DE2850978C2 - Verfahren zum Regeln des Schweißvorganges bei der Herstellung von Längsnahtrohren - Google Patents
Verfahren zum Regeln des Schweißvorganges bei der Herstellung von LängsnahtrohrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln des Schweißvorganges bei der Herstellung von Längsnahtrohren
durch Hochfrequenzschweißung eines kontinuierlich zu einem Schlitzrohr geformten Bandes gemäß
den Oberbegriff der Patentansprüche 1 und 2.
Die Erfindung geht aus von der US-PS 35 73 416, aus der es bekannt ist, den Schweißdruck und die zugeführte
elektrische Energie zu messen und zu regeln. Die Temperatur der Schweißnaht wird bei diesem Verfahren
indirekt über eine magnetische Messung am geschweißten Rohr im Abstand von dem Schweißpunkt
bestimmt.
Nachteilig bei diesem Verfahren ist, daß die Einflußgrößen, die die Qualität der Schweißnaht
bestimmen, nicht alle erfaßt bzw. zu spät erfaßt werden, um noch eine Regelung vorzunehmen. Für hochqualifizierte
Schweißnähte ist daher dieses Verfahren zu ungenau.
Darüber hinaus ist ein Verfahren zum Regeln des Schweißvorgangs bei der Herstellung von Längsnahtrohren
durch induktive oder konduktive Hochfrequenzschweißung aus einem kontinuierlich zum Schlitzrohr
geformten Band bekannt, dessen Bandkanten V-förmig aufeinander zulaufen und sich im Schweißpunkt treffen,
wobei zur Aufrechterhaltung der vorgegebenen Schweißtemperatur einerseits auf den Bandvorschub
und damit auf die Schweißgeschwindigkeit und/oder andererseits auf die Erwärmungsstromstärke steuernd
eingewirkt wird (DE-OS 16 90 599). Bei diesem Verfahren wird die Banddicke und der Einlaufwinkel der sich
im Schweißpunkt treffenden Bandkanten ständig gemessen und aus den erzielten Ergebnissen der
Messung ein Ist-Wert für die Steuerung gebildet, wobei
durch eine Vergrößerung des Einlaufwinkels und der Banddicke eine Verringerung der Schweißgeschwindigkeit
und/oder eine Vergrößerung der Erwärmungsstromstärke
bzw. umgekehrt bewirkt wird.
Nachteilig bei dieser Steuerung ist, daß die Steuerungsparameter, z. B. der Einlaufwinkel meßtechnisch
schwer zu erfassen und nichi alle Schweißparameter
ίο den Einlaufwinkel verändern bzw. dessen Veränderungen
für die Schweißtemperatur nicht relevant sind, so daß verwendbare Meßergebnisse nur unzureichend
zu erzielen sind.
Es ist ferner auch bekannt, nur die Temperatur in, vor oder hinter dem Schweißpunkt zu messen und den
Schweißvorgang den Meßergebnissen entsprechend zu regeln.
Bei den bekannten Temperaturmeßverfahren wirken sich aber Wasserdampf und andere Umwelteinflüsse
nachteilig aus. Außerdem wird der Quotient aus Δ T in °C/AP in kW im oberen Schweißtemperaturbereich
immer geringer. Beide Einflüsse wirken ungünstig auf die Verfahrensregelung.
Bei dem durch die DE-OS 24 47 973 bekannten Verfahren zur Regelung der Schweißtemperatur wird
versucht, die Temperaturmessung durch Messung der Parameter Hochfrequenzstrom, Wanddirke und Vorschubgeschwindigkeit
zu umgehen.
Die bei diesem Verfahren berücksichtigten Einflußgrößen beinhalten jedoch nicht alle wesentlichen
Parameter, insbesondere verteilt sich .die an der Stromeinleitungsstelle gemessene Schweißenergie
(I2 ■ R) in die Leistung im Schweißpunkt und in die
übrigen Anteile (Bypässe), in zeitlich wechselnd ungleiche Anteile.
Aufgabe der Erfindung ist es, das eingangs genannte Verfahren so auszubilden, daß als Bewertungsgrößen
für die Regelung des Schweißvorgangs sich unmittelbar an der Schweißnaht ergebende Werte herangezogen
werden.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch die in dem Kennzeichen der Patertansprüche 1 bzw. 2
angegebenen Merkmale.
Gegenüber dem Stand der Technik besteht der Vorteil beider Lösungsmöglichkeiten darin, daß durch die direkte Erfassung der Ausbildung des Schweißwulstes — die die Qualität der Schweißnaht widerspiegelt — eine wesentlich genauere Regelung des Schweißvorgangs möglich ist.
Gegenüber dem Stand der Technik besteht der Vorteil beider Lösungsmöglichkeiten darin, daß durch die direkte Erfassung der Ausbildung des Schweißwulstes — die die Qualität der Schweißnaht widerspiegelt — eine wesentlich genauere Regelung des Schweißvorgangs möglich ist.
