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Wegesteuerung mit Feinsteuerung
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Die Erfindung betrifft eine Wegesteuerung mit Feinsteuerung nach dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
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In bekannter Weise erfolgt die Feinsteuerung bei derartigen Wegesteuerungen
dadurch, daß die Schließkörper der Zwei-Wege-Sitzventile einen Drosselzapfen aufweisen,
der in Abhängigkeit von der Offenstellung des Schließkörpers die Durchflußmenge
bestimmt.
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Werden diese Wegesteuerungen für Wasser als Arbeitsflüssigkeit eingesetzt,
ergeben sich infolge der hohen Strömungsgeschwindigkeit während der Feinsteuerung
Auswaschungen im Bereich der Sitzflächen der Sitzventile, so daß nach relativ kurzer
Betriebsdauer deren dichter Abschluß nicht mehr gewährleistet ist.
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Greift am Verbraucher,wie Hydraulikzylinder oder Hydraulikmotor, eine
äußere Last an, ist deren festgelegte Lage bei einer undichten also mit Leckflüssigkeit
behafteten Steuerung ohne zusätzliche Steuerelemente, wie entsperrbare Rückschlagventile,
nicht zu halten.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Wegesteuerung mit Feinsteuerung
zu schaffen, die mit einfachen Mitteln den Verschleiß im Sitzbereich der Sitzventile
bei Wasser als Arbeitsflüssigkeit weitgehend unterbindet und damit einen leckölfreien
Betrieb dieser Ventile über eine lange Betriebsdauer sicherstellt.
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Nach der Erfindung wird dies mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruches 1 erreicht.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend anhand der Zeichnung
beschrieben.
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Die einzige Abbildung der Zeichnung zeigt den schematischen Aufbau
der Wegesteuerung mit Feinsteuerung.
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In der Abbildung bezeichnen 1, 2, 3 und 4 Zwei-Wege-Sitzventile mit
Schaltzeiteinrichtungen la, 2a, 3a und 4a. Bei den vier Zwei-Wege-Sitzventilen ist
der Zulaufraum jeweils mit 5 und der Ablaufraum mit 6 bezeichnet. Bei den Zwei-Wege-Sitzventilen
1 und 2 liegt der Zulaufraum unterhalb der Sitzfläche 1b bzw. 2b während bei den
Zwei-Wege-Sitzventilen 3 und 4 der Zulaufraum 5 seitlich des Schließkörpers 3c bzw.
4c liegt. Der Ablauf liegt bei den Zwei-Wege-Sitzventilen 1 und 2 seitlich an den
Schließkörpern lc, 2c und bei den Zwei-Wege-Sitzventilen 3 und 4 unterhalb der Sitzfläche
3b bzw. 4b. Der in Schließrichtung wirkende Kolbenraum 7 der Zwei-Wege-Sitzventile
ist über Bohrungen 8 in den Schließkörpern jeweils mit dem betreffenden Zulauf raum
verbunden. Damit herrscht im in Schließrichtung wirkenden Kolbenraum 7 derselbe
Druck wie im Zulaufraum bei geschlossenem Schließkörper. Der in Öffnungsrichtung
wirkende Kolbenraum 9 der Zwei-Wege-Sitzventile steht über die Schaltzeiteinrichtungen
la, 2a, 3a, 4a mit den Vorsteuerventilen lo bzw. 11 in Verbindung, und zwar über
die Steuerleitungen 13, 14, 15 und 16. Hierbei werden von dem Vorsteuerventil lo
die Zwei-Wege-Sitzventile 2 und 3 und von dem Vorsteuerventil 11 die Zwei-Wege-Sitzventile
1 und 4 angesteuert.Die Zwei-Wege-Sitzventile 1 und 2 stehen über die Leitungen
17 und 18 mit dem
Tankanschluß T in Verbindung und die Zwei-Wege-Sitzventile
3 und 4 über die Steuerleitungen 19 und 20 mit dem Druckanschluß P. In der Steuerleitung
19 ist ein Rückschlagventil 21 vorgesehen, das ein Entspannen-der Arbeitsflüssigkeit
in Richtung der Drucknittelquelle P1 unterbindet, falls beispielsweise der Antrieb
der die Druckmittelquelle bildenden Pumpe ausfallen sollte. Zwischen dem Rückschlagventil
21 und dem Druckmittelanschluß P wird über die Leitung 25 Steuerflüssigkeit abgenommen
und der Filtereinrichtung 26 zugeführt.
