-
Hydraulischer Bremskraftregler
-
Stand der Technik Die Erfindung geht aus von einem Bremskraftregler
nach der Gattung des Hauptanspruchs. Ein derartiger Bremskraftregler ist bekannt
(FR-PS 1 177 115). Bei solchen Bremskraftreglern wird der Bremsdruck für einen von
zwei Bremskreisen, vorzugsweise für den der Hinterachse durch den Bremskraftregler
hindurchgeführt, um ihn abhängig von Belastungsänderungen an der entsprechenden
Fahrzeugachse abzuregeln.
-
Auf diese Weise kann der Bremsdruck an der Fahrzeughinterachse von
einem Verhältnis von 1 : 1 auf ein Verhältnis von ungefähr 4 : 1 vermindert werden.
Der dabei erreichte Druckverlauf ist zumindest weitgehend linear.
-
Zwar ist durch die DE-OS 17 80 560 bereits ein Bremskraftregler der
eingangs genannten Gattung bekannt, der mit einer degressiven Kennlinie arbeitet.
Dabei wird - bei Verstellung im dynamischen Bereich, d.h. beim Bremsen des Fahrzeugs
und bei entsprechender Lastverlagerung - Bremsmittel in einen Zwischenspeicher abgelassen.
Eine solche Einrichtung ist umständlich, störanfällig und sie arbeitet nicht für
alle auftretenden Verzögerungen im idealen Bereich. Die dynamische Regelung ist
schwierig, weil die Verstellung der Waagebalkenlagerung erst nach einem entsprechenden
Bremsdruckaufbau erfolgt, denn die Hinterachse federt erst einmal aus. Außerdem
ist das Aufnahmevolumen des Zwischenspeichers begrenzt und deshalb erschöpfbar.
-
Vorteile der Erfindung Der erfindungsgemäße Bremskraftregler mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber die Vorteile, daß
er als dynamischer Regler arbeitet, um auch bei gebremstem Fahrzeug an der Vorder-
und Hinterachse den gleichen Kraftschluß in Anspruch nehmen zu können. Dabei wird
bereits bei anfänglichem Druckaufbau das Regelverhältnis geändert und Druckmittel
mit der vorgesehenen Druckhöhe erreicht zwar die Bremszylinder, der Druckmittelverbrauch
ist aber während des Druckaufbaus bereits geringer als bei anderen Bremskraftreglern.
Die Abregelung erfolgt auch unabhängig von der Druckaufbauzeit.
-
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung des erfindungsgemaßen Bremskraftreglers
ist die Möglichkeit gegeben, durch entsprechende Druckbeaufschlagung des Verstellelementes
in
unterschiedlicher Weise auf den Kurvenverlauf Einfluß zu nehmen.
Außerdem können am Verstellelement Federn mit unterschiedlichen Hemmungen und Vorspannkräften
vorgesehen werden, die wiederum jeweils andere Verstellcharakteristiken liefern.
-
Zeichnung Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen: Figur
1 eine erste Ausführung eines Bremskraftreglers im Schnitt, Figuren 2a und 2b Abwandlungen
einer Einzelheit aus Figur 1, Figur 3 ein Druckverhältnis-Diagramm und Figur 4 ein
anderes Prinzip des Bremskraftreglers.
-
Beschreibung der Ausführungsbeispiele Ein hydraulischer Bremskraftregler
1 ist in eine Bremsleitung 2, 3 zwischen einen hydraulischen Hauptzylinder 4 und
einen Radbremszylinder 5, vorzugsweise einem Radbremszylinder einer Fahrzeug-Hinterachse
eingesetzt. Der Bremskraftregler 1 hat einen Eingangskanal 6, der in einen Arbeitsraum
7 führt, der von einem Kolbenglied 8 als beweglicher Wand begrenzt wird. Das Kolbenglied
8 trägt einen Stößel 9, dessen dem Kolbenglied 8 abgekehrtes Ende mit einer Rolle
10 versehen ist.
-
Vom Eingangskanal 6 zweigt ein Kanal 11 ab, dessen Durchgang von einem
Reglerventil 12 überwacht wird. Das Reglerventil 12 hat einen Ventilstößel 13, der
in einen Arbeitsraum
114 hineinragen kann und dort von einem Kolbenglied
15 im Sinne des Öffnens und Schließens des Reglerventils 12 betätigt werden kann.
Der Arbeitsraum 14 ist an eine Gehäuseanschlußbohrung 16 angeschlossen, von der
die Bremsleitung 3 ihren Ausgang nimmt. Auf diese Weise unterliegt das Kolbenglied
15 bei geöffnetem Reglerventil 12 dem Bremsdruck in der gesamten Bremsleitung 2
und 3 und bei geschlossenem Reglerventil 12 nur dem Bremsdruck in dem zu dem Radbremszylinder
5 führendem Teil 3 der Bremsleitung 2, 3.
-
Das Kolbenglied 15 ist parallel zum Kolbenglied 8 angeordnet und trägt
geradeso wie dieses einen Stößel 36. Das Kolbenglied 15 mit seinem Stößel 36 ist
zur unmittelbaren Zu -sainenarbeit mit der einen Seite eines Waagebalkens 17 bestimmt,
während das Kolbenglied 8 mit seinem Stößel 9 auf die andere Seite des Waagebalkens
17 nur mittelbar unter Zwischenschaltung eines zusätzlichen Steuergliedes 18 einwirkt.