Mit dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren zum Regeln des Schweißvorgangs bei der
Herstellung von Längsnahtrohren mit durch Hochfrequenzschweißen eines kontinuierlich zu einem Schlitzrohr
geformten Bandes wird dadurch garantiert, daß die Schweißtemperatur und der Schweißdruck bei Veränderungen
durch übliche Toleranzen, zum Beispiel der Blechdicke, der Schweißgeschwindigkeit, der Formungstoleranzen, der Materialeigenschaften usw. reproduzierbar
einzustellen sind und in engen Toleranzgrenzen geführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wirkt sich auf die Qualität des Erzeugnisses aus und verbessert die
Verfahrenssicherung.
In den beigefügten Zeichnungen sind mögliche Ausbildungsformen einer Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt. Es zeigt
In den beigefügten Zeichnungen sind mögliche Ausbildungsformen einer Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens schematisch dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine Anordnung zur Wulstbreitenmessung und
-regelung über die Schweißleistung,
Fig. la und Ib Schaubilder zur Darstellung der Verfahrenszusammenhänge von Schweißtemperatur,
Reduktion und Nahtbreite,
F i g. 2 eine Wulstbreitenmessung zui Bestimmung und Regelung des Schweißdruckes, mit einem
vorgeschalteten Temperaturleistungsregelkreis,
Fig.2a, 2b und 2c Schaubilder über funktionale Abhängigkeit von Schweißtemperatur, Schweißdruck
und Wulstbreite iu
— Darstellung des Temperaturprofils im Schweißquerschnitt und
— Temperaturprofil des Flüssigkeitsauswurfs (Wulst). Wie F i g. 1 zeigt, wird das Rohr 1 von Druckrollen 2
erfaßt. Über dem Schweißwulst 3, dessen Breite mit »ß« bezeichnet ist, befindet sich ein berührungslos wirkendes
Breitenmeßsystem 4. Zu dem Breitenmeßsystem 4 gehören ferner der automatische Regler 7 und der
Handregler 8, die mit dem Steuerteil des HF-Generators 6 verbunden sind.
Fig. 1a zeigt in einer grafischen Darstellung die
funktionale Abhängigkeit des Schweißwulstes »ß« von der Schweißtemperatur »Γ« bei konstanter Reduktion
»/?« in den Druckrollen 2.
Fig. Ib zeigt das Temperatur-Breitenprofil des Schweißwulstes bei verschiedenen Schweißleistungen
»P«.
In F i g. 2 wird über ein bekanntes Temperaturmeßsystem 5 die Schweißtemperatur »Γ« gemessen und
über den Regler 7 und den Steuerteil des Generators 6 konstant gehalten.
Über dem Schweißwulst 3 befindet sich außerdem ein Meßsystem 4 zur Breitenmessung, dessen Meßwert dem
Regler 4a und dem Stellglied 46 zugeführt wird.
In Fig.2a ist die funktionale Abhängigkeit von Schweißwulstbreite »ß« und dem Schweißdruck »F« bei
konstanter Schweißtemperatur » Γ« dargestellt.
Fig. 2b zeigt das Temperaturprofil im Schweißquerschnitt.
F i g. 2c zeigt, daß bei konstanter Oberflächenschweißtemperatur »Γ« die Wulstbreite »ß« abhängig ist von
dem Schweißdruck »F«.
Bei konstantem Einformungsumfang und konstantem Umfang des Schweißkalibers und damit gegebener
konstanter Reduktion im Schweißkaliber wird über die Wulstbreite »ß« die Schweißqualität festgelegt. Entsprechend
den funktionalen Zusammenhängen im Diagramm der Fig. la wird über die vorgegebene
Breite »ß« und Reduktion »/?« die Schweißtemperatur » Γ« und damit die Schweißleistung »P« bestimmt.
In F i g. Ib sind die Oberflächentemperaturen »Γ« des
Schweißwulstes bzw. des Nahtbereichs aufgezeigt. Der sehr steile Temperaturgradient des Wulstes ermöglicht
es, über eine Isotherme mit einem geeigneten Breitenmeßgerät die Schweißwulstbreite »/?« zu bestimmen.
Zur Messung der Schweißwulstbreite »ß« (Fig. 1) wird eine Diodenzeilenkamera als Breitenmeßsystem 4
unmittelbar hinter d;m Sdiweißpunkt Za eingesetzt,
deren Ausgangssignal über den Regler 7 mit vorgegebenem Breitensollwert Bs; den HF-Generator 6 entsprechend
steuert und damit die Schweißwulstbreite »B« und damit die Schweißtemperatur »7« entsprechend
F i g. 1 a regelt.
Die Schweißparameter »Λ« (Reduktion) und »Ek<
(Schweißwulstbreite) werden als Einstellwert wie folgt ermittelt:
Mit einer bestimmten Reduktion »R« wird über eine
empirisch ermittelte Leistung (Regler 8) geschweißt, die Wulstbreite »ß« gemessen und über entsprechende
Prüfungen die Schweißqualität der Naht festgestellt. Die so gefundene Wulstbreite »ß« (in Verbindung mit »/?«)
ist ein reproduzierbarer Einstellwert für die automatische Breitenregelung (7, Bs).
