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Selbstklebeband
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Gegenstand der Erfindung sind einseitig oder beidseitig nit Selbstklebeschichten
versehene Klebestreifen und -bänder, die mindestens auf einer Seite mit einer Selbstklebeschicht
versenen sind, die insbesondere zum Bekleben von faserhaltigen Materialien geeignet
ist, sowie ein Verfahren zu deren Herstellung. Ein solches Klebeband kann diese
spezielle Selbstklebemasse sowohl auf der Vorderseite als auch auf beiden Seiten
des Tragers aufweisen.Die Rückseite kann aber auch mit einer anderen Selbstklebemasse
versehen sein.
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Bekanntlich führt das Verkleben von faserhaltigen Materialien mit
zum Zerfasern neigenden Oberflächen (-z.B. Papier, Vlies) mit üblichen selbstklebenden
Bändern zu Schwierigkeiten, wenn das Klebeband wieder abgezogen wird, weil diese
Oberflächen beschädigt werden können. Gegenstand der Erfindung ist daher insbesondere
ein Klebeband mit einer Selbstklebemasse, die sich von solchen Materilaoberflächen
ohne iNacheeile wieder ablösen läßt und sogar mehrfach mit solchen Materialien wieder
verklebt werden kann.
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Neben Selbstklebebändern mit stark klebenden Schichten auf beiden
Seiten eines Trägers ist auch schon ein beider,eits mit Klebstoff überzogenes Selbstklebeband
bekannt, das auf einer
Seite des Trägers eine stark klebende Masse
aus einem Gemisch von Polymerisationsprodukten ungesättigter Kohlenwasserstoffe
wie Polyisobutylenen trägt und auf der anderen Seite eine schwach haftende Klebe
schicht aus Mischpolymerisaten der Vinylreihe wie Vinylchlorid oder Vinylacetat
oder Celluloseestern mit einem Zusatz von Weichmachern besitzt. Diese Klebeschichten
haften nicht aufeinander. Ein solches Klebeband dient zum Verkleben von Rollfilmen
mit einem Schutzpapierstreifen. Es ist nicht zum wiederholten Befestigen von normalen
Papieren geeignet.
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Weiterhin ist ein Klebeband bekannt,das einseitig oder beidseitig
mit elastomeren klebrigen Mikrokugeln aus einem Acrylat-Copolymeren versehen ist.
Diese Mikrokugeln werden im wesentlichen aus Alkylacrylatestern und ölunlöslichen,
wasserlöslichen, ionischen Monomeren und Maleinsäureanhydrid nach einen bestimmten
Emulsionspolymerisartionsverfahren hergestellt.
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Suspensionen solcher Mikrokugeln werden dann zusammen mit dem Bindemittel
auf geeignete Träger aufgebracht.
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Von solchen Massen läßt sich zwar Papier wieder abziehen, weil sie
nur einen diskontinuierlichen Überzug aus einem mild klebrigen, druckempfindlichen
Haftmittel ausbilden, aber sie haben aus diesem Grunde auch den lTachteil, daß ein
Objekt nur nach intensivem Andrücken festklebt, da die Oberflächen der Massen nicht
immer ein zufriedenstellendes Anfaßvermögen aufweisen. Wird eine Papieroberfläche
aber zu fest angedruckt, kann die Gefahr bestehen, daß beim. Abnehmen des Papiers
in die Mikrokugeln eingedrungene Fasern sich vom Papier lösen, kleben bleiben und
die Klebefähigkeit weiter vermindern. Dadurch kann die wieder verwendung eingeschränkt
werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, Selbstklebebänder und ein ein faches
Verfahren zur Herstellung zu schafen, deren Klebemasse eine kontinuierliche Schicht
mit geschlossener O-erfläche bildet
und eine solche Klebkraft besitzt,
daS faserhaltige und zum Zerfasern neigende Materialien wie Papier, Pappe bzw. Vliese
damit verklebt werden können, ohne daß beim Ablösen des Bandes diese empfindlichen
Oberflächen verletzt werden. Ferner sollen sich Verklebungen oftmals lösen und wieder
herstellen lassen, ohne daß die Klebrigkeit bzw. das Anfaßvermögen der Klebemasse
beeinträchtigt wird. Die Verklebung soll somit reversibel sein.
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Dabei soll daß Anfaßvermögen so groß sein, daß Papier schon bei leichtem
Andruck sicher haftet. Außerdem soll.die Klebkraft der Klebemasse, wenn diese sich
auf der offen an der Luft liegenden Oberseite eines beidseitig selbstklebenden Bands
befindet, welches für längere Zeit mit der Unterseite auf einem Untergrund aufgeklebt
ist, wie dies z.B. bei Bekanntmachungstafeln der Fall ist, nicht durch den üblicherweise
in der Luft vorhandenen Staub beeinträchtigt werden.
