oberflächenstrukturen können auch
eingeschnitten oder erodiert werden. Die Keramisierung er
folgt dann bei einer Temperatur von z. B. 1220°K bis 1270°K.
Auch kann eine bei höherer Temperatur keramisierende Be
schichtung - ähnlich einer strukturbildenden Farbe oder
einem strukturbildenden Putz - vor dem Erhitzen aufgetragen
werden. Dabei kann es sich um Glasuren handeln oder um
Mischungen von Aluminiumsilicaten mit Metalloxiden oder
Hydroxiden von Phosphatbinder. Diese Mischungen werden die
zur Strukturbildung notwendigen Eigenschaften nach aus der
Farben- und Putzherstellung bekannten Methoden vermittelt.
Die mit Strukturen versehenen Platten können schließlich
nach dem Erhitzen auf höhere Temperaturen noch mit zusätz
lichen Farbbeschichtungen - z. B. Kalkfarben oder Silicat
farben - versehen werden und können dann als nicht brenn
bare Dämmplatten Verwendung finden.
Als Mineralfasern gelangen Gesteinsfasern - wie z. B. Ba
saltfasern und Diabasfasern -, Schlackenwolle oder
Schlackenfasern, Glasfasern sowie Keramikfasern zum Ein
satz.
Da sich etliche Mineralfasern in Säure lösen, ist dort die
Verwendung der vielfach benutzten, sauren Phosphatbinder
- z. B. von Aluminiumphosphat - nicht möglich, da bereits
in der Mischung und beim Trocknungsprozeß eine Zersetzung
der Mineralfasern einsetzt. Außerdem können im sauren Be
reich bereits in der Mischung und während der Trocknung un
erwünschte Reaktionen zwischen saurem Phosphatbinder und
den Reaktionskomponenten eintreten.
Durch die Verwendung neutraler oder schwach alkalischer
Phosphatbinder treten die genannten Probleme nicht auf.
Die Herstellung der porösen, schall- und wärmeisolierenden
Körper auf der Basis von synthetischen Mineralfasern er
folgt in der Weise, daß die Mineralfasern zunächst mit den
Reaktionskomponenten aufgeschlämmt werden und aus der
Mischung ein feuchtes Vlies hergestellt wird. Das Produkt
wird jedoch nicht nur entwässert und somit getrocknet,
sondern auch strukturiert und dann auf höhere Temperaturen
erhitzt.
Alternativ kann auch zunächst ein feuchtes Vlies aus Mine
ralfasern und Reaktionskomponenten hergestellt und dieses
Produkt anschließend unter Temperatur- und Druckanwendung
verpreßt werden, wobei gewünschtenfalls der Wassergehalt
des Vlieses vor der Trocknung durch eine Phosphatlösung
ganz oder teilweise ersetzt wird.
Schließlich können derartige Körper in der Weise herge
stellt werden, daß zunächst eine Luftfaserdispersion, z. B.
aus Mineralfasern, hergestellt wird, in welche die
Reaktionskomponente der Feuerfest-Zemente eingebracht
werden, woraufhin das Produkt anschließend getrocknet,
verpreßt, strukturiert und auf höhere Temperaturen erhitzt
wird.
Mineralfasern: 45 kg
Tone: 50 kg
Phosphate: 5 kg
Tone: 50 kg
Phosphate: 5 kg
Mineralfasern, Tone und Phosphate werden mit Wasser aufge
schlämmt und entwässert bzw. getrocknet. Danach wird die
Trockenmasse mit einer geprägten Oberflächenstruktur ver
sehen und sodann etwa 30 Minuten auf 1230°K erhitzt. Es
wird ein Körper erhalten mit einem Rauchgewicht von etwa 600-
700 kg/m³, einer Biegefestigkeit von etwa 2,55 N/mm² und
einer Porosität von etwa 90%. Man erhält eine dekorative
Keramikplatte.
Mineralfasern: 55 kg
Tone: 25 kg
Aluminiumsilicate: 10 kg
Phosphate: 10 kg
Tone: 25 kg
Aluminiumsilicate: 10 kg
Phosphate: 10 kg
Mineralfasern, Tone, Aluminiumsilicate und Phosphate werden
mit Wasser aufgeschlämmt und entwässert bzw. getrocknet.