Mit diesem Verfahren werden Geschwindigkeitsänderungen, Wanddickenänderungen im normalen Toleranzbereich,
Leistungsschwankungen im Schweißpunkt 3a (hervorgerufen durch geometrische Veränderungen des
Schlitzrohres, wie Abstand Schweißpunki/Spule, Schweißwinkel und Kopplungsabstand Band/Spule)
durch den Regler 7 ausreichend ausgeregelt.
Wie in F i g. 2a dargestellt, ergibt sich bei konstanter Oberflächenschweißtemperatur » Γ« und einer bestimmten
Reduktion »/?« im Schweißkaliber 2 (siehe Fig. 2)
eine davon abhängige Wulslbreite »ß«, die proportional dem Schweißdruck
>>F« ist.
In Fig. 2b ist das Temperaturprofil im Schweißquerschnitt
dargestellt. Es ist zu erkennen, daß nach dem Pressen sich in der Banddickenmitte kältere Temperaturbereiche
berühren, während an der Oberfläche immer noch Schmelztemperatur (T= konstant) vorliegt.
Versuchsmessungen haben ergeben, daß über den Volumenauswurf (~»ß«, siehe Fig. 2b) Proportionalität
zwischen Schweißdruck »F« und Wulstbreite »ß« nach F i g. 2a gegeben ist.
Die beschriebenen Zusammenhänge ergeben einen Temperaturverlauf des Flüssigkeitsauswurfs bzw. des
Nahibereichs entsprechend Fig.2c innerhalb des Arbeitsbereichs »A« (siehe F i g. 2a).
In Fig. 2 wird über einen Temperaturregelkreis, Temperaturmeßgerät 5, Regler 7, Hochfrequenzschweißgenerator
6 die Schweißwulstoberflächentemperatur konstant gehalter. Änderungen des
Schweißdruckes »F« (F i g. 2c) beeinflussen die Schweißwulstbreite »ß«. Der Schweißwulstbreiten-Regelkreis
(Breitenmeßgerät 4, Regler 4a, Stellglied 46 und Druckrollen 2) regelt Änderungen von »5« aus.
Damit ist gegenüber dem üblichen Verfahren der Druckmessung (z. B. Druckmeßdosen in den Zustelleinrichtungen
der Rollen) eine wesentliche Verbesserung erzielt. Die Wulstbreite repräsentiert den Schweißdruck
»F« im Schweißpunkt, während die übliche Druckmessung sich aus einer Reihe von Einzeldrücken, deren
Verhältnis untereinander nicht konstant ist, zusammensetzt.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Regeln des Schweißvorgangs bei der Herstellung von Längsnahtrohren durch
Hochfrequenzschweißung eines kontinuierlich zu einem Schlitzrohr geformten Bandes, bei dem die
zugeführte elektrische Energie, der Schweißdruck, mit dem die Bandkanten zusammengepreßt werden
und die Schweißtemperatur auf einen vorgegebenen Wert innerhalb des Arbeitsbereichs, in dem eine
hinreichende Nahtbildung erfolgt, geregelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Einformungskaliber
und das Schweißkaliber konstant gehalten werden und die zugeführte elektrische
Energie in Abhängigkeit von der berührungslos gemessenen Breite des Schweißwulstes geregelt
wird.
2. Verfahren zum Regeln des Schweißvorgangs bei der Herstellung von Längsnahtrohren durch
Hochfrequenzschweißung eines kontinuierlich zu einem Schlitzrohr geformten Bandes, bei dem die
zugeführte elektrische Energie, der Schweißdruck, mit dem die Bandkanten zusammengepreßt werden
und die Schweißtemperatur auf einen vorgegebenen Wert innerhalb des Arbeitsbereichs, in dem eine
hinreichende Nahtbildung erfolgt, geregelt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die zugeführle elektrische
Energie in Abhängigkeit von der berührungslos gemessenen Schweißtemperatur geregelt wird
und zusätzlich der Schweißdruck in Abhängigkeit von der berührungslos gemessenen Breite des
Schweißwulstes geregelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782850978 DE2850978C2 (de) | 1978-11-21 | 1978-11-21 | Verfahren zum Regeln des Schweißvorganges bei der Herstellung von Längsnahtrohren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19782850978 DE2850978C2 (de) | 1978-11-21 | 1978-11-21 | Verfahren zum Regeln des Schweißvorganges bei der Herstellung von Längsnahtrohren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2850978A1 DE2850978A1 (de) | 1980-05-22 |
DE2850978C2 true DE2850978C2 (de) | 1982-04-08 |
Family
ID=6055505
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782850978 Expired DE2850978C2 (de) | 1978-11-21 | 1978-11-21 | Verfahren zum Regeln des Schweißvorganges bei der Herstellung von Längsnahtrohren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2850978C2 (de) |
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