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Die Klebemasse soll ferner gegenüber der Einwirkung von Licht bzw.
ultravioletter Strahlung beständig sein.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einseitig oder beidseitig mit Selbstklebeschichten
versehene Klebestreifen und -bänder, die mindestens auf einer Seite mit einer Selbstklebeschicht
versehen sind, die insbesondere zum Belieben von faserhaltigen Materialien geeignet
ist, die dadurch gekennzeicnnet sind, daß diese Selbstklebe schicht 84 - 94 Gewichtsteile
eines Acrylsaureesercopolymerisats aus 100 Gewichtsteilen eines Acrylsäurealkylesters,
dessen Alkoholkomponente mindestens 4 Kohlenstoffatome enthält, oder mehrerer Acrylsäurealkylester
mit 1 bis 1:' Kohlenstofnatomen in der Alkoholkomponente, von denen mindestens die
Hälfte a Kohlenstoffatome oder mehr in der Alkoholkomponente aufweisen,
O
bis 1 Gewichtsteilen polymerisierbarer Verbindungen, die außer Doppelbindungen Carboxylgruppen
im Molekül enthalten und 0,5 bis 5 Gewichtsteilen eines oder mehrerer damit polymerisierbarer
Monomeren, die außer polymerisierbaren Doppelbindungen reaktionsfähige Epoxydgruppen
im Molekül enthalten, ,15 - 0,5 Gewichtsteile Zinkchlorid, 0,15 - 0,6 Gewichsteile
polyfunktionelles Isocyanat und 5 -15 Gewichtsteile Stearinsäure enthält und die
Klebestreifen und -bänder auf der anderen Seite gegebenenfalls eine selbstklebende
Kautschuk-Harz- bzw. Acrylat-Klebemasse von üblicher Zusammensetzung besitzen.
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Die Alkoholkomponente des zur Copolynerisation verwendeten Acryl
@urealkylesters soll, wenn nur ein Ester verwendet wird, mindestens 4 Kohlenstoffatome
(wie z.B. bei Butylacrylat) entnalten. Wenn niedere Acrylsäurealkylester, die weniger
als 4 Kohlenstoffatome in der Alkoholkomponente aufweisen, zur Herstellung des Copolymerisats
mitverwendet werden, müssen gleichzeitig Acrylsäurealkylester, die in der Alkoholkomponente
über 4 Kohlenstoffatome enthalten, wie z.B. 2-Äthylhexylacrylat, im Monomerengemisch
vorhanden sein, um Copolymerisate mit Selbstklebeeigenschaften zu erzielen. Dabei
ist es erforderlich, daß mindestens die Hälfte der Acrylsäureal'lester 4 Kohlenstoffatome
oder mehr in der Alkoholkomponente aufweisen.
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Vorteilhaft ist ein Gemisch von vorzugsweise etwa gleichen Teilen
Acrylsäureisooctylester d Acrylsäurebutylester.
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Verbindungen, die neben polymerisationfähigen Doppelbindungen Carboxylgruppen
enthalten, sind z.B. Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure oder Itaconsäure. Sie
können in
einer Menge bis zu einem Gewichtsteil enthalten sein.
Vorzugsweise wird Acrylsäure verwendet. Günstig ist ein Anteil von etwa 0,5 Gewichtsteilen
bezogen auf 100 Gewichtsteile Acrylsäureester.
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Der Gehalt des Monomerengemisches an solchen Verbindungen, die neben
polymerisierbaren Doppelbindungen reaktionsfähige Epoxydgruppen im Molekül enthalten,
wie z.B. Glycidylmethacrylat, Glycidylacrylat, Allylglycidyläther,richtet sich nach
dem Vernetzungsgrad, den man erzielen will. Er soll zwischen o,5 und 5 Gewichtsteilen,
bezogen auf 100 Gewichtsteile der Acrylsäureester-Komponente, die aus einem oder
mehreren Acrylsäurealkylestern bestehen kann, liegen.Erfolgt die Copolymerisation
der Epoxydgruppen enthaltenden Verbindungen vorwiegend mit Butyl-oder Isooctylacrylat,
so liegt der ginnstigste Gehalt bei etwa 2 Gewichtsteilen, bezogen auf 100 Gewichtsteile
der Acrylsäureester-Komponente. Vorzugsweise wird Glycidylmethacrylat verwendet.
