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Flächenheizung für Fußböden, wände und/oder Decken
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Flächenheizung für Fußboden, Wände
und/oder Decken, bei der die Wärmezufuhr mittels eines Flüssigen mediums erfolgt.
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Bei den bekannten Flächenheizungen für Fußboden, Wände und/ oder Decken
unterscheidet man Stromheizungen und Wärmwasserheizungen. Bei beiden Feizungen muß
das Heizmedium beim Betrieb der Heizung die Boden-, Wand- oder Deckenverkleidungen
auf eine Mindesttemperatur von + 22°C bringen. Erst ab dieser Temperatur geben die
Baumateriallen die wärme an die Umgebung ab. Da die üblicherweise verwendeten Baumaterialien
eine Wärmeleitzahl von 0,1 bis 2 kcal/mh°C aufweisen, sind die bekannten Flächenheizungen
senr träge im Hinblick aui eine Änderung der Temperatur.
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Die Reaktionszeiten bei herkömmlichen Fußbodenheizungen liegen etwa
bei 1,5 Stunden. Diese Zeitspanne ist zu groß, um die Heizungen automatisch über
Wärmeregler entsprechend dem Wärmeoedar des zu befleizenden Raumes zu regeln. Während
der Betriebszeit der bekannten Flächenheizungen ergibt sich somit immer eine Über-
oder Untertemperatur in dem zu beheizenden Raum. Bei Warmwasser-Heizungen besteht
zusätzlich der Nachteil, daß die Verlegung der verwendeten onrscnlangen einer sachgerechten
und aufwendigen planerischen vorarbeit bedarf.
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len will die Erfindung Abhilfe Schallen. Die Erfindung, wie sie in
den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine Flachenneizung für Fußboden,
Wände und Decken verfügbar zu machen, die eine schnelle Temperaturregelung ermöglicht;
insbesondere ein flachenneizsystem, bei dem die wärmezuführ über ein flüssiges medium
erfolgt, derart auszugestalten, daß es bei geringer Ansprechzeit für eine Temperaturänderung
in eingfacher weise installiert werden kann.
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In weiterbildung der Erfindung sind die Cassetten so aufgebaut, daß
jede Cassette zur Auflagefläche hin eine Mineral-Wellematte und eine Schicht aus
Wartschaum aufweist, in die die Platine eingelettet ist.
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Die Flächenheizng nach der Erfindung erlaubt es, die beneizten Räume
wärmebedarfmäßig mit sehr geringen Ansprechzeiten, nähmlich von ca. 3 bis 10 Minuten,
zu regeln. Die Cassetten konnen industriel vorgefertigt werden und in einfacher
Weise verlegt werden, wobei sich die heizung ohne weiteres an die baulichen Gegebenheiten
anpassen läßt. Das Cassettensystem erlaubt ferner eine gute Bereichung des Belastungsplans
des Fußbodens. Die kurzen Ansprechzeiten werden u.a. auch dadurch erreicht, daß
die anzubringenden Deckschichten oder Fußbodenbeläge sehr dunn ausgeführt werden
konnen. Als ein weiterer Vorteil ergibt sich, daß bei Altbaurenovierungen nur eine
sehr geringe Fußbodenanhebung erforderlich ist und damit keine zusätzlichen Kosten
entstehen.
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Die außere Abschlußplatte weist zweckmäßig eine wärmeleitzahl von
# 3 kcal/mm°C auf und besteht abhängig davon, ob es sich um die Beheizung eines
Fußbodens, einer Wand oder einer Decke handelt, bevorzugt aus Preßholz, Zementestrich
oder Gipskarton. Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß
die Platinen als mediumdurchlossene Metall-Platinen ausgeführt sind. Dadurch ergibt
sich u.a. eine sehr geringe Bauhohe der Cassetten. Das Heizmedium durchfließt die
Platinen
nach dem System Tichelmann: Bezuglich des Heizmedium-Kreislaufs
sind mehrere Cassetten in Reine geschalttet und die Reinenschaltungen der Cassetten
parallel an den primären Heizkreislauf angeschlossen. Dadurch wird im wesentlichen
eine gleichmäßige Temperaturverteilung auf der beheizten Fläche erzielt. Zur Anpassung
an die vorgegebene Fußbodenfläche können Lusgleicnscassetten vorgesehen sein, aie
neben einer Flächenausfüllung lediglich zur Leitungsführung für das Heizmedium dienen.