Danach wird die Trockenmasse mit einer geprägten Oberflä
chenstruktur versehen und sodann auf 1230°K erhitzt. Es
wird ein Körper erhalten mit einem Rauchgewicht von etwa 400-
500 kg/m³, einer Biegefestigkeit von etwa 1,96 N/mm² und
einer Porosität von etwa 130%. Man erhält eine dekorative
Keramikplatte.
Der ungebrannte Rohling nach Beispiel 1 wird vor dem Bren
nen mit Glasuren versehen. Man erhält einen Körper mit
einem Raumgewicht von etwa 700 kg/m³, einer Porosität von
etwa 63% (vergleiche Beispiel 1 dort 90%) und einer
Wärmeleitzahl von etwa 0,113 W/mK.
Ein gemäß Beispiel 1 und 2 gebrannter Rohkörper wird mit
anorganischen Farben beschichtet und kann als nicht brenn
bare Dämmplatte verwendet werden.
Die Körper gemäß der Erfindung können in beliebigen Formen
verwendet werden, insbesondere als Bauplatten, z. B. als
Wand- und Deckenplatten, zur Verwendung in feuchten Räumen
als Isolierplatten und ferner als dekorative Elemente.
Hinsichtlich der Reaktivität des Bindemittels mit den Fa
sern gilt, daß die Reaktion zwischen dem Phosphat, den
Füllstoffen und den Fasern unterhalb des Erweichungspunktes
der verwendeten Mineralfasern erfolgen muß. Andernfalls
tritt durch das Erweichen der Mineralfasern eine starke De
formierung des herzustellenden Körpers ein. Es ist daher
wesentlich, diese Deformierung zu verhindern, wenn maßhal
tige Endprodukte hergestellt werden sollen.
Sofern die verwendeten Phosphate einen hohen Anteil an
Alkali-Natrium bzw. an Kalium enthalten, kann der Erwei
chungs- und Schmelzpunkt einer Mineralfaser deutlich er
niedrigt werden. Unter diesem Gesichtspunkt kommt der Aus
wahl des verwendeten Phosphates große Bedeutung zu.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen eines porösen, schall- und
wärmeisolierenden Körpers, bei dem eine Dispersion von
synthetischen Mineralfasern in Flüssigkeit oder Luft
mit einem gelösten Phosphatbinder und als Reaktionskom
ponente einem blättchenförmigen Aluminiumsilicat und/
oder wenigstens einem Oxid oder Hydroxid eines Metalls
aus der Gruppe Al, Mg, Ca, Zn gemischt wird und die
Mischung sodann geformt und getrocknet wird, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mischung nach dem Trocknen mit
dreidimensionalen Oberflächenstrukturen versehen wird
und daß durch Erhitzen eine keramisierende Reaktion des
Phosphatbinders mit der Reaktionskomponente herbeige
führt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zunächst aus der Mischung ein feuchtes Vlies herge
stellt wird, das anschließend unter Temperatur- und
Druckanwendung verpreßt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß als Mineralfasern Gesteinsfasern
- wie z. B. Basaltfasern und Diabasfasern -, Schlacken
wolle oder Schlackenfasern, Glasfasern sowie Keramik
fasern eingesetzt werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß auf eine Temperatur im
Bereich von 1120-1270°K erhitzt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Erhitzen eine
Beschichtung aufgebracht wird, die beim Erhitzen in den
keramischen Zustand übergeht.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
AT78078 | 1978-02-03 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2900225A1 DE2900225A1 (de) | 1979-08-09 |
DE2900225C2 true DE2900225C2 (de) | 1992-04-30 |
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ID=3499559
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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Country Status (1)
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---|---|
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DE3142096A1 (de) * | 1981-10-23 | 1983-05-11 | Chemische Fabrik Budenheim Rudolf A. Oetker, 6501 Budenheim | Feuerhemmende isolierstoffe und verfahren zu ihrer herstellung |
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Also Published As
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