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Die Herstellung der Copolymerisate erfolgt in üblicher Weise unter
Verwendung solcher Katalysatoren, die nur die Doppelbindung zur Reaktion bringen,
z.B. von Radikalbildnern, wie Dibenzoylperoxyd oder , -Azoisobuttersäuredinitril,
wobei die Polymerisation in Lösung vorgenommen werden kann. Dabei entstehen lineare
oder höchstens verzweigte Acrylsäureester-Copolymerisate, die reaktionsfähige Epoydgruppen
und gegebenenfalls noch zusätzlich weitere reaktionsfähige Gruppen, wie Säuregruppen
enthalten.
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Der K-Wert dieser Copolymerisate (nach Fikentscher, Cellulose-Chemie
13(1932), S. 58), bestima.t in 1 %iger Lösung des Copolymerisats in Toluol, beträgt
80 bis 109.
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Als Vernetzungskatalysator wirkendes Zinkchlorid ist vorzugsweise
in einer Menge von ca. 0,3 GeT:richtsteilen enthalten.
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Geeignete vernetzende polyfunktionelle Isocyanate sind aliphatische
und aromatische Di- und Triisocyanate. Bevorzugt wird an Anteil von etwa 0,3 Gewichtsteilen.
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Ein bevorzugtes aliphatisches Isocyanat ist ein trifunktionelles
Isocyanat mit endständigen Isocyanatgruppen, das durch Umsetzung von 3 Mol Hexamethylendiisocyanat
mit 1 Nol Wasser erhältlich ist. Die 75 %ige Lösung dieses Isocyanats in Äthylglycolacetat/Xylol
(1/1) besitzt eine Isocyanatgehalt von ca. 16,5%. Die Viskosität der 75 %igen Lösung
beträgt bei 20°C 250 + 100 mPas.
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Als aromatisches Isocyanat wird ebenfalls ein Triisocyanat, und zwar
das Umsetzungsprodukt aus einem überwiegend aus Trimethylolpropan bestehendem Polyolgemisch
und Toluylendiisocyanat bevorzugt. Die etwa 75 %ige Lösung dieses Isocyanats in
Äthylacetat hat einen Isocyanatgehalt von etwa 13 % und bei 200G eine Viskosität
von 2000+ 500 mPas.
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Die Acrylsäureestercopolymere haben in reinem Zustand eine hohe Klebkraft.
Um sie für die reversible Papierverklebung geeignet zu machen, werden sie mit Stearinsäure
vermischt. Der Gehalt an Stearinsäure beträgt vorzugsweise etwa 10 Gewichtsteile.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung
von einseitig oder beidseitig mit Selbstklebeschichten versehenen Klebestreifen
und -bändern, die mindestens auf einer Seite mit einer celb.t'-lebeschicht versehen
sind, die insbesondere zum Bekleben von faserhaltigen Materilaien geeignet ist,
bei dem eine Lösung von 84 - 94 Gewichtsteilen eines Acryläureestercopolymerisats
aus 100 Gewichtsteilen eines Acrylsäurealkylesters, dessen Alkoholkomponente mindestens
4 Kohlenstoffatome enthält oder mehrerer Acrylsäurealkylester mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen
in der Alkoholkomponente, von denen mindestens die Hälfte 4 Kohlenstoffatome oder
mehr in der Alkoholkomponente aufweisen,
O bis 1 Gewichtsteilen
polymerisierbarer Verbindungen, die außer Doppelbindungen Carboxylgruppen im Molekül
enthalten und 0,5 bis 5 Gewichtsteilen eines oder mehrerer, damit polymerisierbarer
Monomeren, die außer polymerisierbaren Doppelbindungen reaktionsfähige Epoxydgruppen
im Molekül enthalten, 0,15 - 0,5 Gewichtsteilen Zinkchlorid, 0,15 - 0,6 Gewichtsteilen
polyfunktionellem Isocyanat und 5 -15 Gewichtsteilen Stearinsäure, jeweils bezogen
auf 100 Gewichtsteile lösungsmittelfreie Mischung, in dünner Schicht auf einem Träger
aufgetragen und getrocknet wird und die Klebestreifen und -bänder auf der anderen
Seite gegebenenfalls mit einer selbstklebenden Kautschuk-Harz- bzw. Acrylat-Klebemasse
von üblicher Zusammensetzung versehen werden.
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Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Selbstklebemassen wird das
Acrylsäureestercopolymerisat in einem organischen Lösungsmittelgemisch, z.B. aus
Benzin, Aceton und Alkoholen wie Isopropanol gelöst, wobei der Feststoffgehalt etwa
30 % beträgt.