Die Heizung kann Bestandteil eines Solarkreislaufs sein.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg
darstellenden Figuren näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1 in perspektivischer Darstellung
eine Cassette bei noch nicht montierter Platte niedriger Wärmekleitzahl und bei
teilweise geschnittener Schicht hoher wärmeleitzahl; Fig. 2 im Querschnitt einen
Teil einer Cassette für eine Fußbodenhzeizung; Fig. 3 im Querscnitt einen Teil einer
Cassette für eine Wand - Darstellung links - und iür eine Decke - Darstellung rechts
-; Fig. 4 den schematischen Aufbau des Heizsystems bei einer kombinierten Fußboden-
und Wandheizung einschließlich Kreislauf des Heizmediums und - Darstellung linKs
- die verschraubung zweier Rohre des heizsystems.
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Eine Cassette 1 weist aul inrer unteren Seite eine Mineralwellematte
< auf, die zur Wärmedämmung dient und kleinere Unebenneiten des Fußbodens aufnimmt.
An die Miner-alwellematte 2 schließt sien eine Polystyrol-Hartschaumschicht 3 an,
in welcne eine mediumdurchlossene Metall-Platine 4 eingebettet ist. Die Platine
* bildet den eigentlichen Heizungsteil. Sie besteht aus mehreren flachen Heizelementen,
die von dem flüssigen Heizmedium durch@lossen sind. Rohre 3 und 6 dienen dem Zu-
bzw. Abfluß des
Heizmediums und der Verbindung mit benachbarten
Platinen. Die Verbindung erfolgt über Leichtmetallversuchraubungen.
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Nach ooen lot die Cassette von einer Platte 7 mit geringer Wärmeleitzahl
angeschlossen. welcher Art dieser Platte 7 ist, hängt davon ab, ob die Heizung als
Boden-, Wand- oder Deckenheizung verwendet ist. Bei einer Fußboden- oder Wandheizung
ist eine Preßholiplatte 7.2 oder eine Scnicht 7.3 aus Zementestrich, bei einer Deckenheizung
eine Gipskarton-Platte 7.1/7.4 vorgesehen. Preßholzplatte 7.2 und Gipskarton-Platte
7.1 sind über die Platine 4 durchsetzende Befestigungsbolzen 11 mititels je eines
Ankers 12 in der tlartscriaumscslicht 3 betestigt und mittels eines Abstandhalters
13 auf Abstand gehalten. Zwischen dem Zementestricn 7.3 und der Platine 4 ist eine
folie 14 aus Polivinylchlorid vorgesehen.
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Die Cassetten 4 lassen sicn in der dargestellten und beschriebenen
weise industriell vorfestigen und werden bei der Verlegung des Heizsystems - gegebenenfalls
unter Einführung von Ausgleichscassetten, die lediglich der Leitungsführungs dienen
und keine Platine enthalten - nur noch mechanisch zusammengefügt und wärmetechnisch
miteinander verbunden. Zum Fußboden hin 9011 die Wärmeleitzahl der Hartschaumschicht
mit der Mineralwollematte 0,0? - U,Ù6 kcal/mh°C betragen, so daß die durch die Platine
geleitete Heizflüssigkeit ihre Wärme großflächig an die Platte 7 abgeben kann, die
eine Wärmeleitzahl gleich oder größer 5 kcal/ mh°C aufweist. Zur Vernienderung einer
Systemverspannung werden die Kassetten mit axial kompensierenden Verbindungsrohren
verbunden. Die Ausgleichscassetten können an Ort und Stelle zugeschnitten und paßgenau
bearbeitet werden. Der eigentliche Bußbodenbelag, die Decken oder die Wandbekleidung
lassen sich in üblicher Weise auf den montierten Cassetten befestigen, wodurch sich
eine zusätzliche Verbindung der Cassetten erzielen läßt.
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Fig. 4 zeigt schematisch eine kombinierte Fußboden-Wandheizung.
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Die Cassetten 1 sind auf dem Fußboden 8 und der Wand 9 angeordnet,
wobei jeweils 4 Cassetten in Querrichtung hintereinander geschaltet sind. Ein primärer
Kreislauf 10 für den Zu- und Abfluß des Wärmemediums ist schematisch angedeutet.
Die jeweils hintereinander geschalteten Cassetten werden von dem primären Heizkreislaul
parallel versorgt - System Tichelmann -, wobei der Zurluß des Wärmemediums gemeinsam
auf der einen Zeite und der Abfluß auf der entgegengesetzten Seite der jeweiligen
Cassettenreihe erfolgt. Die Zahl der hintereinander und parallel geschalteten Cassetten
ist entsprechend der Raumgroße wahlbar.
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Das Heizsystem ist ein Niedertemperaturheizsystem mit einer Vorlauftemperatur
von maximal )) 00. Das Heizsystem eignet sicn besonders zur Verwertung von Wärme,
die mittels Solarkollektoren gewonnen wird. Da eine direkte Zwischenschaltung ,n
den Solarkreislauf möglich ist, erübrigt sich ein Wärmetauscher.
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