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Von dort wird die Steuerflüssigkeit über die Leitungen 27 und 28 den
Vorsteuerventilen 11 und lo für die Zwei-Wege-Sitzventile 1, 2, 3 und 4 zugeleitet,
und zwar zu deren Druckanschlüsse P2.
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Die Tankanschlüsse T dieser Vorsteuerventile stehen über Steuerleitungen
29 und 30 mit der zum Tankanschluß 31 führenden Steuerleitung 32 in Verbindung.
Die Vorsteuerventile lo, 11 werden selbst vorgesteuert, und zwar durch die symbolisch
dargestellten magnetisch zu betätigenden Vorsteuerventile 33, 34.
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Die Steuerflüssigkeit für diese Vorsteuerventile wird über die Steuerleitungen
35, 36 bzw. 37, 38 von den Steuerleitungen der Vorsteuerventile lo, 11 entnommen.
In der gezeigten Schaltstellung der Vorsteuerventile lo, 11 ist der Anschluß P2
gesperrt, während der über die Steuerleitungen 13, 14 bzw.; 15,16 mit den Kolbenräumen
9 der Zwei-Wege-Sitzventile in Verbindung stehende Anschluß A mit dem Tankanschluß
T in Verbindung steht und damit die betreffenden Kolbenräume vom Tankdruck beaufschlagt
werden. Da über die Kolbenbohrungen 8 im in Schließrichtung wirkenden Kolbenraum
7 der Zwei-Wege-Sitzventile der
Eingangsdruck herrscht, der bei
den Zwei-Wege-Sitzventilen 3,4 den Pumpendruck entspricht, und bei den -Zwei-Wege-Sitzventilen
1, 2 dem äußeren Lastdruck werden die Schließkörper lc, 2c, 3c und 4c in der gezeigten
Schließposition gehalten.
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Wird beispielsweise das Vorsteuerventil lo aus der gezeigten Ausgangsschaltstellung
a in seine Schaltstellung b verschoben, wird die Verbindung des Anschlusses A mit
dem Anschluß T unterbrüchen und eine Verbindung des Anschlusses P2 mit Anschluß
A hergestellt und damit die Kolbenräume 9 der Zwei-Wege-Sitzventile 2 und 3 mit
dem Steuerdruck beaufschlagt, der dem Druck der Druckmittelquelle P1 entspricht.
Damit sind die Betätigungskolben K druckausgeglichen, so daß der an der Ringfläche
F5 des Führungskolbens Kf des Zwei-Wege-Sitzventils 3 wirkende Druck der Arbeitsflüssigkeit
den Schließkörper in seine Offenstellung verschiebt und bei dem Zwei-Wege-Sitzventil
verschiebt der an der Stirnfläche 2b wirkende Lastdruck den Schließkörper in Offenstellung.
Dasselbe gilt für die Zwei-Wege-Sitzventile 1 und 4, wenn das Vorsteuerventil 11
aus der gezeigten Ausgangsschaltstellung a in die Schaltstellung b verschoben wird.
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Der Zulaufraum 5 des Zwei-Wege-Sitzventils 1 steht über die Arbeitsleitung
40 mit dem Ablaufraum 6 des Zwei-Wege-Sitzventils 3 in Verbindung und der Zulaufraum
5 des Zwei-Wege-Sitzventils 2 über die Arbeitsleitung 41 mit dem Ablaufraum 6 ds
Zwei-Wege-Sitzventils 4. Von der Arbeitsleitung 40 zweigt ein Leitungsabschnitt
4oa zum Auslaßraum 42 des Drosselventils 43 ab und von der Arbelts3 ung 41 ein Le
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abschnitt 41a zum Ablaßraum 43 des Drosselventils 46.
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Ferner zweigt von der Arbeitsleitung 40 eine Leitung 40b mit zwis
chenges chaltetem Rückschlagventil 47 ab, die über die Leitungsabschnitte 48, 49
mit dem einen Arbeitsleitungsanschluß A in Verbindung steht. Die Arbeitsleitung
41 steht über die Leitungsabschnitte 41a und 41b mit Riickschlagventil 50 sowie
über die Leitungsabschnitte 51 und 52 mit dem Arbeitsleitungsanschluß B in Verbindung.