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Eine Lösung der übrigen Bestandteile wie Zinkchlorid, polyfunktionelles
Isocyanat und Stearinsäure in den gleichen Lösungsmitteln, gegebenenfalls unter
Zugabe von wenig Äthylacetat, wird mit der Lösung des Acrylatcopolymerisats vermischt,
wobei sich ein Feststoffgehalt von etwa 25 % einstellt.
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Diese Lösung wird dann mit einer der üblichen Beschichtungsanlagen
für Selbstklebebänder mit Streichbalken und Trockenkanal in dünner Schicht in einer
solchen Schichtdicke direkt auf eine glatte, nicht vorbehandelte Trägerfolie aufgetragen,
so daß nach dem Trocknen eine Auftragsstärke von etwa 5 - 10 g/m2
erzielt
wirt. Die Beschichtung ?ird anschließend bei niedriger Temperatur, etwa 60°C, durch
einer Trockenkanal geleitet, wobei Verweilzeiten etwa 3 Minuten ausreichen, um die
Lösungsmittel zu entfernten urd eine Vernetzung bw. Härtung zu bewirken.
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Die Selbstklebemasse befindet sich nuc in einem weitgehend Vorvernetzen
Zustand. Eine erwünschte chemische Nachvernetzung findet im Lauf von einigen Tagen
bei Raumtemperatur statt.
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Danach behält die r1asse die erreichten günstigen Elebeeigenschaften
über einen langen Zeitraum nahezu unverändert.
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Wenn insbesondere aliphatische Isocyanate mit größeren Anteilen an
Alkoholen wie Isopropanol im Lösungsmittelgemisch eingesetzt werden, kann es zweckmäßig
oder auch erforderlich sein, eine Nachvernetzung mit energiereichen Strahlen vorzunehmen.
Eine geeignete t-Strahlenouelle ist z.B. Cobalt bO und die absorbierte Strahlungsdosis
beträgt etwa 2,5 Mrad.
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Wenn auch der Vernetzungsmechanismus nicht völlig geklärt ist, so
lassen sich doch mit physikalischen Messungen Unterschieae im Vernetzungsgrad nachweisen.
So ergibt die Messung des Scherverhaltens bei 1 N Belastung innerhalb von 3 Minuten
bei 250C für cie weitgehend vernetzte (vorvernetzte) Nasse eine Scherstrecke von
540 /u, nach der γ-Strahl-Vernetzung 56 und nach der chemischen Nachvernetzung
eine Scherstrecke von 28 - 30 /u. Die Messungen werden mit einer wie angegeben belasteten
Stahlplatte durchgeführt, die auf die Selbstklebeschicht aufgeklebt wird.
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Als biegsame Trägermaterialien sind alle gebräuchlichen Folien aus
Kunstoffen, modifizierten Naturstoffen oder Metall, sowie Papiere, Gewebe und Faservliese
gecinet, auf denen die erfindungsgemäße $Klebmasse im allgemeine ohne Schwierigkeiten
haftet, so daß hir.siohtlich der Auswahl des Trägermaterials eine große Variationsmöglichkeit
gegeben ist. Thermoplast,ische Sunststoffe könen ohne Einschränkung verwendet werden.
Insbesondere erweisen sich glatte, chemisch nicht vorbehandelte IIart- und Weich-Polyvinylchloridfolien,
Polyestersfolien und mit Kunststoffen beschichtete Papiere als gut geeignet.
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Bei manchen Trägern kann es zweckmäßig sein, sowohl eine oder auch
beide Seiten, die mit Selbstklebemassen versehen werden sollen, mit einer Verankerungsschicht
zu versehen. Klebebänder gemäß der Erfindung, die als Träger eine Hart-Poly vinylchlorid-Folie
besitzen, werden bevorzugt mit einer Latex-Aluminiumoxid-Verankerungsschicht auf
der Seite versehen, die die Kautschuk-Harz-Selbstklebemasse trägt.
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Die zum reversiblen Bekleben von Papier geeigneten Selbstklebemassen
der erfindungsgemäßen Klebebänder besitzen die gewünschte Adhäsion bei gleichzeitig
guter Kohasion, die ein einwandfreies Wiederabziehen von empfindlichen Materialien
wie Papier gewährleistet, so daß sie oftmals mit diesen Naterialien in Kontakt gebracht
und wieder gelöst werden können.
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Sie haben auch nach mehrfacher Anwedung mit diesen Materialien ein
hohes Anfaßvermögen, so daß Objekte schon nach leichtem Andruck sicher haften. Die
eingestellte Klebkraft der Selbstklebemassen bleibt auch bei offener Lagerung an
der Luft mit üblichen Staubanteilen erhalten. Die Klebemassen sind beständig gegenüber
der Einwirkung von Licht und ultravioletter Strahlung.
