DE2854197A1 - Verfahren zur herstellung von substituierten malonsaeuredinitrilen - Google Patents

Verfahren zur herstellung von substituierten malonsaeuredinitrilen

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DE2854197A1
DE2854197A1 DE19782854197 DE2854197A DE2854197A1 DE 2854197 A1 DE2854197 A1 DE 2854197A1 DE 19782854197 DE19782854197 DE 19782854197 DE 2854197 A DE2854197 A DE 2854197A DE 2854197 A1 DE2854197 A1 DE 2854197A1
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reaction
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Peter Dr Schalke
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D333/00Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one sulfur atom as the only ring hetero atom
    • C07D333/02Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one sulfur atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings
    • C07D333/04Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one sulfur atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings not substituted on the ring sulphur atom
    • C07D333/06Heterocyclic compounds containing five-membered rings having one sulfur atom as the only ring hetero atom not condensed with other rings not substituted on the ring sulphur atom with only hydrogen atoms, hydrocarbon or substituted hydrocarbon radicals, directly attached to the ring carbon atoms
    • C07D333/24Radicals substituted by carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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    • C07C253/04Preparation of carboxylic acid nitriles by reaction of cyanogen halides, e.g. ClCN, with organic compounds

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Description

285.419?
-Z-
DEUTSCHE GOLD- UND SILBER-SCHEIDEANSTALT VORMALS ROESSLER Frankfurt am Main, Weißfrauenstraße 9
B e s ehr e ibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von aromatisch oder heteroaromatisch substituierten Malonsäuredinitrilen durch Umsetzung von aromatisch oder heteroaromatisch substituierten Acetonitrilen mit Chlorig cyan in der Gasphase bei erhöhter Temperatur. Die aromatisch oder heteroaromatisch substituierten Malonsäuredinitrile sind unter anderem Ausgangssubstanzen für die Herstellung von pharmazeutischen Wirkstoffen, insbesondere von Barbitursäurederivaten.
Es ist bekannt, daß Phenylmalonsäuredinitril durch Umsetzung von Phenylacetonitril mit Chlorcyan in der Gasphase in einem Reaktionsrohr bei Temperaturen von 575 bis 6^0 C erzeugt werden kann. Die Ausgangssubstanzen werden hierzu flüssig eingespeist und am Eingang des Reaktionsrohrs verdampft (ind. Eng. Chem., Prod. Res. Div., i4 (1975). 158 bis 161). Bei diesem Verfahren werden zwar günstige Umsätze erzielt, jedoch beträgt die Ausbeute an reinem Phenylmalonsäuredinitril nur etwa 50 0Jo, Die Raum-Zeit-Ausbeute ist mäßig. Überdies lagern sich im Reaktionsrohr Zersetzungsprodukte, insbesondere Ruß, ab, so daß das Rohr nach verhältnismäßig kurzer Betriebszeit verstopft. Das Verfahren ist folglich für eine Anwendung in technischem Maßstab unbrauchbar.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von aromatisch oder heteroaromatisch substituierten Malonsäuredinitrilen durch Umsetzung von aromatisch oder heteroaromatisch substituierten Acetonitrilen mit Chlorcyan in der Gasphase bei erhöhter Temperatur, gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das substituierte Acetonitril
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und das Chlorcyan gasförmig und voneinander getrennt in den Reaktor eingespeist werden und die Umsetzung bei Temperaturen etwa zwischen 550 und 800 C durchgeführt wird. Bei diesem Verfahren beträgt die Ausbeute an reinem Phenylmalonsäuredinitril über 70 ?o. Es werden hohe Raum-Zeit-Ausbeuten erzielt. Der Reaktor bleibt über lange Betriebszeiten frei von Ablagerungen. Das Verfahren ist gleichermaßen zur Herstellung anderer aromatisch substituierter oder heteroaromatisch substituierter Malonsäuredinitrile verwendbar und sehr gut für eine Durchführung in technischem Maßstab geeignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Herstellung von aromatisch oder heteroaromatisch substituierten Malonsäuredinitrilen der allgemeinen Formel