Der Arbeitsleitungsanschluß A steht über die Arbeitsleitung 53 mit dem kolbenseitigen
Zylinderraum 54 und der Arbeitsleitungsanschluß B über die Arbeitsleitung 55 mit
dem kolbenstangenseitigen Zylinderraum 56 des Arbeitszylinders 57 in Verbindung.
An der Kolbenstange 58 des Arbeitszylinders 57 greift über das Zahnstangengetriebe
59, 60 eine äußere Kraft 61 an und versucht die Kolbenstange in Richtung des Zylinderraumes
56 zu bewegen.
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Die beiden Drosselventile 45, 46 weisen jeweils Drosselkörper 62 auf,
der mit einer entsprechenden Ausnehmung 63 in einem nicht näher dargestellten Drosselgehäuse
zusammenwirkt, in dem Sinne, daß der von Drosselkörper 62 und Ausnehmung 63 freigegebene
Drosselquerschnitt mit zunehmender in Öffnungsrichtung gerichteter Anstellung zunimmt.
Die Steuerflächen zur Ansteuerung des Drosselkörpers 62 eines jeden Drosselventils
werden von der Stirnfläche 65 sowie von der hydraulisch nicht ausgeglichenen Ringfläche
66 des mit dem Drosselkörpers 62 ein Teil bildenden als Stufenkolben ausgebildeten
Stellkolbens 67 gebildet. Die betreffenden Steuerräume 68 und 69 stehen über Steuerleitungen
70 und 71 mit den Anschlüssen A und B eines
Servoventils 76, 77
in Verbindung, das jeweils über eine elektrische Rückführung der Stellung mit dem
betreffenden Drosselventil 45, 46 elektrisch gekoppelt ist, Die elektrische Rückführung
der jeweiligen Stellung des Drosselkörpers 62 erfolgt durch einen mit dem Stellkolben
67 verbundenen elektrischen Weggeber 72. Damit läßt sich der die Bewegung des Arbeitszylinders
festlegende Drosselquerschnitt der Drosselventile genau einstellen und eine gute
Feinsteuerung der Bewegung des Arbeitszylinders erzielen. Die beiden Steuerräume
68 und 69 der Drosselventile können über ein Kurzschlußventil 75 miteinander kurzgeschlossen
werden. In diesem Falle wird der Drosselkörper in seine gezeigte Ausgangsstellung
mit dem kleinsten Drosselquerschnitt 62a verschoben, infolge der etwas größeren
Steuerfläche 65 gegenüber der Steuerfläche 66 des Anstellkolbens 67. Die Anschlüsse
P und T der Servoventile 76, 77 stehen über Leitungen 78, 79 mit einer zentralen
Steuerölversorgung in Verbindung. Die Ansteuerung der Drosselventile-45, 46 ist
somit unabhängig von der Druckmittelquelle Pl zur Betätigung des Arbeitszylinders
57. Die Zulaufräume 80 der Drosselventile sind über Kanäle 81 im Stellkolben mit
dem Kolbenraum 82 verbunden, so daß in diesem Raum der gleiche Druck wie im Zulaufraum
80 herrscht. Da die druckbeaufschlagte Ringfläche 83 des Stellkolbens größer ist
als die im Zulaufraum 80 zu beaufschlagende Fläche am Stellkolben mit Drosselkörper
62, wird letzterer bei Ausfall der zentralen Steuerölversorgung voR dem bei Stillstand
des Arbeitszylinders 57 in dessen Zylinderräumen 54 oder 56 herrschenden Druck in
seine gezeigte Ausgangsstellung verschoben, in der der Drosselquerschnitt
am
kleinsten ist. Dadurch ist sichergestellt, daß das Wiederanfahren des Arbeitszylinders
mit dem kleinsten Drosselquerschnitt des betreffenden Drosselventils erfolgt.