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Die erfindungsgemäßen Selbstklebebänder können die zur reversiblen
Verklebung von Papier geeignete Selbstklebemasse sowohl nur auf der Vorderseite
als auch auf beiden Seiten des Trägers besitzen. Solche beidseitig klebenden Bänder
können zur
Befestigung von Papier auf einem ebenfalls empfindlichen
Untergrund benutzt werden und nach der Verwendung ohne Beschädigungen zu hinterlassen,
von beiden Oberflächen wieder entfernt werden.
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Die Rückseite kann dagegen auch mit einer stark klebenden üblichen
Kautschuk-Earz- oder Acrylat-Selbstklebemasse versehen werden, so daß diese Seite
in festen, aber doch wieder lösbaren Kontakt mit einem Untergrund gebracht werden
kann, und die Oberseite um ständig wechselnden Ankleben und Austauschen von Papieren,
Bildern oder leichten Objekten zur Verfügung steht, wie dies beispielsweise bei
einer Beanntmachungstafel der Fall ist.
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Die auf einer Seite mit der erfindungsgemäßen Klebemasse und auf
der anderen Seite mit einer Kautschuk-Harz-Masse versehenen Bänder können zu Rollen
aufgewickelt werden, ohne daß die auf diese Weise übereinanderliegenden Klebeschichten
durch eine Zwischenlage getrennt we n müssen, da die Haftung dieser Nassen aufeinander
nur gering ist und auch bei längerer Lagerung die jeweiligen Klebkräfte weitgehend
unverändert bleiben.
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Es ist auch möglich, einseitig klebende Bänder mit einer klebstoffabweisenden
Rückseitenbeschichtung zu versehen, wenn sie beispielsweise besonders leicht abrollbar
sein sollen oder aber die Rollen sehr breit sind und die Abrollkra+, ein bestimmtes
Maß nicht überschreiten soll.
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Beidseitig klebende Bander können in diesen Fällen -usa,men mit einer
Trennzwischenlage aufgewickelt werden. Sie hat außerdem noch den Vorteil, daß eine
der beiden Klebmasseschi^hten, zweckmäßigerweise die Oberseite, nach dem Abrollen
abgedeckt ist,
so daß die Unterseite besser auf den Untergrund
aufgedrückt werden kann, weil die Hände nicht mit der freien Klebmasse der Oberseite
in Berührung kommen.
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Eine besonders geeignete Abdeckung für ein erfindungsgemäßes, beidseitig
selbstklebendes Band, das auf einer Seite eine Eautschuk-Harz-Elebemasse trägt,
ist eine geprägte Hart-Poly vinylchloridfolie mit einer konvexen, eine Vielfalt
von kleinen Erhebungen tragenden Seite und einer konkaven, mit einem Silikonaufstrich
versehenen Rückseite. Die Abdeckung wird zweckmäßigerweise mit der silikonisierten
Seite auf'die zur reversiblen Papierverklebung geeignete Acrylatmasse des Bandes
gelegt. Die konvexe Seite liegt dann oben, so daß beim Aufwickeln des Bandes zu
einer Rolle, bei der diese Seite außen liegt, die Eautschuk-Harz-Masse der Unterseite
mit dieser Abdeckung in Berührung kommt. Eine solche erfindungsgemäße Klebebandrolle
läßt sich leicht wieder abrollen. Die dann freie Seite mit d£ sautschuk-Harz-Masse
wird auf einen Untergrund geklebt, so daß anschließend die Abdeckung von der erfindungsgemäßen
Acrylatmasse leicht abgezogen werden kann.
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Es ist aber auch möglich, ein beidseitig klebendes Band, das auf
der Unterseite die erfindungsgemäße Acrylatmasse und auf der Oberseite die Eautschuk-Harz-Masse
trägt, auf dieser Kautschuk-Nasse mit der beschriebenen Abdeckung in solcher Weise
zu versehen, daß die silikonisierte Seite der Abdeckung oben liegt. Dieses Band
wird dann zweckmäßigerweise auch so zu Rollen aufgewickelt, daß die Abdeckung außen
liegt. Dabei kommt die erfindungsgemäße Acrylatmasse mit der silikonisierten Seite
der Abdeckung in Berührung.. Nach Abwickeln des Bandes kann die wieder frei gewordene
Seite mit der Acrylatmasse auf Objekte, Papiere, Bilder oder Fotos geklebt werden.
