-
Masse-Anschlußstelle für lackierte Blechbauteile
-
Die Erfindung betrifft eine Masse-Anschlußstelle für lakkierte Blechbauteile
nach dem Oberbegri£f von Anspruch 1, wie sie beispielsweise aus der DE-OS 26 11
631 als bekannt hervorgeht.
-
In Kraftfahrzeugen ist üblicherweise ein aus einem Akkumulator gespeistes
elektrisches Bordnetz vorgesehen, deren einer - negativer - Anschluß über die metallischen,
elektrisch leitenden Karosserieteile des Fahrzeuges zu den verschiedenen Verbrauchern
geleitet wird. Dazu ist es erforderlich, den Minuspol des Akkumulators elektrisch
leitend mit der Fahrzeugkarosserie zu verbinden, sog. Masse-Anschluß. Da das Bordnetz
eine sehr niedrige Spannung - meist 6 oder 12 Volt - aufweist, ist es wichtig, daß
die elektrischen Widerstände zu den Verbrauchern, insbesondere die Kontaktstellen
der verschiedenen elektrischen Leitungen möglichst gering sind. Insbesondere der
Masseanschluß des Akkumulators muß daher mit möglichst geringem elektrischem
Widerstand
ausgeführt werden, weil dieser Widerstand allen elektrischen Verbrauchern des Fahrzeuges
zur Last fällt. An der Anschlußstelle ist meist eine Anschweißmutter vorgesehen,
so daß dort ein sog. Masseband - ein Breitbandzopf aus Kupferlitze - mit hoher Flächenpressung
elektrisch leitend angeschraubt werden kann. In einem Kraftfahrzeug sind sehr viele
Masse-Anschlußstellen vorzusehen, weil meist nur der Pluspol der Stromversorgung
zu den einzelnen Verbrauchern als gesondertes Kabel verlegt wird, wohingegen der
Minuspol über die Karosserie läuft und in Verbrauchernähe ein für diesen einzelnen
Verbraucher oder für eine Gruppe von Verbrauchern, die örtlich in der Nähe angeordnet
sind, eine Masse-Anschlußstelle vorgesehen werden muß.
-
Nach dem Vorschlag in der eingangs zitierten Veröffentlichung wird
die Anschlußstelle im unlackierten Zustand der Karosserie zum Zweck des Korrosionsschutzes
verzinnt und vor dem Lackieren die Anschlußstelle mit einem Gummistopfen vorübergehend
während des Lackierens und des Einbrennens des Lackes abgedeckt, so daß die metallene
Oberfläche an der Kontaktstelle erhalten bleibt. Eine andere Praxis ist, die Kontaktstelle
während des Lackierens mit einem Haftklebestreifen zu überkleben, wodurch die Kontaktstelle
jedoch nicht so wirksam geschützt ist. Nachteilig an dieser Verfahrensweise ist,
daß die verschiedenen Kontaktstellen an einer Kraftfahrzeugkarosserie manuell verzinnt
werden müssen, was sehr zeitaufwendig und lohnintensiv ist. Außerdem kann es durch
die unvermeidbare Verwendung von Lötwasser zu Korrosionsschäden schon vor dem Lackieren
kommen.
-
Aufgabe der erfindung ist es, eine Ausgestaltung der Masse-Anschlußstelle
anzugeben, die ein manuelles verzinnen der Kontaktstelle entbehrlich macht und die
ein Ilantieren mit Lötwasser oder Lötpaste an der Karosserie mit Sicherheit vermeidet.
Cleichwohl soll jedoch ein sicherer und korrosionsbeständiger elektrisch gut leitender
Kontakt an der Masse-Anschlußstelle gewährleistet sein.
-
Diesc Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale
von Anspruch 1 gelöst. Dank des an der Mutter angebrachten und durch das Blechbauteil
hindurchragenden Vorsprunges ist die Kontaktstelle unmittelbar an der Mutter selber
angebracht. Die Verzinnung der Kontaktstelle kann nunmehr an der Mutter als Einzelteil
maschinell bei deren Herstellung angebracht werden. Der Kontakt zwischen der Mutter
und dem Blechbauteil kommt durch Anschweißen der Mutter am Blechbauteil zustande.
Ein manuelles Verzinnen von Kontaktstellen am Blechbauteil selber kann entfallen;
Korrosionsschäden durch die Verwendung von Löthilfsmitteln können nicht mehr auftreten.
Das Anschweißen der Mutter kann ohne vorbereitende Maßnahmen wie bisher auch erfolgen.