CN
R-CH I
CN
in der R insbesondere ein, gegebenenfalls durch Halogen, vorzugsweise Fluor oder Chlor, substituierter, Phenyl-, Pyridyl- oder Thienyl-Rest ist.
Zur Ausführung des Verfahrens wird Chlorcyan mit aromatisch oder heteroaromatisch substituierten Acetonitrilen der allgemeinen Formel
R - CH2 - CN II
umgesetzt, in der R die zur Formel I angegebene Bedeutung hat. Beispielsweise kommen in Frage: Phenylacetonitril, o-, m-, p-Fluorphenylacetonitril, o-, m-, ρ-ChIorphenylacetonitril, Pyridyl-2-acetonitril, Pyridyl-3-acetonitril, Pyridyl-Jf-acetonitril, Thienyl-2-acetonitril und Thienyl-3-acetonitril.
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U
Die Umsetzungstemperatur und die Mengenverhältnisse der umzusetzenden Substanzen sind gegebenenfalls voneinander abhängig und richten sich gegebenenfalls nach der Art der umzusetzenden Substanzen.
Im allgemeinen wird die Umsetzung bei Temperaturen etwa zwischen 550 und 800 C1 insbesondere bei Temperaturen zwischen 600 und 700 C, vorgenommen. Wenngleich der Druck beliebig gewählt werden kann, also bei Normaldruck wie auch bei niedrigerem oder höherem Druck gearbeitet werden kann, ist es im allgemeinen vorteilhaft, vom Normaldruck nicht wesentlich abzuweichen.
Das Molverhältnis substituiertes Acetonitril zu Chlorcyan kann weitgehend beliebig, sowohl stöchiometrisch als auch unter- oder überstöchiometrisch, gewählt werden. Im allgemeinen ist es vorteilhaft, je Mol Chlorcyan wenigstens etwa 1 Mol des Acetonitrils zu nehmen. Bevorzugt werden je Mol Chlorcyan 1 bis 10 Mol, insbesondere 2 bis 6 Mol, des Acetonitrils eingesetzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit Vorteil in kontinuierlicher Arbeitsweise durchgeführt. Hierzu wird zweckmäßigerweise ein Reaktor von der Art eines Reaktionsrohres, beispielsweise ein Rohrbündelreaktor, verwendet.
Erfindungsgemäß werden die Ausgangssubstanzen, das substituierte Acetonitril und das Chlorcyan, gasförmig und voneinander getrennt in den Reaktor eingespeist. Die Substanzen weisen daher bei Eintritt in den Reaktor Temperaturen auf, die über ihren Siedetemperaturen liegen. Vorteilhaft ist es meistens, die Substanzen mit Temperaturen in den Reaktor einzuspeisen, die der Umsetzungstemperatur nahekommen, also mit Temperaturen etwa zwi- sehen 550 und 800 C, insbesondere zwischen 600 und 700° C.
- 5 030027/0190
285419?
Das Umsetzungsgemisch kann durch Inertgase, wie Stickstoff oder Wasserdampf, verdünnt werden. Diese können gemeinsam mit dem umzusetzenden substituierten Acetonitril und beziehungsweise oder dem Chlorcyan oder getrennt von diesen Substanzen zugeführt werden. Zweckmäßig ist es im allgemeinen, je Volumenteil Chlorcyan nicht mehr als 2 Volumenteile Inertgas zu nehmen. Das Chlorcyan kann in reiner Form oder als Rohprodukt, wie es bei der Herstellung des Chlorcyans aus Chlor und Cyanwasserstoff anfällt, eingesetzt werden.
Aus dem Umsetzungsgemisch kann das reine substituierte Malonsäuredinitril in verschiedener Weise, zum Beispiel durch Destillation oder alkalische Extraktion (ind.Eng. ehem., Prod. Res. Div., 1^ (1975), ΐ6θ), gewonnen werden. Vorteilhaft ist es, das Umsetzungsgemisch unmittelbar nach Austritt aus dem Reaktor auf Temperaturen unter 100 C abzukühlen. Dies kann in üblicher Weise, insbesondere durch eine Wäsche der Gase mit Flüssigkeiten, vor-
^O zugsweise Wasser, erfolgen. Da es außerdem vorteilhaft ist, das Umsetzungsgemisch unmittelbar mit Basen zu behandeln, ist es zweckmäßig, den Waschflüssigkeiten basisch wirkende Substanzen zuzusetzen. Vorzugsweise werden für die Wäsche wäCrige Lösungen von basisch wirkenden
ZJ Substanzen, insbesondere von Alkalihydroxid, Alkalicarbonat oder Alkalihydrogencarbonatfverwendet.