Wird anschließend die Abdeckung von der Eautschuk-Masse abgezogen, können die in
dieser
Weise ausgerüsteten Gegenstande auf Unterlagenbeispielsweise
Kunststoffblätter von Fotoalben, befestigt werden. Es ist zweckmäßig, wenn in diesem
Fall die Abdeckung etwas breiter ist als der Klebestreifen, so daß ein Rand von
etwa 1,5 mm auf jeder Seite iibersteht, weil sie sich dann besonders leicht fassen
und abziehen läßt.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Selbstklebenbands
im Queschnitt dargestellt.
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Eine Trägerfolie 1 ist mit einer erfindungsgemäßen, für die reversible
Papierverklebung geeigneten Selbstklebemasse 2 versehen, die mit der silikonisierten
Seite 3 einer geprägten Trennzwischenlage 4 abgedeckt ist. Die Rückseite trägt eine
Kautschuk-Harz-Selbstklbemasse 5 auf einem Latex-Aluminium-Vorstrich 6.
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Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterfung der Erfindung:
Beispiel
1 Ein Acrylsäureestercopolymerisat wird wie folgt hergest,ellt: 50 Gewichtsteile
Acrylsäureisooctylester, 50 Gewichtsteile Acrylsäurebutylester und 2 Gewichteile
Glycidylmethacrylat werden unter Zusat-. von 0,2 Gewichtsteilen Dibenzoylperoxid
mit 30 Gewichtsteilen Aceton und 120 Gewichtsteilen Benzin gemischt.
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Die Mischung wird in einem Reaktionsgefäß, das von einem Heizbar umgeben
und mit einem Rückflußkühler versehen ist, unter Riihren in einer Stickstoffatmosphätre
auf 60°C erhitzt. Nach kurzer Zeit setzt die Polymerisation ein und wird ber 20
Stunden unter allmählicher Verdünnung mit Benzin weitergeführt.
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Das erhaltene Copolymerisat hat eine K-Wert von 86 - 92 (nach Fikentscher,
Cellulose-Chemie 13 (1932) 58, einprozentige Lösung im Toluol,250C). Es wird mit
einem Festkörpergehalt von 32 % in einem Lösungsmittelgemisch von Benzin/Aceton/Isopropanol
(Verhältnis 21/8/1) gelöst.
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Beispiel 2 weiteres Acrylsäureestercopolymerisat ewird aus 50 Gewichtsteilen
Acrylsäureisooctylester. 50 Gewichtsteilen Acrylsäurebutylester, 0,5 Gewichtsteilen
Acryläure und Gewichtsteilen Glycidymethacrylat hergestellt, wie in Beispiel 1 beschrieben.
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Das erhaltene Copolymerisat hat einem K-Wert von 83 - 89 und wird
mit einem Festkörpergehalt von 39 % in einen Lösungsmittelgemisch von Ben-in/Aceton/Isopropanol
(Verhältnis 18/ /1) gelöst.
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Beispiel 3 Die Lösung des Acrylsäureestercopolymerisats des Beispiels
1 mit einem Gehalt von 89,4 Gewichtsteilen Polymerisat wird mit einer Lösung von
0,3 Gewichtsteilen Zinkchlorid, 0,3 Gewichtsteilen aliphatischem Triisocyanat, dem
Umsetzungsprodukt von Hexamethylendiisocyanat mit Wasser, dessen 75 %ige Lösung
in Äthylglykolacetat/Xylol (1/1) einen Isocyanatgehalt von ca.
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16,5 96 besitzt und deren Viskosität bei 200G 250 -+ 100 mPa s beträgt,
und 10 Gewichtsteilen Stearinsäure, gelöst in Benzin (Siedebereich 60 - 95°C) Aceton
und Isopropanol'gemischt, so daß sich eine Lösung mit einem Festkörpergehalt von
25 ? in einem Lösungsmittelgemisch von Benzin/Aceton/Isopropanol im Verhältnis '/1/1
ergibt.
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Diese Lösung wird an einer Beschichtungsanlage für Selbstklebebänder
mit Streichbalken und Trockenkanal auf eine 40 /u starke, mit einem Vorstrich von
Latex-Aluminiumoxid ausgerüstete Hart-Polyvinylchlorid-Folie in einer schichtstärke
von (nach Trockung) 8 g/m2 auf die nicht vorgestrichene Seite aufgetragen.
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Die Trocknungstemperatur beträgt s0°C bei einer Verweilzeit von ca.