-
Der Waagebalken 17 ist auf einem Stift 19 drehbar gelagert, der an
einem Schlitten 20 befestigt ist, der auf einer Bodenplatte 21 nach links und rechts
gleiten kann. Der Schlitten 20 ist von einer Gabel 22 verstellbar, die bei 23 gelagert
ist und die um ihre Lagerung 23 abhängig von der Änderung des Abstandes einer Fahrzeugachse
von einem Eahrzeug-Wagenkasten schwenkbar ist. Durch dieses Schwenken der Gabel
22 und Verschieben des Schlittens 20 ändern sich bei wechselnder Belastung die wirksamen
Längen der Hebelarme des Waagebalkens 17.
-
Das zusätzliche Steuerglied 18 besteht im wesentlichen aus
einem
Stellkolben 24 und einer mit dem Kolben 24 beweglichen Abstützung 25. Die Abstützung
25 hat eine Laufbahn 26 für die Stößelrolle 10 und zwei Rollen 27 und 28, von denen
die eine auf einer Gehäuselaufbahn 29 und die andere auf dem einen Hebelarm des
Waagebalkens 17 abrollt. Desweiteren hat die Abstützung 25 einen Flansch 30, an
dem eine Feder 31 anliegt, deren andere Seite einer Gehäuseanlage 32 gegenüber steht.
Die Feder 31 kann je nach Bedarf, z.E.
-
durch entsprechende Hemmung oder Vorspannkraft ausgelegt sein.
-
Der Kolben 24 ist Trennzlied zwischen zwei Arbeitskammern, tTon enden
die eine huber eine Leitung 33 mit dem Eremsleitungsteil 2 und die andere über eine
Leitung 34 mit dem Bremsleitungsteil 3 verbunden ist. Dadurch ist der Kolben 24
einerseits dem Eingangsdruck und andererseits dem Ausgengsdruck des Bremskraftreglers
ausgesetzt. Die Leitungen 33 und 314 können auch innerhalb des Bremskraftreglers
1 verlaufen und als Kanne ausgebildet sein.
-
Wirkungsweise Die reder 31 hält das Steuerglied 18 gewöhnlich in einer
unwirksamen Ausgangsstellung fest. Der vom Hauptzylinder kommende Bremsdruck wird
entsprechend der jeweiligen Stellung des Waagebalkens 17 im Verhältnis 1 : 1 bis
14 : 1 abgeregelt. Zusätzlich zu dieser Verstellung ist die Abstützung und damit
das Regelverhältnis des Bremsdruckreglers noch durch das Steuerglied 18 zu verändern.
Durch den bein Bremsen ansteigenden Bremsdruck wird das vom Waagebalken 17 eingestellte
Regelverhaltnis degressiv oder progressiv verändert, und diese Veränderung findet
gleich bei Bremsdruck-Aufbau statt.
-
In dem Diagramm nach der Figur 3 ist eine üblicher Weise angewendete
degressive Abregelung des vom Bremskraftregler ausgesteuerten Druckes für ein leeres
und ein beladenes Fahrzeug dargestellt (Kurven 38 und 39). Dabei ist zum Vergleich
auch eine Kurve 40 bzw. 41 eingezeichnet, wie sie mit einem Bremskraftregler nach
dem Stand der Technik erreicht wird, d. h. also ohne das Steuerglied 18.
-
Die Figuren 2a und 2b zeigen andere Stellkolben 42 bzw. 43 eines Steuergliedes.
Der Kolben 42 des Ausführungsbeispiels nacn Figur 2a ist in der Wirkung umgekehrt
wie der Kolben 214, d.h. die Leitung 33 führt zur kleineren Kolbenfläche.
-
Der Stellkolben 43 nach der Figur 2b unterliegt nur dem -inganOsdruck
des Bremskraftreglers. Durch diese abgewanselten Stellkolben 42 und 43 ist der Druckverlauf
noch zeiger veränderbar und an verschiedene Einbaubedingungen anpaßbar.
-
Die Figur 4 zeigt, daß es auch bei einer anderen Bremskraft-Xeglerb2uart
möglich ist, ein Steuerglied gemäß der.Erfindung einzubauen. Hier ist ein Bremskraftregler
45 mit einem einseitigen Waagebalken 51 verwendet; dabei sind die beiden Kolbenblieder
8 und 15 der Bauart nach der Figur 1 gleichachsig angeordnet, ein Prinzip, wie es
beispielsweise in cer uB-PS 603 718 behandelt ist. Die zwei Kolbenglieder tragen
die Bezugszahlen 46 und 47. Ein Reglerventil hat die Bezugszahl 48. Eine lastabhängige
Verstellung ist bei 9 angedeutet. Ein Steuerglled, das lediglich beispielsweise
einen Stellkolben 142 nach der Figur 2a aufweist, ist hier it der Bezugszahl 5C
bezeichnet.
-
Aus der Prinzipskizze ist zu erkennen, daß auch bei einer derart abgewandelten
Bauart die Anordnung eines erfindungsgemäen Steuergliedes möglich ist.