- 6 &3 0027/0190
Beispiel 1
Als Reaktor wurde ein von außen beheiztes Quarzrohr von 1 m Länge und 39 nun Weite verwendet. In das Rohr wurden in gleichförmigem Strom stündlich 37 g (0,6 Mol) Chlorcyan, das auf 580° C vorgewärmt war, und 240 g (2,0 Mol) Phenylacetonitril, das ebenfalls auf 580°C vorgewärmt war, voneinander getrennt eingespeist. Die Umsetzungstemperatur betrug 650 C. In einem dem Reaktor unmittelbar nachgeschalteten Gaswäscher wurde das Umsetzungsgemisch mit stündlich 2 Liter 5prozentiger wäßriger Natriumhydroxid-Lösung behandelt. Die wäßrige Mischung, die aus dem Gaswäscher ablief, wurde mit Dichlormethan extrahiert. Aus dem Extrakt wurde durch Destillation das nicht umgesetzte Phenylacetonitril sowie das Extraktionsmittel zurückgewonnen. Die verbliebene wäßrige Phase wurde mit konzentrierter wäßriger Chlorwasserstoffsäure auf einen pH-Wert unter 2 eingestellt und dann mit Dichlormethan extrahiert. Aus dem Extrakt wurde das Dichlormethan abdestilliert und zurückgewonnen. Als Rückstand verblieb das Phenylmalonsäuredinitril. Die Ausbeute betrug stündlich 63 g» entsprechend 7^ %t bezogen auf eingesetztes. Chlorcyan. Das Phenylmalonsäuredinitril hatte einen Schmelzpunkt von 6^ bis 65 C. Seine Reinheit war, wie
durch GasChromatographie festgestellt wurde, über 99 $· 25
Beispiel 2
Es wurde wie nach Beispiel 1 verfahren, jedoch wurde ein Quarzrohr mit nur 20 mm Weite verwendet. In das Rohr wurden stündlich 11 g (O,18 Mol) Chlorcyan und 72 g
(0,6i Mol) Phenylacetonitril, die beide auf 600° C vorgewärmt waren, getrennt eingespeist. Die Umsetzungstemperatur betrug 685 C. Die Ausbeute an Phenylmalonsäuredinitril betrug stündlich 21,2 g, entsprechend 83 5°, bezogen auf eingesetztes Chlorcyan. Das Phenylmalonsäure-
*" dinitril hatte eine Reinheit von 99 %.
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Beispiel 3
Es wurde wie nach Beispiel 1 verfahren» jedoch wurden stündlich 37 S (0,6 Mol) Chlorcyan und 259 S 0»9 Mol) p-Fluorphenylacetonitril eingesetzt,' Die Substanzen wurden auf 610 C vorgewärmt. Die Umsetzungstemperatur war 680° C. Die Ausbeute an p-Fluorphenylmalonsäuredinitril betrug stündlich 62 g, entsprechend 77 %t bezogen auf eingesetztes Chlorcyan. Die Substanz hatte, wie durch GasChromatographie festgestellt wurde, eine Reinheit von über 98 #.
Beispiel k
Es wurde wie nach Beispiel 2 verfahren, jedoch wurden stündlich 9,9g(o,i6 Mol) Chlorcyan und 73,8 g (0,6 Mol) Thienyl-3-acetonitril eingesetzt. Die Substanzen wurden auf 600° C vorgewärmt. Die Umsetzungstemperatur war 65O0C. Die Ausbeute an Thienyl-3-malonsäuredinitril betrug stündlich 12g, entsprechend 50 #, bezogen auf eingesetztes Chlorcyan. Die Substanz hatte, wie durch Gas-Chromatographie festgestellt wurde, eine Reinheit von über 97 #.
Dr.Bi-Ta
1k.11.1978
080 027/0190

Claims (3)

  1. DEUTSCHE GOLD- UND SILBER-SCHEIDEANSTALT VORMALS ROESSLER Frankfurt am Main, Weißfrauenstraße 9
    Verfahren zur Herstellung von substituierten Malonsäuredinitrilen
    Patentansprüche
    ' ')
    rJ 1. /Verfahren zur Herstellung von aromatisch oder hetero-
    V_y aromatisch substituierten Malonsäuredinitrilen durch Umsetzung von aromatisch oder heteroaromatisch substituierten Acetonitrilen mit Chlorcyan in der Gasphase bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, ■" daß das substituierte Acetonitril und das Chlorcyan gasförmig und voneinander getrennt in den Reaktor eingespeist werden und die Umsetzung bei Temperaturen etwa zwischen 550 und 800° C durchgeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    daß das substituierte Acetonitril und das Chlorcyan mit Temperaturen, die der Umsetzungstemperatur nahekommen, in den Reaktor eingespeist werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Umsetzungsgemisch bei Austritt aus dem Reaktor unmittelbar gekühlt und mit wäßrigen Basen behandelt wird. - 2 -
    030027/0190
    ORlGlNAl INSPECTED
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