3 Minuten. Am Kanalende wird an eier Kaschierstation eine konvex-kontav geprägte,
auf der konkaven Seite silikonisierte Hart-PVC-Folie mit der silikonisierten Seite
auf die Klebemasse aufgebracht. Das so vorbereitete Material wird ir einem nächsten
Arbeitsgang auf der vorgestrichenen Seite mit einer Kautschuk-Harz-Sebstklebemasse
(aus Natur- und synthetischem Kautschuk, Kohlenwasserstoffharzen und gegebenfalls
Füllstofen und Alterun0sschutzmitteln) mit einer Auftragsstärke von 25 g/m versehen,
bei 50°C mit einer Verweilzeit von 1,5 Minuten getrocknet und am Kanalende zu Ballen
aufgewickelt. Der Ballen wird an einer Schneidrnaschine für Selbstklebebänder in
Längsstreifen geschnitten und auf Kernen so zu Rollen aufgewickelt, daß die konvexe
Prägung der Abdeckfolie außen liegt. Statt der Kautschuk-Harz-Masse kann auch eine
Acrylselbstklebemasse aus carboxylgruppenhaltige Acrylsäureisooctylester-Copolymerisaten
und Weichmacher aus Lösung oder Dispersion aufgetragen werde.
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Um die erfindungsgemäße Selbstklebemasse, die sich in einem vorvernetzten
Zustand befindet, nachzuvernetzen, werden die Rollen mit #-Strahlen bestrahlt (Strahlungsquelle
Cobalt 0, aufgenommene Strahlungsdosis 2,5 Mrad).
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Ein so hergestelltes, doppelseitig klebendes Selbstklebeband besitzt
die folgenden klebtechnischen Werte: Anfargs- Lagerung Messung 4 Wochen RT 400 Klebkraft
auf Stahl, N/cm nach AFERA 4001 Acrylat-Stearinsäure-Masse: 0,12 0,11 0,11 Kautschuk-Harz-Masse
: 2,06 2,70 2,73 Trennkraft, 90°, N/cm Acrylat-Stearinsäure-Masse 0,31 0,37 0,33
Abrollkraft, N/cm nach AFERA 4013 Kautschuk-Harz-Masse : 0,20 0,20 0,21 Klebmasseauftrag,
g/m2 Acrylat-Stearinsäure-Masse: 8,1 Kautschuk-Harz-Masse : 23,0 Zur Bestimmung
der Trennkraft wird die Trennzwichenlage von der Acrylat-Stearinsäure-Masse abgezogen.
Dazu werden Abdeckung und Klebeband jeweils in eine Klemmbacke einer Zugprüfmaschine
mit zwei sich gegenüberstehenden Klemmbacken eingespannt und mit einer Abzugsgeschwindigkeit
von 300 mm/min abgezogen.
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Der Winkel zum abgedeckten Band beträgt jeweils @0°.
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Vor der Nachvernetzung befindet sich die Selbstklebemasse schon in
eine vorvernetzten Zustand. Die Klebkraft auf Stahl beträgt 0,2@ K/@@ und die Scherstrecke,
gemessen bei 1 N Belastung innerhalb von 3 Minuten, beträgt bei 25°C 540 µ.
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Die Secherstrecke wird unter den angegebenen Bedingungen mit einer
belasteten Stahlplatte ermittelt, die auf die Selbstkleberasse aufgeklebt ist. Die
Temperatur des Tragers der Selbstklebemasse wird konstant bei 250C gehalten. Kit
einem geeigneten Schreiber wird dann die Scherstrecke aufgezeichnet, die sich ergibt,
wenn eine Scherung mit der Stahlplatte durchgeführt wird. Dazu läßt man auf die
Platte 3 Minuten lang eine Scherkraft von 1 L einwirken.
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Nach der Vernetrung durch t-Bestrahlung beträgt die Klebkraft 0,11
- 0,12 N/cm und die Scherstrecke 56 µ. Massen mit dieser Eigenschaft sind für die
reversible Papierverklebung hervorragend geeignet.
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Beispiel 4 Die Lösung des Acrylsäureestercopolymerisats des Beispiels
1 mit einem Gehalt von 89,4 Gewichtsteilen Polymerisat wird mit einer Lösung von
0,3 Gewichtsteilen Zinkchlorid, 0,3 Gewichtsteilen aromatischem Triisocyanat,einem
Umsetzungsprodukt von Trimethylolpropan mit Toluylendiisocyanat, dessen 75 %ige
Lösung in Äthylacetat einen Isocyanatgehalt von etwa 13 % besitzt und deren Viskosität
bei 200C 2000 + 500 mPa s beträgt, und 10 Gewichtsteilen Stearinsäure, gelöst in
Benzin (Siedebereich:
60 - 950C), Aceton, Isopropanol und Äthylacetat
gemischt, so daß sich eine Lösung mit einem Festkörpergehalt von 25 96 in einem
Lösungsmittelgemisch von Benzin/Aceton/Isopropanol/ Äthylacetat im Verhältnis 484/102/13/1
ergibt.