-
Die an der Mutter befindliche Kontaktstelle kann durch einen Gummistopfen
nach dem Vorbild der bereits eingangs zitierten Schrift ßchützt werden. Der Stopfen
kann gleich vom Mutternhersteller im Anschluß an die Mutternfertigung maschinell
eingebracht werden, so daß die Mutter gemeinsam mit dem Schutzstopfen an der Masse-Anschlußstelle
in die Karosserie eingeschweißt wird. Anstelle einer Verzinnung kann auch ein massiver
Messing- oder Kupferring an dem Vorsprung vorgesehen sein, der entweder ebenfalls
mit einem eingezogenen Gummistopfen geschützt wird oder der
- nachdem
es sich um einen massiven Ring aus korrosionsbeständigem Material handelt - nachträglich
von der anhaftenden Lackierung freigearbeitet wird.
-
Die Erfindung ist anhand einiger in den Zeichnungen dargestellter
Ausführungsbeispiele nachfolgend noch erläutert; dabei zeigen: Fig. 1 einen Querschnitt
durch eine Masse-Anschlußstelle nach der Erfindung, Fig. 2 die Mutter der Masse-Anschlußstelle
nach Fig. 1 in dem durch einen eingeführten Gummistopfen geschützten Anlieferungszustand,
Fig. 2a ein vergrößertes Detail der Mutter nach Fig. 2, Fig. 3 und 4 Seiten-Schnitt-Ansicht
(Fig. 3) und Stirnansicht (Fig. 4) eines weiteren Ausführungsbeispieles einer Mutter,
Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Mutter mit aufgelötetem Kontaktring,
Fig. 6 und 7 Seitenansicht (Fig. 6) und Stirnansicht (Fig. 7) eines weiteren aus
einem Flacheisen durch Kaltverformung hergestellten Ausführungsbeispieles einer
Mutter.
-
In Fig. 1 ist das mit einer Masse-Anschlußstelle versehene Blechbauteil
1 durch den Querschnitt eines Blechstiickes mit der Blechstärke s repräsentiert.
An der Masse-Anschlußstelle soll das Masseband 2 - ein breitbandiger Litzenzopf
-elektrisch gut leitend mit dem Blech mittels der Befestigungsschraube 3 und einer
Beilagscheibe dauerhaft aber lösbar in Kontakt gebracht werden. Zu diesem Zweck
ist im Bereich der Masse-Anschlußstelle auf der Mutternseite 8 des Blechbauteiles
eine Mutter 4 angeschweißt, die mit einem Vorsprung 13 durch ein Durchgangsloch
7 auf die Kontaktseite 9 des Blechbauteiles hinüberragt und mit der Stirnseite des
Vorsprunges die Kontaktstelle 10 bildet. Die Mutter ist als Tiefziehteil aus einem
Blech in mehreren Tiefzielivorgängcn hergestellt worden. Sie weist einen Anlageflansch
16 mit Anschweißbuckeln 19 sowie eine Aushalsung 17 auf, die das Befestigungsgewinde
18 trägt. Im Anschluß an die Formgebung der Mutter ist diese als Ganzes mit einem
metallischen aber korrosionsfesten Überzug 12 versehen worden, welcher eine Verzinnung
oder eine Verzinkung sein kann. Zum Schutz der Kontaktstelle 10 gegen Lackieren
ist in das Gewindeloch ein Gummistopfen 11 mit einem die Stirnseite des Vorsprunges
13 abdeckenden pilzartigen Schirm eingezogen, der mit einer scharfkantigen Dichtlippe
unter Vorspannung am Außenrand des Vorsprunges anliegt und der nach dem Lackieren
und Lackeinbrennen mittels einer Handhabe leicht aus dem Gewindeloch wieder herausgezogen
werden kann. Die in Fig. 2 dargestellte Mutter mag den Anlieferungszustand der Mutter
vor dem Anschweißen an die Karosserie darstellen. Die Anschweißbuckel 19 am Anlageflansch
haben die Aufgabe, einen guten und in der Querschnittsfläche möglichst großen elektrisch
leitenden
Kontakt zwischen der aus Stahl bestehenden Mutter 4 und dem Blechbauteil 1 herzustellen;
zum anderen fällt den Anschweißbuckeln die Aufgabe zu, zwischen der Mutternscitc
8 des Blechbauteiles und der Anlageseite der Mutter einen kleinen Spalt zum llineinkriechen
von Lack aufrechtzuerhalten, damit die Blechoberfläche im Bereich der Anlage des
Flansches 16 ebenfalls mit einem Korrosionsschutz versehen ist und Unterrostungen
der Mutter vermie--den werden.