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Werden durch Betätigen des Vorsteuerventils lo die Zwei-Wege-Sitzventile
2 und 3 in öffnungsstellung geschaltet, strömt das Arbeitsmittel von der Druckmittelquelle
P1 über die Leitung 19 mit Rückschlagventil 21 in den Zulaufraum 5 des Zwei-Wege-Sitzventils
4 und weiter über die Leitung 20 zum geöffneten Zwei-Wege-Sitzventil 3 und von dort
über den Leitungsabschnitt 40 und 40b mit Rückschlagventil 47 zur Leitung 48 und
von dort weiter über die Leitung 49 zum Arbeitsleitungsanschluß A und von diesem
über die Arbeitsleitung 53 zum kolbenseitigen Zylinderraum 54 des Arbeitszylinders
57. Durch die Beaufschlagung des Zylinderraumes 54 vom Arbeitsmittel wird der Kolben
85 des Arbeitszylinders in' Richtung des Zylinderraumes 56 verschoben und das in
diesem Zylinderraum befindliche Arbeitsmittel über die Leitung 55 zum Anschluß B
verdrängt und von dort weiter über die Leitungsabschnitte 51, 52 zum Zulaufraum
80 des Drosselventils 46 und nach Durchströmen des Drosselquerschnittes 62a zwischen
Drosselkörper 62 und Ausnehmung 63 gelangt das Arbeitsmittel in den Abflußraum 43
des Drosselventils 46,von wo es über den Leitungsabschnitt 41a in die Leitung 41
strömt und dort weiter über das geöffnete Zwei-Wege-Sitzventil 2 zum Tankanschluß
T, von wo es schließlich in den Tank T abströmt.
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Ähnlich verhält es sich, wenn durch Betätigung des Vorsteuerventils
11 die Zwei-ege-Sitzventile 1 und 4 aus ihrer Schließstellung in ihre Schaltstellung,
d.h. in ihre Offenstellung
geschaltet werden. In diesem Falle strömt
das Arbeitsmittel über das geöffnete Zwei-Wege-Sitzventil 4 zum Leitungsabschnitt
41a und über den Leitungsabschnitt 41b mit Rückschlagventil 50 zur Leitung 51 und
von dort weiter über die Leitung 52 zum Arbeitsleitungsanschluß B, von wo es schließlich
über die Arbeitsleitung 55 in den Zylinderraum 56 strömt und den Kolben 85 in Richtung
des Zylinderraumes 54 verschiebt. Das hierbei aus dem Zylinderraum 54 verdrängte
Arbeitsmittel strömt über die Arbeitsleitung 53 zurück zum Anschluß A und von dort
weiter über die Leitungen 49 und 48 zum Zulaufraum 80 des Drosselventils 45, von
wo es nach Durchtritt durch die Drosselstelle 62a in den Auslaßraum 42 strömt und
von dort über die Leitung 40a in dem Einlaßraum 5 des geöffneten Zwei-Wege-Sitzventils
1 und weiter über dessen Auslaßraum 6 in die Leitung 17, den Auslaßraum 6 des Zwei-Wege-Sitzventils
2 und von dort über die Leitung 18 zum Tank: anschluß-T,von wo es schließlich in
den Tank T strömt.
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Zur Druckabsicherung der Anlage ist ein Druckbegrenzungsventil zwischen
den Leitungsabschnitten 49 und 52 über Rückschlagventile 87 und 88 mit entsprechenden
Leitungsabschnitten 89, 90, 91 angeordnet. Der Auslaß des Druckbegrenzungsventils
86 ist über die Leitung 92 und die Leitung 18 mit dem Tankanschluß T verbunden.
Gleichzeitig sind an der Leitung 92 über Rückschlagventil 95, 96 und Leitungsabschnitten
93, 94 die zu den Arbeitsleitungsanschlüssen A, B führenden Leitungen 49, 52 um
verbunden,/ein Nachsaugen von Arbeitsflüssigkeit aus dem Tank für den Arbeitszylinder
1 zu gewährleisten.
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Die Schließkörper lc, 2c der die Verbindung der Zylinderräume zum
Tank steuernden Zwei-Wege-Sitzventile 1 und 2 werden mittels Federn 97 in Schließrichtung
belastet, deren Vorspannung größer ist als die Reibung der eingebauten Dichtungen.
Damit ist sichergestellt, daß die Schließkörper bei Beaufschlagung durch den Tankdruck
auch wirklich in ihre Schließstellung gelangen.
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Aufgrund der Ausbildung der Zwei-Wege-Sitzventile der beiden Drosselventile
schließen bei Stromausfall die Schließkörper der Zwei-Wege-Sitzventile und die Drosselkörper
der Drosselventile nehmen ihre Lage mit dem geringsten Drosselquerschnitt ein.
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