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Wie in Beispiel 3 beschrieben, wird die Lösung auf einen PVC-Träger
aufgebracht und wie angegeben ein Klebeband hergestellt.
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Die erfindungsgemäße Klebemasse befindet sich nach dem Trockenprozeß
ebenfalls in einem vorvernetzten' Zustand. Im Gegensatz zu Beispiel 3 ist jedoch
eine Bestrahlung zur Nachvernetzung der Klebemasse nicht erforderlich. Die Nachvernetzung
findet vielmehr im Laufe von einigen Tagen bei Raumtemperatur statt.
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Die Scherstrecke beträgt danach 28 µ (gemessen wie in Beispiel 3 angegeben).
Diese Selbstklebemasse ist zum reversiblen Kleben von Papier hervorragend geeignet.
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Eine so hergestellte doppelseitig klebende Selbstklebebandrolle zeigte
folgende klebtechnische Werte: Aufangs- Lagerung messung 4 Wochen RT 400 Klebkraft
auf Stahl, N/cm nach AFERA 4001 Acrylat-Stearinsäure-Masse: 0,22 0,16 0,15 Kautschuk-Harz-Masse
: 2,18 2,47 2,74 Trennkraft, 90°, N/cm Acrylat-Stearinsäure-Masse: 0,06 0,05 0,08
Abrollkraft, N/cm nach AFERA 4013 Kautschuk-Harz-Masse : 0,14 0,14 0,21
Klebmasseauftrag,
g/m² Acrylat-Stearinsäure-Masse: 9,0 Kautschuk-Harz-Masse : 25,3 Sie Trennkraft
wird wie ir Beispiel 7 beschrieben bestimmt.
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Beispiel c Die Lösung des AcrvlsäureestercopolFmerisats des Beispiels
2 mit einem Gehalt von 8O,4 Gewichtsteilen Polvrerisat wird mit einer Lösung von
0,3 Gewichtsteilen Zinkchlorid, 0,3 Gewichtsteile aromatischem Triisocyanat, einem
Umsetzungsprodukt von Trimethylolpropan mit Toluylendiisocyanat, dessen 75 %ige
Lösung in Äthylacetat einen Isocyanatgehalt von etwa 13 % besitzt und deren Viskqsitätbei200C
2000+500 zu 500 mPas beträgt,und 10 Gewichtsteilen Stearinsäure, gelöst in Benzin
(Siedebereich: 60 -Aceton, Isopropanol und Äthylacetat, gemischt, so daß sich eine
Lösung mit einem Festkörpergehalt von 25 qo in einem Lösungsmittelgemisch von Benzin/Aceton/Isopropanol/Äthylacetat
im Verhältnis 94/90/16/1 ergibt.
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Wie in Beispiel 3 beschrieben, wird die Lösung auf einen EVC-Träger
aufgebracht und wie angegeben ein Klebeband hergestellt.
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Die erfindungsgemäße Klebemasse befindet sich nach dem Trockenprozeß
ebenfalls in einem vorvernetzten Zustand. Im Gegensatz zu Beispiel 3 ist jedoch
eine Bestrahlung zur Nachvernetzung der Klebemasse nicht erforderlich. Die Nachvernetzung
findet im Lauf von einigen Tagen bei Raumtemperatur statt. Die Klebwirkung des Haftklebers
auf Papier ist zum Unterschied zu
Beispiel 3 und 4 etwas höher,
so daß der Masseauftrag etwas niedriger gehalten werden kann. Die Scherstrecke wird
wie in Beispiel 3 angegeben gemessen und beträgt 30 /u. Auch diese Selbstklebemasse
ist zum reversiblen Kleben von Papier hervorragend geeignet.
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Eine so hergestellte, doppelseitig klebende Selbstklebebandrolle zeigte
folgende Werte: Anfangs- Lagerung messung 4 Wochen RT 400 Klebkraft auf Stahl, N/cm
nach AFERA 4001 Acrylat-Stearinsäure-Masse: 0,15 0,14 0,11 Kautschuk-Harz-Masse
: 1,88 2,34 2,36 Urennkraft, 90 , N/cm Acrylat-Stearinsäure-Masse: 0,08 0,08 - 0,14
Abrollkraft, N/cm nach AFERA 4013 Kautschuk-Harz-Nasse : 0,16 0,18 0,22 Klebmasseauftrag,
g/m² Acrylat-Stearinsäure-Masse: 7,1 Kautschuk-Harz-Nasse : 23, Die Trennkraft wird
gemessen, wie in Beispiel 3 angegeben.
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L e e r s e i t e