-
Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 zeigt eine rechteckige
Gewindeplatte als Mutter 5, an die ein zylindrischer Vorsprung 14 sowie an den Ecken
Anschweißbuckel 1D' angeformt sind. Die Stirnseite des Vorsprunges liegt nach dem
Anschweißen der Mutter bündig zur Kontaktseite 9 des strichpwiktiert angedeuteten
Blechbauteiles. Der Vorsprung 14 sowie die Anschweißbuckel 19' können durch einen
Prägevorgang oder durch eine spanabhebende Drehoperation hergestellt werden. Auch
die Mutter 5 ist nach Fertigstellung der Formgebung als Canzes mit einem metallischen
korrosionsfesten Überzug versehen. Die Kontaktstelle 1o an der Stirnseite des Vorsprunges
14 kann ebenfalls nach dem Vorbild von Fig. 2 durch einen im Anschluß an die Fertigstellung
der Mutter unmittelbar beim Mutternhersteller einzubringenden Gummistopfen gegen
Lackzutritt geschlitzt sein. Der Cummistopfen braucht das Anschweißen der Mutter
am Blechbauteil nicht zu behindern.
-
Bei dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel einer ebenfalls
durch Tiefziehen hergestellten Mutter besteht der dort angebrachte Vorsprung 15
aus einem anderen Werkstoff,
ncimlich aus Messing oder Kupfer,
im Vergleich zu dem Stahlwerkstoff der Mutter. Der ringförmige Vorsprung 15 ist
an der Mutter durch einen Lötvorgang dauerhaft und elektrisch gut leitend verbunden.
Die axiale Erstrekkung des Vorsprunges 15 ist etwas größer als die Blechstärke des
Blechbauteiles 1, so daß die Stirnseite des Vorsr)rlInges - Kontaktstelle 1o - die
Kontaktseite 9 des nlechbauteiles um ein kleines Maß a iiberragt. Dieser Überstand
ist mit Rücksicht darauf gewählt worden, daß die Stirnseite des Vorsprunges 15 nach
dem Lackieren mechani scll von der Lackierung befreit werden kann, wobei dieses
Lackentfernen tatschlich auf die Stirnseite des Vorsprunges beschränkt bleiben soll
und nicht auch die angrenzenden Partien des Blechbauteiles erfaßt. Der Lack kann
durch cin rotierendes werkzeug, wie z. B. Drahtbürste oder Fräser, manuell rasch
entfernt werden. Ein vorübergebeides Abdecken der Stirnseite des Vorsprunges 15
beispielsweise durch einen Gwnmistopfen 11 nach dem Vorbild der Fig. 2 ist entbehrlich.
Dank der massiven Ausgestaltung des Vorsprunges 15 aus einem korrosionsbeständigen
Werkstoff braucht nicht befürchtet zu werden, daß durch ein solches mechanisches
Lackabtrílgen auch ein darunterliegender diinner metallischer Korrosionsschutz mit
abgetagen werden würde.
-
Die Fig. 6 und 7 zeigen wiederum eine ganz aus Stahl bestehende Version
einer Mutter 20, die durch einen Prägevorgang einfachster Art aus einem Flacheisen
hergestellt worden ist, wobei durch Eindrücken einer rechteckigen Vertiefung im
Mittelteil der Mutter ein Vorsprung 21 geschaffen ist. An den Ecken sind gleichzeitig
l-,asen- oder
kralienförmige Anscllweißbuckel 19" angeformt. Die
Stirnseite des Vorsprunges 21 liegt nach dem Anschweißen an das Blechbauteil bündig
mit der Kontaktseite 9. Das Durchgangsloch ist selbstverständlich entsprechend der
Kontur des Vorsprunges 21 rechteckig auszugestalten. Die Mutter 20 ist ebenfalls
als Ganzes verzinkt und ihre Kontaktstelle 1o kann gegen Lackzutritt zweckmäßigerweise
ebenfalls durch einen bereits vom Hersteller eingezogenen Gummistopfen 11 geschützt
sein. Der Gummistopfen verbleibt während des Anschweißens, des Lackierens und des
Lackeinbrennens bis zur Montage der- Masse-Anschlußstelle an der Mutter. Erst dtnn
wird der Gummi stopfen mittels der handhabe aus dem Gewindeloch herausgczogen.
-
Die Vorteile der nach der Erfindung ausgestalteten Masse-Anschlußstelien
wind ein guter und dauerhafter Korrosionsschutz des Blechbauteiles im Bereich der
Anschlußstelle, der Wegfall eines manucllen lerzinnens der Anschlußstelle sowie
die Ersparnis eines entsprechenden Zeit- und Lohnaufwandes und ein sehr gut elektrisch
leitender und in dieser Eigenschaft dauerhafter Kontakt zwischen einem Kabel-bzw.
Masseband einerseits und dem Blechbauteil andererseits.
-
L e e r s e i t e